Denon PMA-520: Balancepoti durch feste Widerstände ersetzen

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polarbear11
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Feb 2019, 19:18
Hallo Gemeinde,

ich benötige eure Expertise bzgl. eines Umbaus: Ich möchte das 4-pol. Balancepoti (250kOhm) am Denon PMA-520 so durch feste Widerstände ersetzen, dass die Balanceeinstellung symmetrisch/zentriert eingestellt ist. Das Poti soll dabei durch feste Widerstände ersetzt werden. Da mir die genaue Funktionsweise des 4pol-Potis nicht bekannt ist, ist mir auch nicht klar, wo die Widerstände gesetzt werden müssten. Die anhängenden Bilder zeigen die mir vorliegenden Infos dazu. Die vier Pins des Potis sind jeweils mir 1 bis 4 beschriftet.

Kann mir dabei wohl jemand helfen? Eine Erklärung der genauen Funktionsweise des Potis würde wohl auch reichen.

Dank ud Gruß
Jörg

Denon PMA-520 Volume/Balance Schaltplan

Denon PMA-520 Volume/Balance Layoutplan

Denon PMA-520 Volume/Balance Platine
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 14. Feb 2019, 22:56
Auf deiner Beschriftung sind hier die Pins 2/4 der gemeinsame Massebezug (GND) und 1/3 wären dann die signalführenden Pins.
Somit kann das Balance-Poti auch durch ein simples 3-poliges Poti ersetzt werden.

denon-pma-520-volume-balance-platine_923381


[Beitrag von Rabia_sorda am 14. Feb 2019, 23:06 bearbeitet]
polarbear11
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 15. Feb 2019, 13:51
Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast.

Ich wollte kein neues Poti einsetzen, sondern die zentrale Balanceeinstellung mit zwei einfachen Widerständen fixieren. Demnach müsste ich in deinem Bild jeweils einen 125kOhm Widerstand zwischen die von dir eingezeichneten rot und schwarzen Punkte einlöten, also etwa so?

Pin1 - 125k - Pin2 - 125k - Pin3 (?)

Ist das wohl so richtig?

Gruß
Jörg
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 15. Feb 2019, 14:33
Im Grunde hast du mit dem Anschluß der Widerstände recht, aber probiere das doch mal gänzlich ohne Widerstände aus. Technisch müssen sie nämlich nicht vorhanden sein, nur könnte der Denon dadurch evtl. etwas lauter spielen.

Ansonsten versuche es mit den Widerständen, falls es leiser (Richtung original) werden sollte.
Es empfehlen sich dazu leicht erhältliche (der E-Reihe) zu nehmen, wie z.B.: die genormten 120k, oder 130k.
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 15. Feb 2019, 15:19
Ich hatte auch zunächst gedacht, dass man den Balance-Regler ersatzlos entfernen könnte.
Vielleicht ist dies auch so. Was mich aber stutzig macht, ist die Funktion des vierten Anschlusses.
Dieser ist ja mittig angebracht. Dreht man am Regler, wird eine Hälfte kleiner und ggf. 0 - also gegen GND geführt.
Die andere Seite steigt zwar zunächst, kann aber keinen höheren Widerstand als 1/2 250k annehmen - wegen des vierten mittigen Kontakts.
Fragt sich also, weshalb es schlecht ist, wenn es sehr hochohmig zugeht.
Ich vermute, dass die Klangqualität ggf. leidet (Verzerrungen). Vielleicht möchte man auch nur nicht, dass der Balance-Regler die Lautstärke einer Seite ansteigen lassen kann.

Ich denke, dass man mit 2 120k-Widerständen immer im grünen Bereich ist.


[Beitrag von CarlM. am 15. Feb 2019, 15:26 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 15. Feb 2019, 15:41

Was mich aber stutzig macht, ist die Funktion des vierten Anschlusses.


Ich habe des öfteren diese Poti-Variante vorgefunden gehabt, aber dennoch dazu ein 3-poliges Poti verbaut. Unterschiede konnte ich nicht feststellen (ausser das es keine Ausfälle mehr gab ).

Hier habe ich noch eine Pinbelegung gefunden, wo der 4te Pin NC ist. Hier ist NC auch auf GND geführt, da er nicht genutzt wird/werden kann. Evtl wird es hier so ein Poti sein?.
Aber das lässt sich ja alles schnell ermessen.

images


[Beitrag von Rabia_sorda am 15. Feb 2019, 15:42 bearbeitet]
polarbear11
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 16. Feb 2019, 19:15
Hallo zusammen,

interessante Wendungen. Wie ist denn die werte Meinugn zu folgendem Ersatzschaltplan:

Ersatz für Balance Poti

Ist das eine äquivalente Schaltung?

So wie ich das verstehe, ist Pin 2 ein zusätzlicher Mittelabgriff. Wenn der Schleifer (Pin 4) zentriert ist, sollte er den Widerstandswert ebenfalls teilen, also 2x125k.

Dank und Gruß
Jörg


[Beitrag von polarbear11 am 16. Feb 2019, 19:19 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 17. Feb 2019, 01:29
Probiere es doch einfach aus. Kaputt kannst du damit nichts machen.
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 17. Feb 2019, 01:55
Das Volumen-Poti ist ja auch ein vier-Kontakt-Poti, um im unteren Bereich die Loudness-Funktion zu unterstützen.
Für die Funktion der beiden Festwiderstände können wir aber zur Vereinfachung von einem "normalen" Volumenpoti ausgehen.
Der bisherige Balanceregeler und die nun anstatt dessen eingesetzten Festwiderstände liegen parallel zum Volumenregler.
Dies bedeutet, dass der Maximalwiderstand wie folgt berechnet werden kann (wenn das Volumenpoti 2x 250k ist):

1/R = 1/R(1) + 1/R(2)
1/R = 1/250 + 1/125 = 3/250

Wenn Du die Festwiderstände weglässt ist der regelbare Bereich 0 ... 250 kOhm.
Mit den Festwiderständen ist der regelbare Bereich 0 ... 83 kOhm (=1 : 3/250).

O Ohm bedeutet, dass das Signal auf GND gelegt wird und der folgende Endverstärker bekommt nichts, was verstärkt werden kann ...
Dies bedeutet, dass man mit dem Festwiderstand steuern kann, wie laut die Maximallautstärke sein kann.
Ein Festwiderstand von 125 kOhm entspricht dabei der Wirkung des biisherigen Balance-Potis in Mittelstellung.

Wenn Du es ganz genau möchtest, müsstest Du noch ausmessen, ob das Stereo-Volumen-Poti für beide Kanäle nahezu identische Werte liefert.
Wäre dies nicht der Fall, könnte man dies durch unterschiedliche Festwiderstände ausgleichen ... z.B. 120 kOhm und 130 kOhm.


[Beitrag von CarlM. am 17. Feb 2019, 02:01 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 17. Feb 2019, 03:43
Irgendwie ist hier viel Wind um eigentlich "Nichts".
Löte die Widerstände dort ein und probiere es aus.
Was mich aber echt wundert ist, dass du unbedingt das Balance-Poti totlegen willst, obwohl ein simples 3-poliges Poti funktionieren wird


Wenn Du es ganz genau möchtest, müsstest Du noch ausmessen, ob das Stereo-Volumen-Poti für beide Kanäle nahezu identische Werte liefert.
Wäre dies nicht der Fall, könnte man dies durch unterschiedliche Festwiderstände ausgleichen


Könnte man machen. Aber diese "Ungleichheit" ist -wenn- eher im untersten Bereich (im "Xstel"-Bereich kaum möglich zu nennen) der Potistellung anzutreffen.
Daher etwas schwierig hier über Festwiderstände an einer echten "Synchronität" heranzukommen die auch linear verläuft, da ja das Poti dazu ja nicht in der Lage wäre.
Hier kann man nur eine, in der minimalen Lautstärkeneinstellung, angepasste Kanal-Ungleichheit ausbügeln. Dass das Poti nicht über der gesamten Widerstandsbahn "synchron" verläuft, wird wohl jedem klar sein.
Das ist wohl das was Carl damit meint.
grautvOHRnix
Stammgast
#11 erstellt: 17. Feb 2019, 11:36

Rabia_sorda (Beitrag #10) schrieb:
Irgendwie ist hier viel Wind um eigentlich "Nichts".


Wie sooft in dieser Welt - man weiß noch nicht einmal, warum der TE da basteln will

Möglicherweise gibt es Pegelunterschiede L/R , die durch etwas ganz Anderes enstehen (Gammel
in Schaltern/Potis/Relais oder Ungleichlauf des (chinesischen, hochwertigen) VOL-Stellers).
polarbear11
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 17. Feb 2019, 19:24

Wie sooft in dieser Welt - man weiß noch nicht einmal, warum der TE da basteln will


Ich dachte, dass sei nicht so wichtig. Wenn es aber zur Lösung beiträgt - bitte sehr: Ich baue den Verstärker für andere Zwecke um, und das Balance-Poti wird nicht mehr benötigt. Zudem benötige ich den Platz, den das B-Poti bisher einnahm. Daher möchte ich es äquivalent ersetzen. Ich hoffe, das hilft.

Ist denn meine vorgeschlagene Ersatzschaltung so korrekt?

Gruß
Jörg
grautvOHRnix
Stammgast
#13 erstellt: 17. Feb 2019, 20:43

polarbear11 (Beitrag #12) schrieb:


Ist denn meine vorgeschlagene Ersatzschaltung so korrekt?


Ja.

Wahrscheinlich funktioniert der Verstärker auch einfach komplett ohne
BAL-Poti und Ersatzschaltung.
polarbear11
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 17. Feb 2019, 21:59
Hallo zusammen,

danke für Eure Hilfe. So langsam kommen wir der Sache näher.

Habe ich recht verstanden:

1. Ohne Festwiderstände ist der regelbare Bereich 0...250kOhm (Annahme Vol-Poti = 250k)
2. Je kleiner der Regelbereich (also z.B. 0...83k, bei 125k FW), umso lauter bei ansonsten gleicher Vol-Poti-Stellung?
3. Daraus folgt: Je kleiner die Festwiderstände, umso lauter?

Dank und Gruß
Jörg
CarlM.
Inventar
#15 erstellt: 17. Feb 2019, 22:07
Genau das Gegenteil ist richtig:
Umso kleiner der Gesamtwiderstand, umso mehr vom Signal wird quasi an GND abgeleitet und gelangt nicht an die Endstufe.
Ohne Balance-Poti und ohne Widerstände ist der Verstärker also am lautesten. Ggf. verzerrt er dann aber auch mehr.
Ich hatte ja gehofft, diesen Zusammenhang oben darzustellen. Für mich ist die Vermeidung dieses Szenarios auch der Sinn des vierten Pins am Balance-Poti.
Die anderen Mitstreiter haben ja recht: Löte die zwei Widerstände ein und gut isses.
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