Hörer für Unterwegs ohne Abschirmung von der Umgebung - bis ca. 50 Euro, wenn es geht.

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michael@hifi
Stammgast
#1 erstellt: 05. Mai 2011, 13:50
Hallo Zusammen!

Ich habe mir bereits mehrere vorhandene Threads und Übersichten zum Thema angesehen. Vieles dabei aber bestimmt übersehen, da ich nun doch meine eigene Kaufberatungsanfrage starte:

Ich suche Hörer für Unterwegs ohne Abschirmung von der Umgebung - bis ca. 50 Euro, wenn es geht...

Budget: Wenn man was halbwegs vernünftiges bis ca. 50 Euro kriegen kann, wäre das gut. Mehr als 80 Euro wollte ich für einen Unterwegs-Kopfhörer eigentlich nicht ausgeben... Bzw. wenn es die Qualität erst für 100 Euro gibt... Na Ihr wisst schon!... ;-)

Hörgewohnheiten: neutrale Wiedergabe ohne Betonung von bestimmten Frequenzen - beginnend mit tiefen Bässen bis zu transparenten Höhen.

Musikgeschmack: Ich denke von neutraler Wiedergabe würde jede Musikrichtung profitieren. Bevorzugt höre ich Smooth-Jazz, Soul-Funk, Jazz-Funk und solche Geschichten. Da in dieser Musik öfter auch echte Streicher, Bläser usw. Einsatz finden (siehe z.B. Incognito), darf die Klang-Abstimmung auch gerne in Richtung "Klassik" gehen, obwohl ich keine Klassik höre. ;-) Also eher neutral. Die Einflüsse auf den Klang haben bereits Musiker, Aufnahme-, Mixing- und Mastering-Ingenieure und sonstige Mitwirkende vorgenommen. ;-)

Umgebung: Ich möchte von der Umgebung möglichst viel mitbekommen! Die Umgebung darf auch die Hörer-Ausgabe mitbekommen, weil ich Kopfhörer fürs Walking in der Natur suche. Die Hörer sollten aber einen Schutz gegen Wind-Geräusche bieten und keine Körperbewegungsgeräusche ins Ohr übertragen.

Bereits vorhandenes Equipment: Zuhause eher Musikstudio-orientiert. Der mobile Player ist momentan Sansa Clip+, den ich auf hohen Output umgestellt habe. Musik ist im FLAC-Format.

Equalizer-Einsatz: Selbstverständlich möchte ich möglichst darauf verzichten, wenn es aber sein muss, muss ich halt eingreifen.

KHV: Da ich den Sansa Clip+ auf hohen Output umgestellt habe und er so sogar meinen 300-ohmigen HD-650 antreiben kann (nur zu Testzwecken ausprobiert), benötige ich, denke ich, keinen extra KHV.

Bauform: Ob In-Ear, Bügel oder sonstiges bin ich mir noch nicht sicher. Bei meinen bisherigen Ohr-Hörern ("Earbud"-Form) hat mich öfter genervt, dass sie schnell rausfallen. In Rezensionen zu mehreren hochwertigeren In-Ears mit mehreren Aufsätzen habe ich wiederum gelesen, dass sie mitunter zu stark abschirmen und Körperbewegungsgeräusche ins Ohr übertragen (wohl geschlossene Bauweise), was ich ja eigentlich vermeiden möchte.

Meine Ohren: eher klein.

Bevorzugte Farbe: eher dunkel.

Bevorzugtes Design: eher dezent.

Danke schon mal für Eure Anregungen! :-)


[Beitrag von michael@hifi am 05. Mai 2011, 15:10 bearbeitet]
meltie
Inventar
#2 erstellt: 05. Mai 2011, 14:24
Da die meisten Einstiegshörer auf den Massengeschmack getrimmt sind und demnach betonte Bässe und Höhen haben, ist die Auswahl an neutralen Vertretern nicht groß.

Ich weiß nicht, was der Ultimate Ears super.fi 5 gerade kostet, der ist neutral, der günstigere super.fi 4 ist eher heller, geht aber auch noch als relativ neutral durch.

Ansonsten vllt. der Ultimate Ears 200, der hat nur eine leichte Bass- und Höhenbetonung.

Bad_Robot fallen vllt. noch ein paar ein.

Nur noch für die Begriffserklärung: Du hattest vorher Earbuds, keine Inears. Inears schirmen bauartbedigt stärker ab, allerdings lassen sich bei der Bauart Kabel-, Körper- und Windgeräusche nie ganz ausschließen. Daran gewöhnt man sich aber schnell, insbesondere wegen der vielen anderen Vorteile gegenüber Earbuds. Inears kommen, wenn Du keine Isolierung wünschst, eher nicht in Frage. Dann müsstes Du zu offenen Bügelkopfhörern wie den Sennheiser PX90 oder PX100 greifen oder zu Earbuds wie dem Sennheiser MX580.


[Beitrag von meltie am 05. Mai 2011, 14:49 bearbeitet]
soul_sweeper
Stammgast
#3 erstellt: 05. Mai 2011, 14:46
Also ohne Abschirmung und In Ears schließt sich in fast allen Fällen aus. Kabelgeräusche lassen sich jedoch ganz gut minimieren wenn man das Kabel über die Ohren führt, jedoch ist das bei den Modellen im unteren Preissegment oft nicht sonderlich gut möglich.

Als Tipp kann man vielleicht den Superlux HD381 nennen, denn der ist offen und auch eher in Richtung neutral wenn ich mich richtig entsinne, aber das kann Bad_Robot ja sicher nochmal verfizieren ;).
meltie
Inventar
#4 erstellt: 05. Mai 2011, 14:50

soul_sweeper schrieb:
Als Tipp kann man vielleicht den Superlux HD381 nennen, denn der ist offen und auch eher in Richtung neutral wenn ich mich richtig entsinne, aber das kann Bad_Robot ja sicher nochmal verfizieren ;).


Ja, das stimmt, aber offen heißt in diesem Fall immernoch mehr Isolation als Earbuds. Ich persönlich nehme mit dem Superlux auch noch Kabelgeräusche wahr, was bei einem Earbud nicht der Fall ist.
michael@hifi
Stammgast
#5 erstellt: 05. Mai 2011, 15:16

meltie schrieb:
Nur noch für die Begriffserklärung: Du hattest vorher Earbuds, keine Inears.

Danke! Das wusste ich nicht. Bzw. habe es vergessen. Habe es oben korrigiert. Hoffentlich jetzt richtig. Wenn nicht, bin für Hinweise dankbar!

Durch den "Fahrrad-Thread" wurde ich jetzt auf den "Creative Aurvana Air" aufmerksam. 80 Euro bei Amazon. 4 positive Bewertungen. Der eine sagt allerdings schirmt zu wenig ab, der andere - zu viel...
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 05. Mai 2011, 15:22
Hallo,

der Creative Aurvana 2 ist ein geschlossener InEar. Wenn der richtig sitzt, und man die richtigen Aufsätze in der passenden Größe verwendet, dichten und schirmen die sehr gut ab (so wie jeder andere InEar auch). Wenn ich mit denen jogge, selbst wenn ich die Musik am iPod auf der leisesten Stufe lasse, höre ich den Traktor nicht, der mir - wenn ich einen Feldweg entlang jogge - fast von hinten in die Fersen fährt.

EDIT: hoppla, ich hatte da ausversehen Creative Aurvana 2 gelesen...

Es gibt nur ganz wenige "(halb-)offene" InEars. Der günstigste (der auch dem von dir gewünschten Klang am nächsten kommt) ist in der Tat der hier bereits genannte Superlux HD 381. Gibt's z.B. bei thomann.de.

Viele Grüße,
Markus


[Beitrag von Bad_Robot am 05. Mai 2011, 15:24 bearbeitet]
meltie
Inventar
#7 erstellt: 05. Mai 2011, 15:22
Das ist auch ein Earbud, der hat bloß einen Bügel dran damit er nicht runterfällt. Was die Abschirmung betrifft, nehmen sich Earbuds alle nicht viel.
michael@hifi
Stammgast
#8 erstellt: 05. Mai 2011, 15:47

meltie schrieb:
Das ist auch ein Earbud, der hat bloß einen Bügel dran damit er nicht runterfällt. Was die Abschirmung betrifft, nehmen sich Earbuds alle nicht viel.

Dann wäre er vielleicht das richtige für mich?... Ich möchte nämlich lieber nicht vom Traktor überfahren werden!...


Bad_Robot schrieb:
Es gibt nur ganz wenige "(halb-)offene" InEars. Der günstigste (der auch dem von dir gewünschten Klang am nächsten kommt) ist in der Tat der hier bereits genannte Superlux HD 381. Gibt's z.B. bei thomann.de.

Weiß jemand welchem "Original" er nachempfunden ist?...
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 05. Mai 2011, 15:54

michael@hifi schrieb:
Weiß jemand welchem "Original" er nachempfunden ist?... ;)

Vielleicht dem Philips SHE 9800? Dann übertrifft der Superlux aber das Original klanglich.

Viele Grüße,
Markus
Klang.
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 05. Mai 2011, 16:04
Hallo,

morgen kommt mein Creative Aurvana Air vom Onkel Amazon.
Kann dan bestimmt mal morgen Abend was zu sagen.
Schau einfach mal rein.
michael@hifi
Stammgast
#11 erstellt: 05. Mai 2011, 16:32

Klang. schrieb:
morgen kommt mein Creative Aurvana Air vom Onkel Amazon.
Kann dan bestimmt mal morgen Abend was zu sagen.

Cool!...

Klang. schrieb:
Schau einfach mal rein.

Im Fahrrad-Thread dann?...

Ich würde beim Radfahren zwar auch gerne Musik hören, aber Kopfhörer beim Radfahren?... Wäre mir viel zu unsicher, da ich auf die Umwelt in viel stärkerem Maße reagieren muss als im Gehen.
Klang.
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 08. Mai 2011, 23:13
@michael@hifi

Postkutsche hat erst Samstag den tiefen Westen erreicht.
Mein Chef hat mich aber mal eben in die Schweiz gescheucht. Bin heute Abend erst wieder zu Hause.
Nun, höre gerade die ersten Songs mit meinem Creative.
Steve Strauss und John Buttler Trio klingen schon ganz fein.
Hab noch nicht den direkten Vergleich gemacht, denke aber das der Aurvana Air der Neutralität vom Phonak mit grauen Filtern sehr nahe kommt.
Der Air klingt sehr räumlich, die Instrumente und Stimmen kommen differenziert und klar. Alles sehr "crisp". Auch bei sehr leiser Lautstärke hört man noch jeden einzelnen Ton.
Amie von Damian Rice höre ich gerade. Streicher klingen auch sehr gut.

Wie sie sich im Freien verhalten werde ich bis Dienstag mal beim Laufen oder Biken testen.
Melde mich dann wieder
michael@hifi
Stammgast
#13 erstellt: 08. Mai 2011, 23:42
Super! Danke Dir, und ich bin gespannt auf Deine weiteren Eindrücke! Ich teste gerade (beim Walking) den Sansa Clip+ mit den mitgelieferten Hörern. Sie sind zwar besser als ich erwartet habe, allerdings kein Hi-Fi (^^). Musik ist im Flac-Format.
Klang.
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 11. Mai 2011, 23:49
So,
nach 53km MTB-Einsatz und 12km laufen, kann ich die Creative Aurvana Air nur empfehlen!
Mußte nicht einmal die Hörer nachjustieren. Sie drücken nicht und verrutschen auch nicht. Meine Ohren sind auch sehr klein.
Da sie, bedingt durch ihre Bauart, keine Abschirmung der Umgebungsgeräusche bieten, ist man trotz Kopfhörer recht sicher unterwegs. Natürlich lassen sich Windgeräusche auch nicht vermeiden, sind aber nicht stärker als bei anderen Ohrbügelhörern. Sie fallen aber eher bei höheren Geschwindigkeiten (MTB) auf.
Der Klang ist neutral und glasklar,stellt halt Details sehr gut dar. Er Produziert eine luftige und viel größere "Bühne", als es der Phonak vermag.
Der Aurvana Air ist mit Abstand der beste "Sportkopfhörer" den ich kenne!
Wenn Du noch Fragen hast, einfach melden...
michael@hifi
Stammgast
#15 erstellt: 12. Mai 2011, 02:20
Klingt gut!... Danke für Deinen ausführlichen Bericht!


Klang. schrieb:
Wenn Du noch Fragen hast, einfach melden...


Danke, also zwei Sachen / Fragen würden mir da gerade noch einfallen:

1. Die Handhabung allgemein. D.h. aus dem Aufbewahrungstäschchen () rausnehmen, anlegen, abnehmen, wieder verstauen...

2. Wenn man eine Brille trägt und diese abnehmen / aufsetzen / wechseln möchte, während Kopfhörer in/auf den Ohren bleiben...
ZeeeM
Inventar
#16 erstellt: 12. Mai 2011, 09:35
Wie sieht es mit Bässen im Vergleich zum Phonak aus?
Klang.
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 12. Mai 2011, 23:45
Hallo,
Zum Creative Aurvana Air noch einige Eindrücke.

Optik: und Haptik:
Der Hörer macht einen hochwertigen Eindruck. Verarbeitung und Design sind sehr edel. Auch die Ledertasche mit der "Kabelaufwickelhilfe" finde ich sehr praktisch.So kann man sie sicher transportieren. Wenn man erst die Hörer mit ihrem Bügel in die Halterung klemmt, lässt sich´s Kabel schnell aufwickeln. Zum anlegen einfach die Hörer bis sie angelegt werden in der Halterung lassen. So verheddern sich die Bügel nicht miteinander. Nach dem 2.Mal geht´s in´s Blut über.
Bei angelegtem Hörer hab ich keine Probleme, wenn ich meine Brille an oder ausziehe.
Das Anlegen der Hörer geht mit einer Hand.

Klang:
Meiner Meinung nach ist der Bass mit dem Phonak mit den grauen Filtern zu Vergleichen. Aber egal ob Höhen, Mitten oder Bass es wird alles sauber und transparent dargestellt, ohne das was angehoben wird.
Ein Phonak oder noch bessere In-Ears reagieren allerdings schneller bei schnellen Bässen. Das merkt man bei schnellem Metal.
Hab mal ausnahmsweise mit dem EQ ein wenig Richtung "Badewanne" den Klang verbogen. Auch das macht er ohne zu mucken mit.
Hab die Schaumstoffpads nicht übergezogen.
ZeeeM
Inventar
#18 erstellt: 13. Mai 2011, 00:16
Merci bien für die Info.
michael@hifi
Stammgast
#19 erstellt: 13. Mai 2011, 00:58

Klang. schrieb:
Ein Phonak oder noch bessere In-Ears reagieren allerdings schneller bei schnellen Bässen.

Das ist ja eine interessante Beschreibung / Feststellung... Heißt das, dass der Hörer die Bässe verschmiert?... Könnte es aber nicht auch sein, dass diese Hörer die Unzulänglichkeiten / Ungenauigkeiten der Aufnahme besser darstellen als andere Hörer, z.B. weil sie bestimmte untere Frequenzen stärker übertragen?... Wobei ich natürlich nicht weiß, welche Membranen Creative hier verwendet.
Klang.
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 14. Mai 2011, 01:41
Du mußt schon schnelleres Zeug hören um das rauszuhören:
Machine Head, Slayer,Slipknot usw.
Die Treiber vom Phonak sind baulich bedingt schneller als die Membranen vom Creative. Spielt aber bei deinem musikgeschmack keine Rolle. Hab das selbst nur duch eine Test-CD bemerkt.
Kurzer Ausschnitt was ich gern höre, und das hat er alles sehr klar und fein wiedergegeben:

Amos Lee; A Perfect Circle; Biffy Clyro; Coldplay; Damian Rice; Depeche Mode; Iron Maiden; Joe Jackson; John Butler Trio; Metallica; Pantera; Pearl Jam; Wise Guys; R.E.M; Rage Against The Machine; Katie Melua; Stone Soure; Peter Gabriel; Tool; U2; Lynyrd Skynyrd ( Endangered Species ); New Model Army......
Zum Testen höre ich auch gerne meine CD´s von Stockfisch.
David Munyon; Paul Stephenson; Allan Taylor und Steve Strauss.
Auszug aus FAQ (KH Reviews und Lesensw..) :

Schnelligkeit:
Wenn ein Kommentar zur Schnelligkeit eines Kopfhörers abgegeben wird, ist die Rede zumeist vom Bass. Genauer gesagt, wie schnell der Kopfhörer die ankommenden Signale verarbeitet.

Ist ein Kopfhörer als "langsam" definiert, so heißt dies noch lange nicht, dass ein Einsteiger in diesem Bereich auch tatsächlich nach einer Hörprobe sagen würde, etwas wäre ihm langsam vorgekommen. Schnell oder langsam sind sehr relative Begriffe. Im Folgenden soll etwas aufgedröselt werden, wo die eigentlichen Unterschiede liegen.

Gesetz also dem Fall, dem Kopfhörer ist Langsamkeit attestiert worden. Die Aufnahme sagt: Bei Takt 1 setzt eine Geige ein, bei Takt 2 die drumms (was nichts anderes als Schlagzeug bedeutet). Die Geige spielt relativ hoch, das Schlagzeug lassen wir in diesem Fall tiefer spielen. Die Geige spielt also die "Höhen" und das Schlagzeug einen "Kickbass" (die Erklärungen dieser beiden Begriffe folgen etwas weiter unten in diesem Abschnitt).
Der langsame Kopfhörer spielt aller Voraussicht nach die Geige sauber bis Takt 2. Wichtig: die Geige spielt weiter! Der plötzliche Kickbasseinsatz überfordert unseren langsamen Kollegen. Statt sauberen Schlägen hört man lang gezogene Basssequenzen. Ein Einsteiger, wie eingangs erwähnt, diesen Umstand als nicht sonderlich gravierend einstufen. Die Meisten günstigen Lautsprecher (und auch einige der gehobenen Preisklassen) geben die Musik schließlich ganz genau so wieder.
Was einem Hörer mit ein klein wenig Erfahrung allerdings sofort auffällt: Die Geige leidet! Der Kopfhörer ist ein EIN WEGE SYSTEM, er hat keine Möglichkeit, die Geige auf dem Hochtöner Wiederzugeben. Es entsteht also eine Art Stau, bei dem der Kopfhörer noch immer mit seiner Basssequenz beschäftigt ist und eigentlich die Geige wiedergeben sollte. Das in diesem Fall keine saubere Wiedergabe möglich ist, sollte verständlich sein.

Wodurch entsteht nun aber "Langsamkeit"?
Fast immer durch eine Überbetonung im Bass. Wenn ein Kopfhörer mehr Bass wiedergibt, als auf der Aufnahme vorhanden ist, leidet der Rest der Wiedergabe.

Die meisten der wertigen Kopfhörer haben absolut keine Probleme mit Geschwindigkeit, aber auch hier gibt es Langsamere und Schnellere. Ein Beispiel: der Forumsliebling DT880 soll etwas langsamer sein als der Audio Technica ATH-A900. Der Unterschied ist in meinen Ohren sehr gering, aber durchaus vorhanden.

In Verbindung mit Geschwindigkeit wird auch oft von Pace Rhythm And Timing = PRAT, also Rhythmus o.Ä. gesprochen. Der richtige deutsche Begriff wäre vielleicht "Knackigkeit". Schade, dass es diese Wortschöpfung nicht gibt
michael@hifi
Stammgast
#21 erstellt: 11. Sep 2011, 02:08
So... Die letzte Zeit, wenn ich unterwegs Musik über meinen Sansa Clip+ hören wollte, habe ich die originalen Ohrhörer benutzt. Sie haben sich als nicht so schlecht erwiesen, wie ich es erwartet hätte und übertragen z.B. solche Instrumente wie Streicher, Bläser, Gitarren, aber auch Stimmen eigentlich ziemlich gut. Zumindest kann man alles erkennen usw. ;-) Auch das Stereo-Bild ist ok. Was gefehlt hat waren die Höhen. Ich wollte die Höhen auch nicht mit dem im Sansa Clip+ eingebauten EQ anheben, weil die Ohrhörer das klanglich einfach nicht hergeben. Nur die Bässe hatte ich ein bisschen angehoben.

Nun wollte ich doch die Höhen und die Bügel haben und habe gleich zwei Ohrhörer bestellt: Koss KSC 75 und Creative Aurvana Air. Die Aurvana Air sind in der Zwischenzeit um 10 Euro günstiger geworden und ich habe ca. 70 Euro dafür bezahlt. Was die Koss KSC 75 früher gekostet haben, habe ich nicht mehr im Kopf. Habe jetzt ca. 16,50 Euro dafür bezahlt. Halten wir also erst mal fest: Die Aurvana Air waren ca. 53 Euro teurer als KSC 75 bzw. haben mehr als das Vierfache von KSC 75 gekostet.

Die Kopfhörer habe ich mit einem Tag Versatz nacheinander bekommen. Die Koss KSC 75 waren als erste da. Ausgepackt und gleich ausprobiert. Ja, sehr präsente Höhen! Tragekomfort – geht so. Optik – Narrenhaft. Die Höhen sind zwar sehr präsent, aber auch ziemlich harsch. Musste ich am Player sogar absenken. Tiefbässe sind nicht vorhanden, ist aber wohl Bauart-bedingt. Auch allgemein keine besonders gleichmäßige Wiedergabe. Alles ist im Prinzip da, aber kein Aha-Erlebnis, auch kein tolles Stereo-Bild.

Am nächsten Tag sollten die Aurvana Air kommen und ich denke mir, eigentlich müssten sie besser sein... Mal schauen. So, angekommen und gleich ausprobiert. Zunächst ohne die mitgelieferten Schaumstoff-Ohrpolster. Auch sehr präsente Höhen, aber nicht harsch wie bei den Koss KSC 75, sondern wohlklingend. Auch allgemein scheint der Frequenzgang gleichmäßiger zu sein. Das Stereo-Bild ist besser, räumlicher. Die Phantommitte klarer. Oder sagen wir klar vor dem Kopf - wie es m.E. sein soll. ;-) Die Bässe haben die Aurvana Air noch weniger, aber zumindest angenehm im Klang. Also die Bässe rauf, die Höhen runter. Zuhause angekommen habe ich es geschafft die Schaumstoff-Ohrpolster aufzuziehen. Die ersten Minuten schien mir das als eine unlösbare Aufgabe. Habe es letztendlich sogar ohne jegliche Hilfsmittel mit den Fingern geschafft. Ist machbar. ;-) Habe den Eindruck, dass die Höhen dadurch etwas weniger geworden sind. Aber nicht schlechter. Es war ohne die Schaumstoff-Ohrpolster einfach zu viel. Der Tragekomfort von Aurvana Air ist viel besser! Optik – edel. Aber nicht aufgesetzt. Sieht seriös aus. Noch ein kleines Detail: Man kann zwar auch ohne nachzulesen rauskriegen, welcher Hörer für rechts und welcher für links ist. Creative Labs haben es auf die Hörer drauf geschrieben – Koss nicht. Außerdem gibt Creative Labs ein praktisches Leder(?)-Täschchen mit dem Kunststoff-Einsatz zum Einlegen von Hörern und Aufwickeln von Kabeln.

Ob die Koss KSC 75 rausgeschmissenes Geld waren? Wahrscheinlich ja. Aber zumindest der Beweis dafür, dass die vier mal so teuren Creative alles in allem auch so viel mehr Wert sind. Zumindest sind das meine ersten Eindrücke nach jeweils ein paar Stunden je Kopfhörer.

Ach so, was ich noch etwas „komisch“ fand: Für beide Kopfhörer musste ich die Lautstärke sehr hoch stellen, obwohl die Ohm-Angaben eher klein ausfallen: 32 Ohm bei Aurvana Air und 60 Ohm bei Koss.
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