AKG K500 Kapseln schnarren

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aaustin
Neuling
#1 erstellt: 14. Apr 2012, 10:59
Hallo,

ich habe gerauchte AKG K500 bekommen und sie wieder hergerichtet. Das letzte und größte Problem ist jetzt noch, dass bei beiden Kapseln die Bässe schnarren und ich nicht weiß, was eine Ursache sein könnte. Kann ich sie vielleicht sogar selbst beheben?
Beide Kapseln habe ich ausgebaut, sanft die Membranen gereinigt und an der jeweils anderen Kopfhörerseite angeschlossen - das Schnarren bleibt. Zum Schnarren: bei der einen Kapsel setzt es erst mit höherer Lautstärke ein und ist sehr laut, d. h. so laut wie die Musik selbst, bei der anderen Kapsel ist es permantent.

Ich hoffe, jemand kann mir weiterhelfen!

Gruß,
aaustin
djs
Stammgast
#2 erstellt: 14. Apr 2012, 12:42
Schaue dir mal bitte die Membranaufhängungen und alles genau unter der Lupe mal an. Teste bitte im ausgebauten Zustand.
Bewegen sich die Membranen frei?

Sonst bitte mal zur Ansicht Detailbilder im Makromodus hochladen.

Na, hoffentlich hat der Vorbesitzer die AKG nicht wirklich geraucht.


[Beitrag von djs am 14. Apr 2012, 12:46 bearbeitet]
aaustin
Neuling
#3 erstellt: 14. Apr 2012, 14:13
AKG DKK 45 Kapsel
AKG DKK 45 Kapsel

Sind die Fotos gut genug um zu sehen, ob irgendetwas nicht stimmt? Die Qualität ist beim Hochladen etwas erniedrigt worden...
Was sind die Membranaufhängungen?
Die Membran ist eingeklebt, soweit ich das einschätzen kann.
Kann ich die Kapsel öffnen und komme dann daran?
djs
Stammgast
#4 erstellt: 14. Apr 2012, 15:39
Ich gehe nur auf das zweite Bild ein. In der Draufsicht auf die Membran muss der Kleber an allen Stellen wie im Bild durch die dunkleren Stellen sichtbar durchgehend fixieren. Im Bild sind eben auch solche Stellen ohne dunklere Färbung sichtbar. Jetzt nur die Frage, ob optischer Bildfehler durch Belichtung oder tatsächlich der Kleber seine Fixierung verloren hat, was bei einer Bewegung der Membran im Betrieb zum Flattern an den betroffenen Stellen führen kann.

Kapsel bitte nicht öffnen, denn da gibt es nichts zu öffnen. Von unten sind die Träger vor Staub oder anderen Partikeln geschützt und selbst bei einem belüfteten Magnettopf ist mir bis jetzt nichts nach Innen geraten. Einzig das hintere Vlies könnte nach Innen ausfasern. Habe ich bis jetzt so nicht gesehen. Technisch sind die Kapseln wartungsfrei und ein mögliches Zerlegen entspricht dem einer mechanischen Uhr, was Toleranzen angeht und ist auch nicht vorgesehen.

Sollte der Kleber nicht richtig fixieren, was passieren und die Folie sprichwörtlich abgezogen werden kann, könnte man mit einem Silikonkleber und einem dünnen und angepassten Gummiring zur Halterung die Membran versuchen am Standpunkt zu drücken und verkleben. Ich habe letztens provisorisch mit einem selbstgemachten Metallringdraht durch Andruck fixiert.

Schaue dir sonst mit der Lupe mal alles genau an. Schliesst du die Systeme ausgebaut an, kannst du im richtigen Licht bei unterschiedlichen Frequenzen mit einem Tongenerator Fehler entdecken. Die Membran sollte auch gleichmässig auslenken.
aaustin
Neuling
#5 erstellt: 14. Apr 2012, 16:53
Vielen Dank für deine Beschreibung! Mit den Membranen scheint alles in Ordnung, die Ränder sind gut verklebt. Ich habe mir jetzt mal verschiedene Frequenzen angeschaut und konnte auch keine Unregelmäßigkeiten bei den Schwingungen feststellen. Allerdings entdeckte ich bei einer der Kapseln Dreck unter der Membran zwischen Spule und Magnet. Ich vermute, dass das Schnarren davon ausgeht. Keine Ahnung, wie der da hinein kam, denn die Rückseiten sehen staubdicht aus.
Kann ich da noch was retten oder nur noch versuchen neue Kapseln zu bekommen?
plyr2153
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 16. Apr 2012, 00:57
Hallo,
hatte Anfang der 90er auch den K500 gekauft, der hatte neu das gleiche Problem- lauter eingestellt, "schlagen" die Membranen an
Der Nachfolger K-501 hatte dieses nicht, scheint also Modelltypisch zu sein.
Grüsse Reiner
djs
Stammgast
#7 erstellt: 16. Apr 2012, 14:00
Das nenne ich umgekehrte Psychologie und dabei sollten keine Fremdkörper im Luftspalt sein.

Eine Reinigung ist denkbar, nur kann ich das so ohne weiteres mit meiner Variante nicht empfehlen, auch wenn die Folien viel aushalten, da die Membranen durch die Auslenkung ausgerastet werden. Da wo ich es gemacht habe, gab es keine hörbaren Unterschiede zur Gegenseite. Mir fehlen hier nur Langzeiterfahrungen und das entprechende Mikroskop zur Untersuchung des Materials. Nur gibt es auch bedampte Membranen und die von Denon sind technisch wie Lautsprecher per Sicke aufgehängt, was bei den Typen entweder nicht funktioniert oder die Bedampfung mit Mikrorissen an unerwünschten Stellen übersähen kann.

Dabei wird die Membran samt Spule aus dem Topf gedrückt und man kann dann durch die Belüftung mit eigens gebastelten Werkzeug oder leichter Druckluft von unten arbeiten.

Über AKG Pro gibt es im Servicebereich unter Downloads alle notwenigen Unterlagen zu den Ersatzteilnummern. Sonst über ggogle dkk 45 K500 pdf eingeben und man wird auch richtig verwiesen. Ob die Ersatzteile noch erhältlich sind, wird sowieso eine Anfrage klären müssen.


[Beitrag von djs am 16. Apr 2012, 14:02 bearbeitet]
aaustin
Neuling
#8 erstellt: 18. Apr 2012, 17:03
Das Anheben der Membran und pusten war auch erfolglos, also baute ich mir ein Werkzeug um den Staub vorsichtig wegzukratzen, doch er ließ sich nur verschieben. Meine Vermutung, es sei irgendein magnetischer Staub hat sich bestätigt, denn ich habe die Membran jetzt entfernt und konnte das Problem endlich einsehen. Der helle Staub, den ich durch die Membran hindurch sah, entstammt der galvanischen Beschichtung des Magnets - im Topf gab es zahlreiche chromartig aussehende Blättchen. Der weitaus größere Teil, den ich durch die Membran gar nicht sah, muss zerbröseltes Material vom Magneten sein. Das erinnert mich an einen Nd-Magneten von mir, der sich an einer Stelle ganz ähnlich aufgelöst hat. Mit diesem Staub war fast der gesamte Topf voll, kein Wunder also, dass die Membran schnarrte. Den Staub zu entfernen ist auch nicht leicht, denn die Partikel werden ja angezogen.

Hat noch jemand Erfahrung mit sich auflösenden Magneten bei Köpfhörern oder Lautsprechern?

djs, könntest Du mir eine etwas detailliertere Beschreibung davon geben, wie Du Deine Membran fixiert hast und ob das gut geklappt hat? Ansonsten werde ich die Membran wieder einkleben und baue mir etwas, um sie gut andrücken zu können. Ich denke, das sollte ganz gut funktionieren.
djs
Stammgast
#9 erstellt: 18. Apr 2012, 20:40
Schreibe mal AKG an. Sowas sollte nicht passieren und vielleicht tauschen sie sowas kulant aus.
Ich hatte so einen Fall lange her. Habe den Lautsprecher mit Spannbefall entsorgt.

Du kannst die Membran mit einem zugeschnittenen Ringgummi nach unten drücken und das Gummi an die Kapselwand verkleben. Ich bin noch etwas am Kleber austesten und kann da keine echte Empfehlung geben. Bloss kein Pattex oder scharfe Kleber nehmen, auch wenn es richtig hält. Wird Plastik angreifen, löst sich aber irgendwann von den Folien. Werde noch mit Silikon experimentieren oder etwas auf Kautschuk/Gummibasis, wenn es sowas in dieser Richtung gibt. Einen Abstecher zu UV Produkten werde ich auch wagen, wenn auch gesalzene Preise.

Wenn das nicht hilft, dann altbewährt mit Honig oder Eigelb. Vielleicht hilft es auch dem Klang.

Beim Entfernen der Mebran hast du hoffentlich die Zuleitungen entlötet und nicht abgerissen?
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