Dynacord D310 restaurieren

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delta-xtr
Neuling
#1 erstellt: 18. Jul 2020, 19:49
Hallo zusammen,

ich habe eigentlich nicht viel mit Lautsprechern zu tun aber ich habe mir jetzt eine Aufgabe aufbrummen lassen die ich ohne Hilfe nicht bewältigen kann.

Ich soll für einen Verein zwei alte Dynacord D310 restaurieren.
Es sind jeweils die Tieftöner defekt. Die Gehäuse sind noch gut bzw haben nur ganz leichte Mängel.

Ziel ist des die Lautsprecher für Veranstaltungen im Fasching bzw. für kleinere Feste zu verwenden.

Ich würde gerne in der Box alles ersetzen und neue Technik verwenden. Tieftöner und Hochtöner quasi komplett neue mit neuer Frequenzweiche und neuem Anschlusspanel.
Ich habe nur leider das Problem das ich zu dieser Box absolut null Daten im Netz finde.
Kann mir von euch eventuell jemand weiterhelfen?
Welche Komponenten könnte ich in der Box verbauen?
Als Tieftöner wäre ich bei einem Eminence Kappa 12 gelandet.
Aber beim Hochtöner bin ich absolut ratlos. Gerade was die Trennfrequenz betrifft bin ich komplett überfragt.


Welche Frequenzweiche soll ich verwenden? Eigenbau oder fertig kaufen?

Löten etc. kann ich das ist kein Problem. Kompletter Eigenbau wäre kein Problem. Habe schonmal Lautsprecher nach Anleitung nachgebaut. War kein Problem.

Mein Vorschlag war eigentlich auch gleich neue Lautsprecher zu kaufen aber der Verein will unbedingt diese Lautsprecher erneuert haben. Geht hier auch ums Aussehen.

Danke schon mal
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 18. Jul 2020, 20:16
Schon einmal hier geguckt?

Vielleicht gibt es das als Bausatz? Die Preise sind aus meiner Sicht günstig.
https://www.ebay.de/itm/143491552023
delta-xtr
Neuling
#3 erstellt: 18. Jul 2020, 21:29
Danke das habe ich schon gesehen und auch schon in betracht gezogen.
Ich werde nur nicht ganz schlau aus der Sache mit dem Hochtöner.
Wenn ich nach dem Eminence PSD 2002 google dann finde ich den Hochtöner aber ich weiß nicht wie dieser am Horn befestigt wird. Das originale Horn der Box hat ein Gewinde an das der Hochtöner angeschraubt wird.
Wie wird das beim Eminence PSD 2002 gelöst? Brauche ich da ein neues Horn? Ich steh da grad komplett aufm Schlauch
Bisher kenne ich nur die Hochtöner die direkt mit dem Gewinde angeschraubt werden.
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 18. Jul 2020, 21:55
Die Grundfrage ist ja zunächst, welche Zielvorstellung besteht - Restaurierung so nahe wie möglich am Originalzustand oder möglichst gute Gebrauchseigenschaften orientiert an heutigen PA-Standards?

Nahe am Original würde für mich bei den Tieftönern heißen:
Entweder Instandsetzung der Originaltreiber durch neue Schwingspulen und Sicken oder Beschaffung von alten Treibern mit den typischen metallischen Staubschutzkappen, die auch durch die Bespannung hindurch sichtbar sind. Das werden dann vermutlich Fane- oder Goodman-Chassis gewesen sein.

Bei den Hörnern ist es tatsächlich so, dass die Treiber angeschraubt wurden.

Wie ist denn der Ist-Zustand? Was ist noch an Originalteilen vorhanden?
delta-xtr
Neuling
#5 erstellt: 18. Jul 2020, 22:11
Also die Zielvorstellungen sind möglichst gute Gebrauchseigenschaften zu erziehlen mit dem neuesten Stand der Technik. Einer der beiden Lautsprecher funktioniert komplett aber klanglich ist es hald sehr bescheiden. Ist hald alte Technik. Es soll eigentlich nur das Gehäuse wegen der Optik erhalten werden.

Also die Tieftöner zu erneuern würde wahrscheinlich das Budget sprengen. Budget pro Box sind etwa 150€.
Wobei das erstmal weniger eine Rolle spielt.

An Originalteilen ist alles vorhanden. Aber wie gesagt ist alles ziemlich vergammelt, Lötstellen brechen bei der kleinsten berührung und sind grün und blau oxidiert usw. Die Hörner sind z.B komplett intakt und sauber. Diese könnte ich weiterverwenden.
Die restlichen Originalteile würde ich reinigen und dann verkaufen um die Ausgaben zum Teil wieder einnehmen zu können. Sofern die Teile jemand kauft
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 18. Jul 2020, 22:50
Ob Du die Hörner weiter verwenden kannst, wird von deren Wirkungsgrad, Impedanz, Leistung und Frequenzgang abhängen.
Vielleicht wartest Du noch ein wenig auf Beiträge von den Spezialisten, die die Daten der D310 kennen. Ansonsten solltest Du Photos hochladen, so dass man Rückschlüsse ziehen kann:

Der HT-Treiber sollte ein RCF (H2010 ?) mit 1 3/8 Zoll-Gewinde sein. Und wenn ich mich recht erinnere, waren Frequenzweichen in den 70er Jahren häufig sehr einfach gehalten, d.h. im wesentlich in Reihe geschaltete Kondensatoren.

Meine aktuelle Einschätzung ist, dass ein bereits abgestimmtes und erprobtes Gesamtpaket Sinn macht.
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 19. Jul 2020, 01:04

Welche Frequenzweiche soll ich verwenden?


Die die vorhanden / verbaut ist!
Da braucht es auch keine Erneuerung der Bauteile, denn diese sind schon "High-End".
Die original verbaute FQW ist vom Hersteller berechnet und eine andere "universale" FQW wird den Klang nur verschlechtern.
Natürlich kann man auch Glück haben und man findet eine FQW, die den Klang verbessern könnte, doch dazu müsste man "tausende" FQW testen...
delta-xtr
Neuling
#8 erstellt: 19. Jul 2020, 09:44
Danke schon mal für die Antworten.

@Rabia_sorda
Die Bauteile MÜSSEN erneuert werden. Bei einer Box ist der Tieftöner komplett hinüber bei der anderen kratzt er bei leicht höherer Lautstärke. Eine Restaurierung kommt absolut nicht in Frage da die Box ja auch zuverlässig laufen soll.
Als Frequenzweiche finde ich in den Lautsprechern nur einen Kondensator vor. Hier wurde vermutlich mal rumgebastelt, sieht zumindest so aus. Ich weiß ja nicht zu 100% was original in der Box verbaut war. Leider findet man dazu auch nix mehr im Netz. Deshalb frage ich ja hier nach.
Wie gesagt es geht nicht um die Restaurierung der Box sondern darum das Gehäuse mit dem Oldschool Look und neuer Technik wieder einsatzfähig zu machen.
Uwe_1965
Inventar
#9 erstellt: 19. Jul 2020, 14:26
Eigentlich ja eine interessante Geschichte, aber doch eher eine DIY Geschichte, weil Du möchtest sie ja nicht restaurieren

Was soll eigentlich als Zuspieler für die Boxen verwendet werden ? Vielleicht findet man eine Lösung darüber, denn eine FQ für einen Lautsprecher zu entwerfen ohne das man da irgendeine keine Ahnung hat wird schwierig bis fast unmöglich, zumindest wenn sich das Teil auch noch einigermaßen gut an hören soll.

Gruß Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 19. Jul 2020, 14:28 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#10 erstellt: 19. Jul 2020, 14:36

Uwe_1965 (Beitrag #9) schrieb:
... denn eine FQ für einen Lautsprecher zu entwerfen ohne das man da irgendeine keine Ahnung hat wird schwierig bis fast unmöglich, zumindest wenn sich das Teil auch noch einigermaßen gut an hören soll. Gruß Uwe


Deshalb würde ich ja nach-wie-vor eine erprobte Bausatz-Lösung favorisieren. Siehe #2
Uwe_1965
Inventar
#11 erstellt: 19. Jul 2020, 14:46
Ja, schon, aber er verkauft komplette schon restaurierte (noch 8 im Bestand), so habe ich zumindest das Angebot verstanden. aber der TE soll ja diese erneuern
aus #1

...aber der Verein will unbedingt diese Lautsprecher erneuert haben...


und das Budget pro Box 150 € , jetzt wird es eng


[Beitrag von Uwe_1965 am 19. Jul 2020, 14:49 bearbeitet]
delta-xtr
Neuling
#12 erstellt: 19. Jul 2020, 15:01
@Uwe_1965
Ja es ist schon eher DIY. Sorry das habe ich nicht richtig beachtet.

Als zuspieler steht eine Crown XLS 1002 zur Verfügung. Alternativ eine t.amp E-800. Ein EQ ist ebenfalls vorhanden.
Eine Frequenzweiche zu entwerfen habe ich eigentlich nicht vor. Ich würde eine "fertige" Lösung suchen die ein brauchbares Ergebnis liefert. Selbst zusammenbauen ist absolut kein Problem aber eben nur als Bausatz.
Etwa so: Der Tieftöner und der Hochtöner mit der Weiche passen in etwa zum Gehäusevolumen.

Hier wird kein HighEnd erwartet. Hier gehts um kleine Vereinsfeste.
Das Budget war nur mal so ein Anhaltspunkt.
Mechwerkandi
Inventar
#13 erstellt: 19. Jul 2020, 15:31

delta-xtr (Beitrag #12) schrieb:

Hier wird kein HighEnd erwartet. Hier gehts um kleine Vereinsfeste.

In dem Kontext kannst Du quasi jeden Tieftöner verwenden, der a) aus der Instrumenten/PA-Ecke stammt, b) mechanisch passt, c) kurzhubig ist und d) ins Budget passt. Eminence ist sicher nicht verkehrt.
Schraubgewinde-Driver wird es noch geben.
Die Trennfrequenzen der Weichen lagen seinerzeit aus Gründen der Belastbarkeit für heutige Verhältnisse recht hoch.
Uwe_1965
Inventar
#14 erstellt: 19. Jul 2020, 15:38
Ich wäre eher soweit, auf eine (passive) Weiche zu verzichten. So wie ich es kurz überlesen habe, beim Crown würde es eventuell klappen den t.amp kenne ich leider nicht
Mechwerkandi
Inventar
#15 erstellt: 19. Jul 2020, 16:54

Uwe_1965 (Beitrag #14) schrieb:

So wie ich es kurz überlesen habe, beim Crown würde es eventuell klappen […]

Grundsätzlich stimmt das, ist allerdings eher gedacht für einen SW Betrieb. (Y-Modus)
Die Trennfrequenz ist nur wählbar zwischen 30 Hz und 3 kHz, wenn ich das richtig gelesen habe.
Für das kleine Horn wäre mir das zu viel des Guten.
CarlM.
Inventar
#16 erstellt: 19. Jul 2020, 17:03
Man sollte auch bedenke, dass hier keine Profis am Mischpult sitzen.
Für die Nutzung in Vereinen durch ggf. unterschiedliche Personen sollte es so einfach wie möglich sein.
Unterschiedliche Trennfrequenzen, mehrere Kabel zu einer Box etc. sind hier aus meiner Sicht eher suboptimal.

Der original verbaute Druckkammer-HT-Treiber sollte ein RCF H 2010/TW-101 sein. Falls noch jemand Daten hat, wäre das eventuell hilfreich.


[Beitrag von CarlM. am 19. Jul 2020, 17:06 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#17 erstellt: 19. Jul 2020, 17:05
Stimmt, habe es jetzt auch entdeckt auf S. 8 im Manual, aber in der obigen ebäääi Geschichte steht folgendes


RMS Leistung 450 / 500 Watt - 8 Ohm -
Trennfrequenz 2,5 Khz
( L / B / H ) 62 x 40 x 30
Gewicht : je nach Speaker ca. 28 Kg


Würde vielleicht doch klappen
Mechwerkandi
Inventar
#18 erstellt: 19. Jul 2020, 17:19

CarlM. (Beitrag #16) schrieb:

Der original verbaute Druckkammer-HT-Treiber sollte ein RCF H 2010/TW-101 sein.

Nach der Dynacord Firmen-Historie ist die D310 von 1971. Das ist bald 50 Jahre her.
Selbst wenn da jemand noch Daten hat, kann wohl niemand mehr sagen, wie die zustande gekommen sind.

Wenn man den seinerzeit üblichen Konzepten folgt, dann lief der Tieftöner mit seiner Metallkalotte als Mittenfräse einfach durch, und der Hochtöner wurde bei ~ 5 kHz Trennfrequenz angekoppelt. So was macht heute keiner mehr.

Wenn ich über die Verwendung eines heute marktüblichen 12/2 Bausatzes nachdenke, werde ich Probleme mit der Unterbringung des erheblich größeren Hornes kriegen.
Irgendeinen Tod muss man sterben...
CarlM.
Inventar
#19 erstellt: 19. Jul 2020, 17:24
In anderen Foren wird von 50W und unterer Trennfrequenz 1 kHz geschrieben.
Vielleicht hat man dann tatsächlich eine höhere Trennfrequenz gewählt, um die 80-100W zu realisieren.
Uwe_1965
Inventar
#20 erstellt: 19. Jul 2020, 17:28
Die 1 kHz würde auch dafür sprechen, das nur ein Kondensator aus Weiche vorhanden ist

Ich habe hier ein paar Sansui Tröten, da lief der Tieftöner auch ohne Alles und es wurde erst ab ~800 -1000 Hz der MT eingeschliffen, das macht Heute auch keiner mehr aber funktioniert
CarlM.
Inventar
#21 erstellt: 19. Jul 2020, 17:31
Ich habe auch noch so vage Bilder aus meiner Jugend im Kopf, wo ich mich an einige wenige Kondensatoren erinnere.

In einem anderen Forum wird von zwei Elkos à 7 µF berichtet ...
Mechwerkandi
Inventar
#22 erstellt: 19. Jul 2020, 17:35

CarlM. (Beitrag #19) schrieb:
In anderen Foren wird von 50W und unterer Trennfrequenz 1 kHz geschrieben.

In dem Umfeld: Eher unrealistisch.
Vergleiche die Daten mit einem 1824 E-Voice, den ich für deutlich belastbarer halten würde.
CarlM.
Inventar
#23 erstellt: 19. Jul 2020, 17:57
Ich habe soeben diesen Thread gefunden ...
http://www.hifi-forum.de/viewthread-30-2773.html

siehe #3

In der D310 kann noch der TW50 verbaut sein. Der soll ähnliche Daten mit Ausnahme einer geringeren Leistung haben.
Da müsste der TE einmal gucken, ob noch etwas lesbar ist.
Suche:
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