NAD C 326BEE: Kanal bleibt öfter stumm oder knackt

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macine
Neuling
#1 erstellt: 05. Jan 2021, 13:50
Hallo zusammen,

ich bin neu in der Hifi-Welt und habe mir ein erstes kostengünstiges System mit gebrauchten Teilen zusammengesucht.

Hierfür habe ich mir einen NAD C 326Bee bei Kleinanzeigen gekauft, sowie die Nubert Nubox 683.
Davorgeschaltet ist noch ein neuer Topping E30 DAC.

Mit dem NAD bin ich seitdem auf Kriegsfuß, würde den aber trotzdem gerne fehlerfrei zum Laufen kriegen.

1. Ich habe auf dem rechten Kanal manchmal Ausfälle, sodass der Ton ausbleibt, bis man die Lautstärke auf eine gewisse Lautstärke bringt. Dann springt diese an. Kommt sporadisch vor.

2. Auf der linken Seite habe ich sporadisches, leichtes knacken - klingt nach einem relativ mittigen Ton.

Wenn ich nun die Seiten vertausche mittels des Cinch-Kabels am AMP, sind die Probleme genau andersherum. Somit gehe ich stark davon aus, dass das Problem vom AMP (Anschlüsse davor habe ich auch getauscht) ausgeht.

Mit dem Balance-Poti hatte ich zuvor Probleme: dieser hat gekratzt und sorgte für eine ungleiche Lautstärke der zwei Boxen. Tuner 600-Spray hat hier nicht viel weitergeholfen, höchstens kurz und minimal. Man hat den inneren Schmutz wohl nur verschoben. Den Poti habe ich überbrückt mit entsprechenden Widerständen und hat nun keine Funktion.
Meine Hoffnung lag darin, dass alle Tonprobleme von diesem Poti ausgingen.
Es ist zwar deutlich besser geworden und der Ton ist immerhin gleichmäßig laut jetzt.
Auf dieser Reise konnte ich keine defekten Kondensatoren oder schlechte Lötstellen erkennen.

Dennoch habe ich die zwei gennanten Probleme mit dem NAD. Weiß jemand an welchem Bauteil es liegen könnte? Relais? Andere Bautteile, die man wechseln könnte oder was ich testen sollte?

Service Manual ist hier zu finden: https://www.manualslib.com/manual/1441478/Nad-C-326bee.html


Vielen Dank für alle Tipps und Lösungsvorschläge im Voraus!
macine
Neuling
#2 erstellt: 06. Jan 2021, 16:30
Kleines Update:

habe den Topping E30 als PreAMP an den Verstärker über den Main-In angeschlossen. Selbes Problem - deswegen kann ich stark davon ausgehen, dass das Problem vom Endverstärker ausgeht.
macine
Neuling
#3 erstellt: 13. Jan 2021, 13:50
Ich habe mich dazu entschieden das Ausgangsrelais auszutauschen - jedoch weiß ich nicht welche Alternative dafür möglich ist, weil ich das Bauteil als solches nicht finde.

Folgendes Bauteil suche ich:
RELAY POWER DC12V 8A/250V 2P1T
PCB MOUNT ME-11-012-2H4 (RoHS)


Eine Dokumentation zu dem Bauteil konnte ich hier finden:
http://www.massuse-relay.com/details/ME-11.pdf

Ich habe auch gelesen, dass man das MASSUSE ME-11-012-2Z4 mit dem RELPOL RM84-2012-35-1012 ersetzen könnte, jedoch konnte ich nirgends den Unterschied der Kontaktform zwischen Z und H finden.
(siehe: http://audiopurist.p...ay-the-hidden-truth/)

Was für ein Relais wäre für das ME-11-012-2H4 eine Alternative bzw. worauf muss ich noch achten?


[Beitrag von macine am 13. Jan 2021, 13:56 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#4 erstellt: 24. Jan 2021, 13:24
Hallo macine,

willkommen im Forum.

Du hast wohl zwei unterschiedliche Fehler.

1. Auf dem linken Kanal wird es die klassische Kontakterosion/-verschmutzung am Ausgangsrelais sein. Zu erkennen ist ees daran, dass bei anhebung des Signalpegels die hauchdünne Schmutzschicht am Relaiskontakt durchbricht und man wieder eine Weile hört bzw. die Lauten Signalanteile durchkommen. Man kann das Relais öffnen und die Kontakte mit weichen Materialen reinigen, aber dauerhaft glücklich wird man nur, wenn man ein neues Relais einbaut.

Gute Nachricht: Das Relais entspricht ziemlich dem Standard.
Kann 8A schalten bei Spannungen von 250V. Die Spule wird mit 12V DC (Gleichspannung) angetrieben.
Die Bauform heißt "Printrelais", weil man es auf gedruckte Leiterplatten mit seinen Pins anlöten kann.
Die Schalt-Konfiguration ist 2 x Schließer in Standard Pin-out.
Falls man 2 x Wechsler kauft, darf man in der Standard Pin-Belegung die zwei nicht benötigten Pins abknipsen, dann hat man wieder 2 x Schließer.
Solche gibt es unter anderem von Finder, Omron, Schrack, ...

2. Rechter Kanal Störgeräusche.
Bitte noch mal genau beschreiben, wann und wie die Stärgeräusche bzw. der Fehler auftritt. Welchen Einfluss haben die verschiedenen Klangschalter und Regler? Tritt das Störgeräusch spontan auch ohne Musik auf oder ist es signalbegleitend? etc etc.

Die Behandlung des Balance Poti könnte Dir weitere Probleme verursacht haben. Je nach Schaltung darf man ein Balance Poti nicht überbrücken, jedenfalls nir Ende-zu-Ende.


- Johannes
macine
Neuling
#5 erstellt: 24. Jan 2021, 17:16
Hi Johannes,

danke für deine Rückmeldung!

1. Wegen des Ausbleibens des Tons habe ich mich bezüglich der Kontaktform informiert und ein Relais bestellt, welches anscheinend passen soll.
Habe mir den folgenden bestellt: RM84-2022-35-1012.
Anlöten wird das mein Vater, sobald ich ihm den Verstärker mal wieder geben kann in den kommenden Wochen/Monaten.

Er hat auch die Arbeiten am Poti vorgenommen und ist gelernter Elektriker. Er hat hier natürlich auf die richtige Überbrückung und die richtigen Widerstände geachtet. Die beiden Probleme waren auch davor vorhanden, weswegen ich denke, dass hier keine weiteren Probleme daraus entstanden sein sollten.

2. Das Störgeräusch auf dem linken Kanal ist ein Knacken bei mittleren (leicht tieferen) Tönen entsteht. Nur Signal-begleitend, nicht wenn dieser Stumm bleibt.
Kommt mir so vor, als wäre es im mittleren Bereich des Lautsprechers, (also nicht Hochtöner).
Auch kommt es eher bei Anlegung von Musik vor.
Sehr selten bei normalem Fernsehen mit ausschließlich Wortbeiträgen (vermutlich weil die tieferen Töne ausbleiben)

Was ich probiert habe:
- Andere Cinch-Eingänge
- Alle Ein- und Ausgänge reinigen mit Tuner 600-Spray, da das etwas sanfter ist als andere Kontaktsprays
- Lautsprecherkabel und Lautsprecherausgänge vertauschen -> damit ich die Lautsprecher ausschließen kann. Tatsächlich scheint das Problem vom Endverstärker eingrenzbar zu sein und davon auszugehen.
Deshalb habe ich schon fast gehofft, dass es auch vielleicht vom Relais kommen könnte und hier die Korrosion der Schuldige sein könnte.

Danke nochmal!
Poetry2me
Inventar
#6 erstellt: 24. Jan 2021, 17:24
Ein signalbegleitendes "Knacken" bei tiefen Tönen könnte eine Signalbegrenzung sein oder das Einbrechen eines Halbleiters bei einer bestimmten Spannung. Tiefe Töne haben nämlich eine wesentlich höhere Amplitude als höhere Töne.

Ein Oszilloskop würde den Fehler deutlich zeigen.

- Johannes
macine
Neuling
#7 erstellt: 24. Jan 2021, 18:19
Hi Johannes,

an welchen Bauteilen kann denn das liegen, oder lässt sich das nicht genau sagen?
Lötstellen oder Kondensatoren nochmal prüfen?

Mit dem Oszilloskop würde ich den Fehler ja nur bestätigen, aber nicht eingrenzen können, oder?

Viele Grüße
Dennis
Poetry2me
Inventar
#8 erstellt: 26. Jan 2021, 21:07
Das Oszi würde helfen zu unterscheiden, ob es Signalbegrenzung ist (signal ist wie abgeschnitten und verläuft bei Erreichen einer bestimmten Spannung waagerecht, oder ein echtes Einbrechen mit anschließender Erholzeit eines Bauteiles. Das kann recht aufschlussreich sein.

In der Praxis kann man manchmal durch Klopfen, Drücken und Zerren an Bauteilen den Schuldigen finden.

Ansonsten ist es tatsächlich schwierig, einen solchen Fehler direkt zu finden, weil der Verstärker ein gegengekoppeltes "System" ist (hier würde die Systemtheorie Vorlesung gut passen). Die Signale an jeder Stelle in der Schaltung sehen anders aus, weil das ganze "System" versucht, den Fehler auszugleichen. Es erfordert etwas Erfahrung, dann die richtigen Rückschlüsse zu ziehen und den Fehler durch Nachdenken zu finden.

Der Leiter einer Reparatur-Werkstatt in der ich vor langer langer Zeit einmal gearbeitet habe, hatte den "goldenen Finger". Er hat sich kurz den Fehler auf dem Oszi zeigen lassen und dann direkt den Finger ins Gerät gelegt, genau auf das defekte Bauteil. Schwupp, war das auf dem Oszi erkennbar. Das tat er öfter mal. "Wenn ich mal groß bin ..." dachte ich.

- Johannes
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