Seltsame Fehlfunktion (Yamaha RX-V650)

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Waermeleitpaste
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Sep 2012, 14:11
Hallo zusammen,

ich habe mir kürzlich einen gebrauchten Yamaha RX-V650 in der Bucht ersteigert.
Leider hat das Gerät eine wirklich störende Fehlfunktion, die laut Verkäufer vorher nicht bestand.
Häufig fängt das Gerät einfach an zwischen Endstufe und Kopfhörerausgang zu switchen (Endlosschleife).
Ich höre dann das Klacken der Endstufe und am Display sieht man abwechselnd das Kopfhörersymbol und "SP A".
Dabei ist kein Kopfhörer angeschlossen. Das passiert auch, wenn außer dem Stromkabel nichts angeschlossen ist.
Ein Werksreset brachte keine Besserung.
Am Kopfhörerausgang ist inzwischen nur noch der linke Kanal zu hören.

Hat jemand eine Idee woran das liegen könnte oder wie man es ohne Werkstattbesuch reparieren kann?
Waermeleitpaste
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 01. Okt 2012, 09:03
Kommt schon, ihr Elektronikgurus.

Edit:
Hier ein Video vom Fehlerbild:
http://www.youtube.com/watch?v=ZE6zn3-w-6o&feature=youtu.be


[Beitrag von Waermeleitpaste am 01. Okt 2012, 09:42 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#3 erstellt: 01. Okt 2012, 19:00
Man hört die Lautsprecherschutzrelais klicken.
Relais abgefallen=KH , Relais angezogen=Boxen.
Wenn nun die Protection , die die Endstufen überwacht , dort einen Fehler (Gleichspannung größer +-1VDC am Ausgang) feststellt , schaltet sie von
Box nach KH (ab). Nach Wartezeit dann neuer Versuch , wieder fail usw.
Man kann nun die Spannung direkt am Ausgang (nicht LS-Klemmen) der Endstufen gegen Masse=Gehäuse=schwarze minus LS-Klemmen messen.
Typische Werte sind hier weniger als 0,1VDC (=100mV).
Wenn mehr als +-1VDC greift die Protection.
Kann auch sein die Prot bekommt Fehlalarm oder hat selbst einen Fehler.
Man kann auch zu Testzwecken (keine Boxen anschließen!) die Ansteuerung des Relais in Stellung Box festsetzen.
Die Erregerspule des Relais ist einpolig mit +Spannung(12 oder 24VDC je nach Relais) verbunden.
Der andere Pol wird von einem Transistor auf Masse geschaltet,Relais zieht an. Diesen Transistor kann man Emitter+Kollektor kurzschließen(was er ja auch sonst soll) oder den 2.Pol des Relais mit Masse verbinden.
So das Einschalten erzwingen.
Vorsicht: Durch die deaktivierte Prot sind die Boxen nicht mehr geschützt !
Weiterhin könnte es ein Netzteilproblem sein. Eine kranke Betriebsspannung reicht zum Anziehen des Relais , was aber etwas mehr Strom verbraucht , wodurch die Spannung zusammenbricht.
Dann Erholzeit und das Spiel von vorn.
Prüfe Betriebsspannungen , Relais-Betriebsspannung und Endstufen-Ausgangsspannung sowie schlechte Lötstellen im Bereich Protection und LS-Relais.
Kernfrage ist ob die Protection=Relaisansteuerung korrekt reagiert oder irrt. Dazu prüft man ihre Umgebungsbedingungen oder deaktiviert sie testweise , um die Endlosschleife des repititiven EinAussschaltens zu unterbrechen , damit stabile Verhältnisse bzw Meßwerte herrschen.
bukongahelas
Waermeleitpaste
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 01. Okt 2012, 21:32
Danke.

Klingt garnicht so trivial wie erwartet. Ich hab jetzt von einigen Leuten gehört, ich soll einfach den Kopfhörerausgang abklemmen.

Würde es funktionieren, wenn ich Bilder mache und du mir dabei hilft, wo ich was messen muss?
bukongahelas
Inventar
#5 erstellt: 02. Okt 2012, 02:42
Wenn wir den Fehler herausmessen , kannst Du denn dann defekte Bauteile
aus-und einlöten ?
Ohne Feinlötkolben , Multimeter und Ersatzteilen ist nur messen reiner Zeitvertreib.
Hilfreich ist auch das Service Manual (Reparaturhandbuch) .
bukongahelas
Waermeleitpaste
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 02. Okt 2012, 11:17
Ein Multimeter hab ich da. Aber der Lötkolben ist aus der Steinzeit.

Das Problem ist halt, dass ich momentan folgende Möglichkeiten habe:
a) Problem selbst beheben.
b) Auf dem Schaden sitzen bleiben und Receiver entsorgen bzw. für nen Zehner verkaufen.
c) Rechtsweg einschlagen.
d) Zur Werkstatt bringen.

Varianten c+d sprengen leider mein Budget.

Wo krieg ich denn einen günstigen Lötkolben her, der für diese Aufgabe geeignet ist? Da gibts doch bestimmt auch viel Mist bei den günstigen Produkten.
Waermeleitpaste
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 05. Okt 2012, 14:41
Also,

Verkäufer hat mir den halben Preis erstattet.
Habe jetzt auch eine Lötstation und ein Multimeter mit Dioden-/Transistor-Test davon besorgt.
Am Sonntag kanns vielleicht schon losgehen.
Eventuell komme ich morgen vor der Arbeit auch zu detaillierten Bildern.
bukongahelas
Inventar
#8 erstellt: 05. Okt 2012, 16:28
Suche das Servicemanual(Schaltplan) im Net , damit man bei der Ferndiagnose Bauelemente eindeutig und schnell auffinden kann.
bukongahelas
Waermeleitpaste
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 05. Okt 2012, 18:12
Da hatte ich so meine Probleme.
Yamaha hat mich an eine Druckerei verwiesen, die 15 Euro Pro Plan verlangt.
Im Netz finde ich nicht wirklich etwas brauchbares.


[Beitrag von Waermeleitpaste am 05. Okt 2012, 18:12 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#10 erstellt: 05. Okt 2012, 18:27
Hallo,

das Manual jibbet hier http://elektrotanya....60.pdf/download.html in bester Qualität und 128 Seiten stark

Auf Seite 84 des Werkes ist die Schaltung für den Betrieb des Kopfhörers abgebildet. Ich würde mal vermuten, dass dort der Hund begraben liegt, denn wenn ein KH eingestöpselt wird, schaltet die Elektronik automatisch die Relais für sämtliche Lautsprecher ab. Es sieht für mich so aus, als würde diese Schaltung spinnen. Ich würde zunächst alle Dioden und R's auf der kleinen Platine testen und mal schauen, ob auch alle Leitungen Kontakt haben. Auch auf schlechte Lötstellen in dem Bereich achten.

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 05. Okt 2012, 18:43 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#11 erstellt: 06. Okt 2012, 02:11
Oder der Schalter der KH-Buchse hat schlechten Kontakt.
Wenn er in Stellung Box schließt , kann man ihn testweise kurzschließen, mit Draht überbrücken.
bukongahelas
Waermeleitpaste
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 06. Okt 2012, 12:00
Komme heute nicht mehr zum Öffnen.
Heute Morgen war ein Samsung Q320 dran. Hab endlich den Austauschlüfter aus Fernost erhalten und eingebaut. Was haben sich die Konstrukteure dabei gedacht? Absolut wartungsfeindlicher Aufbau bei dem Notebook.


[Beitrag von Waermeleitpaste am 06. Okt 2012, 12:01 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#13 erstellt: 07. Okt 2012, 01:28
Du sollst auch wegwerfen und neu kaufen , nicht reparieren !
Sei froh daß der Schaltfehler ein echter ist und nicht eine Fehlersimulation des internen Prozessors , der das Gerät kurz nach der Garantie selbst abschaltet bzw Fehler simuliert.
Bei dem Laptop wäre das auch denkbar : Nach 1000 Stunden Betriebszeit
schaltet sich der Lüfter ab und der Temperaturalarm wird deaktiviert.
Dann überhitzt der Prozessor nach kurzer Zeit und der LT ist ganz platt.
In China würde dieser "Verbesserungsvorschlag" sicher gern angenommen.

Ich kaufe kein modernes Gerät mehr ohne die schriftliche Garantie des Herstellers oder Verkäufers , das sowas nicht eingebaut ist.
Machen das alle Käufer , hört dieser Unsinn endlich auf !
bukongahelas
Waermeleitpaste
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 07. Okt 2012, 11:27

bukongahelas schrieb:
Du sollst auch wegwerfen und neu kaufen , nicht reparieren !
Sei froh daß der Schaltfehler ein echter ist und nicht eine Fehlersimulation des internen Prozessors , der das Gerät kurz nach der Garantie selbst abschaltet bzw Fehler simuliert.
Bei dem Laptop wäre das auch denkbar : Nach 1000 Stunden Betriebszeit
schaltet sich der Lüfter ab und der Temperaturalarm wird deaktiviert.
Dann überhitzt der Prozessor nach kurzer Zeit und der LT ist ganz platt.
In China würde dieser "Verbesserungsvorschlag" sicher gern angenommen.

Ich kaufe kein modernes Gerät mehr ohne die schriftliche Garantie des Herstellers oder Verkäufers , das sowas nicht eingebaut ist.
Machen das alle Käufer , hört dieser Unsinn endlich auf !
bukongahelas

Der Lüfter hatte eine starke Unwucht und hat am Kühler gekratzt. Hätte im schlimmsten Fall eine Überhitzung des Motors und einen Brand bedeuten können.
Dass man das einzige Verschleissteil in so einer Konstruktion aber nicht hinter einer Wartungsklappe wie RAM/HDD unterbringt (zumal er sich auch auf der Unterseite befindet!) ist für mich unverständlich.
Waermeleitpaste
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 07. Okt 2012, 13:57
Hab den RX-V650 geöffnet.
Konnte erstmal keine Brandspuren oder Flüssigkeiten finden.
Hab dann das Kabel an der Kopfhörerplatine abgezogen.
Das Klacken kam erstmal nicht. Kann aber auch an den mehreren Tagen Standzeit liegen. Das Klacken kam am ersten Tag auch sporadisch.
Hab erstmal keine Lautsprecher dran und lass Radio laufen.
Waermeleitpaste
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 07. Okt 2012, 15:03
Das Abklemmen der Platine mit dem Kopfhörerausgang brachte nichts. Bin erstmal unterwegs. Wackelkontakt am Anschluss ist damit also definitv ausgeschlossen als Fehlerquelle.
Waermeleitpaste
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 07. Okt 2012, 20:02

PBienlein schrieb:
Hallo,

das Manual jibbet hier http://elektrotanya....60.pdf/download.html in bester Qualität und 128 Seiten stark

Auf Seite 84 des Werkes ist die Schaltung für den Betrieb des Kopfhörers abgebildet. Ich würde mal vermuten, dass dort der Hund begraben liegt, denn wenn ein KH eingestöpselt wird, schaltet die Elektronik automatisch die Relais für sämtliche Lautsprecher ab. Es sieht für mich so aus, als würde diese Schaltung spinnen. Ich würde zunächst alle Dioden und R's auf der kleinen Platine testen und mal schauen, ob auch alle Leitungen Kontakt haben. Auch auf schlechte Lötstellen in dem Bereich achten.

Gruß
PBienlein

Da ich die Frontplatine vom Kopfhöreranschluss abgeklemmt habe und der Fehler weiterhin auftaucht, kann ich mir die Arbeit sparen.
Wo setze ich als nächstes an?
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