Röhren- KHV mit DAC unter 400 gesucht

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Pechter65
Neuling
#1 erstellt: 19. Jan 2021, 14:48
Hallo HiFi- Forum,
Da ich leider immer seltener in der Situation bin Musik über meine Standautsprecher hören zu können, bin ich momentan auf der Suche nach einem schönen Kopfhörersetup. Ich besitze nun seit ein paar Wochen den AKG K812 und bin sehr zufrieden. Außerdem habe ich noch einen BD DT990 in der 600 Ohm- Ausführung, der jedoch seit der Neuanschaffung seltenst zum Einsatz kommt. Aktuell betreibe ich die KHs noch über einen Cambridge CX A60.
Ich höre ausschließlich über Tidal- Hifi Musik und musste leider feststellen, dass die Auswahl an KH-Röhrenverstärkern mit digitalen Anschlüssen unter 500 Euro sehr begrenzt ist.
Die Tage hatte ich einen Fostex HP A4 und einen InLine Amp USB- EQ zum testen da. Ich muss sagen die Unterscheide zum Kopfhöreranschluss des CXA 60 waren marginal. Den Röhrenschmelz, welcher ja gerne Röhrenverstärkern nachgesagt wird, hatte ich bislang immer als Seemannsgarn abgetan. Vielleicht ist es auch Placebo aber mir erschien der Klang am K812 tatsächlich wärmer und angenehmer. Gerade weil der K812 ja ein recht heller Hörer ist. Deshalb bin ich nun von der Idee eines Röhren- KHVs sehr angetan.
Ich habe leider mit KHVs und DACs überhaupt keine Erfahrung. Der Inline Amp hat mir zwar sehr gut gefallen, jedoch könnte er für meinen Geschmack noch etwas mehr Kraftreserven haben. Er ist ja mit 190mw an 30 Ohm angegeben. Er hat an sich mehr als ausreichend laut gespielt, jedoch konnte ich das Volumen bis auf 3 Uhr aufdrehen und viele sind ja scheinbar der Meinung, dass der Kopfhörer immer etwas Reserve braucht um sein volles Potenzial zu entfalten. Sonst hätte ich den Inline Röhrenverstärker wohl bereits gekauft.
Nun zur eigentlichen Frage. Kennt jemand von euch zufällig noch einen empfehlenswerten Röhren- KHV mit integriertem DAC unter 500 Euro? Bzw. wäre es auch möglich zB. den Little Dot Mk3 zu kaufen und diesen mit einem vernünftigen DAC zu verbinden? Wäre es dann möglich zB. den Little Dot Mk3 als Kopfhörerverstärker in Kombination mit zB. einem Topping E30 als DAC zu nutzen und den Topping dann via Toslink oder USB mit meinem Laptop zu verbinden? Wäre das empfehlenswert oder habt ihr andere Problemlösungsansätze?
Ich würde mich sehr über eure Hilfe freuen. Wie man an diesem Text merkt bin ich ein absoluter Anfänger in der Thematik.
Bleibt gesund.
Tim
score_P.O
Inventar
#2 erstellt: 19. Jan 2021, 15:26
Ich muss vorausschicken, dass ich mit Röhrenamps keine Erfahrung habe.
Aber bei Tubes, die auch genügend Leistung für deinen 990 haben fällt mir spontan der DarkVoice 336SE ein.

Den E30 in Kombination halte ich für eine gute Wahl, über Cinch in einen beliebigen Amp und gut ists...
Pechter65
Neuling
#3 erstellt: 19. Jan 2021, 15:38
Vielen Dank für die schnelle Antwort! Der DarkVoice sieht auf jeden Fall interessant aus. Spricht mich optisch an und sollte ja auch Leistungsstark genug sein. Die DT990 sind in meiner Überlegung eigentlich fast zu vernachlässigen, da ich sie in der Zukunft wohl eh nur noch als Gaming Headset nutzen werde.
Also verstehe ich das richtig? Sagen wir ich habe den DarkVoice hier und einen DAC. Dann verbinde ich den KHV einfach mit dem DAC via Cinch und den DAC via USB oder Toslink an den PC?
Wie gesagt vielen Dank für die schnelle Antwort. der DarkVoice ist auf jeden Fall in der engeren Auswahl.
Ich würde mich natürlich über noch mehr Ideen freuen.
score_P.O
Inventar
#4 erstellt: 19. Jan 2021, 15:44

Pechter65 (Beitrag #3) schrieb:
Also verstehe ich das richtig? Sagen wir ich habe den DarkVoice hier und einen DAC. Dann verbinde ich den KHV einfach mit dem DAC via Cinch und den DAC via USB oder Toslink an den PC?


Genau so ist es.
Pd-XIII
Inventar
#5 erstellt: 19. Jan 2021, 16:26
Den DarkVoice habe ich hier. In der Grundausstattung ein sehr solides Gerät in jeder Hinsicht, das mich seit vielen Jahren sehr zufrieden macht. Allerdings will eines zum DV gesagt sein: Wenn du vorhast, die Röhren zu wechseln kann es frustrierend werden. Denn mit einigen Röhren hat der DV Probleme und brummt. Die Original Röhren sind aber durchaus vollkommen zufriedenstellend, es ist also nicht zwingend notwendig diese zu tauschen. Und wenn man sich unbedingt auf Tube-Rolling einlassen möchte, kann man auch durch minimalen Einsatz eines Lötkolbens zwei Kondensatoren einlöten und das Gerät ist ruhig, egal welche Röhren verbaut werden. Ach ja, die blaue LED ist sehr hell, auch hier kann man bei Bedarf einen Widerstand davor löten...ich habs gelassen. Bei mir war außerdem kein Kaltgerätekabel für EU Steckdosen dabei, aber sowas hab ich zuhauf in der verschrienen Kabelkiste.

Ansonsten ist er schick, schwer und fasst sich sehr gut an, vor allem das Poti für die Lautstärkeregelung fühlt sich beim Drehen richtig gut an.

Genug Leistung hat er auch für alle meine Kopfhörer, wobei das nicht all zu viel aussagt, da diese recht begnügsam sind. Sogar mein HE 4XX klingt gut daran, obwohl Amir von AudioScienceReview diese Kombination mehr oder weniger als unhörbar bezeichnet hat. Seitdem betrachte ich seine subjektiven Einschätzungen mit etwas Abstand (nicht seine Messungen).

Ich betreibe mit dem DV einen T90 und vor dem KHV hängt noch ein MiniDSP sowie ein DIY Crossfeed nach Meyer. Für mich eine super Kette.
Pd-XIII
Inventar
#6 erstellt: 19. Jan 2021, 16:30
Ach ja: HIER ist der Thread von damals mit eher geringer Beteiligung. Ist halt eher ein Exot, was soll man da groß zu sagen
Ghoster52
Inventar
#7 erstellt: 19. Jan 2021, 16:54
In der Preisklasse sind Little Dot Mk 2 + 3 oder der DarkVoice 336SE schon optimal,
für Einige ist eben das "Made in China" ein no go...
Bei empfindlichen KH kann es rauschen oder brummen, ist Geräte-abhängig,
man muss Röhre eben mögen, sonst ärgert man sich über die (Röhren bedingten) Nachteile...
score_P.O
Inventar
#8 erstellt: 19. Jan 2021, 17:27

Pd-XIII (Beitrag #5) schrieb:
Sogar mein HE 4XX klingt gut daran, obwohl Amir von AudioScienceReview diese Kombination mehr oder weniger als unhörbar bezeichnet hat. Seitdem betrachte ich seine subjektiven Einschätzungen mit etwas Abstand (nicht seine Messungen).


Von rein technischer Sicht gibt es eben keine Berechtigung für Röhren. Er ist Techniker und man muss das relativieren.
Gut ist was gefällt - seine Herangehensweise ist halt die Ingenieursleistung von Geräten und da stellt sich manchmal die Frage ob sie bewusst oder unbewusst messtechnisch beschissen konstruiert wurden.

Ich erinnere mich noch gut an den K812-Thread...
Ghoster52
Inventar
#9 erstellt: 19. Jan 2021, 18:02
Bei einem Röhrenamp geht es ums Ambiente und nicht um tech. Details.
Das Auge hört mit und ein paar Glühkerzen sind ja so romantisch.

EL84 vs OE1
score_P.O
Inventar
#10 erstellt: 19. Jan 2021, 18:42
So ist es. Wie bei Vinyl. Verzerrungen können gut klingen und halt technisch unterirdisch sein.
Der Konsument hat die Wahl...
Pd-XIII
Inventar
#11 erstellt: 19. Jan 2021, 19:27
Mir ging es lediglich um sein Höreindrücke, die er wiedergeben hat. Die kann ich nicht nachvollziehen. Aber er hört auch in einer Lautstärke, die ich nicht vertrage, zumindest wenn er ab und an angibt, wie weit er aufdrehen muss. Ist eben höchst subjektiv.
Die technische Aufarbeitung ist immer top, da gibt es gar nichts anderes zu sagen. Aber man muss die Kirche auch im Dorf lassen, nicht alles was messbar ist kann man hören.
score_P.O
Inventar
#12 erstellt: 19. Jan 2021, 19:39
Es ist sein Forum (und ein wichtiges für die Branche, wie ich finde) aber es ist nur eine Meinung, keine Bibel.
Ich lese dort sehr gerne um eine grundsätzliche "Capability" der Geräte zu sehen.

Die Schlüsse daraus muss man selbst ziehen, wie immer.
kawa80
Stammgast
#13 erstellt: 19. Jan 2021, 22:53

Ghoster52 (Beitrag #9) schrieb:
Bei einem Röhrenamp geht es ums Ambiente und nicht um tech. Details.
Das Auge hört mit und ein paar Glühkerzen sind ja so romantisch.

EL84 vs OE1


Welcher Hörer ist das ?


[Beitrag von kawa80 am 19. Jan 2021, 22:53 bearbeitet]
KyleCrane
Stammgast
#14 erstellt: 19. Jan 2021, 23:34
Hallo Tim

Liegt wahrscheinlich leicht über deinem Budget und hat keinen integrierten DAC. Aber schau dir mal den Echo von Feliks Audio an. Hatte das Gerät einige Jahre im Einsatz und war vollends zufrieden damit. Familienbetrieb in Polen mit langer Tradition. Makellose Verarbeitung und sehr ruhig!

Online-Beratung, Kaufabwicklung und Versand waren extrem schnell und sehr (!) zuvorkommend und freundlich. Bombensichere Verpackung.

Hier noch ein Bericht.

Und hier noch ein relativ aktueller Bericht aus dem Forum.

Gruss
KC


[Beitrag von KyleCrane am 19. Jan 2021, 23:37 bearbeitet]
JackA$$
Inventar
#15 erstellt: 20. Jan 2021, 10:45
[/quote]
jedoch konnte ich das Volumen bis auf 3 Uhr aufdrehen
[quote]
Solange er von 0-100% nicht verzerrt, sehe ich kein Problem, ihn auf 3Uhr zu betreiben.
Pechter65
Neuling
#16 erstellt: 20. Jan 2021, 15:33
Hi Leute,
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Leider schaffe ich es jetzt erst darauf zu reagieren. Ich habe zu den Vorschlägen etwas recherchiert und war auch zunächst sehr angetan.
Der Feliks Audio ist leider doch zu sehr über meinem Budget. Aber ohne Frage ein sehr schönes Gerät.
Leider bin ich mittlerweile aber auf die Information gestoßen, dass reine Röhrenverstärker dazu tendieren eine hohe Ausgangsimpedanz zu haben. Sonst wären zumindest der DarkVoice und die Little Dots in der engeren Auswahl geblieben. Die Ausgangsimpedanz soll sich ja, was ich bisher gelesen habe, im Idealfall bei 0 Ohm bewegen. Außerdem handelt es sich ja bei dem DarkVoice und den Little Dots um sogenannte OTL- Verstärker. Was wie ich es verstanden habe wohl nicht optimal mit meinen recht niederohmigen AKGs harmoniert, da die ausgegebene Leistung mit sinkender Impedanz des KHs wohl abnimmt. Korrigiert mich wenn ich das falsch verstanden habe.
Deshalb ist mittlerweile mein Fokus eher auf die Hybrid- Röhrenverstärker gelenkt worden, da diese soweit ich es verstanden habe, in der Lage sind ähnlich niedrige Ausgangsimpedanzen zu erreichen, wie klassische Solid State- Verstärker und trotzdem den sogenannten Röhrenschmelz- Effekt besitzen können. Wie gesagt ich bin in dem Thema noch absoluter Laie und gebe nur das wieder was ich gestern gelesen habe und wie ich es verstanden habe. Also alles mit Vorsicht genießen.
Bei meiner Suche war ich noch auf den Aune T1 gestoßen. Ein recht kompaktes, aber scheinbar sehr leistungsstarkes Gerät mit integriertem DAC. Leider in Deutschland nicht leicht an so einen zu kommen.
Der InLine USB EQ Amp ist auch weiterhin im Rennen. Unter anderem wegen des Kommentars von Jack- A$$. Verzerrungen konnte ich am InLine nämlich keine feststellen. Der Aune soll wohl eine Ausgangsimpedanz von 10 Ohm haben. Wie ich gehört habe ist das in Verbindung mit einem 32 Ohm KH angeblich auch nicht optimal. Angeblich sollte ja die Ausgangs Impedanz des Anschlusses mindestens 8x kleiner sein als die des KHs.
Dann hatte ich noch den Taga Harmony THDA- 500T v.2 im Visier, musste aber feststellen, das der eine Ausgangsimpedanz von 100 Ohm besitzt. Also kann ich den dann schonmal verwerfen? Oder welche Erfahrungen habt ihr zu dem Thema gemacht? Vielleicht ist das ja auch wieder ein klassischer Fall von Voodoo aber es hatte sich wissenschaftlich alles sehr fundiert angehört. Habt ihr noch andere Vorschläge für einen niederohmigen Hybrid- Röhrenverstärker oder kann ich die Impedanzen etc. getrost vernachlässigen? In erster Linie geht es natürlich nicht um die technischen Daten dahinter, sondern ob der Klang gefällt.
Vielen Dank nochmal für eure Hilfe
KyleCrane
Stammgast
#17 erstellt: 20. Jan 2021, 23:24
Ich bin da zuwenig Fachmann, was die technischen Details angeht. Aber soweit ich weiss, sollte die Impedanz in einem vernünftigen Verhältnis zum KH stehen. Ich meine mich da an eine 1/8 Faustregel zu erinnern.

Was preislich noch interessant sein könnte sind die Geräte von Schiit Audio. Z.B. der Vali oder der teurere Valhalla. Ich hatte mal den Magni hier und fand den echt gut. Weiter gibt es auch passende DACs von Schiit (Modi), die einen guten Ruf geniessen. Schiit hat auch einen europäischen Vertrieb. Aber der Versand aus den USA funktioniert auch sehr gut, Einfuhrsteuern mal aussen vor. Die kenne ich nicht für Deutschland.

Meine ganz persönliche Haltung zu Röhrenverstärkern? Ich mag sie auch sehr und hatte schon ca. ein halbes Dutzend, von KHV, über VV bis Phonopres. Ich kann die Faszination absolut nachvollziehen. Aber wie du schon selbst festhältst, sind Röhren KHV nicht gleich Röhren KHV. Würde ich nochmals einen kaufen, würde ich vor der Impedanz auf den Aufbau achten und ob es die Möglichkeit von Tuberolling gibt, bzw. wie das entsprechende Röhrenangebot aussieht. Da fängt m.M.n. der Spass erst an. Ist aber auch ein umstrittenes Thema.

By the way, meinen Echo habe ich damals durch einen LakePeople (ohne Röhren logischerweise) ersetzt. Rein emotional trauere ich dem Echo schon ein bisserl nach. Aber der Umstieg auf Magnetostatische KH hat mich fast dazu gezwungen. Fast, weil die Unterschiede in meinen Ohren viel kleiner waren, als mich (selbsternannte) Fachleute und Foren glauben lassen wollten. Geblieben ist dann das neuere, kleinere und flexiblere Gerät.

Gruss, KC
Baluhblue
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 17. Feb 2021, 14:16
Hallo Tim,

die Kombi Little Dot Mk3 in Verbidnugn mit einem DAC via Toslink oder USB ist möglich. Das habe ich selbst auch schon so gehabt.
Ich hatte den Little Dot Mk2 in Verbindung mit dem FiiO Taishan D03K Digital Analog Wandler via Toslink am Pc laufen. hat super funktioniert.

Wenn du an Budget noch was drauf legst, kann ich dir noch den Röhren KHV Nobsound NS-06 Eempfehlen. Der läuft bei mir seit über 2 Jahren und würde ihn nie wieder her geben. Der liefert ein Traumhaften Klang. Durch Tube Rolling, kann man den Klang auch noch verändern.

Hier kannst dir den Amp mal anschauen Nobsound Tube Amp

Gruß,
Stefan


[Beitrag von Baluhblue am 17. Feb 2021, 14:52 bearbeitet]
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