Sansui AU-9900 Verzerrt bei hohem Pegel

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sansui_fan
Neuling
#1 erstellt: 24. Jan 2015, 14:16
Hallo in die Runde,

ich habe auf einem Kanal ab mittlerer Lautstärke ein sehr ungesundes Kratzen und Zischen.
Es handelt sich um eine Ebay Leiche bei der ich insgesamt mehr als 20 Teile (defekte Widerstände und Elkos in der Stromversorgung sowie die Endstufentransistoren) getauscht habe.
Die positiven und negativen Spannungen der Power Supply, als auch der Endstufe scheinen nun OK und auf beiden Kanälen identisch! Der Verstärker klingt sehr gut - bis zur mittleren Lautstärke.

Bias Einstellung ist OK.

Seltsamerweise wird ein Endstufen Block ohne Last leicht handwarm, der andere bleibt kalt! Ich habe daraufhin die Endstufe des 2. Kanals zum Test gewechselt - ohne Erfolg. Der Stromaufnahme beträgt auf beiden Kanälen ich denke es waren 50mA.

Ich bitte um Ideen, wo die starke Verzerrung zu suchen ist und was die Temperaturdifferenz der Endstufe verursachen könnte.

Ist ein defekter Koppelkondensator in Betracht zu ziehen, oder verursacht ein solcher eher bei niedrigen Pegeln ein Problem?

Kontaktprobleme kann ich fast ausschließen - da krazt kein einziges Poti oder Sachalter.

Bitte helft mir auf die Sprünge - da fehlt mir die Erfahrung.

Grüße Mario


[Beitrag von sansui_fan am 24. Jan 2015, 14:19 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 24. Jan 2015, 19:01
Prüfe bei der kalt bleibenden Seite mal die Emitterwiderstände. Ich denke, du hast den Ruhestrom mit dem Herrn Ohm ausgerechnet? Blöd, wenn du dann die Spannung über einem Widerling gemessen hat, der eben nicht mehr seinen Nennwert hat, sondern viel mehr...

Wenn du die Endtransistoren gewechselt hast - waren deren Treiber definitiv 100% OK? Die gehen gern mit über die Wupper...


[Beitrag von audiophilanthrop am 24. Jan 2015, 19:02 bearbeitet]
sansui_fan
Neuling
#3 erstellt: 24. Jan 2015, 19:28
Bias wird lt. Service Manual in Reihe (aufgetrennte Steckverbindung) gemessen - sollte also passen. Treiber Board Transistoren wurden geprüft.

Ich werde Deinen Vorschlag mit den Widerlingen mal nachmessen.

Das könnte zu einer Verschiebung des Arbeitspunktes durch Überlastung (Clipping) des 2. Transistors führen - ist meine Schlußfolgerung korrekt? Nur daß ich verstehe warum!

In dieser Ecke hätte wirklich nicht mehr gesucht. Ich werde die Tage berichten.

Besten Dank für die schnelle Hilfe.

Mario


[Beitrag von sansui_fan am 24. Jan 2015, 19:31 bearbeitet]
sansui_fan
Neuling
#4 erstellt: 26. Jan 2015, 16:59
Ich habe mich nochmals mit dem Teil beschäftigt - die Widerstände sind leider OK.

Mir ist aufgefallen, das die + - 55v zum Treiberboard auf der positiven Seite nur 46v betrug. Seit Behebung spielt das Gerät auch bei hoher Lautstärke ohne Mängel.

Was blieb - ein Endstufenblock kalt, der andere schaltet nach ein paar Minuten wegen Überhitzung die Schutzschaltung durch.

Ich habe spaßeshalber mal den Bias auf der anderen Leitung gemessen (lt. Service Manuel wird dort nicht geprüft), der Bias liegt hier fast 3x so hoch (140mA). Denselben Messwert bekomme ich bei dem kalten Endstufenblock!

Da der Klang einwandfrei ist, gehen mir langsam die Ideen aus - ich bitte um Anregungen.

Falls gewünscht, kann ich auch den Schaltplan posten.

Grüße

Mario


[Beitrag von sansui_fan am 26. Jan 2015, 17:01 bearbeitet]
Sebastian805
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 16. Okt 2022, 19:46
Hallo Mario, Deinen Beitrag habe ich gelesen. Ich bin im besitz eines Sansui TU-9900. Leider hat er im Klang ein brummen. Hast Du eine Idee woran dies liegen könnte? Besten Dank und viele Grüße Sebastian
sansui_fan
Neuling
#6 erstellt: 16. Okt 2022, 19:53
Hi Sebastian,

beschreib mal den Brumm...
Kannst Du löten und messen?
Sebastian805
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 16. Okt 2022, 20:02
Es ist ein Brummen im Hintergrund recht laut und konstant. Löten ja, Messen nein.
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 16. Okt 2022, 20:08
Wenn das Brummen nicht aus dem Gerät selbst kommt (= Verstärker ist aus), was ansonsten Trafobrummen wäre, müsste man eingrenzen, ob es auf beiden Kanälen aus den Lautsprechern kommt.

Falls dies der Fall ist, sollte man alle Elkos auf der Netzteilplatine - zumindest aber die vier kleinen Elkos - ersetzen.
Dies gilt für das Fehlerbild "Brummen" - wenn es mehr ein Surren ist, sollte man auch nach Störquellen im Haushalt suchen (Handy-Ladegeräte etc.).

Leider sind im Sansui Elkos verbaut, die inzwischen außerhalb der Norm sein werden. Dies gilt vor allem für die Elkos mit Spannungsfestigkeiten =<16 V.
Die oben genannten kleinen Elkos haben 10 bzw. 16 V-Spannungsfestigkeit.


[Beitrag von CarlM. am 16. Okt 2022, 20:10 bearbeitet]
Sebastian805
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 16. Okt 2022, 20:35
Hallo Mario, vielen Dank für die schnelle Hilfe. Es ist ein Brummen auf beiden Kanälen. Wo könnte ich die Elkos bekommen? Viele Grüße Sebastian
CarlM.
Inventar
#10 erstellt: 16. Okt 2022, 20:53
Ich bin zwar nicht Mario ...
... die kleinen
www.reichelt.de/elko...?&trstct=pol_9&nbc=1 2 Stk.
www.reichelt.de/elko...?&trstct=pol_8&nbc=1
www.reichelt.de/elko...&trstct=pol_11&nbc=1

die größeren Elkos:
www.reichelt.de/elko...?&trstct=pol_9&nbc=1 2 Stk.
www.reichelt.de/elko...?&trstct=pol_5&nbc=1 3 Stk.

Natürlich gibt es passende Elkos bei nahezu jedem Elektronikhändler (Conrad, Pollin, Bürklin, Distrelec ...)

Carl

p.s.
Dies ist die wahrscheinliche Variante. Es kann auch ein anderer Defekt vorliegen. Eine "saubere" Analyse ist aber ohne Oszilloskop nicht machbar.

Nochmals zur Klarheit: Du besitzt einen TU- 9900 nicht AU-9900 wie es der Titel des Threads sagt?


[Beitrag von CarlM. am 16. Okt 2022, 21:02 bearbeitet]
Sebastian805
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 17. Okt 2022, 10:26
Hallo Carl, besten Dank für Deine Hilfe. Es ist ein TU. Viele Grüße Sebastian
CarlM.
Inventar
#12 erstellt: 17. Okt 2022, 10:33
Vor dem Auslöten die Polung der Elkos dokumentieren. Zum Reinigen der "leeren" Lötaugen und ggf. auch zum schonenden Auslöten empfiehlt sich Entlötlitze 2,5mm breit.
Sebastian805
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 17. Okt 2022, 10:40
Besten Dank! Vielleicht habe ich Glück mit den Elkos.
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