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RöhrenKHV "on the budget"+A -A |
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Autor |
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gordle
Stammgast |
#1 erstellt: 16. Mrz 2018, 10:41 | ||
Liebe Röhrenkenner Ich habe noch einen arbeitslosen Marantz CD-Player. Gerne würde ich diesen (eher als Spielerei) mit einem RöhrenKHV als zusätzliche CD-Abspielstation aufstellen. Gibt es empfehlenswerte und vor allem eher günstige RöhrenKHV, die dazu passen würden? Sagen wir maximal 400 Euro und keine Do-it-yourself-Ware... Mir ist zum Beispiel der HiFiMAN EF2C aufgefallen. Taugt der was? Wenn es übrigens noch ein bisschen leuchtet und so, wäre das auch nicht schädlich. |
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Pd-XIII
Inventar |
#2 erstellt: 16. Mrz 2018, 11:56 | ||
Ich hab mir den Darkvoice 336SE geholt und bin sehr zufrieden damit. Wenn du es nicht eilig hast, kannst du auf den nächsten Drop bei Massdrop warten(der letzte endete erst die Woche). Das kostet dann alles in allem rund 240€ und ist Plug and Play. Wenn es etwas schneller sein soll, kannst du ihn auch direkt aus China bestellen. Dauert ca. 3-5 Wochen und kommt auf ca. 330€. Lieferumfang dürfte der gleiche sein. Ich bin damit vollauf zufrieden( meine Erfarhungen). Auf Tube Rolling kann meines Achtens verzichtet werden. Wenn du es trotzdem probieren möchtest empfehle ich den HUM-Fitz-Mod um Gebrumme von vorneherein auszuschließen. ein Lötkolben, zwei Kondensatoren und 3 Minuten Zeit reichen dafür vollkommen aus...muss aber wie gesagt nicht. Der DV läuft auch out of the Box top zufriedenstellend. |
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Ste_Pa
Stammgast |
#3 erstellt: 16. Mrz 2018, 13:36 | ||
Eventuell auch mal die Amps von Schiit (komischer Name ich weiß ) anschauen ... Valhalla 2 - Single Ended Triod OTL Headphone Amplifier Zum Vali gab es hier mal eine Einschätzung. Der Vali ist aber ein Hybrid-KHV mit Röhrenvorstufe und Halbleiterendstufe, währenddessen zuvor genannter Valhalla ein reiner Röhren-KHV ist. Ein Review gibt es hier. Verbaut sind je zwei 6N1P und zwei 6N6P. Der Amp arbeitet nach dem OTL-Konzept und nutzt daher keine Ausgangsübertrager. Viele Grüße Steffen PS: Beim HIFIMAN EF2C handelt es sich um einen Hybridverstärker (Röhrenvorstufe mit 6J1, zusätzlich Operationsverstärker (OPA2604 ) sowie diskrete Halbleiterendstufe). Ein DAC ist auch eingebaut. Ich persönlich würde, wenn man schon auf Röhren setzt, ein reines Röhrengerät nehmen. Gerade bei Kopfhörerverstärkern, wo nur kleine Leistungen benötigt werden, sollte es auch preislich nicht so problematisch sein, auch die Endstufe mit Röhren auszustatten. [Beitrag von Ste_Pa am 16. Mrz 2018, 13:44 bearbeitet] |
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gordle
Stammgast |
#4 erstellt: 16. Mrz 2018, 14:40 | ||
Vielen Dank! Sowohl der Darkvoice wie auch der Valhalla 2 würden sehr gut passen. Und das mit dem reinen Röhrengerät macht Sinn. Mein Problem ist aber, dass meine Ausgabefreudigkeit sinkt, wenn ich das Gerät im Falle eines Defekts nicht einfach kurz innerhalb der Schweiz zum Umtausch oder zur Reparatur einschicken kann. Mit anderen Worten: wenn ich etwas importiere, sinkt mein Budget wegen dieses Risikos... Gibt es auch brauchbare günstigere reine RKHVs? Ist so etwas wie der Nobsound NS-08E brauchbar am RCA-Out des CD-Players? |
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Pd-XIII
Inventar |
#5 erstellt: 16. Mrz 2018, 14:58 | ||
Die Bedenken sind nachvollziehbar. Aber bei beiden Geräten nicht unbedingt angebracht. Wenn etwas kaputt geht, ist es vielleicht eine Röhre(auch unwahrscheinlich) und da bekommst du leicht Ersatz. Sonst kommt ja keine wirkliche Belastung auf das Gerät, mechanisch quasi gar keine. |
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gordle
Stammgast |
#6 erstellt: 16. Mrz 2018, 15:52 | ||
Alles klar, gut zu wissen. Vielleicht noch als Hinweis, der RKHV darf nicht zu viel Leistung für einen HE400i haben... |
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Ste_Pa
Stammgast |
#7 erstellt: 16. Mrz 2018, 17:57 | ||
Der Nobsound NS-08E ist auch ein hybrider KHV, um es mal vorsichtig zu formulieren. Im Grunde genommen übernimmt dort ein Operationsverstärker die gesamte Verstärkung. Man könnte sich also gleich einen CMOY hinstellen, der leuchtet zwar nicht, würde aber vermutlich genau so klingen. Hier hat mal ein findiger Technik Reverse-Engineering betrieben. Nicht schön zu sehen, was so alles als "Röhren"verstärker hergestellt und verkauft wird, aber sehr hilfreich bei der Kaufentscheidung. Viele Grüße Steffen PS: Als deutsche Manufaktur (auch mit Support) fällt mir noch Reußenzehn ein. Aber der Harmonie III - Masterclass spielt leider in einer ganz anderen Preisliga. Ansonsten sehe ich, wie Pd-XII, was Wartung anbetrifft, bei Röhren-Amps auch nicht wirklich Probleme, solange es reine Röhren-Amps sind und diese nicht zu sehr integriert (keine PCB) sind. Bei klassisch verdrahteten (ohne Einsatz von Leiterplatten) Röhrenamps, die mit klassischen Netzteil und klassischen Trafo(s) arbeiten, können eigentlich lediglich die Röhren ausfallen / verschleißen und diese kann man bei zahlreichen Händlern nachkaufen. Auch sind die Schaltungen meist sehr einfach gehalten (haben Röhrenschaltungen so an sich), so dass auch jeder versierte Techniker in einer Elektronikwerkstatt hier helfen könnte. Dies aber alles unter der Maßgabe, dass keine Schaltnetzteile verbaut sind und sich die Integrationsdichte in Grenzen hält. Bei Röhrenamps finde ich Leiterplatten prinzipiell nicht so günstig, wegen der Wärme. Aber industriell gefertigte Amps bedienen sich i.d.R. aus Preisgründen doch Leiterplatten. Der Valhalla hat zumindest klassische Trafos und die Leiterplatten-Intergrationsdichte hält sich in Grenzen, so dass halbwegs dicke Leiterzüge zu den Röhren genutzt werden können und auch eine Wärmeabgabe möglich ist. Röhrenamps und kleine Gehäuseformen lassen sich i.d.R. nicht vereinen. PSS: Auch wenn Du DIY im eingangspost ausgeklammert hast , will ich den Crack 1.1 OTL Headphone Amplifier Kit doch erwähnen. Das ist ein Old-School-mäßig konzeptionierter OTL-KHV mit stromstarker Endröhre. Hier ein Video dazu. [Beitrag von Ste_Pa am 16. Mrz 2018, 18:10 bearbeitet] |
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Pd-XIII
Inventar |
#8 erstellt: 16. Mrz 2018, 20:49 | ||
Haha, keine Sorge. Ich betreibe aktuell am häufigsten einen He4XX daran und zumindest Messtechnisch entspricht dieser dem HE400i...ich bin auch ziemlcih sicher, dass der einzige Unterschied das Kopfband ist. Zum Beitrag von Ste Pa: Auch hier würde der DV ins Raster Passen, denn auch dieser ist ein OTL. Im Netz finden sich viele Bilder vom inneren Aufbau und auch der Schaltplan. Das Ding ist "offen verdrahtet"(mir fällt der richtige Begriff gerade nicht ein) und sehr solide verarbeitet. |
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gordle
Stammgast |
#9 erstellt: 17. Mrz 2018, 10:40 | ||
Hmmm, evtl. schon noch toll, sowas selber zu basteln. Aber ziemlich teuer dafür. Ich brauch mal etwas Bedenkzeit... |
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Ste_Pa
Stammgast |
#10 erstellt: 17. Mrz 2018, 13:33 | ||
Naja, preiswerter wird es, wenn man noch mehr in Richtung DIY geht. Das hat dann auch den Vorteil, dass man den eigenen Amp auch selber reparieren kann. Gerade für die 6AS7G (6080) gibt es in Bezug auf OTL-Kopfhörerverstärker im Internet jede Menge Schaltungs- und Bauvorschläge. Zum Beispiel: Klick Klick Klick Man kann Kopfhörerverstärker auch mit Ausgangsübertragern bauen, wie zum Beispiel hier: Klick Ich selbst bin ja vor ca. 1,5 Jahren auch "auf die Röhre gekommen" und bastele seit dem kleine Amps, überwiegend Kopfhörerverstärker Klick Viele Grüße Steffen [Beitrag von Ste_Pa am 17. Mrz 2018, 13:35 bearbeitet] |
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gordle
Stammgast |
#11 erstellt: 19. Mrz 2018, 13:49 | ||
Vielen Dank für die spannenden Links! Was kann man so zum Little Dot MK II sagen? Der wäre ziemlich preiswert und schaut nicht nach Hybride aus... |
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gordle
Stammgast |
#12 erstellt: 24. Mrz 2018, 14:16 | ||
Noch etwas: Gibt es im Netz oder sogar hier im Forum empfehlenswerte Tutorials oder Ähnliches um sich das Wissen zum Verstehen von Schaltplänen für den Selbstbau von RöhrenKHVs anzueignen? |
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laminin
Inventar |
#13 erstellt: 24. Mrz 2018, 14:36 | ||
Auch wenn hier wohl unerwuenscht, finde ich den Kommentar von Rick Grimes zu dem anfangs angesprochenen HIFIMAN EF2C USB-DAC Headphone Amplifier recht zutreffend (2 Sterne). In Kuerze:
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Ste_Pa
Stammgast |
#14 erstellt: 24. Mrz 2018, 16:31 | ||
Hallo gordle, im Grunde kann man Kopfhörerverstärker auch als "normale" Verstärker mit kleiner Ausgangsleistung betrachten. Für hochohmige Kopfhörer spielt dann noch die Anpassung des Ausgangswiderstandes des Amps an die Kopfhörerimpedanz eine Rolle. Aber vom Prinzip her lassen sich alle Schaltungsarten von Verstärkern auch auf Kopfhörerverstärker übertragen. Die Anzahl von noch neu erhältlichen Büchern in Bezug auf Röhrentechnik ist leider sehr überschaulich geworden. Viele gute Bücher sind nur noch als Antiquariat erhältlich. Der hier im Forum sehr bekannte und leider viel zu früh verstorbene Richi (richi44) hatte mal eine sehr gute und umfassende Dokumentation angefertigt, die die Grundlagen der Röhrentechnik anhand der Grundschaltungen sehr anschaulich erklärte. Im Forum sind aber nur noch einzelne Threads von der Doku erhalten. Das Gesamtdokument, welches es mal zum Download gab, konnte ich nicht mehr finden. Vielleicht kann aber Herbert (pramatiker) hier helfen. Für frei im Netz erhältliche Grundlagendokumente ist die Seite radau5.ch zu empfehlen. Hier ist sehr viel zusammengetragen, teils auch sehr umfangreiches und weiterführendes Wissen. Aktuelle Bücher gibt es auch, z.B.:
Ich habe beide hier und würde sie empfehlen, insbesondere für den Einstieg in die Röhrentechnik, da sie auch die Grundlagen erhalten und nicht zu kompliziert geschrieben sind. Ansonsten kann auch das Querlesen im Internet, besonders in den einschlägigen Foren, hilfreich und aufschlussreich sein. Als ultimative Schaltungssammlung (teils sind die Schaltungen auch erklärt) kann ich Jogis-Röhrenbude empfehlen. Es gibt dort auch einige Grundlagenartikel. Speziell zu RöhrenKHV sind dort auch zahlreiche Schaltungen zu finden: Klick 1 Klick 2 Klick 3 Klick 4 Klick 5 Klick 6 Klick 7 Klick 8 Klick 9 Klick 10 Viele Grüße Steffen PS: Ich habe auch erst vor ca. 2 Jahren begonnen mich mit Röhren zu beschäftigen. Man kann damit durchaus feine Sachen selber bauen. Klick Klick [Beitrag von Ste_Pa am 24. Mrz 2018, 16:45 bearbeitet] |
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Ste_Pa
Stammgast |
#15 erstellt: 24. Mrz 2018, 16:40 | ||
Hallo laminin, ohne das rezensierte Gerät jetzt zu kennen, halte ich jedes Pauschalisieren in Bezug auf "unterschiedliche Welten" (Röhre vs. Halbleiter; Windows vs. Linux; etc.) hier für nicht angebracht. Pauschale Aussagen sind i.d.R. immer mit großer Vorsicht zu genießen, weil es in der realen Welt sehr selten die reine Schwarz/Weiß-Unterscheidung gibt, dafür sehr wohl die vielfältigsten Grautöne und Schattierungen. Man kann mit Röhren sehr wohl Verstärker bauen, die auch gemessen an heutigen Ansprüchen höchsten Qualitätsanforderungen (hoher Fremdspannungsabstand, geringer Klirr, etc.) genügen. Ebenso gut kann man mit Röhren auch schlechte Amps bauen. Beides ("gute" und "schlechte" Amps) lassen sich auch mit Halbleitern bauen. Entscheidend ist immer die individuelle Anwendung und die dafür sinnvollste Schaltungstopologie. Viele Grüße Steffen PS: Und ein Klirrfaktor von 0,0000x% ist nicht alles bzw. nicht das entscheidende Maß für das "Klangempfinden", welches ein Amp erzeugt. Da spielen weitere Faktoren eine Rolle (Schlagwort: TIM (transiente Intermodulationsverzerrungen) in Verbindung mit Gegenkopplung). [Beitrag von Ste_Pa am 24. Mrz 2018, 16:47 bearbeitet] |
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gordle
Stammgast |
#16 erstellt: 26. Mrz 2018, 06:33 | ||
@ Ste_Pa Vielen herzlichen Dank für deinen Beitrag! Da habe ich nun vorerst mal genügend Material... Eine Frage aber noch, weshalb muss man bei hochohmigen KH auf die Ausgangsimpedanz schauen? Dachte es spielt nur eine Rolle bei niederohmigen KH in Bezug auf die "maximal 1/8 des KH" Regel... [Beitrag von gordle am 26. Mrz 2018, 06:34 bearbeitet] |
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Ste_Pa
Stammgast |
#17 erstellt: 26. Mrz 2018, 23:25 | ||
Der Satz von mir im oberen Thread sollte sich auf ("ganz normale") Verstärker mit Kopfhörerausgang beziehen. Oft ist es ja bei kommerziellen Amps (wie z.B. meinem Yamaha-Receiver hier) so, dass dort auch ein Kopfhörerausgang vorhanden ist. Diese sind aber meist auf die (heute fast standardmäßigen) 32 Ohm als Anschlußimpedanz ausgelegt. Mit meinen 600-Ohm-AKGs hatte ich an dem Receiver nie so wirklich Freude. Es kommt einfach zu wenig Lautstärke an. Das liegt daran, dass besagte für 32-Ohm optimierte Ausgänge nicht die nötige Spannung liefern. Bei den üblichen mobilen Amps / Player ist das generell ein Problem, da diese den erforderlichen Spannungshub nicht abgeben können. Im Röhrensonderheft 9 von Elektor war mal eine schöne kleine Tabelle ... Kopfhörerimpedanz | Spannung bei 100 mW | Strom bei 100 mW ---------------------------------------------------------------------------------------------- 024 Ohm | 1,55 V | 64,5 mA 032 Ohm | 1,79 V | 55,9 mA 050 Ohm | 2,24 V | 44,7 mA 080 Ohm | 2,83 V | 35,4 mA 150 Ohm | 3,87 V | 25,8 mA 240 Ohm | 4,90 V | 20,4 mA 600 Ohm | 7,75 V | 12,9 mA Man sieht sehr gut, dass Kopfhörer mit niedrigen Impedanzen mit kleinen Spannungen auskommen, dafür ist der Strombedarf höher. Für diesen Fall sind die meisten aktuellen Amps mit Kopfhörerausgang ausgelegt. Bei mobilen Geräten mit 5V DC Versorgungsspannung ist es auch schwierig (außer man greift auf DC-DC-Wandler zurück) 22V peak_peak, das entspricht 7,7V effektiv, als Ausgangsspannung zu generieren. Für den Betrieb von High-Impedanz-Kopfhörern braucht man daher i.d.R. einen KHV, der auch mit diesen Impedanzen zurecht kommt und die entsprechende erforderliche Ausgangsspannung liefern kann. Bis hier hin hat das erst mal Nichts mit Anpassung im Sinne von Ri zu RL zu tun (das was Du mit Deiner 1/8 Faustregel meintest). Der Innenwiderstand des Amps sollte kleiner sein, als die angeschlossene Impedanz. Um so kleiner, um so besser kann der Amp die Schallwandler "kontrollieren". Das meint die Faustregel. Für Röhrenverstärker kommen nun einige Besonderheiten ins Spiel ... Zunächst muss man sich für ein Konzept entscheiden. Da wären: a) OTL-Röhren-KHV (OTL steht Output Transformerless) für und b) Röhren-KHV mit Ausgangsübertrager OTL-Amps haben den Vorteil, dass kein Ausgangsübertrager erforderlich ist. Das ist ein Vorteil, da diese Platz benötigen und teuer sind. Auch beeinflussen Übertrager sehr signifikant den Klang. Will man gerade im Bassbereich einen guten Frequenzgang steigen die Anforderungen an den Übertrager und damit dessen Preis. Röhren an sich sind rel. hochohmige Gebilde, selbst Röhren mit hoher Stromlieferfähigkeit wie z.B. die 6AS7 (6080) (Ri von 280 Ohm). Die meisten "normalen" kleineren (z.B. ECC88) Röhren weisen Innenwiderstände größer 2 kOhm auf. Mit einer Röhre direkt einen 8 Ohm Lautsprecher anzusteuern ist also schwerlich möglich. Man nutzt hier die Übertragereigenschaften (ein Übertrager ist technisch mit einem Transformator zu vergleichen). Zum einen transformiert der Ausgangsübertrager die hohen Signalspannungsamplituden, die an der Anode der Endröhre anliegen (Bezug: Kathodenbasisschaltung) herunter. Dabei wird gleichzeitig der Strom erhöht. Außerdem werden die Impedanzen angepasst. Kopfhörer mit hoher Impedanz sind - will man sich des OTL-Konzeptes bedienen - also klar im Vorteil. Für KH mit 600-Ohm Impedanz kann man durchaus nette und einfach gehaltene OTL-KHV bauen. Will man nun aber 32-Ohm-KH antreiben wird es mit OTL meiner Meinung nach schwierig. Es gibt Schaltungsvarianten wie SRPP (Shunt Regulated Push Pull) oder WCF (white cathode follower), die die Röhren "so kombinieren", dass der resultierende Ausgangswiederstand des Amps niedriger wird, aber diese sind etwas aufwändiger und für den Einsteig meiner Meinung nach nicht so geeignet. Meinen OTL-KHV mit 6AS7 habe ich dimensioniert für 600 Ohm. Zusätzlich habe ich einen zweiten Ausgang mit eingebaut (über Vorwiderstand) für Low-Impedanz-KH. Das funktioniert einigermaßen durch die rel. hohe Stromlieferfähigkeit der 6AS7. Dennoch ist der Betrieb von Low-Impedanz KH (auch mit Vorwiderstand von knapp 100 Ohm) nicht optimal in Bezug auf die Arbeitspunkte der Röhre, da sich die Arbeitsgerade verschiebt. Der andere Typ von Röhren-KHV nutzt besagte Ausgangsgübertrager (wie dies auch jeder Röhren-NF-Verstärker macht). Aber hier ist die Anschlussimpdeanz auch von erheblicher Bedeutung. Gute Ausgangsübertrager verfügen daher über mehrere Sekundär-Anzapfungen. Jede davon weist ein anderes Übersetzungsverhältnis zur Primärseite auf. Die Impedanz auf der Primärseite sollte nämlich stets gleich bleiben, denn der RöhrenAmp selbst, bzw. die Arbeitsgerade der Endröhre wurde für bestimmte Eckpunkte dimensioniert, welche einen einfandfreien Betrieb gestatten. In der Kathodenbasisschaltung der Endröhre entspricht die primäre Impedanz des Ausgangsübertragers dem Ra (Anodenwiderstand (=Arbeitswiderstand der Röhre), in Bezug auf die Arbeitspunkte). Man sollte jetzt auf keinen Fall an einen 32-Ohm-Ausgang einen 600-Ohm-Kopfhörer anschließen, umgekehrt auch nicht. Dadurch erhielte man in Bezug auf den Ausgangsübertrager bei einem konstantem Übersetzungverhältnis völlig andere Werte für den Arbeitswiderstand Ra der Röhre und daher völlig andere Arbeitspunkte (daraus resultiert eine Verschiebung der Arbeitsgerade und ein suboptimaler Klang, ggf. auch zu geringe Lautstärken). Will man hier universell bleiben muss man einen Ausgangsübertrager einsetzen, welcher über mehrere Anzapfungen verfügt. Vorteile der Übertragervariante sind, dass man auch Kopfhörer mit niedrigen Impedanzen bedienen kann, und das auch schon mit kleinen Röhren. Klassische Röhrenverstärker bedienen durch Ausgansgübertrager ja auch Lautsprecher mit 4 oder 8 Ohm. Bis hier in erst einmal. Viele Grüße Steffen PS: Noch ein Aspekt was die Sicherheit anbelangt ... Ausgangsübertrager trennen prinzipiell sehr sicher den Ausgang von den hohen Anodenspannungen. Bei OTL ist als Trennung (von der DC-Anoden- bzw. Kathodenspannung (je nach Abgriff des Ausgansgsignals), die je nach Schaltungsdimensionierung und eingetzter Röhren deutlich über 150 Volt liegt) "nur" ein Auskoppel-Kondensator vorhanden. Dieser trennt zwar auch (und man kann spannungsfeste Kondensatoren einsetzen, die für solche Zwecke gebaut wurden), generell ist das Risiko eines Durchschlages bei Kondensatoren m.E. höher als bei Übertragern. Im Forum hier gab es zu diesem Thema auch schon einen eigenen Thread (Sicherheit OTL Schutzschaltung ...). [Beitrag von Ste_Pa am 27. Mrz 2018, 02:03 bearbeitet] |
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gordle
Stammgast |
#18 erstellt: 29. Mrz 2018, 09:31 | ||
Oh, wow. Jetzt bin ich erst mal versorgt mit Infos. Super, danke! |
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