Wie teste ich ob ein alter Verstärker eine Revision nötig hat?

+A -A
Autor
Beitrag
Wollo77
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Jun 2022, 07:01
Hallo Leute ich hab in einem Konvolut günstig einen Luxman L113a bekommen können.
Ich bin aber absoluter Laie, was die Revision solcher Geräte an geht. Klanglich hatte ich jetzt auch nicht die Reverenz Lautsprecher zur Hand, um sagen zu können der Klang passt oder nicht, aber zufrieden war ich nicht. Als ich ihn geöffnet habe um ihn zu reinigen, fiel mir auf das auf der Platine "Höfe" von Flüssigkeit unter den zwei 6800µF 50V Elkos waren, sonnst lief alles an dem Verstärker.

Was nun? Wenn die Elkos trocken sind, wäre eine weitere Inbetriebnahme der tot? Kann ich das messen.

Bin da leider absolut unbedarft?

LG
gst
Inventar
#2 erstellt: 17. Jun 2022, 07:12
Mach doch mal ein Photo von den Kondensatoren, dann man eher sehen, ob es auslaufende Flüssigkeit oder Montagekleber ist.
gst
Wollo77
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 17. Jun 2022, 17:15
Bild hab ich gemacht, ich hoffe man sieht darauf was?!

https://ibb.co/0mHBpNh
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 17. Jun 2022, 17:32
Wenn Du den Boden abschrauben kannst, solltest Du noch ein Photo der Lötseite machen.

Bitte lade Deine Photos mit der IMG-Funktion hoch. Bei externen Diensten sind die Photos irgendwann nicht mehr verfügbar. Der Thread wird dann für spätere Leser bzw.- Ratsuchende nahezu wertlos.
pogopogo
Inventar
#5 erstellt: 17. Jun 2022, 17:36
So wie es aussieht, müssen mindestens die Kondensatoren sowie die zwei darunter liegenden Dioden getauscht werden.
Valenzband
Inventar
#6 erstellt: 17. Jun 2022, 17:51

gst (Beitrag #2) schrieb:
...kann man eher sehen, ob es auslaufende Flüssigkeit oder Montagekleber ist.

Sieht nach Beidem aus, innere Zone = dunkelbrauner Kleber, ausgefranster Schatten = Elektrolyt. Das Platinenmaterial ist, wie häufig bei Consumer/HiFi, FR2 bzw. Pertinax. Das ist eine Mischung aus Papierfasern und Phenolharz, die wegen der Fasern leider ziemlich schwammartig ist und die eingetrocknete Elko-Brühe wohl auch nicht mehr so leicht wieder herausrückt, was erhöhte hygroskopische Wirkung mit sich bringt und dann zu fortschreitender Korrosion von Leiterbahnen und Lötstellen führt.
Schau dir mal die Lötstellen in dem Bereich genauer an, am besten mit einer Lupe. Wahrscheinlich sind bereits (meist weiße) Krusten oder kleine Risse zu erkennen.
So oder so, diese Elkos müssten auf jeden Fall erneuert werden, andere vermutlich auch. Achte auch auf Verformungen wie Beulen bzw. Aufblähungen de Gehäuse, beides sichere Zeichen von massiven Schäden im Inneren.

Auch der Montagekleber wird über längere Zeit fast immer zum Problem, denn daraus entweichen alterungsbedingt Halogenverbindungen (v.A. Chlor) , die ebenfalls ordentliche Ätzwirkung enwickeln, manchmal bis zum Zerbröckeln von Anschlußdrähten etc.

Es gibt/gäbe viel zu tun, manchmal lohnt es sich nicht mehr so.
gst
Inventar
#7 erstellt: 17. Jun 2022, 19:59
das Photo
Platine_LuxmanL113a
zeigt ja, dass da einiges zu tun ist. Der Zementwiederstand mit den den 470 Ohm in unmittelbarer Nachbarschaft ist ja auch die Freude.
Da scheint nun am besten zu sein, die beiden fraglichen Kondensatoren vorsichig zu entfernen und die Platine an dieser Stelle kritsch zu beäugen.
Vielleicht könnte man den 470Ohm Widerstand vorsichtshalber auch verlegen, dafür müsste man noch im Schaltbild nachsehen.
gst
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 17. Jun 2022, 22:06

Vielleicht könnte man den 470Ohm Widerstand vorsichtshalber auch verlegen


Dieser Widerstand scheint keine sonderliche Hitze zu entwickeln, denn der kleine blaue Elko (Rubycon?) hat über die vielen Jahre seinen "Pariser" nicht verändert.
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 17. Jun 2022, 22:46
Über das grüne Kabel an +B2 wird jeweils die zum gewählten Input gehörende Lampe (12V 75mA) versorgt. Im Schaltplan sind anstelle des 470R 7W zweimal 150R 2W vorgesehen. Das hat wohl nicht ausgereicht, um die Spannung hinreichend "abzubraten".
Sinnvolle Schätzungen ergeben ca. 60 mA und 30V DC an 470R -----> ca. 2W.

Die zugehörige Sicherung ist im Schaltplan dazuz passend auch mit 100mAT angegeben (vs. 0,5 AT Platinenaufkleber).
Wollo77
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 18. Jun 2022, 10:25
So maal sschauen ob ich das hinbekomme, bisher hatte es nie geklappt mit den Bildern?!

Schaltbild

IMG_20220617_191644

Von der Rückseite mache ich noch Bilder!

Vielen Dank für eure Tipps!!
Wollo77
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 18. Jun 2022, 10:28
IMG_20220617_191653
IMG_20220617_191700


[Beitrag von Wollo77 am 18. Jun 2022, 10:54 bearbeitet]
Wollo77
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 18. Jun 2022, 11:04
So nun die Platine von hinten.

IMG_20220618_125513

Besagte stelle sieht für mich gut aus?!
IMG_20220618_125633
gst
Inventar
#13 erstellt: 19. Jun 2022, 06:16
Ja, jetzt hat das mit den Photos schon gut geklappt.
Für mich zieht sich aus der Unterseite der Platine beim letzten Photo eine durchfeuchtete Fläche von der Mitte bis nach rechts oben.
Ob das Elko-Feuchtigkeit oder etwas anderes ist?
gst
CarlM.
Inventar
#14 erstellt: 19. Jun 2022, 15:33

gst (Beitrag #13) schrieb:
Für mich zieht sich aus der Unterseite der Platine beim letzten Photo eine durchfeuchtete Fläche von der Mitte bis nach rechts oben. Ob das Elko-Feuchtigkeit oder etwas anderes ist?


Die Oberseite sieht in dem betreffenden Bereich aber okay aus. Vielleicht sind es Reflexionen auf dem Photo? Es ist ja leicht zu prüfen.

Ebenso meine ich verdächtige Lötstellen gesehen zu haben. Auch das sieht in der Realität häufig anders als auf einem Photo aus. Man kann ja auf der Oberseite an den Bauteilen (vorsichtig) wackeln. In den meisten Fällen tut sich bei schlechten Lötstellen dann auch etwas auf der Unterseite. Kalte Lötstellen sind aber bei einigen Luxman-Geräten ein bekanntes Dilemma.

img-20220618-125633_1163068

... ohne Anspruch auf Vollständigkeit.


[Beitrag von CarlM. am 19. Jun 2022, 15:34 bearbeitet]
Wollo77
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 22. Jun 2022, 07:08
Danke !!!
Also das dunkle auf der Platine, ist glaube ich der Schatten von meinem Kopf
So ist nichts zu sehen.
Wackel tut auch nix.
Was ich sehe...Aufgebläht ist auch kein Kondensator.
Also scheint alles soweit ok zu sein.
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Revox B750 MK1 - Revision
Vigelius am 27.09.2022  –  Letzte Antwort am 14.10.2022  –  29 Beiträge
Wangine WNA 120 Revision Spannungsregler
Vigelius am 22.09.2022  –  Letzte Antwort am 19.12.2022  –  119 Beiträge
Harmann PM665 Revision How To
eck_hörnchen am 21.10.2015  –  Letzte Antwort am 09.06.2020  –  7 Beiträge
Alter JVC Verstärker AX-R742
Psion0815 am 11.10.2014  –  Letzte Antwort am 12.10.2014  –  4 Beiträge
Alter Verstärker kaputt!
Vinz321 am 21.08.2013  –  Letzte Antwort am 25.08.2013  –  4 Beiträge
Reckhorn A-403 - Diagnose nötig
Neumie am 22.07.2014  –  Letzte Antwort am 23.07.2014  –  7 Beiträge
Alter Marantz Verstärker kaum ausgabeleistung
Crowd3r am 03.08.2016  –  Letzte Antwort am 24.08.2016  –  12 Beiträge
Alter Verstärker kann keine Quelle wählen
BASSINVADER am 06.08.2012  –  Letzte Antwort am 15.01.2013  –  49 Beiträge
Warum muss alter Verstärker erst ?anspringen??
Sunlion am 28.08.2024  –  Letzte Antwort am 29.08.2024  –  22 Beiträge
Alter DUAL Verstärker kein Ton bei Lautstärkeregelung - Poti?
lordofazeroth am 18.03.2015  –  Letzte Antwort am 29.03.2015  –  7 Beiträge
Foren Archiv
2022

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder928.313 ( Heute: 23 )
  • Neuestes MitgliedSeizure
  • Gesamtzahl an Themen1.557.948
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.690.695

Top Hersteller in Elektronik (Stereo&Surround) Widget schließen