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Restaurierung Heco SM 640 1973 - 1978+A -A |
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Autor |
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topper__harley
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 17. Sep 2022, 19:05 | ||||||||
Hallo ihr Bastler da draußen, hiermit erhoffe ich mir mal wieder Hilfe von euch: Ich habe zwei Heco SM 640 geschenkt bekommen, die mir neulich beim anspielen schon recht gut gefallen haben, und das obwohl bei beiden Tieftönern die Sicken nur noch Staub sind. Ich möchte die beiden wieder zum Leben erwecken. Vielleicht hat jemand Lust mir hierbei zu helfen. Das Ergebnis muss nicht unbedingt eine originalgetreue Restauration sein, sondern aus den beiden wieder störungsfrei Musik hören zu können. Vorweg, ich habe vom Lautsprecher-Bau eigentlich keine Ahnung. Und auch nicht wie man Weichen ausstattet und dimensioniert, aber erhoffe mir hierdurch mein Wissen zu erweitern. Technische Daten gibt es bei hifi-wiki, die sich auch mit ein paar anderen Quellen decken: Volumen ca. 31,5 Liter je Box. Gehäuse besteht aus 19mm Spanplatte. Eloxiertes Aluminiumgitter frontseitig. 4 Ohm Impedanz Einer der beiden LS hat manchmal einen etwas kratzigen Klang gehabt, konnte nicht genau ermitteln woher das kam. Anfangen möchte ich mit den beiden Tieftönern. Auf die Sickenkleberei habe ich nicht so Lust, hatte mir gedacht, hier einfach zwei neue Tieftöner einzubauen. Auf dem Chassis steht leider nur "heco 01107" auf einem Aufkleber, sonst konnte ich hier nichts finden. Größentechnisch müsste eigentlich ein Visaton W250 passen. Nun kommt die erste Frage: Was passiert eigentlich, wenn ich einen x-beliebigen Tieftöner hier einbauen würde? Muss der neue TT von der Wattage zu den alten passen, damit die "dimensionierung" der Frequenzweiche noch passt? Kann hier einfach ein Kondensator getauscht werden und das Problem ist gelöst? Wie geht man hier vor? Auf der Frequenzweiche ist so ein blauer Kasten, sieht aus wie ein Relais. Was ist das? auf anderen Fotos im Netz war an der stelle aber ein Elko montiert. Ich würde eh gerne die vorhandenen Elkos tauschen, gerne gegen was neues hochwertiges. Auf einem Elko steht "100MFD100V" - steht das für 100 microfarad also 100uF und 100V? Oder 100 millifarad? Der andere ist mit 220MFD100V betitelt. Was ist mit diesen ganzen Widerständen? Muss sowas nach über 40 Jahren mal getauscht werden? Die alte Dämmung (Glaswolle) hab ich mal entsorgt und die Dinger ordentlich ausgesaugt. Hier hatte ich an 4 Säcke "Visaton Damping Material" bei thmann für 3,99€ je Sack gedacht. Oder muss da was besonderes beachtet werden? Zu viel Geld muss da natürlich nicht reingesteckt werden... Wenn nach dem Tausch der TT immernoch was kratzt, müssen wir wohl noch an Hoch- und Mitteltöner gehen |
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Rabia_sorda
Inventar |
#2 erstellt: 17. Sep 2022, 23:33 | ||||||||
Das kann auch am Verstärker liegen (LS-Relais). Daher tausche mal die Boxen und schließe sie an dem anderen Kanal an. Falls es nun die andere Box ist, ist der Fehler am Verstärker zu suchen.
Weshalb?
"Einfach" .... nein!
Nein!
Nein, das ist ein Folien-Kondensator.
Folien sind hochwertiger und langlebiger als Elektolyte und daher gibt es bei dem blauen Kondensator keinen Handlungsbedarf. Die anderen Elektolyte könnten wohl mal erneuert werden, wenn sie denn messtechnisch nicht mehr i.O. sein sollten.
Si senor!
Nur bei den Defekten.
Das Kratzen wird auch bei getauschten Bauteilen noch bestehen. Entweder liegt es am Verstärker oder halt an einer defekten Schwingspule des TT. |
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topper__harley
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 18. Sep 2022, 08:59 | ||||||||
Danke für die Infos soweit! Ich möchte mit den beiden Tieftönern beginnen, da diese ja augenscheinlich die größten Mängel aufweisen. Wiegesagt, neue Sicken einkleben wollte ich mir eigentlich ersparen. Und wenn die Schwingspule kaputt ist, war das ganze umsonst. Wie lässt sich denn ermitteln, welcher neue Tieftöner für das System geeignet ist? In einem ähnlichem Thread zu dem Thema hat ein anderer Nutzer auch davon berichtet einen neuen Visaton-TT in die Heco's einzubauen. Leider gibt es danach keine Rückmeldung mehr. Oder z.B: http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-9140.html Naja, und am Verstärker wird es nicht liegen. Da spielen andere LS ja auch problemlos. VG! |
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Mechwerkandi
Inventar |
#4 erstellt: 18. Sep 2022, 10:56 | ||||||||
War in dem Gehäuse noch irgend eine Art Dämmstoff, Schaumstoff, Glaswolle oder so was? Ist der genannte Visaton Lautsprecher ein 4-Ohm-Typ? |
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topper__harley
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 18. Sep 2022, 11:41 | ||||||||
Beide Gehäuse waren mit Glaswolle-Matten vollgestopft. Die hab ich entfernt und möchte dann neuen Dämmstoff einlegen. Die visaton w250 gibt es in der 4-Ohm Variante. |
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Mechwerkandi
Inventar |
#6 erstellt: 18. Sep 2022, 11:55 | ||||||||
Polyester-Polsterwatte ist preiswert und gut geeignet. Die preiswerteste Variante war bislang der Inhalt von einem IKEA Kopfkissen, in Mattenform (Sitzpolster) lässt es sich aber imho besser verarbeiten.
OK. Bei der Montage die Polarität beachten. Bei sinnrichtigem Anschluss einer 1,5 V Batterie schwingt die Pappe nach vorne aus. |
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ehemals_Mwf
Inventar |
#7 erstellt: 18. Sep 2022, 17:51 | ||||||||
Hi,
Genau lesen, es sind 10 (microFarad). Der andere: 220 µF Passenden hochwertigen Ersatz, aber Art-gerecht als bipolare Elkos 100 V- (ggfs. 50 V-) = keine Luxus-Sanierung gibts hier: https://www.lautspre...lytkondensatoren.htm Heutige Bipolar-Elkos besitzen keine +-Markierung mehr wie diese 70er-Jahre-Ausführung. Einbaurichtung ist ohnehin egal da Audio = Wechselspannung. Hoffentlich sind MT u. HT noch o.K. Gruss, Michael [Beitrag von ehemals_Mwf am 18. Sep 2022, 17:57 bearbeitet] |
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Pollton
Inventar |
#8 erstellt: 18. Sep 2022, 19:52 | ||||||||
Hallo,
je nach dem was du für einen Tieftöner nimmst, kann vieles passieren. Kein Bass, zu viel Bass, dröhnbass, zu laut, zu leise oder vielleicht passt es zufällig
Watt ist nicht so wichtig, aber die TSP, Frequenzgang, Impedanz und Wirkungsgrad sind wichtiger, diese sollten ungefähr passen.
Wo gibt es den in der 4-Ohm Variante? |
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topper__harley
Ist häufiger hier |
#9 erstellt: 19. Sep 2022, 08:57 | ||||||||
nochmals vielen Dank für die Antworten soweit! Den Visaton 250 in 4 Ohm gibts z.B. bei Visaton direkt. bei Kleinanzeigen werden grade zwei neuwertige für insg. 50€ verkauft. Ich merke schon (nach weiterer Recherche zum Thema "Einbau Chassis in vorhande Systeme"), das Gelingen des Umbaus ist mit einer fragwürdigen Erfolgsquote versehen. Da ich ja ziemlich auf die Optik der Lautsprecher stehe hatte ich noch eine Idee: Entfernen aller Chassis und den alten Frequenzweichen und Einbau eines Bausatzes, z.B. der Cheap Trick 230 spezial. https://www.lautsprechershop.de/hifi/ct230_spezial.htm Wie "schlimm" ist das Unterschreiten bzw. Verändern des Gehäuse-Volumens zum Bausatz CT230? Es ist für mich zu verkraften wenn das Projekt nicht den aller-aller-höchsten hifi-Ansprüchen gerecht wird. Aber es soll ein brauchbares Ergebnis dabei herauskommen. Die CT230 im Bauvorschlag hat ein Volumen von ca. 48L, meine Hecos haben ein Volumen von ca. 25 Litern. Durch andere Forenbeiträge zu den CT230 habe ich schon gesehen das hier mit den Gehäusegrößen durchaus experimentiert wird. Oder hat jemand einen anderen Bauvorschlag parat der eher zu der Größe der Heco's passt? Bitte im Preisbereich von ca. 100 - 150€ je Box. VG! |
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Mechwerkandi
Inventar |
#10 erstellt: 19. Sep 2022, 11:25 | ||||||||
Josef Stalin hat mal gesagt: "Wichtig ist, wie man zusammenzählt." Alles, was Du neu kaufen kannst, ist besser wie dieser 50 Jahre alte Kram. Die Tieftonwiedergabe in dem geschlossenen Gehäuse steuerst Du nach Geschmack mit der Menge an Dämmaterial. Zu dröhnig: Mehr, zu flacher Bass: Weniger. |
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Pollton
Inventar |
#11 erstellt: 19. Sep 2022, 20:47 | ||||||||
Hallo,
meines Wissens nach gibt es den W250 in 4 Ohm nicht, du meinst wohl den W250S-4? Diese sind aber völlig verschiedene Chassis
Die BG20 brauchen eher ein größeres Volumen, wenn man nach den TSP geht so ca, 80-160 Liter. In 25 Liter gehen die nicht sehr tief und buckeln im Bass auf. |
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ehemals_Mwf
Inventar |
#12 erstellt: 19. Sep 2022, 22:47 | ||||||||
"Aufbuckeln" wird der originale Heco 250er auch (Mini-Magnet + Spule ), aber, und das ist der Unterschied, das Chassis ist butterweich aufgehängt (Fs geschätzt 30 evtl. 25 Hz). Und sowas gibts heute kaum noch. Die heute eher für BR oder Car-Anwendung gedachten TTs haben ein Fs von 40 oder 50 Hz. Deshalb: -- neue Sicken sind doch nicht so blöd (wenn MT + HT o.K.) ansonsten: -- Zweiwege-Bausatz für 20/25 l BR mit preiswertem 200er TMT + 25er HT, dazu im DIY-Bereich informieren: http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browse&forum_id=333 |
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topper__harley
Ist häufiger hier |
#13 erstellt: 20. Sep 2022, 06:23 | ||||||||
Was wäre denn mit einem dieser beiden Bausätzen? visaton Alto II https://www.lautsprechershop.de/hifi/bau_alt2.htm ausgelegt für ca. 30L Basic 100 https://www.lautsprechershop.de/hifi/basic_100.htm ausgelegt für ca. 16L andere (für das Projekt) bezahlbare Bausätze mit ca. 25L habe ich bisher nicht gefunden.. |
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Pollton
Inventar |
#14 erstellt: 20. Sep 2022, 18:59 | ||||||||
Hallo,
ja stimmt, die meisten Kisten von damals waren so abgestimmt. Ich frage mich, warum? War das Absicht oder hatten die früher keine besseren Chassis? Ich versuche gerade aktuell ein Paar Dual CL-240 auf Vordermann zu bringen. Die Tieftöner 20 cm haben ein Qt von 0,8 und FS 36 Hz. In den 14 Liter ergibt es aber ein Qtc von 2,1 mit einem Buckel mit von 7 dB. Ich weiß ja nicht, ob das so sein soll? Und woran machst du das fest, dass die Heco butterweich aufgehängt sind?
Die Alto II würden zur Not wohl gehen, wenn auch nicht optimal. Du musst auch auf die Schallwandmaße achten, diese sollte man nicht großartig verändern. Die Basic 100 z. B. passt da überhaupt nicht. |
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ehemals_Mwf
Inventar |
#15 erstellt: 21. Sep 2022, 00:59 | ||||||||
War Absicht und rel. preisgünstig (kleine Magnetsysteme, leichte Chassis, rel. leichte Schwingteile). Randbedingungen: -- geschlossene Boxen (CB) waren noch ein Muss (*) -- Musikabmischung war noch nicht so Bassbetont wie heute (v.a. wg. Spielzeit der Schallplatten) -- auch damals gab es Puristen, speziell im Fach-Handel, die eine Loudness-EQ am Verstärker grundsätzlich ablehnten so bestand eine Tendenz dass Mainstream-Boxen eine gewisse Bassbetonung mitbringen mussten. Qtc = 2 ist schon etwas extrem, aber deutlich über 1 lagen auch die damaligen Testsieger Canton, Acron, Braun, Heco ..., in der Folge auch Dual, Grundig, Saba ..., z.T. auch die LS aus GB und USA (Acoustic Research). Mit dem für DIY von CB heute obligatorischen Qtc = 0.7 hätte man damals im Mainstream-Markt keine Chance gehabt.
War in den 70s typisch ("akustische Aufhängung") und bei CB quasi Voraussetzung für einen guten Platz im Rennen um viel Bass aus möglichst kleinen Gehäusen bei möglichst hohem Wirkungsgrad. Eine kompakte geschlossene Box mit rel. großer Membran benötigt für niedrige Fc Treiber mit möglichst weicher Einspannung. Jede Steifigkeit dort bedeutet (unnötig) größere Gehäuse. Auch das kräftige Stopfen mit Glasfaser ("scheinbare Volumenvergrößerung") gehörte zum Standardrepertoire der Hersteller. --------------------- (*) = kompakte BR-Systeme waren nach alter HiFi-Norm quasi nicht zulässig (!) wg. Flankensteilheit am unteren Ende (50 Hz) nicht mehr als 12 dB/Okt ("Ausgleichsvorgänge"). CB ist darüberhinaus von sich aus schon sicherer gegenüber den Subsonic-Störungen von Schallplatten. [Beitrag von ehemals_Mwf am 21. Sep 2022, 01:09 bearbeitet] |
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Mechwerkandi
Inventar |
#16 erstellt: 21. Sep 2022, 08:11 | ||||||||
Maßgebliche Anteile der Tieftonwiedergabe wurden seinerzeit noch über Gehäuseresonanzen realisiert. Das ist etwas aus der Mode gekommen. |
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Pollton
Inventar |
#17 erstellt: 21. Sep 2022, 18:21 | ||||||||
Hallo, @Mwf. Danke, wie immer, Fachkundig und sehr Infomativ Ja, so in etwa habe ich mir das auch gedacht, also hatten die damals auch schon ein Sparzwang. So wie sich die Zeiten ändern, ändern sich auch die Lautsprecher.
Noch was kurz was zu meinen Dual CL-240. Ich glaube, die Tieftöner die dort verbaut waren, sind nicht die, die ursprünglich drin waren. Aber das ist eine andere Sache und gehört hier ja nicht her |
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