Standlautsprecher ohne Platz / Wand?

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linuxpro
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 30. Jun 2015, 16:38
Hallo,

ich mache bei uns in der Schule die Tontechnik und bin deswegen beauftragt worden, mich um neue Lautsprecher für unseren Musiksaal zu kümmern (auch wenn das mit Veranstaltungstechnik eher wenig zu tun hat).
Dort hängen, neben einem defekten Canton Subwoofer (eine sehr intelligente Lehrkraft hat den zerstört, indem sie bei der Symphonie mit dem Paukenschlag bei jeden Pauken Einsatz die Anlage komplett aufgedreht hat^^) 2 Phillips Lautsprecher, uund zwar direkt an der Wand. Klingen tut das ganze..naja. Wir sind ein musisches Gymnasium, von daher hat der Klang schon einen recht hohen Anspruch. Die bisherige Anlage war nur ein Geschenk...

Wie würdet ihr das ganze realisieren?
Platz für Standlautsprecher in Stereoaufstellung ist (am Boden) nicht.
Ich dachte an irgendwelche Halterungen, und dann Standlautsprecher oben drauf.

Primitive Idee, aber dann könnte man sie zumindest ~30cm von der Wand aufstellen, was schon einmal ein Fortschritt wäre.
Hat noch jemand ne Idee?

Allerdings sind die Standboxen alle relativ hoch. Wären Regallautsprecher sinnvoller?


[Beitrag von linuxpro am 30. Jun 2015, 17:02 bearbeitet]
Donsiox
Moderator
#2 erstellt: 30. Jun 2015, 20:55
Ich würde mich hier von Hifi verabschieden. Schlecht aufzuhängen und wenig robust.

Standlautsprecher sind nicht dafür gemacht, auf Höhe gebracht zu werden. Sie haben keine Flugpunkte, keinen Stativflasch...
Und die meisten Regallautsprecher sind nicht für hohe Pegel ausgelegt und haben auch keine Möglichkeit zur Aufhängung.

Daher würde ich im Installations- und PA-Sektor suchen.
Empfehlungen können wir dir geben, wenn du uns schreibst, was vorhanden ist (Cd-Player, Verstärker.. mit Modellbezeichnung), was an Budget möglich wäre, wer das bedienen muss, wo die Lautsprecher aufgehängt werden können (mit Bildern) etc.

Gruß
Jan
ohne_titel
Inventar
#3 erstellt: 30. Jun 2015, 21:43
in so einem durchschnittlichen musiksaal wird ja schon ein breites spektrum gehört, unter anderem auch groß besetzte klassik, unter anderem auch mit annähernd realistischen pegel. die raumgröße ist normalerweise auch nicht ohne.
pa-material klingt eher nicht gut genug und ist auch nicht zwingend nötig.
fündig wirst du bei größeren midfield/farfield - studiomonitoren.
Donsiox
Moderator
#4 erstellt: 30. Jun 2015, 22:06

fündig wirst du bei größeren midfield/farfield - studiomonitoren.

Von Geithain, Neumann oder Adam wenn möglich. Gibts leider nicht für 100€ im Elektronikfachhandel.
In unseren Klassenzimmern sind meist kleine Apart-Aktivlautsprecher verbaut. http://www.thomann.de/de/apart_sdq5p_white.htm

In unserem Musikraum stehen zwei Canton-Lautsprecher im Rücken der Schüler...

Ich denke, ein Paar 12" Tops oder ein dezentes 2.1 Set reicht auch für Musik gut aus. Das letzte Quentchen Klangqualität wird von den meisten Schülern und Lehrern sowieso nicht wahrgenommen.
linuxpro
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 01. Jul 2015, 22:20
Danke für die Antworten!

Wie gesagt, wir sind ein musisches Gymnasium, Wert auf Klangqualität wird daher schon gelegt.
Die Schule hat zwar nie Geld (ist glaube ich überall so), aber wenn, dann soll das auch gescheit gemacht werden und irgendwo tuen sich dann immer Fördertöpfe auf. Bis 1000€ wäre also schon ok..

In der PA-Technik bin ich ja schon eher zu Hause. Nur muss ich ehrlich gesagt sagen, dass ich mir unsere recht guten EV Veranstaltungslautsprecher bei fein auflösender klassischer Musik kaum vorstellen kann..

Für mich steht jetzt folgendes zur Wahl:

1. Regalboxen + Subwoofer
Die Regallautsprecher auf ca. 1,30m Höhe, der Subwoofer hinter dem Pult auf dem Boden.
Gedacht hatte ich an etwas in Richtung Nubert nuBox 383 , Quadral Argentum 430 oder (nicht schreien!) Magnat-quantum_803 oder Canton GLE 436

Hat noch jemand andere Ideen? Glaubt ihr, die Boxen reichen in Kombination mit einem günstigen Subwoofer aus, ein durchschnittliches Klassenzimmer zu beschallen?


2. Standboxen, an der Rückwand, d.h. Richtung Rücken der Schüler
Ist mir gerade erst aufgefallen, das wäre natürlich auch eine Lösung. Man müsste zwar relativ weit (~10m) Lautsprecherkabel legen, aber das wäre die einzige Möglichkeit von den Regalboxen wegzukommen. ((Wobei ich das andere eigentlich bevorzugen würde, ist vielleicht trotzdem besser als auf Fußhöhe der Schüler^^)

Meine zentralen Fragen sind:

Haben die Standboxen gegenüber Regallautsprechern + Subwoofer einen klaren Vorteil?
Reicht die Leistung bei der ersten Kombination aus?

P.s: Der Verstärker ist ein älterer Pioneer. Kein High-End, aber recht zuverlässig. Das genaue Modell gibts morgen:)


[Beitrag von linuxpro am 01. Jul 2015, 22:28 bearbeitet]
Donsiox
Moderator
#6 erstellt: 01. Jul 2015, 22:41
Der Installationsbereich kann auch Highfideles bieten
Hier ein Beispiel:
http://www.lb-lautsp...ons-Lautsprecher/F-6 (gerne auch etwas größer)

Wenn man an die oft verwendeten Systeme von Coda usw. denkt, sind 1k€ leider gar nichts
Der Vorteil der Installationsware ist eben die Möglichkeit, sie richtig zu befestigen.
Mit selbstgebastelten Wandhalterungen sollte man in einer Schule nicht anfangen.
Ein Bügel o.ä. sollte es schon sein.

Übrigens hört in einem typischen Klassenzimmer, wenn es gut läuft, etwa ein sechstel der Schüler überhaupt Stereo.
Der Rest sitzt zu weit links, rechts, hinten oder vorne. Daher wird in Konzerthallen/Theatern oft auch ein sogenannter Monocluster in die Mitte gehängt (wie ein Center im Heimkino). Aus diesen Gründen würde ich mich vom Hifi-Stereo-Gedanken verabschieden.
ohne_titel
Inventar
#7 erstellt: 02. Jul 2015, 06:12
lasst euch aus dieser größenklasse mal testhalber etwas kommen: =1x+8%22&feature-930[1]=1x+9%22&feature-930[2]=1x+10%22&feature-930[3]=1x+12%2C7%22&filter=true]8" und größer.
wenn gebrauchtmaterial o.k. ist, versucht, an gebrauchte alesis monitor two zu kommen.
linuxpro
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 03. Jul 2015, 15:10
So, kleines Update.
Der Verstärker ist ein Pioneer A204R.
Das Budget liegt (erstmal ) bei max. 1000€.
Der Raum ist etwa 10m lang und 7m breit.

Warum soll ich denn Aktive Nahfeldmonitore verwenden? Was ist der Unterschied zu den normalen Lautsprechern?
Einen Verstärker gibt es ja ohnehin, warum dann noch den internen mitzahlen?

Die bisherigen Lautsprecher sind übrigens von Phillips, Bezeichnung ist nicht mehr lesbar, nur eine Musikleistung von 70W, RPM von 120W. In Verbindung mit dem Canton Subwoofer ist die Anlage locker laut genug..
linuxpro
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 04. Jul 2015, 23:34
*push*
Donsiox
Moderator
#10 erstellt: 05. Jul 2015, 01:13

Warum soll ich denn Aktive Nahfeldmonitore verwenden?

Für den internen Verstärker zahlt man in den meisten Fällen fast nichts.. Das simplere Erscheinungsbild im Vergleich zu Hifi-Lautsprechern und die wegfallende Passivweiche gleicht das meist ganz gut aus.
Ein Beispiel dafür wären die JBL LSR und JBL Studio-Serien.

Hier ein Vorschlag mit Lautsprechern, welche schon des Öfteren in Gegebenheiten wie euren verbaut wurden (meist sogar die Varianten mit kleineren Tieftönern) :
http://dbtechnologies.com/EN/Products/arena/arena_12_p752.aspx
+ http://dbtechnologie...es/wb_a12_p1406.aspx

Wie habt ihr den Subwoofer eigentlich angeschlossen?
ohne_titel
Inventar
#11 erstellt: 05. Jul 2015, 08:43
aktiv muss nicht sein, allerdings ist da das angebot deutlich größer, auch im bezahlbaren preisbereich. bei meinem link stimmt etwas nicht, ich meine alles mit 8" bass und größer.
monitore deshalb, weil es da im bezahlbaren bereich mehr gibt, was mit dem typischen programm im musikunterricht zurecht kommt.
von pa-lösungen wie den verlinkten arenas möchte ich ausdrücklich abraten - das hat keine vorteile, aber eine ganze reihe nachteile.
Donsiox
Moderator
#12 erstellt: 05. Jul 2015, 08:48

von pa-lösungen wie den verlinkten arenas möchte ich ausdrücklich abraten - das hat keine vorteile, aber eine ganze reihe nachteile.

Flugzubehör, maximaler Pegel, gerichtete Abstrahlung und Robustheit sind schon vier Vorteile.


was mit dem typischen programm im musikunterricht zurecht kommt.

Ein schlecht aufgenommener gregorianischer Choral klingt auch über eine High-End-Anlage nicht besser
ohne_titel
Inventar
#13 erstellt: 05. Jul 2015, 09:32
vielleicht bleibt ja noch budget für eine gute choralaufnahme. ich habe relativ viel erfahrung mit der livebeschallung von klassischen klangkörpern und kann daher versichern, dass pauschal alle beschallungsssysteme im vierstelligen preisbereich dafür ungeeignet sind.
als flugzubehör für einen monitor kommt jede ikea-wandkonsole in betracht, klassenzimmer sind keine veranstaltungsstätten. lediglich die körperschallentkopplung zur wand kann je nach bauweise und benachbarten räumen etwas aufwand verursachen, das ist aber bei regulärem flugzubehör auch nicht anders.
Donsiox
Moderator
#14 erstellt: 05. Jul 2015, 10:03

klassenzimmer sind keine veranstaltungsstätten

Aus eigener Erfahrung würde ich einen Lautsprecher in einer Schule nie ungesichert irgendwo hinstellen.
Mir kommt es bei solchen Installationen nicht auf die perfekte Wiedergabe an. Den Unterschied hören die wenigsten. Die meisten Klassenkameraden von linuxpro hören wohl auch den TV-Ton über die eingebauten Lautsprecher und lauschen Musik mit mitgelieferten In-Ears. Dafür liegt mein Augenmerkt auf Robustheit und Funktionalität.

Ein Paar Monitore mit etwas größerem Tieftöner sind bestimmt auch nicht verkehrt, doch schon die offenen Treiber wären mir hier ein Dorn im Auge.
ohne_titel
Inventar
#15 erstellt: 05. Jul 2015, 11:30
eine schule dient ja genau dazu, das zu vermitteln, was tv-shows nicht schaffen. dazu kann und sollte im musikunterricht auch gehören, hörgewohnheiten zu trainieren.
kleiner test: besorge dir eine partitur für ein groß besetzes orchesterwerk. besorge dir eine gute aufnahme davon. spiele die aufnahme auf deinem telefon ab und versuche, einer einzelnen stimme zu folgen. versuche das ganze mit vernünftigen lautsprechern. und? unterschied gemerkt? die beschriebene situation ist eine standardsituation im musikunterricht - wenn nicht, sollte man über den sinn von musikunterricht nachdenken.
linuxpro
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 05. Jul 2015, 17:22
Also:
Die jetzigen Lautsprecher hatten ebenfalls offenliegende Membrane und hängen da jetzt seit 15 Jahren
Ich denke, sonderlich Vandalismus gefährdet wäre die Anlage (bei uns) eher nicht. (In solche Fachräume kommt ohne Lehrer eh niemand rein..)

Wie gesagt, es stehen 1000€ zu Verfügung, diese dürfen gerne auch voll verwendet werden, einen gewissen klanglichen Anspruch gibt es schon, da das der Musiksaal ist, in dem überwiegend Oberstufenschüler und Additen (Leistungskurse) stattfinden. Da ist die Qualität schon relativ wichtig..

Was haltet ihr von folgendem Vorschlag?

Zwei ESI unik 08+ Monitore, (kommen zwar erst im September raus, da das ganze aber eh erst zum nächsten Schuljahr beschafft werden kann, wäre das kein Problem=

+

Ein kleiner Subwoofer, bsp. ESI aktiv 10s, Quadral Cube 8 oder Konsorten

Würde eine derartige Anlage reichen, um den genannten Raum (10x7m ) einigermaßen laut und gut zu beschallen?
Donsiox
Moderator
#17 erstellt: 05. Jul 2015, 17:50
Das klingt doch gut. Da habe ich bisher... "andere" Erfahrungen machen dürfen. Die typischen 7" oder 8" Monitore dürften pegelmäßig für euch ausreichen. Ich hatte vor kurzem ein Paar Adam F7 hier, welche schon ordentlich Alarm machen. Mit einem 8" Sub brauchst du aber nicht anfangen, wenn du den Tieftonbereich wirklich erweitern möchtest.
ohne_titel
Inventar
#18 erstellt: 05. Jul 2015, 18:13
die richtung ist die richtige. über die konkrete tauglichkeit noch nicht erhältlicher modelle zu sprechen, wäre kaffeesatzleserei. da noch nicht mal aussagekräftige datenblätter vorliegen, kann man da noch wenig sagen.
ein dicker monitor kann die allermeisten dinge auch ohne sub meistern. wenn man von den seltenen fällen von orgel- und elektronischer musik absieht, bei denen ganz unten tatsächlich noch etwas zu holen ist, lohnt es, das ganze budget in die hauptlautsprecher zu stecken. und wie der vorredner schon sagte: wenn da untenrum ein zu schwacher sub mithustet, machst du wenig gut damit. lieber ohne sub starten, und dann in zwei jahren nörgeln, dass man leider nun doch noch mal ein budget für einen sub mit genügend eiern braucht...
linuxpro
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 02. Aug 2015, 19:28
Nur um das ganze hier noch abzuschließen:;
Es sind am Ende Nubert Nupro A300 geworden.
Passen leistungstechnisch perfekt zum Raum, und vorallem können wir aufgrund der 3 Eingänge auch den alten Verstärker in Rente schicken.

Vielen Dank nochmal an alle, ohne euch wäre ich nie auf Aktivlautsprecher gekommen:)
Donsiox
Moderator
#20 erstellt: 02. Aug 2015, 19:52
Glückwunsch und viel Spaß damit
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