Gibt es bald nur noch DAB-Radio(s)?

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hijohn48
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 30. Apr 2014, 17:42
guten Abend zusammen,

Ich möchte mir ein neues tragbares Radio kaufen,wie ich schon gemerkt habe gibt es ja kaum noch die "normalen" UKW-Radios,
nur noch Digital...leider kann ich aber nichts mit einem DAB-Radio anfangen da ich in einer Gegend wohne wo DAB Empfang nicht möglich ist!
Muss ich in Zukunft auf meine morgendlichen Nachrichten im Radio verzichten? :-) :-(
Was meint ihr dazu?
Gruss,John
Marcel1995
Inventar
#2 erstellt: 30. Apr 2014, 19:41
Hier gibts einen entsprechenden Thread: http://www.hifi-foru...m_id=234&thread=1075, ich meine NEIN, dann müssten es auch alle Neuwagen eig. Serienmäßig haben, weil sonst würden wohl sehr viele "im Stummen" (statt Dunklen) sitzen/fahren...
Auf absehbare Zeit wird wohl nichts hinsichtlich Analogabschaltung passieren.
Stereo33
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 01. Mai 2014, 13:07
Analoges Satelitten-TV wurde abgeschaltet. Wer sich nicht gekümmert hat, durfte eine Weile "im Dunklen sitzen". Von daher sollen die Hersteller sich mal kümmern. Die verschleudern ihre Werksradios doch sowieso zu horenten Preisen, da kann man einen eingebauten DAB+ Tuner erwarten.

Hoffentlich wird DAB+ kein Flop wie DVB-T.
Radiowaves
Inventar
#4 erstellt: 01. Mai 2014, 16:05
Bitte ganz entspannt bleiben. Viele führende Privatsender wollen gar nicht auf DAB, ihnen geht es auf UKW bei bekannten Kosten sehr gut, sie vereinen knapp 50% der Radionutzung auf sich. Die Öffis sind weiterhin mit den anderen 50% Radionutzung auch weitgehend auf UKW - sieht man schon daran, daß man ungeliebte, teure Nischenprogramme (hr2, SWR 2, künftig wohl auch BR Klassik) gerne ihrer UKW-Abdeckung beraubt, um massenwirksame Programme aufzuschalten, womit klar ist, welches System die (Quoten)macht im Jahre 2014 hat: UKW. Auch laufen über UKW-RDS die ganzen TMC-Systeme der Navis.

Die einzigen, die DAB als einzige Lösung herbeisehnen, sind DLF und D-Kultur mit ihrer in manchen Regionen hundserbärmlichen UKW-Abdeckung.

Also wenn hier etwas einscheidendes passieren sollte, dann ausschließlich aus politischen Gründen. Der Markt akzeptiert weiterhin faktisch nur UKW. DAB ist was für Freaks und rangiert weit hinten. Die ach so tollen neuen Angebote im "Bundesmuxx" sind offenbar an Mehrheiten gemessen Rohrkrepierer - kulturell gesehen sind sie es sowieso. Und in den Landes-Paketen tummelt sich fast nur das, was es auch auf UKW gibt. Also...?

Bei DVB-T war das anders. Da gab es statt oft nur 3 analogen Programmen plötzlich 12 digitale. Reicht auch nur für ein Nischendasein, zumal die Qualität mies ist. Nur dort, wo faktisch Vollversorgung (Berlin) via DVB-T besteht, kommen einige 10% Nutzung zusammen - im Zeitalter von HDTV zunehmend nur noch auf Zweitgeräten oder in Haushalten, die ausschließlich der Information wegen die Tagesschau und vielleicht arte nutzen.

Bleibt die Qualität: für eine "man hört irgendwie was"-Nutzung mag DAB reichen, aber schon bei Nutzung über eine bessere Anlage im Auto, erst recht im Wohnzimmer, disqualifizieren sich viele DAB-Programme. Die Magerbitraten schaben schauderhaft, die Spektralbandreplikation erzeugt völlig künstliche, grelle, sterile Höhen, denen man regelrecht einen "Sicherheitsabstand" zum realen Audiosignal anhört. Und der LC-Modus, der bei > 120 kbps durchaus die Qualität eines 192er MP3 erreichen kann und damit wohnzimmertauglich wird, führt auf etlichen Geräten zu schrecklichen Artefakten, weil der Modus nicht korrekt implementiert wurde, den hat man bei DAB+ schlichtweg vergessen. Führte beim MDR z.B. zum Rückzug auf HE-Modus mit SBR - und dann klingts wieder mies.

Wenn ich für ein paar EUR mehr ein brauchbares Radio mit DAB+ zusätzlich zu UKW kaufen könnte, würde ich das aber dennoch tun. Schon, um gewappnet zu sein, falls mal tatsächlich irgendwas angeboten würde, das DAB lohnen könnte.


[Beitrag von Radiowaves am 01. Mai 2014, 16:11 bearbeitet]
Stereo33
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 01. Mai 2014, 16:16
Umstiegsmuffeln kann ich nur sagen, hätte sich nie ein Standart geändert,
würden wie heute noch mit Sperr und Bogen in Fällen rumlaufen.

Mir persönlich ist es zwar egal, da im Radio nichts gescheites läuft, und die Qualität
bei den Sendern durch ihre Einstellungen unnötig schlecht gemacht werden.

DVB-T;
Heutzutage hat man wie du sagst Digital-Kabel oder ggf. Sat.

Früher war Analogkabel weit verbreitet. Da war DVB-T eine gute Alternative.
besseres Bild und genau so viele Sender wie über Analogkabel möglich.
Hinzu kommt, das man keine Kabelgebühren zahlen musste, da nicht genutzt.

Natürlich wurde es nicht richtig angekurbelt und die Abdeckung war nicht besonders gut.
Desweiteren ist es für die Sender viel teurer über DVB-T zu senden als Sat oder Kabel.
Radiowaves
Inventar
#6 erstellt: 01. Mai 2014, 16:53

Stereo33 (Beitrag #5) schrieb:
Umstiegsmuffeln kann ich nur sagen, hätte sich nie ein Standart geändert,
würden wie heute noch mit Sperr und Bogen in Fällen rumlaufen.

Als ich noch technik- und radiogeil war (und das war ich, und wie...), bin ich auch auf Standards umgestiegen, die absehbar keine große Verbreitung finden konnten, wenn ich mich damit nur qualitativ verbessern konnte. Deshalb standen hier in meinen "härtesten" Zeiten insgesamt 4 (vier) DAT-Recorder...

Nur betrachte doch bitte mal den Übergang UKW -> DAB. Guter UKW-Empfang (Kabel, nicht übersteuerter Ortssender) ist so gut störgeräuschfrei, daß der digitale Vorteil von DAB keine Rolle mehr spielt. Dafür nervt DAB bei nur ausreichend mieser Bitrate und Codereinstellung mit Artefakten, die einem das Anhören gründlich vergällen. Dazu kommt, daß viele Leute offenbar auch nicht so anspruchsvoll sind, sofort UKW wegzuschalten, wenns mal kurz zischelt beim Autofahren. Alles keine DAB-Kandidaten...

Bleiben die Fälle von "besonderes Programm gewünscht und auf DAB gefunden". Reicht offenbar noch nicht für genug DAB-Kunden, als daß es relevant würde. In Sachsen baut man derzeit sogar noch UKW-Füllsender (!) auf und in MeckPomm wird ein neuer Grundnetzsender errichtet, weil der alte (Marlow) nicht nahe genug an Rostock stehen würde, als daß dort der NDR mit der Zahnplombe auf UKW zu empfangen wäre. Noch Fragen?

Der Übergang UKW -> DAB ist weitaus "argumente-ärmer" als der Übergang Mittelwelle -> UKW. Hinzu kommt noch, daß die Programmverantwortlichen, egal ob privat oder öffentlich-rechtlich, auf Biegen und Brechen den inzwischen unnötig durch Optimod hingerichteten UKW-Rotz identisch auf DAB holen wollen. Der RBB hat dafür sogar die hochwertigen digitalen Wege (DVB) gekillt, nur damit DAB genauso beschissen wie UKW klingen kann. Ein weiteres Argument für DAB wird damit genommen. Warum soll man ein neues System kaufen, wenns genauso beschissen klingt wie das alte, nur noch mit nervenden Artefakten dazu?

Hinzu kommt, daß Radio offenbar für immer mehr Menschen das ist, was es mit Gewalt seit 20 Jahren werden will: ein Nichts. Nichts, was es wert wäre, in Empfangstechnik zu investieren. Superhits und dumme Sprüche in mieser Soundqualität gibt es auch auf anderen Wegen.

Da haben wirs ja:

Stereo33 (Beitrag #5) schrieb:
Mir persönlich ist es zwar egal, da im Radio nichts gescheites läuft, und die Qualität
bei den Sendern durch ihre Einstellungen unnötig schlecht gemacht werden.


Es gibt genau da ein paar für mich verständliche Gründe für DAB, z.B. den, in Berlin ein anständiges, gutklingendes Radioprogramm (Bayern 2) im Auto oder im Büro hören zu können. Da Bayern 2 gehaltvoll ist, eignet es sich aber nicht unbedingt fürs Büro. Und allgemein ist das selten.


Stereo33 (Beitrag #5) schrieb:
DVB-T;
[...]
Hinzu kommt, das man keine Kabelgebühren zahlen musste, da nicht genutzt.

Ist in einigen mir bekannten Fällen durchaus das Kriterium. Für Sandmännchen, Tagesschau und einmal die Woche eine Doku auf arte reicht DVB-T. Kabel würde Geld kosten, daß bei jungen Müttern mit 3 Kindern u.U. nicht so üppig vorhanden ist. Und Privatsender sind in meinem Umfeld ohnehin nirgendwo in Programmlisten drin.


[Beitrag von Radiowaves am 01. Mai 2014, 16:57 bearbeitet]
hijohn48
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 06. Mai 2014, 17:49
vielen Dank für Antworten,John :-)
juergen1
Inventar
#8 erstellt: 07. Mai 2014, 23:53

hijohn48 (Beitrag #1) schrieb:
Ich möchte mir ein neues tragbares Radio kaufen,wie ich schon gemerkt habe gibt es ja kaum noch die "normalen" UKW-Radios,
Falls Du noch nicht fündig geworden bist, würd ich mir das hier mal ansehen:Sangean Kofferradio
Hatte ich selbst mal in die engere Auswahl genommen, nach sehr langem Suchen.
Gruß
Jürgen
müllkramer
Stammgast
#9 erstellt: 20. Mai 2014, 09:06
aus sicht eines berliners kann ich bezüglich dvb-t und fernsehempfangbarkeit und programmangebot nichts negatives sagen.und da ich seit zwei jahren erstmals nach jahrzehnten gezwungen bin,gez abzulatzen,wurde als allererstes der kabelvertrag geknickt.somit kostenneutrales ergebnis erzielt.

und offengesagt für dieses idioten-tv-programm denke ich nicht mal in schwächsten momenten über den abschluss eines kabelvertrages mehr nach.
martinReg
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 20. Mai 2014, 19:06
Ich würde eher (etwas provokant) fragen:

Wie lange wird es DAB (+) noch geben?

Mein DAB empfänger für die stereo-anlage bietet keine der versprochenen vorteile (senderangebot, zusatzinfos, klang). Dafür aber eine für digitaltechnik typische unpraktische bedienung.
Also hör ich ganz altmodisch sehr gutes UKW über meinen receiver.

Für echtes innovatives multimedia mit radio-empfang schließ ich lieber ein smartes handy oder tablet an die anlage an.
Damit kann man ungezählte radio-stationen übers internet hören (oft in recht guter qualität, 128mbps mp3), oft ist auch UKW mit im gerät (wenn man kein netz hat und/oder keine flatrate) manchmal sogar ein kostenloser streaming-dienst (zB "nokia music").
Und wegen dieser alles beherrschenden smartphones und tablet glaub ich fest an die weitere verbreitung von dvb-t:
ein mini-stick für kostenloses TV, das wird zur fußball-weltmeisterschaft der renner sein.
Da kann man nur hoffen, dass bald auch radio über dvb-t angeboten wird: mit epg für programmiertes aufnehmen von radio-sendungen! DAS wäre mal ein echter mehrwert!
Radiowaves
Inventar
#11 erstellt: 20. Mai 2014, 22:33

martinReg (Beitrag #10) schrieb:
Da kann man nur hoffen, dass bald auch radio über dvb-t angeboten wird: mit epg für programmiertes aufnehmen von radio-sendungen! DAS wäre mal ein echter mehrwert!


Gab es: als Pilotprojekt ab Funkausstellung 2005 in Berlin. U.a. mit den RBB-Radioprogrammen, exakt in der gleichen Qualität wie damals über DVB-S/C angeboten (ab zwei Wochen nach dem Start): ohne Soundaufbereitung, faktisch "Mischpultausgang", 320 kbps. War exzellent und verhalf nicht wenigen, die in Berlin Ciry unter übersteuerten UKW-Tunern litten, zu makellosem Radioempfang. Das ganze wurde nach einem Jahr beendet (RBB-Rückzug, da die MABB irgendeine Auswertung der Studie nicht geliefert hat, soweit ich mich erinnere). Noch vor einem Jahr gab es drei, vier DVB-T-Radioprogramme in Berlin, allesamt aber aus der Rubrik "wertlos" (104.6 RTL und so). Soll angeblich auch weg sein.

Deutschland hat sich radiomäßig für DAB entschieden und gegen DVB-T.
martinReg
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 20. Mai 2014, 23:44

Radiowaves (Beitrag #11) schrieb:
...
Deutschland hat sich radiomäßig für DAB entschieden und gegen DVB-T.


..fehlen nur noch deutsche hörer und sender...

Du hast ja recht - es ist eine politische entscheidung. Leider ohne mehrwert für die verbraucher.

Und von der kommunikationstechnik längst überholt. Wer kauft sich noch ein digitales radio, wenn er das schon als handy in der tasche hat? Mit apps für programme und infos, mit kleiner box als kofferradio, mit drahtlos-adapter als receiver für die anlage. Viel praktischer und besser bedienbar als alle dab- oder internet-radios.
Und eben mit dvb-t stick für "umsonst fernsehen" - also bitte auch für "umsonst radio"...
Ich schätze das öffentlich rechtliche medien-angebot in deutschland eigentlich sehr, und ich hoffe auf das einsehen der "veranwortlichen" ... die bestimmt öfter ihr tablet aus dem aktenkoffer ziehen als ihr dab-radio, wenn sie denn eins haben...
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