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ANLEITUNG: Ferrofluid Austausch bei B&W Nautilus (805-800) Lautsprechern+A -A |
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Autor |
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N_NEU
Gesperrt |
#1 erstellt: 04. Jan 2015, 02:01 | |
Hallo Leute, In diesem Thread werde ich erklären wie man bei Bowers & Wilkins Lautsprechern der Nautilus Serie, das Ferrofluid austauscht. Bei der Gelegenheit werde ich auch einige Hintergrundinformationen zum Ferrofluid nennen, sodass diese Anleitung auch für Leute, die mit Technik nichts am Hut haben, verständlich ist. Zuerst möchte ich auf die Frage eingehen die ihr euch vielleicht zu diesem Thema stellt. Was ist Ferrofluid und wofür wird es in Lautsprechern benutzt ? Ferrofluid ist eine Flüssigkeit in welcher sich winzige Magnetische Partikel befinden. Das besondere dabei ist dass die Flüssigkeit und die Partikel zusammenhalten, die Partikel setzten sich also nicht ab, wie als würde man Sand in Wasser streuen. In Lautsprechern befindet sich das Ferrofluid meist in den Hochtönern, undzwar in dem Schlitzt zwischen Schwingspule und Magnet. Dort wird es eingesetzt um die Schwingspule zu kühlen und die Bewegung der Membran zu dämpfen. Magnetisch muss Ferrofluid sein, da es sonst einfach aus dem Schlitz im Magneten rauslaufen würde. Wieso muss man das Ferrofluid ersetzten ? Frisches Ferrofluid ist dünnflüssig. Nach einiger Zeit trocknet es aus und wird dickflüssig. Somit bremst es die Meranbewegung mehr als erwünscht, und es kann zu einer Klanglichen Verschlechterung im Hochtonbereich kommen. Wie ausgeprägt diese ist, ist umstritten. In der Regel sollte das Ferrofluid alle 10-15 Jahre ausgetauscht werden, also unpraktischer Weise nach Ablauf der 10-jährigen Bowers & Wilkins Garantie. Was braucht man für den Austausch des Ferrofluids der B&W N80X Lautsprecher? Für den Austausch des Ferrofluids eurer B&W Lautsprecher braucht man Lediglich neues Ferrofluid (bei eBay für ca. 10Euro zu haben), einen kleinen Schlitz-Schraubendreher (oder ein kleines Plastik hebelwerkzeug), Isopropanol (Spiritus oder ethanol sollten auch gehen) und ein paar Stücke Küchenrolle. Da diese Fragen nun beantwortet sind, können wir nun mit dem eigentlichen Austausch anfangen. 1. Ausbau des Hochtöners Der eigentliche Hochtöner ist in dem "Mikrofon förmigen" Nautilus Gehäuse euerer N80x Lautsprecher verbaut. Ich werde hier am Beispiel einer N805 zeigen wie man den Hochtöner ausbaut, die Prozedur ist aber bei allen Modellen der Nautilus Serie ähnlich. Achtung: der Aufbau des Hochtöners der 800D und 800 Diamond Serien, unterscheidet sich. Diese können nicht auf diese weise ausgebaut werden! Als aller erstes, wird der vordere Teil des Hochtöner Gehäuses in die Richtung des roten Feiles gedreht. Dies geht eventuell etwas schwer da sich unter dem Hochtöner eine "klebrige" Gummimatte befindet (welche dazu dient den HT vom LS zu entkoppeln), funktioniert aber unter aufwand von ein wenig kraft. Es ist jedem selbst überlassen das Schutzgitter des Hochtöners abzunehmen oder dran zu lassen, ich empfehle aber es abzunehmen. Nachdem der Ring bis zum Anschlag gedreht wurde, lässt dieser sich leicht nach vorne abziehen. Dabei muss langsam vorgegangen werden da der Hochtöner jetzt nur noch von zwei Kabeln gehalten wird ! Die Kabel müssen nun entfernt werden. Hierzu wird mit einer Hand der Hochtöner gehalten, mit der anderen die beiden Steckverbindungen getrennt. Der Hochtöner ist dabei mit äusserster Vorsicht, und nur an dem schwarzen rand anzufassen, da sonst die Aluminium Kalotte eingedrückt werden könnte ! Im 2. Schritt kann der Hochtöner nach vorne herausgezogen werden. Mit höchster Wahrscheinlichkeit wird dabei auch das Silberne Nautilus Rohr mit rausgezogen. Der Hochtöner und das Nautilus rohr sind nicht miteinander verschraubt sondern haben sich über die Jahre nur durch den druck und die dazwischenliegende gummimatte miteinander verbunden. Die beiden Teile müssen nun voneinander abgezogen werden , dabei hilft es etwas rumzu-wackeln und drehen. 2. Ausbau der Hochtöner-Magneten Dreht man den Hochtöner um, so sieht man dass der Magnet von 3 Haken in dem Schwarzen Plastik Ring gehalten wird. An den Haken muss der Magnet mit einem Schitzschraubendreher oder einem Plastik Hebelwerkzeug aus dem Ring gehebelt werden. Idealer Weise würde man an allen 3 markierten punkten gleichzeitig einen Hebel ansetzten und gleichzeitig hebeln. Mit 2 Händen ist das aber nicht machbar. Deshalb wird nacheinader an den drei Punkten gehebelt. Es ist darauf zu achten dass der Magnet möglichst gleichmässig herausgehebelt wird. Wird der Magnet zu schief herausgehebelt, kann die Schwingspule verbogen, und der Hochtöner zerstört werden! Der herausgehebelte Magnet sollte nun so aussehen und mit der richtigen Seite nach oben, auf dem Tisch liegen. 3.Austausch des Ferrofluid In dem gekennzeichneten Schlitz befindet sich das schwarze Ferrofluid. Dieses gilt es vollständig zu entfernen. Hierzu empfiehlt es sich ein Stück Küchenrolle zusammenzufalten und den schlitzt damit in mehreren Durchgängen von dem alten Ferrofluid zu befreien. In den letzten Durchgängen muss das Tuch in isoprophanol getränkt sein um die letzten Reste des Ferrofluids zu entfernen. Der Schlitz sollte nun völlig leer und frei von Staub oder sonstigem schmutz sein. Im Anschluss wird der Schlitz wieder mit neuem Ferrofluid gefüllt, dafür wird mit einer Spritze das ferrofluid direkt in der Schlitz gefüllt. Damit das ferrofluid gleichmässig verteilt ist, empfiehlt es sich der Magneten dabei zu drehen. Befüllt wird bist klapp unter den Rand, auf den gleichen Stand wie davor. Der Austausch der Ferrofluids ist damit abgeschlossen. 4. Zusammenbau um den Hochtöner wieder zusammen zu bauen, muss der Magnet wieder in der Plastik Ring zurück. Dazu nimmt man am besten den Magneten in eine hand und drückt der Plastik Ring von oben drüber. Bei Bedarf dreht man den Magneten so lange, bist die oben zu sehenden Punkte wieder in ihren löchern sind Der restliche Zusammenbau erfolgt wie der der auseinanderbau, nur umgekehrt. Wichtig ist noch dass die kleine Markierung am vorderen ring der Hochtöner Gehäuses, im zugedrehten zustand nach unten zeigt ! Ich hoffe ich konnte dem ein oder anderen mit dieser Anleitung weiterhelfen. Ich habe diese Anleitung mit besten Wissen und Gewissen geschrieben. Ich bin jedoch nicht für eventuelle Schäden an ihren Lautsprechern verantwortlich. Sollte jemand bei dem Austausch Probleme haben, so kann er sich gerne an mich wenden. Nachtrag: Klangliche Veränderung Auch wenn ich keinen direkten Vergleich habe, würde ich behaupten dass sich der Klang durch den Austausch merklich verbessert hat. Meiner Meinung nach ist der Hochton Bereich brillanter geworden, ohne dabei analytisch zu wirken. Es ist schwer zu beschreiben, der Klang hat einfach signifikant an transparenz zugenommen. [Beitrag von N_NEU am 04. Jan 2015, 18:11 bearbeitet] |
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rockfortfosgate
Inventar |
#2 erstellt: 04. Jan 2015, 09:32 | |
der bericht liest sich gut. trifft vieleicht ja auch auf andere hochtöner zu. und man weiß wie er aufgebaut ist. war mal interessant finde ich. |
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audioinside
Inventar |
#3 erstellt: 04. Jan 2015, 17:53 | |
Schöne Anleitung, Danke! |
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Ingor
Inventar |
#4 erstellt: 04. Jan 2015, 18:02 | |
Cool. Aber ich würde es bei diesen teuren Lautsprechern vorziehen die Hochtöner einzuschicken und diesen Aufstausch dem Hersteller zu überlassen. Hast du den Unterschied zwischen Ferrofluid neu und alt eigentlich hören können? |
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N_NEU
Gesperrt |
#5 erstellt: 04. Jan 2015, 18:14 | |
Ich habe grade noch einen Nachtrag über die Klanglichen Veränderungen geschrieben. Falls jemand auch einen Ferrofluid Austausch vornimmt, würde ich mich über eueren Bericht zur Klanglichen Veränderung, freuen. |
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qawa
Inventar |
#6 erstellt: 06. Jan 2015, 10:23 | |
hallo, mich würden Qualitätsunterschiede beim Ferrofluid interessieren. Ich habe irgendwo aufgechnappt, dass das meiste landläufig angebotene Zeug nichts taugen soll. Hast du da Erfahrungen machen können (müssen)? Norbert |
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Sutekh
Stammgast |
#7 erstellt: 08. Feb 2015, 22:47 | |
Die Bedenken hatt ich auch, was die Qualität angeht. Mitlerweile weiss ich, dass es sogar unterschiedliche Zusammensetzung des Ferrofluids (also unterschiedliche Typen) gibt. Beispiel eines Herstellers Mit dem Wissen bin ich auf jeden Fall noch verunsicherter. Und ob der jeweilige Hersteller bei der Entscheidungsfindung (vor allem Problematisch bei älteren Hochtönern oder wenn es den Hersteller in der Form nicht mehr gibt) behilflich ist, ist wieder einen andere Sache. [Beitrag von Sutekh am 08. Feb 2015, 22:49 bearbeitet] |
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