Gute Rockmusik nach 1980 in bestmöglicher Klangqualität

Atomicdust (Beitrag #253) schrieb:

...ich wundere mich das hier gar nichts über die Smashing Pumpkins steht.... : Wahnsinnsplatte....

Hat sie denn auch einen guten Klang? Darum geht es vornehmlich in diesem Thread.

das kommt auf den untergrund an - fällt die platte aufs parkett ist der klang eher warm - steinboden entsprechend kälter...

das album muss auch genannt werden

Die Five Horse Johnson - Fat Black Pussy Cat gehören vermutlich noch in diesen Thread.

PLOS (Beitrag #228) schrieb:

was sagt uns das? ganz klar - mehr metal hören

Helge Schneider schlägt sie _ALLE_ [DR22] ;-)

die Pioniere des Cross Over dürfen auf keinen Fall fehlen: faith no more



als Vinyl und mfsl CD auch mit relativ wenig Kompression

http://dr.loudness-w...ore&album=angel+dust

gruß

michael

Feeder - Buck Rogers

und was genau verbirgt sich hinter dem link?

PLOS (Beitrag #260) schrieb:

und was genau verbirgt sich hinter dem link?

so besser? ;-)

Englische Powerpop/Rock Band. Vielleicht schon mal auf einem Gran Tourismo Soundtrack gehört.

danke so hat man zumindest eine idee in welche richtung es geht

Aus dem Jahr 1995, die unbekannte Super-group Mad Season. Geschichte der Band eher traurig, die Musik jedoch dafür für mich gut gealtert.

Discogs: Mad Season were a super-group in the Seattle scene in the 1990s, featuring Layne Staley of Alice In Chains, Mike McCready of Pearl Jam, Barrett Martin of Screaming Trees, and John Baker Saunders of The Walkabouts. The band only existed for one album.

John Baker Saunders passed away in 1999 from a heroin overdose. Layne Staley passed away in 2002.




Mad Season - Above

Hallo zusammen,

Sacd. Kinks one of the road.

Live-album mit der berühmten Version von
Lola

Und das ist Rockmusik nach 1980 ...

Das Album one of the road ist 1980 veröffentlicht worden.

Ja schon, aber die Kinks würde ich da doch eher in den 1960ern verorten. Dieser Thread hier war für Musik gedacht, die erst nach 1980 erdacht und entstanden ist. Die Kinks sind dann vermutlich eher für den Classic-Rock-Thread geeignet.

Tot isser, der Faden, und das ist schade......Vielleicht gibt's ja doch noch ein paar Verstreute, die was zum Thema beitragen wollen.
Ich versuche mal einen Restart, mit nem alten post:



Genesis waren bei uns damals, in den 70ern, ungeheuer angesagt. So sehr, dass wir in einer ausgefallenen Latein-Stunde spontan eine a-capella-Version von Supper's Ready intonieren konnten - auswendig textsicher, inklusive aller Soli (!) - ich gäbe was drum, wenn ich diese musikalische Meisterleistung einer Bande von 16-Jährigen heute nochmal hören konnte. Wir jedenfalls fanden uns begnadet.....
Nach dem Ausstieg von Peter Gabriel ließ die Begeisterung für die Gruppe deutlich nach (obwohl Phil Collins als Sänger zunächst ganz genauso klang), und als dann Steve Hackett auch noch seine Gitarren einpackte, war's vorbei. Der Live-Doppeldecker Second Out war das letzte "richtige" Genesis-Album für uns - mit der Grütze der Trio-Genesis, "Then there were three" und folgende, wollten wir nichts mehr zu tun haben. Der kommerzielle Erfolg stellte sich allerdings erst dann ein.....
Jahrelang hörten wir also immer noch unsere "alten" Genesis, und ärgerten uns über die neuen, die immer im Radio gedudelt wurden.
1983 kam dann die erste Scheibe von Marillion. Der Name klang in meinen Ohren immer nach 'nem österreichischen Schnaps, und das Cover mit dem Harlekin........naja. Aber eine im Radio gespielte Single machte neugierig.
Keiner rief "Kopie" oder "Plagiat" - nein, wir freuten uns wie die Schneekönige, dass es die Musik der guten alten Genesis wieder gab - es stand halt bloß "Marillion" drauf, auf den Scheiben. Und "Grendel", na das war doch original Supper's Ready, einmal lust- und respektvoll durch den Wolf gedreht - genial.
Dieser Sound ging mir dann aber doch sehr schnell auf den Keks, und nach nur zwei Scheiben schienen Marillion den Weg nachzugehen, den Genesis vorgelegt hatten. Möglicherweise auf der Suche nach dem kommerziellen Erfolg, wurde dann mit "Kayleigh" genauso ein Tralala fabriziert, wie die Trio-Genesis schon lange erfolgreich vermarkteten. Marillion veröffentlichten noch ein tolles Live-Album - "The Thieving Magpie" ist für mich die Essenz der "alten" Marillion, also noch mit Fish als Sänger. Die, und "Grendel" natürlich - mehr brauch ich eigentlich nicht.
Danach war die Truppe dann, mit neuem Sänger, 'ne ganz andere Baustelle........

Dass der Thread eingeschlafen ist, liegt vielleicht auch an der "Vorgabe" des TE:

arnaoutchot (Beitrag #41) schrieb:

Da muss ich es jetzt etwas mit Kumbbl halten, diese Liste hinkt etwas. Denn wenn es sicherlich - je nach persönlichem Geschmack - alles gute Rockalben nach 1990 sind, so sehe ich Jeff Beck, Bob Dylan, Robert Plant, Rush, Robert Wyatt usw. nicht als "neue" Musiker, sondern als Musiker aus der Blütezeit, die auch nach 1980 (oder 1990 oder 2000) noch interessante Platten gemacht haben. Interessant ist aber doch, was nach 1980 wirklich Neues entstanden ist von Musikern, die es vor 1980 noch gar nicht gab. zB die o.g. Beck/Sea Change würde ich dazuzählen.

Da wird es halt schon schwierig.....

Da ich selber "ein Kind (Jugendlicher) der 80er" bin, aber einen sechs Jahre älteren Bruder habe, der in den 70ern "groß" geworden ist, habe ich irgendwie beides mitgenommen..... Joan Jett's "I Love Rock'nRoll" hat mich damals echt geflasht, war aber 1981 auch schon reichlich "retro"....

Meine "Helden" der 80er waren z.B. SAGA (auch klanglich) oder auch MAGNUM. Zumindest hatten die in den 80ern ihre "Blütezeit". Aber auch die kann man vor 1980 "verorten", wenn man das möchte....

Fakt ist, dass durch den Punk bzw. den nachfolgenden Post-Punk damals gänzlich andere Sachen liefen, von den "Ausläufern" haben mich lediglich die Anfänge der "NDW" erreicht, die ersten beiden Ideal-Alben, die ersten drei Extrabreit-Alben. Eine meiner allersten Singles war Visage "Fade To Grey". Finde ich heute immer noch so überragend, wie ich es damals schon empfunden habe....

Aber vieles davon ist damals auch "an mir vorbeigegangen", was ich heute bedaure. Jedenfalls wäre ich seinerzeit mit den ersten Killing Joke Alben möglicherweise nicht "warm" geworden. Heute finde ich die genauso großartig wie Sisters Of Mercy, Joy Division oder Bauhaus und bedaure eigentlich, solche Sachen damals "verpasst" zu haben, weil das eigene Umfeld das eben nicht hergegeben hatte. Sogar die Anfänge von Depeche Mode finde ich heute klasse; damals haben das nur Leute gehört, mit denen man eigentlich nichts näher zu tun haben wollte.....

Die letzten Musikstile, an die ich mich bewusst "erinnern" kann, waren in den 90ern Grunge und Techno. Beides hat mich nicht mehr mitgenommen und ob es danach noch etwas "Neues" gab, weiß ich eigentlich auch nicht. Nur, dass die Klangqualität seit Mitte der 1990er sukzessive den Bach runterging Dank ständig zunehmender Kompression, das weiß ich. Auch wenn ich damals die Ursachen nicht wusste, nur das sich immer mehr Alben einstiger Lieblingsbands im Regal sammelten, die mich immer weniger "mitgenommen" hatten. Heute weiß ich, woran das lag. Und vieles davon ist inzwischen auch aus meinen Regalen verschwunden, fängt nur Staub, wenn man die Sachen eh nie gehört hat.....

Long story short: Ich denke, es ist schwierig, der Rockmusik nach Ihrer "Blütezeit" in den 1970ern noch ganz große, neue Facetten abzugewinnen, es ging wohl zunehmend eher um Variationen. Jeder wird davon etwas als "wichtig" erlebt haben, je nach dem, in welcher Zeit man selber "groß" geworden ist. Die zeit prägt nunmal am meisten.....

Tja ... heute erscheint dieser Klassiker aus den ganz frühen Anfängen der 1990er Jahre:
Und doch scheint mir, als wäre diese Veröffentlichung besser im Classic-Rock-Faden aufgehoben. Klanglich, so lassen es erste Beschreibungen befürchten, gibt es modernes Remastering ... also Kompression ohne Ende Hier bleibt die Ur-CD-Ausgabe definitiv erste Wahl ... zumindest für die verbliebenen Polycarbonat-Freunde. Die klingt nämlich vergleichsweise sehr gut ... wie sehr viele Rock-Produktionen roundabout 1988 - 1993!

Musikalisch wiederum wurden die Krähen bereits damals als Epigonen im Dreieck aus Faces, Rolling Stones und Humble Pie verortet und waren somit ab ihrem Debüt prädestiniert für den Classic-Rock-Stammtisch

Rock on
Olli

Yo - die habe ich in bester Erinnerung - auch klanglich. Das Label Def American (Rick Rubin) hatte da einige Pretiosen im Programm, meistens aus der Lärm-Ecke. Und dann gab's auf dem Label auch die fantastische American Recordings von Johnny Cash - die gehört nicht hierher, fürchte ich - aber die empfehle ich trotzdem gerne.

Die Black Sorrows kenne ich seit Anfang der 90er und haben seither nichts an Attraktivität für mich eingebüßt. Was ist es? Hausgemachte gute Musik aus Melbourne, Australien. Wer ist es? Primär Joe Camilleri und Mitstreiter. Darauf einen virtuellen Pint. Cheers!

Anspieltipp (wer's noch nicht kennt) Chained To The Wheel

Das nach 1980 auch sehr bis überragend gute Rockmusik herauskam, weiß ja mittlerweile jeder. Ein Parade Beispiel ist die aus den Niederlanden stammende Psychedelic und Stoner Rockband Dewolff, die ich mittlerweile 3 oder 4 Mal gesehen und gehört habe.

Rotierendes Vinyl.
Gruß Heiko

Gomphus_sp. (Beitrag #273) schrieb:

Das nach 1980 auch sehr bis überragend gute Rockmusik herauskam, weiß ja mittlerweile jeder. Ein Parade Beispiel ist die aus den Niederlanden stammende Psychedelic und Stoner Rockband Dewolff, die ich mittlerweile 3 oder 4 Mal gesehen und gehört habe

Nicht schlecht, Herr Specht. Probier doch mal Kikagaku Mojo dazu

Jau, auch nicht schlecht ... Kikagaku Mojo geht etwas in Richtung Krautrock.

Uh uh oh ah, da war ja noch was anderes aus Australien..



Die Teskey Brothers sind das, was man ein Pflichtalbum nennt. Hören und staunen. So muss Musik sein.

Obwohl ich bei den sogenannten Pflichtalben schon oft auf Tipps hereingefallen bin - im Falle der Teskey Brothers bin ich geneigt, dem zuzustimmen - auf jeden Fall ein ganz ganz starkes Album, das hier auch in Zukunft noch sehr oft gehört werden wird.

Eine Ausgrabung aus den 80ern will ich noch empfehlen, zum Thema Def American / Rick Rubin:
Das gleichnamige Debüt der Masters of Reality hat mich seinerzeit voll auf den Punkt getroffen. Strukturell dem Geist der 70er Bluesrocker folgend, sehr gutes Songmaterial, ideenreich und knackig, hervorragender Sound auf Vinyl und CD. ( bei letzterer kann ich nur für die Def American Erstauflage sprechen - die Scheibe wurde recht schnell dann von einem anderen Label herausgebracht....)
Und ein klasse Cover Artwork gab's obendrein auch noch:

Käbbdn (Beitrag #277) schrieb:

Obwohl ich bei den sogenannten Pflichtalben schon oft auf Tipps hereingefallen bin - im Falle der Teskey Brothers bin ich geneigt, dem zuzustimmen - auf jeden Fall ein ganz ganz starkes Album, das hier auch in Zukunft noch sehr oft gehört werden wird.

Als "Im Prinzip ja, aus Prinzip Nein" Hörer gebe ich relativ selten ein solches Feedback zu einer Scheibe. Ich halte es in diesem Fall für gegeben. Leider fehlen mir oft die passenden Worte das Ganze der interessierten Meute blumig schmackhaft zu machen. Man möge es mir nachsehen.

mr_highfidelity-blues (Beitrag #270) schrieb:

Klanglich, so lassen es erste Beschreibungen befürchten, gibt es modernes Remastering ... also Kompression ohne Ende Hier bleibt die Ur-CD-Ausgabe definitiv erste Wahl ... zumindest für die verbliebenen Polycarbonat-Freunde. Die klingt nämlich vergleichsweise sehr gut ... wie sehr viele Rock-Produktionen roundabout 1988 - 1993!

Ich kann das jetzt auch präzisieren:
Das Original-Vinyl hat eine Dynamic Range von 14, die Original-CD von 13.
Das gestern erschienene Remaster von Chris Athens at Chris Athens Masters in Austin Texas bringt es gerade noch auf eine Dynamic Range von 7.
Ohne Worte!!!

Rock on
Olli

arnaoutchot (Beitrag #1) schrieb:

Ausgehend von unserem Thread Aufbau einer "audiophilen" Classic-Rock-Sammlung (1965-1980) und den Statements unten stellt sich die Frage, was nach 1980 noch an interessanter Rock-Musik herausgekommen ist. Ich persönlich bin der Meinung, dass es nicht viel ist ...

Und in der Tat wurde der Beginn der 80er Jahre von Electro und Synthi Pop, New Romantic und knallbuntem Mainstream Metal beherrscht. Ich hörte viel Musik von Bands, die ihre Wurzeln in den 70er oder gar 60er Jahren hatten. Und nach denen ist hier ja nicht gefragt, sondern nach Bands, die nach 1980 gegründet wurden. Und ich muss sagen, das ist gefühlt mehr Rock Musik, als was zwischen 1965 und 1980 herauskam. Was seit den 80er Jahren so an Grunge, Alternative, Stoner und Blues Rock, ganz zu schweigen von dem riesigen Heavy Metal Rock Universum (der mir wohl auf immer und ewig verschlossen bleibt) auf dem Markt kam, sprengt die Grenzen von dem, was in den 60er und 70er Jahren herausgebracht wurde. Ich bin ja ein Kind der 60er und 70er und höre selbst die 50er Jahre Musik sehr gerne. Aber die ganze Welle der Rock Bands, die nach 1980 gegründet wurden ist so enorm... und da sind ja auch noch die ganzen Punk, New Wave und Garage Rock Bands und und und.
Und Space, Psychedelic und Acid Rock und und und...
und das wird bis 2040 und noch länger so weiter gehen.

Wie mittlerweile jeder weiß, stehe ich auf diese ganzen Psychedelic, Garage und Garage Punk Rock Sachen. Und da habe ich den Graham Day am Start, der auch schon in den 80ern Musik gemacht hat.
2008 kam diese Platte von ihm heraus...



Graham Day & The Gaolers ~ Triple Distilled - Garage Rock
Klangqualität des Vinyls: supi gut, neigt dazu den Verstärker hochzudrehen und ne Pulle Bier zu trinken

Hörbeispiel
Triple Distilled by Graham Day & the Gaolers

Käbbdn (Beitrag #277) schrieb:

Eine Ausgrabung aus den 80ern will ich noch empfehlen, zum Thema Def American / Rick Rubin: Das gleichnamige Debüt der Masters of Reality hat mich seinerzeit voll auf den Punkt getroffen. Strukturell dem Geist der 70er Bluesrocker folgend, sehr gutes Songmaterial, ideenreich und knackig, hervorragender Sound auf Vinyl und CD. ( bei letzterer kann ich nur für die Def American Erstauflage sprechen - die Scheibe wurde recht schnell dann von einem anderen Label herausgebracht....)

Kleine Ergänzung ... sowohl die Original-Vinylausgabe, als auch die Original-CD-Ausgabe haben eine Dynamic Range von 14 ... einfach traumhaft, weil hier noch der Lautstärkeregler des Abspielequipments die Lautstärke bestimmt und es einfach noch eine Differenzierung von Laut-Leise-Sequenzen gibt ... eine Wohltat für die Ohren, trotz der relativ aggressiven Musik, die mir übrigens auch recht gut gefällt.

Rock on
Olli

Hey, hier ist ja wieder richtig was los. Das freut mich wirklich !

Auch wenn ich manchmal so etwas vor mich "hingrantel" und im Classic-Rock-Stammtisch gerne etwas provokativ den Unbelehrbaren mime, der nach 1980 kaum mehr etwas Nennenswertes im Rock fand, so habe ich am Stammtisch und auch hier schon angemerkt, dass es durchaus die eine oder andere Musik gibt, die tatsächlich nach 1980 noch Eingang in meine Gehörgänge gefunden hat. Und: Ich lerne gerne dazu.

Seit dem Einschlafen des Threads hier um 2014 herum hat sich - zumindest für mich - eine wesentliche Veränderung ergeben, die da wäre, dass ich heute bei einem Streamer angemeldet bin und somit Zugriff auf so gut wie alle vorgestellten Platten habe. Im Gegensatz zu 2014 kann ich also komplette Platten hören, und nicht nur Schnipsel wie damals. Das ist ein entscheidender Unterschied.

Gerade laufen die Teskey Brothers - was ich bisher gehört habe ist wirklich gut ! Vor allem haben die etwas, was mir bei vielen der neuen Rocker fehlt: Soul ! Ich meine einfach das simple Wort Gefühl ... Gerne weitere Tipps (in die letzten oben höre ich nach und nach noch rein ... ).

Aber ich will auch einen neuen Tipp hinterlassen: Ich hatte es am Stammtisch schon erwähnt, aber weil ich neben unbelehrbar auch noch einfallslos bin , hier nochmals. Die Platte hab ich 2x hintereinander gehört, das habe ich schon lange mit keiner neuen Platte mehr gemacht ...

Guter Tipp, ich höre mit gerade die neue Platte von The Notwist an: Vertigo Days - 2021. Ich weiss von Notwist fast gar nichts, ausser dass sie aus Weilheim stammen, und kenne so gut wie nichts von denen. Aber dieses neue Album finde ich ehrlich gesagt grossartig, auch wenn es teilweise so gar nicht meine Musik ist. Das ist musikalisch sehr offen, aber dennoch bewusst und mit Sorgfalt produziert. Es atmet eine gewisse Melancholie der Pandemie, in der es enstanden ist und unter der die Musiker psychisch und wirtschaftlich durch fehlende Live-Auftritte leiden. Sehr lohnenswert, wenn auch kaum Classic Rock.

Caitlin Moran (The Times) schrieb über diese Scheibe: "Here's what they say about Jeff Buckley: "He died too young". Here's why they say it: Grace is simply one of the most amazing things you can do with your ears and a little digitally-encoded disc. He inherited the voice of his father, the legendary Tim Buckley--seven octaves, each of them only just enough to cram his big feverish dreams into--but his music was all his own. Think Van Morrison's Astral Weeks on drugs--but then drugs could give some kind of comfort, and there's no comfort in Grace; just constant flux between crippling despair and an almost violent joy. When "Last Goodbye" unfolds it's third different middle-eight of Bollywood strings and Buckley's ecstatic scatting, it's hard to believe an ordinary human could have had a hand in something so extraordinary."
Dem habe ich nichts hinzuzufügen - ahhhh doch - Jeff Buckleys Version von Cohen's "Hallelujah" ist ein Song für die Ewigkeit, und an Intensität nicht zu überbieten. Die CD (Columbia 475928) klingt anständig, die LP (MOVL P00724 180g) noch etwas besser.

Hier gerade wegen Insomnia, die, für mich immer besser werdenden, "Kikagaku Moyo mit Ryley Walker - Deep Fried Grandeur". Beide Stücke der LP sind via Discogs zugänglich. Ich mag es gar nicht selber beschreiben wollen, das muss man selbst erleben. Definitiv 3 Holzohren wert.

Der Begriff Garage Rock stammt ja aus den 60er Jahren so wie der Begriff Punk oder Punk Rock in den 70er Jahren entstand. Von dem Begriff Garage Punk habe ich das erste Mal in den 1990er bzw. 2000er Jahren erfahren. Selbst auf der Vorderseite und Rückseite eines Samplers mit ungezügelten und wildem Garage Rock aus den 60er Jahren steht der Begriff Punk ganz groß drauf, obwohl es den Begriff Punk oder Garage Punk in den 60er Jahren noch nicht gab. Glaube ich jedenfalls.


Das ist der Sampler.

Dann, und auch nur dann, wenn man diese Musik hört, weiß man, das die 70er Jahre Punk Bands sich sicherlich nicht von Barock Musik beeinflussen ließen, sondern zu wildem Rock & Roll und Garage Rock griffen. Tante Wiki weiß mehr darüber.
Und so ging es über die Jahrzehnte hinweg weiter. Ab 1980 wurden Bands gegründet, die ganze "Retro Wellen" mit Garage und Psychedelic Rock aber auch mit Rock & Roll und Sixties Beat auslösten. Schuld waren sicherlich in erster Linie die großen Musik Produktions Firmen, die natürlich Geschäfte witterten.
Aber seit einigen Jahren, oder sagen wir Jahrzehnten hat sich eine große Space -, Acid-, Psychdelic-, Garage und Garage Punk Rock Szene gebildet, zu der auch die aus Prag stammende Garage Punk Gruppe The Maggies's Marshmallows gehört.




Wilder ungezügelter Garage Punk

The Maggie's Marshmallows mit ihrer gleichnamigen Platte aus dem Jahr 2016.
Der lange Bandname ist vermutlich eine Reminiszenz an Psychedelic Rock Gruppen wie "The Strawberry Alarm Clock", "The Boston Tea Party" oder oder "The 13th Floor Elevators".

Hörbeispiel

Hier fehlen mir nach eingehenedem Studium des Threads eindeutig zwei Bands mit weiblicher Stimme.

Zum einen The Cranberries, die Stimme von Dolores O'Riordan in Stücken wie Zombie oder auch Salvation o.a. dürfte doch noch nicht in Vergessenheit geraten sein.

Zum anderen fehlen mir The Subways, insbesondere das Debutalbum Young for Eternity hat doch (nicht zu unrecht) relativ hohe Wellen geschlagen. Und nebenbei sind The Subways auch live nicht zu verachten.

Darf ich fragen, was die drei zuletzt empfohlenen Werke klanglich auszeichnet? Das Album "No Need to Argue" erschien 1994 und ist in seinen originalen CD- und LP-Ausgaben laut "Dr. Loudness-War" zumindest noch keine Kompressionssünde. Das wurde dann später mit den Remaster-Ausgaben nachgeholt .

"Young for Eternity" ist dagegen ein Kompressionsmonster und kann auf althergebrachtem Abhörequipment eigentlich unmöglich gut klingen, da viel zu laut gemastert.

Garagen-Punk finde ich übrigens lustig. Ergibt nicht Minus mal Minus Plus?

Rock on
Olli

mr_highfidelity-blues (Beitrag #287) schrieb:

Darf ich fragen, was die drei zuletzt empfohlenen Werke klanglich auszeichnet?

Klanglich sicher keine Wunder und die Frage hast du eigentlich selbst beanwortet, allerdings ist im Threadverlauf die reine Klangfrage doch eher in den Hintergrund gerückt oder sehe ich das falsch?

Btw. finde ich, dass sich gerade die Subways klangtechnisch durchaus verbessert haben, die Money and Celebrity ist zumindest in der LP Version ganz gut hörbar. Zugegeben hinkt der Vergleich zur Young for Eternity etwas, da ich da nur die CD kenne und Vinyl und CD zu vergleichen ist schon schwierig.

Übrigens hört sich Vinyl auch bei neueren Produktionen nicht immer besser an. Die LP Versionen von The Gaslight Anthem hören sich sowohl bei der American Slang als auch bei der Handwritten grausam an, da schneiden die CD imho deutlich besser ab.

Edit: Zitat repariert, arnaoutchot

Fürst_Myschkin (Beitrag #288) schrieb:

... allerdings ist im Threadverlauf die reine Klangfrage doch eher in den Hintergrund gerückt oder sehe ich das falsch?

Nein, das sehe ich als TE inzwischen auch so. Ich würde das in bestmöglicher Klangqualität eher in Klammern sehen. Man sollte ein Wort dazu verlieren, aber die Gute Rockmusik sollte im Vordergrund stehen.

Dann werfe ich hier mal noch Boysetsfire in den Ring. Besonders hörenswert finde ich ich die "after the Eulogy" und vor allem "The Misery Index".

Letzteres ist nach wie vor mit das geilste Album, das ich kenne, auch wenn es mir zu dessen Klängen bei einem Festival mal die Brille atomisiert hat (kleiner Pogounfall ).

Ui ui ui - "das geilste Album, das ich kenne" ist eine verdammt große Hypothek, und wenn einer solche Superlative gebraucht, um seiner Begeisterung Ausdruck zu verleihen, ist das schon ein mehrmaliges Hören wert. Ich hab's probiert - in unterschiedlichen Stimmungen, zuhause auf der großen Anlage, über Kopfhörer, im Auto, auf Reisen am laptop und Handy - leider ohne Erfolg. Die Scheibe zündet bei mir überhaupt nicht.

Nun gehöre ich zwar auch zu den alten Säcken, die die Blütezeit der Rockmusik auf Ende 60er / Anfang und Mitte 70er datieren - innerhalb der Rockmusik habe ich aber einen durchaus breitgefächerten Geschmack, der zu einer Tonträgersammlung im 4-stelligen Stückzahlenbereich geführt hat.
Da gehts allerdings vom sog. Classic-Rock ausgehend auf der Rockskala eher nach unten, zum Folk, zu Singer/Songwritern, zu elektronischer Musik, zu Grenzgängern wie Bill Nelson, Bill Laswell oder Omar Rodriguez-Lopez - noch rockiger/krachiger als der gute alte Hardrock muss es bei mir nicht werden. Also, bei Maiden oder Sabbath bin ich noch dabei, bei Metallica oder Pearl Jam oder gar bei Grunge/Doom und so bin ich raus.
Ich höre also viel altes Zeug - aber das gerade ist für mich der Sinn dieses threads, das soll sich ja ändern. Es kann ja wohl nicht sein, das in den letzten 40 Jahren keine brauchbare Musik mehr erschienen ist. Einiges Tolle habe ich durch diesen Faden schon entdeckt, und es kommt hoffentlich noch einiges dazu.

Käbbdn (Beitrag #283) schrieb:

Dem habe ich nichts hinzuzufügen - ahhhh doch - Jeff Buckleys Version von Cohen's "Hallelujah" ist ein Song für die Ewigkeit, und an Intensität nicht zu überbieten. Die CD (Columbia 475928) klingt anständig, die LP (MOVL P00724 180g) noch etwas besser.

Und wenn man das Album in der besten Version haben möchte, kommt man an der 2014'er Original Recordings CORG0194SA SACD nicht vorbei...

Morgen
Kurze Frage an die 80ziger Spezialisten hier.
Gerade lief im Radio wieder mal der Song Go West von den Pet Shop Boys.
Normal interessiert mich die Band nicht, aber der Song hat für mich eine besondere Dramatik.
Gibt es da eine vergleichsweise hiendige Aufnahme?
Gruß und schöne Feiertage.

Was ist eine hiendige Aufnahme ? Und was haben Pet Shop Boys in einem Faden über gute Rockmusik verloren ?

Edit. Beim dritten mal lesen kam mir, dass es high-endige Aufnahme bedeuten könnte, da muss man erst mal draufkommen ...

Tschuldigung
Kommt nie wieder vor.
Aufgrund der Antworten vermute ich das es egal ist welchen Datenträger man kauft.

Na ja und weil es so schön dramatisch ist könnte der Song auch aus der Rock Ecke stammen.
Und hiendig wäre schon mehr als MP3 gemeint.



Schöne Feiertage

P.S. Gut ich bleibe bei meinem Blauer Burgunder 2017 von den Barmherzigen Brüdern in Eisenstadt - Frage zurückgezogen

hifi_raptor (Beitrag #293) schrieb:

Gerade lief im Radio wieder mal der Song Go West von den Pet Shop Boys. Gibt es da eine vergleichsweise highendige Aufnahme?

Pet Shop Boys - Very 1993 Limited Edition oder 1st Press (da beide dasselbe Mastering aufweisen)

Dir graust es aber vor gar nichts ! Wie kann man von einer solchen Kapelle auch noch Mastering-Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten kennen

Ähmm, das ist schlichtweg ein Klassiker der 80'er Pop Geschichte!

Because they work in a field that isn't usually taken seriously, the Pet Shop Boys are often ignored in the rock world. But make no mistake -- they are one of the most talented pop outfits working today, witty and melodic with a fine sense of flair. Very is one of their very best records, expertly weaving between the tongue-in-cheek humor of "I Wouldn't Normally Do This Kind of Thing," the quietly shocking "Can You Forgive Her?," and the bizarrely moving cover of the Village People's "Go West." Alternately happy and melancholy, Very is the Pet Shop Boys at their finest.

Und zu Recht 4 1/2 Sterne von 5 auf Allmusic...

Ich wusste schon warum ich hier gefragt habe.......

@arnaoutchot Sorry ,

Gruß

Kein Problem, ich bin leidensfähig ...

Also wer Peter Brötzmann hört, sollte besser nichts über leidensfähig schreiben...

Wenn jemand Gesang in der Pop- und Rockmusik liebt, dann liegt man mit dieser Musik falsch. Ich finde dieses neue Intrumentalalbum in allen Belangen gut gelungen.

Joe Satriani - The Elephants of Mars
April 2022