Onkyo Integra A-8670 macht Probleme

Guten Morgen zusammen,

Vielen Dank für die vielen Ideen, ich werde sie der Reihe nach abarbeiten, allerdings werde ich erst morgen dazu kommen (heute ist Familientag 😉). Widerstände, Elkos und Zenerdioden habe ich da, sollte das IC defekt sein, werde ich das dann erst bestellen müssen, aber schauen wir mal...
Ich melde mich morgen mit den Ergebnissen zurück! 😊

Mahlzeit!

So, ich habe nun die Anweisungen Schritt für Schritt befolgt.

- R531 (22k) werthaltig (einseitig abgelötet und gemessen), die Leiterbahnen sind zu beiden Seiten des Widerstandes intakt (ohmsch bis zum nächsten Bauteil gemessen)

- Elko C913 ausgebaut und mit Kapazitätsmessgerät nachgemessen, Werte total unplausibel (Kapazitätswerte >20 miliFarad?), mit neuem Elko absolut okay, also Elko gegen einen neuen getauscht

- Elko C581 ausgebaut und nachgemessen -> ok, jedoch trotzdem vorsichtshalber gegen einen neuen getauscht.

Gerät eingeschaltet und... es läuft, die Relais schalten frei! Die Spannung an Kollektor C583 passen mit ca. -1,7V ziemlich genau zu dem, was im Schaltplan steht!

Der IC-Tausch entfällt somit nun hoffentlich!

Ich werde für mich noch ein paar Spannungsmessungen machen, gerade die Spannungsänderungen an dem Relais-Treiber-IC TA7317P interessieren mich, weil ich noch ein anderes Gerät in der Pipeline mit diesem IC habe, bei welchem die Relais' nicht freischalten.

Ich bedanke mich vielmals für eure Hilfe und vor allem für eure Geduld! Echt super, dass die Kiste wieder läuft. Ich habe mal wieder etwas dazugelernt (solche Fehler hätte ich zunächst erstmal in Endstufe oder Netzteil vermutet), es zahlt sich doch aus, am Ball zu bleiben!

Falls noch jemand Interesse an irgendwelchen Messwerten des Gerätes hat, lasst es mich wissen, bevor ich das Gerät wieder zusammenbaue!

Beste Grüße, Alex

Meinen Glückwunsch!
Wieviel Volt liegen denn jetzt an C913 an?
Eine im Eingangsteil sehr aufwendige Endstufen-Schaltung, doch ein edles Stück!
gst

Am C913 liegen nun ziemlich genau -47,3V an, ist schon ein Unterschied zu vorher!

Ich werde das Gerät etwas später zusammenbauen und dann mal probehören, um mir mal einen Eindruck vom Klang zu verschaffen und das Gerät ggf. gegen andere Kandidaten, die ich hier herumstehen habe, antreten zu lassen! Ich bin normalerweise nicht so der Onkyo-Fan, aber ich habe mir kürzliche eine Endstufe, Modell M5550, fertiggemacht, die klingt auch ganz passabel...

Auch von meiner Seite "Herzlichen Glückwunsch!".



Das Problem dieser komplexen Schaltungen ist, dass sie auch die Fehlersuche manchmal schwierig gestalten.
Ich hatte schon einmal überlegt, eine Bibliothek zur Simulation mit LTSpice für die wichtigsten Geräte anzulegen. Dann kan man gucken wie sich bestimmte Defekte auswirken.

Das wird schwer umzusetzen sein, v.A. weil die Defekte versch. Bauteile sehr unterschiedlich ausfallen können, mit entsprechend verschiedenen Auswirkungen in der Schaltung Außerdem sind gerade ältere Bauteile oft in keiner Bauteilbibliothek zu finden., insbes. ICs. Bis das alles vom Tisch ist findet man den Fehler eher klassisch.

Ich habe das schon ein paar Mal gemacht. Das Problem mit fehlenden Bauteilen in der Bibliothek ist tatsächlich gegeben, lässt sich aber meistens irgendwie beheben.
Geholfen hat mir die Simulation hauptsächlich, wenn ich IC durch Ersatzschaltungen ersetzen wollte.
Ebenso ist die Simulation manchmal hilfreich, wenn man grundsätzlich etwas Auswirkungen bestimmter Fehler erfahren will ... Beispiel: wie wirkt sich ein Defekt in einer bestimmten GND-Anbindung aus?

Wenn ohnehin konkreter Verdacht auf defekte Bauteile etc besteht, ist eine geeignete Messung am Tatort der schnellste Weg zum Ziel. Warum sollte man eine defekte GND Verbindung noch simulieren, wenn man sie schon identifiziert hat und den Fehler beheben kann? Fehlersuche per Simulation ist per se ein faktorieller Ansatz mit schnell ausufernder Zahl von Variablen, de facto das Gegenteil einer systematischen Vorgehensweise.

Audio-Schaltungen sind zudem nichts Geheimnisvolles mehr, Alle kochen mit Wasser. Solange keine wesentlichen Bauteilparameter durch Austausch / Erneuerung verändert werden, ist eine Simulation nicht sonderlich hilfreich, oder gar zwingend nötig, insbesondere wenn nicht einmal alle Bauteile in den Bibliotheken verfügbar sind und das Ergebnis entsprechend ungenau bleibt.

Das sage ich übrigens als derjenige, den bestimmte Leute hier regelmäßig als "reinen Theoretiker ohne Praxiserfahrung" bezeichnen.

Bevor ich es vergesse: Glückwunsch an den TE

Dankeschön @ Valenzband! Schön, dass die Baustelle endlich vom Tisch kommt. Bin gerade dabei, den Ruhestrom neu abzugleichen (auf dem rechten Kanal war der mit 300mV viel zu hoch eingestellt)- jetzt passt es, beide Kühlbleche werden lauwarm. Einen Hörtest mache ich morgen Nachmittag in Ruhe.

Ich hab übrigens interessemäßig nochmal die Spannungen am TA-IC nachgemessen (wo ja alles begann ), weil ich noch einen NAD-Verstärker in der Pipeline habe, bei dem die Relais' auch nicht durchschalten, und der auch mit dem gleichen IC ausgestattet ist. Die Spannungen an Pin 2 und Pin 3 sind jetzt exakt 0,0V, Pin 6 schaltet beim direkten Einschalten am Netzschalter für ca. 3-4 Sekunden auf 13V hoch, und danach auf exakt 0,93V (Relais gibt frei). Nachdem mir das jetzt klar ist, hilft mir das bestimmt bei der nächsten Reparatur!

Besten Dank nochmal an alle, die mitgeholfen haben- ich freue mich, dass ihr solange durchgehalten habt und mit dabei geblieben seid!