Harman Kardon AVR 75 brummt aus LS

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schlusenbach
Inventar
#1 erstellt: 25. Dez 2020, 17:06
Hallo zusammen

Konnte einen alten HK AVR 75 ergattern.
Leider weist er den "Defekt" auf, das es zu Beginn aus den Lautsprechern brummt.
Ebenfalls surrt der Trafo, das Verstärkergehäuse vibriert leicht, wenn man die Hand auflegt.
Ich habe danach einige Forenbeiträge gelesen und vieles deutet auf alte ELKOs sowie ggf gelöste Halteschrauben hin?

Habe soeben den Decken abgeschraubt und die Halteschrauben an der Bodenplatte für den Trafo nachgezogen, und das mechanische Brummen/Vibrieren ist weg. 3 Schrauben konnte man je eine halbe Umdrehung nachziehen.
Das wurde in einigen Beiträgen empohlen.

Leider ist das Brummen aus den Lautsprechern noch vorhanden.
Das Brummen ist konstant, egal welche Lautstärke am Regler eingestellt ist.
Dieses legt sich jedoch nach ca 5 Minuten Betrieb wenn der Verstärker warm wird.

Ich habe alle Verbraucher an der Netzleiste abgeklemmt und auch den AVR alleine an einer anderen Steckdose getestet um ggf Störeinflüsse durch andere Netzteile etc auszuschliessen.
Problem besteht weiterhin.

Soweit ich weiss, hat die Endstufensektion die grossen Siebelkos sowie die Trafosektion kleinere Elkos.
Kann man anhand meiner Beschreibung ableiten, obs an den Siebelkos der Endstufe oder ggf den kleinen Elkos an der Trafobaugruppe liegt?
Ich konnte ebenfalls ein Reparaturmanual für den Verstärker finden mit allen Angaben zu den Bauteilen (200 Seiten).

Leider bin ich kein Elektroniker und habe keine Erfahrung im organisieren der passenden Siebelkos.

Würd mich über ein paar Inputs freuen.
Eine Fachmännische Instandstellung im Fachbetrieb für mehrere 100 € ist vermutlich nicht wirtschaftlich?
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 26. Dez 2020, 19:44
Hallo,


Das Brummen ist konstant, egal welche Lautstärke am Regler eingestellt ist.
Dieses legt sich jedoch nach ca 5 Minuten Betrieb wenn der Verstärker warm wird.


Das deutet auf die großen Sieb-/Pufferelkos der Endstufe(n) hin.
Hier werden für die verschiedenen Endstufen aber auch verschiedene Netzteile verwendet, die dann unterschiedliche Sieb-/Pufferelkos nutzen.
Daher soltest du einmal testen an welchen LS-Ausgängen (Front, Rear ...) es überall brummt.


[Beitrag von Rabia_sorda am 26. Dez 2020, 19:59 bearbeitet]
schlusenbach
Inventar
#3 erstellt: 26. Dez 2020, 23:27
Hallo Rabia

Danke für dein Feedback.
Habe gerade nochmal getestet.
Aktuell ist es so, das es beim linken Kanal etwas intensiver ist als beim Rechten.
Bei den Surroundkanälen ist es nicht.
Beim letzten Test war ich der Meinung, das es an beiden Frontkanälen ungefähr gleichstark brummt.

Was noch auffällt...
Ich habe einen "Vergleichstest" gemacht mit meinem AVM C5 Digitalverstärker.
Der Sound des HK ist irgendwie kraftlos und so richtig Laut ist er auch nicht.
Beides bei gleicher Quelle mit gleichem Material.

Bin etwas enttäuscht....
Wenn ich die alten Daten im Netz sehe war das mal ein 3500 DM Verstärker.
Da erwarte ich eigentlich ein wenig mehr...

Könnte das auch an den alten ELKOs liegen?
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 27. Dez 2020, 00:27
Am HK sind für die Frontkanäle C802/803 (18.000 µF / 63 V) zuständig.
Für Rear wären es C805/806 (6.800 µF / 63 V).

Unbenannt

Das müssen ja dann schon sehr minderwertige Elkos sein, oder sie sind sehr hohen Temperaturen ausgesetzt worden.
Normalerweise sollten 63 V - Elkos, die mit gerade mal rund 44 V betrieben werden, ewig und drei Tage halten.


Der Sound des HK ist irgendwie kraftlos und so richtig Laut ist er auch nicht.


Das wird durchaus an den schlappen Elkos liegen.


Ich habe einen "Vergleichstest" gemacht mit meinem AVM C5 Digitalverstärker.


Naja, lauter als ein Telefon sollte er schon sein .... (Suche bei Google nach AVM C5 ).
Daher weiß ich über den C5 nichts.


[Beitrag von Rabia_sorda am 27. Dez 2020, 00:38 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 27. Dez 2020, 00:54
Hier ein Tipp:

Die Maße sind wie beim Original: 35x80mm.
22.000 µF liegen - wenn man 20% Toleranz abzieht - bei 18.000 µF.

https://www.it-troni...23MA80T-22000uF.html

Die sollten genügend Dampf machen.


[Beitrag von CarlM. am 27. Dez 2020, 00:55 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 27. Dez 2020, 01:26
Hi Carl,

Die 22.000 µF - Nippon´s habe ich vor ca 2 Jahren bei Ihbäh gekauft und laut meiner Messung lagen sie bei gut 20.000 µF.
Dort kamen zwei der Elkos für keine 20 € bei mir an.
CarlM.
Inventar
#7 erstellt: 27. Dez 2020, 01:38
... und ? Was schlägst Du vor?

Ich denke, dass die elektrischen Werte okay sind und 22 € sind ja nicht soooo weit von Deinem Preis entfernt.

HG
Carl
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 27. Dez 2020, 01:53
Ich meinte mit "dort kamen zwei der Elkos für keine 20 € bei mir an", dass darin auch schon der Versand inkludiert war und daher war es somit weitaus günstiger.
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 27. Dez 2020, 02:17
So ein Angebot finde ich aber aktuelll nicht - außer aus dubiosen chinesischen Quellen.
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 27. Dez 2020, 02:19
Ist ja nun auch schon zwei Jahre her ...
Aus dem Chinaland kamen sie aber definitiv nicht.

Man muss sich jetzt aber nicht auf Nippon chemicon festfahren. Es gibt auch noch andere gute Hersteller: Panasonic/Matsushita, BC, Vishay, Nichicon, Elna, usw


[Beitrag von Rabia_sorda am 27. Dez 2020, 02:21 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 27. Dez 2020, 02:24
Bei Digikey gibt es den auch für 9,50 €. Dann kommen aber 50 € Mindestabnahme für kostenfreien Versand hinzu.
https://www.digikey..../565-4899-ND/4002921

Ich denke, dass 11€ okay sind. Schließlich ist es auch die 35mm-Version. 40mm gibts ggf. auch günstiger. ;-)


[Beitrag von CarlM. am 27. Dez 2020, 02:25 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#12 erstellt: 27. Dez 2020, 02:35

Ich denke, dass 11€ okay sind


Definitiv - keine Frage.
Ich hatte jetzt nur meinen damaligen Ihbäh-Kauf im Hinterkopf und hatte dort aber aktuell nicht nachgesehen.
Wenn der AVR danach wieder anstandslos funktioniert, dann werden einem die Versandkosten wohl nicht umbringen.
Ich würde dann aber gleich die 6.800 µF der Rears mitbestellen ... und natürlich tauschen.
CarlM.
Inventar
#13 erstellt: 27. Dez 2020, 02:42
Nur mal so am Rande ... ich habe selten so schlechte Siebelkos angetroffen wie bei HK. Dagegen habe ich z.B. bei der Pioneer A-Serie noch nie auch nur einen kaputten Siebelko (ELNA) gehabt, obwohl die ja nun auch 40 Jahre auf'm Buckel haben ... Deshalb ist das hier für mich mit dem Elko-Defekt auch vollkommen plausibel.

p.s.
Dasselbe gilt übrigens für mich auch für Relais und HK. ;-)


[Beitrag von CarlM. am 27. Dez 2020, 02:44 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#14 erstellt: 27. Dez 2020, 02:55
Ich habe noch nie etwas von HK in den Händen gehabt und daher kann ich dazu nichts sagen.
Aber ich hatte noch nie defekte Pufferelkos bei anderen Herstellern - seien sie auch noch so alt.
Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich bisweilen so gut wie nie einen AVR (nur zwei Pioneer mit anderen Fehlern) zur Reparatur hatte.
Ich habe gegen "moderne" Geräte eh eine Abneigung und sage den Leuten dazu eher dass sie sie wegwerfen sollen
Nein, natürlich schaue ich da mal kurz hinein oder werfe ein Messgerät hinein, aber Freude bereitet es mir nicht


[Beitrag von Rabia_sorda am 27. Dez 2020, 02:56 bearbeitet]
schlusenbach
Inventar
#15 erstellt: 27. Dez 2020, 10:54
Danke für euere Antworten.

@ Rabia, nein ein Telefon ist es nicht
Leider schaffe ich es nicht, hier bilder anzuhängen.
Auf folgender webseite kann man sich im Downloadbereich unter "Evolution" einen Testbericht vom CS5 anschauen.
Das ist der Nachfolger von meinem C5

https://avm.audio/downloads/ -> Press Review -> DE -> Evolution -> CS 5.2

(Irgendwie klappt bei mir die Verlinkung nicht.....)

Was würdet ihr mir nun Empfehlen?
Nur die 4 Siebelkos der Endstufe tauschen?
Oder noch weitere, wenn man schon dran ist?


SInd laut meinem Dokument folgende
C802, 803 EB18906310 ELECT. CAP. 18000UF 63V D35XL80 LH6
C805, 806 EB68806370 ELECT. CAP. 6800UF M 63V D25XL45 LP5

Die von Carl verlinkten sind 85° Elkos. Irgendwo habe ich gelesen man sollte, wenn man schon dran ist, auf 105°C gehen?


[Beitrag von schlusenbach am 27. Dez 2020, 11:59 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#16 erstellt: 27. Dez 2020, 12:45
Wenn Du 105°-Typen verwenden willst, solltest Du vorher den erforderlichen Platz ausmessen. Meiner Einschätzung nach geht nicht viel mehr als 35mm Durchmesser. 105°-Typen haben meistens zumindest 40mm. Wenn Du schon dabei bist, gucke auch ob Du mit den zwei Pins hinkommst oder ob die vier-Pin-Version besser wäre. Elektrisch ist das egal, es führt nur zu mehr mechanischer Stabilität und bei Transporten etc. zu wenger Belasung an Lötstellen.

Alle Elkos würde ich zunächst nicht tauschen. Das ist hier ein Fass ohne Boden. Bestenfalls könnte man sich noch angucken, ob es besonders thermisch belastetete Elkos gibt. Ich würde aber zunächst zu einer Reparatur des Defekts raten bevor neue Baustellen aufgemacht werden.
schlusenbach
Inventar
#17 erstellt: 27. Dez 2020, 14:00
Hallo Carl,

danke für die Info mit der Baugrösse.
Dann werde ich wohl bei 85°C bleiben.
Wenn der nochmal 10-15 Jahre hält dann ist das sicher ausreichend.

Noch eine weitere Frage:
Falls das mit den Elkos und dem Brummen nix bringt, würde ich den AVR als Vorverstärker mit hochwertigem UKW-Empfang nutzen wollen.

Die Pre-Outs sollten ja dann nicht von dem Brummen beeinträchtigt werden?
Habe leider gerade die externe Endstufe nicht hier zum testen, ob sich das auch an die Pre-Out-Chinch-Ausgänge überträgt.
CarlM.
Inventar
#18 erstellt: 27. Dez 2020, 14:13
Ich gehe davon aus, dass der Elkotausch den Fehler beseitigt. Ob der Preout auch betroffen ist, kann ich nicht sagen, weil dann ja ein noch unbekannter anderer Fehler vorliegt.
Überhaupt ist der Fehler dann auch bei Nutzung der PreOut weiterhin vorhanden. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich daraus ein sicherheitsrelevanter Defekt entwickelt.
schlusenbach
Inventar
#19 erstellt: 27. Dez 2020, 23:06
OK. Dankeschön.
Dann will ich im neuen Jahr mal schauen ob man da was reparieren kann.
Gruss und guten Rutsch!
schlusenbach
Inventar
#20 erstellt: 18. Apr 2021, 09:16
Guten Morgen.

Kurzes Feedback.
Ich hatte den AVR beim Radio-und Fernsehtechniker.
Der hat wohl am Netzteil einige Bauteile getauscht und einige Lötstellen nachgelötet.
Nun brummt nix mehr.
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