Bitte um fundierte Analyse Philips X1 vs DT 990 vs Beats

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Mehandor
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Sep 2013, 15:12
Hallo zusammen,

nachdem ich hier schon seit einiger Zeit heimlich mitlese und mir unbedingt gute Kopfhörer zulegen will bitte ich euch jetzt um eine wirklich fundierte Analyse (gerne auch mit Frequenzanalyse,...).
Vielen Dank im Voraus für jeden Post!

Kurz zur Vorgeschichte.
Ich bin seit einiger Zeit mit einem Logitech G930 Headset unterwegs, das ich für den Verwendungszweck (Skype, ab und zu Spiele) auch immer noch sehr gut finde.
Kürzlich habe ich mich mal drangemacht und meine Musiksammlung durchgehört um mir neue Playlists zu erstellen und ein bisschen Ordnung reinzubringen. Da ist mir aufgefallen, dass die G930 zwar ganz nett zum Skypen sind (geniales Mikro für diesen Zweck!), aber die Musik leider nur ein einziger dumpfer Brei ist.

Also muss jetzt ein neuer Kopfhörer her.
Zuerst habe ich die UE9000 bestellt, in der Hoffnung, dass ich die G930 damit komplett ersetzen kann. Die klingen auch tatsächlich ein gutes Stück besser als die G930, nur leider ist das Mikro ein einziges Desaster. Die UE9000 sind halt für die Verwendung mit einem Smartphone konzipiert, wobei das Mikro auch da grottig klingt. Musik über BT ist allerdings für wireless mehr als beeindruckend.
Für Skype brauche ich aber auch zukünftig mein G930 und dann würde ich für die 350 € ganz gerne richtig gute Kopfhörer haben und keinen Mobil-Kompromiss.
Die UE9000 hat sich dann aber meine Frau geschnappt, bevor ich sie zurücksenden konnte ;-)
Als Vergleich stehen sie also noch zur Verfügung.

Im Anschluß habe ich mich einige Zeit gequält und habe mich schlussendlich für einen DT 990 Edition 250 Ohm von Beyer entschieden. Die Asus Xonar Essence STX habe ich gleich mitbestellt, weil ich nur einen PC, aber keine HiFi-Anlage besitze (Kaufe ich auch erstmal nicht! ;-) )

Als der DT990 dann kam, war ich zuerst auch massiv beeindruckt vom Klang. Die Bässe waren toll, nicht überbetont aber extrem präzise und auch bei hoher Lautstärke nicht verwaschen. Auch die Mitten fand ich akzeptabel. Leider und das ist auch der Grund warum ich sie zurückschicken werde komme ich mit dem "Höhenpeak" von Beyer einfach nicht zurecht. Gerade Zischlaute werden bei manchen Liedern unangenehm betont. Ich bin keinesfalls audiophil, sondern nur ein interessierter Hörer. Vielleicht brauche ich einfach einen etwas anders abgestimmten Kopfhörer. Keinesfalls brauche ich einen analytischen Kopfhörer.

Als nächsten Versuch habe ich mir jetzt den Philips X1 eingebildet. Mich würde auch interessieren ob ich den Bass übertrieben finden werde, da mir der Bass des DT990 eigentlich schon gut gefallen hat und der Philips wahrscheinlich noch eine Schippe drauflegt. Aber das ist für mich kein Ausschlussgrund, solange ich außer Bass auch noch was anderes hören kann!

Ein guter Freund von mir schwört auf die Beats Kopfhörer. Ich habe die mal kurz probegehört und fand die Mitten und Höhen klar unterrepräsentiert.

Kurz vielleicht noch ein Wort dazu warum ich die Kopfhörer bestelle und nicht ernsthaft probehören gehe. Das hat im Wesentlichen 2 Gründe:
1. Ich brauche meine Ruhe und eine große Auswahl an Liedern um mir ein Urteil bilden zu können. Ich muss auch drüber schlafen können. Das geht nur, wenn ich die KH ein paar Tage bei mir rumliegen habe.
2. Ethische Gründe. Wenn ich in ein Fachgeschäft gehe und mich beraten lasse, dann fühle ich mich verpflichtet dort zu kaufen, was ich auch sehr gerne machen würde, wenn nicht Punkt 1 wäre.

So. Nun zum Grund meines Posts. Ich würde gerne verstehen warum sich der eine Kopfhörer so anhört und der andere anders. Wie kann ich schon vorher erkennen, ob mir die grundsätzliche Abstimmung eines KH gefällt oder nicht?
Wieso hat der Beyer so einen Peak und warum hört sich der Beats so dumpf an? Ich habe ein paar Frequenzanalysen hier gesehen (Bsp: http://www.innerfide...tsbyDrDreSoloHD.pdf), kann sie aber nicht richtig deuten.
Ich würde gerne in Worte fassen können warum mir sowohl der DT 990, als auch der Beats nicht gefallen, wobei mir klar ist, dass sowas natürlich in großem Maße ein subjektiver Eindruck ist.

Kurz noch meine Präferenzen:
- Mir ist das Design vollkommen egal
- Ich will einen Spasshörer
- Ich höre sehr viel verschiedene Musik. Von Klassik - Techno kann alles dabei sein.
- Mein Hauptzweck ist es die Musik daheim zu genießen. Mobilität ist drittrangig. Ich wehre mich allerdings nicht dagegen, wenn es zufällig Hand in Hand geht.
- Es soll ein Over-Ear Kopfhörer sein.

Könnt ihr mir helfen und habt ihr vielleicht noch ein paar Tipps auf Lager?

Schönen Gruß
Sven
vanda_man
Inventar
#2 erstellt: 05. Sep 2013, 16:11
So wie es aussieht war der Beyerdynamic DT990 bis auf den Höhenpeak der perfekte Kopfhörer.
Im geschlossenen Segment wäre der Custom One Pro (aus dem gleichen Haus) die logische Empfehlung, schließlich hat er mittels Bassregler je nach Wahl ein gutes Bassfundament UND besitzt diesen üblichen Höhenpeak nicht.
Der Philips Fidelio X1 käme da auch tatsächlich in Frage, wenn die Mitten da auch deutlich vordergründiger sind als beim DT990.
Ich kann mir aber vorstellen, dass das gerade deine Abstimmung sein wird.

Allerdings: Klassik? Hmm das wird schon schwieriger.
Du solltest auch mal einen Ultrasone testen, ich hab den Pro2900 im Visier.
Er soll in den Höhen gar nicht so aggressiv sein und bringt ordentlichen Bass Impact (also genau dann Bass, wenn Bass vorhanden sein soll).
So musste ich oft schmunzeln, warum mein neu erworbener HFI780 teilweise sehr balanciert klang und teilweise mehr Bassdruck produzieren kann.
Alles ist also sehr variabel und Klassik konnte ich damit wunderbar hören (wobei ich ehrlicherweise sagen muss, dass mir der K701 da deutlich besser gefällt, der ist aber auch so richtig neutral).
Mehandor
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 05. Sep 2013, 16:53
Vielen Dank @vanda_man.
In der Tat wären die DT990 perfekt gewesen ohne den, ich nenne ihn mal, Höhenbug.
vanda_man
Inventar
#4 erstellt: 05. Sep 2013, 16:55
Das ist so von Beyerdynamic gewollt, man hat festgestellt, dass die große Konsumgruppe auf viel Bass und präsente Höhen steht.
Diesen Peak haben andere Firmen übrigens auch, mal weniger stark und mal in anderen Frequenzbereichen.
Mehandor
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 05. Sep 2013, 17:16
Aber wenn dem so ist, warum scheinen die Höhen bei den Beats-Hörern dann so vollkommen unterrepräsentiert zu sein?
dropback
Inventar
#6 erstellt: 05. Sep 2013, 17:38
Weil typische Beats Käufer i.d.R. wohl hauptsächlich auf Style Faktor und Bass aus sind.
vanda_man
Inventar
#7 erstellt: 05. Sep 2013, 17:42
Schlechte Auflösung, viel zu viel matschiger und dröhnender Bass?
Bisher war nur das Pro Modell recht solide, trotzdem zu teuer für die Leistung.
RobN
Inventar
#8 erstellt: 07. Sep 2013, 15:18

Mehandor (Beitrag #1) schrieb:
Als nächsten Versuch habe ich mir jetzt den Philips X1 eingebildet. Mich würde auch interessieren ob ich den Bass übertrieben finden werde, da mir der Bass des DT990 eigentlich schon gut gefallen hat und der Philips wahrscheinlich noch eine Schippe drauflegt.

Hallo,

ich hatte mir den X1 vor kurzem bestellt und habe ihn mit meinem DT990 Pro verglichen. In puncto Bassmenge nehmen sie sich nicht sehr viel, der X1 hat zum Teil etwas mehr - oder es wirkte aufgrund der dunkleren Abstimmung so. Dafür ist er präziser und knackiger im Bass, hat tolle Mitten und deutlich zurückhaltendere Höhen. Wegen letzterem habe ich ihn dann allerdings nicht behalten und mich weiter umgeschaut - aber wenn dir der Beyer zu aggressive Höhen hat, könnte das durchaus gut passen.
Mehandor
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 09. Sep 2013, 18:32
So. Ich hab jetzt den X1 hier und bin wieder vollkommen unentschlossen.
Ich habe ziemlich viele Lieder verglichen und der DT990 hat durchaus seine Stärken. Beim X1 habe ich manchmal den Eindruck, dass ein Basschleier über dem Lied liegt. Die Höhen sind wirklich ziemlich zurückgenommen. Wahrscheinlich wäre mir das gar nicht aufgefallen, wenn ich den DT990 nicht zum Vergleich hier hätte. Der DT990 klingt einfach viel luftiger und im direkten Vergleich überlegen.
Aber dafür sind die Höhen beim DT990 nach wie vor einfach wirklich nervig, wenn auch nicht bei allen Liedern.

Ich bin kurz davor beide zurückzuschicken. Ich hätte gerne den DT990 ohne diese (für mich) total extreme Höhenbetonung.

Bin am Verzweifeln. Habt ihr noch einen Tipp für mich? Ich bin mittlerweile schon bereit bis zu 500 € auszugeben.
ZeeeM
Inventar
#10 erstellt: 09. Sep 2013, 18:35
Es könnte sein, das der DT880 600 Ohm die da entgegen kommen könnte. Etwas weniger im Oberbass, in den Höhen etwas gezähmt. Einen Hörer, der magisch jedes Lied richtig klingen lässt, den kann es nicht geben.
RobN
Inventar
#11 erstellt: 11. Sep 2013, 10:48
Könnte vielleicht passen.. wobei ich seinerzeit den Eindruck hatte, dass der Peak nur minimal weniger ist, zumindest bei der 250-Ohm-Version. Allerdings habe ich sie nicht im direkten Vergleich gehört. Ist der 600-Ohmer da wirklich so viel zurückhaltender?

@Mehandor: da mir der X1 wie gesagt auch zu wenig Höhen hatte, war mein nächster Schritt der Hifiman HE-400. Der hat sanftere Höhen als der DT990, ist aber auch wiederum nicht so dunkel und verhangen wie der X1. Ausserdem hat er nicht den so stark angehobenen Oberbass, der den von dir erwähnten "Basschleier" erzeugt. Ich habe irgendwo mal eine vereinfachte Beschreibung als "besserer DT990 mit sanfteren Höhen und ohne den Bummsbass" gelesen.

Genauere Eindrücke und Vergleiche kann ich aber erst demnächst liefern, da ich meinen leider zurückschicken musste und nun noch auf den nächsten warte.
Mehandor
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 11. Sep 2013, 20:21
Derzeit warte ich noch auf den V-Moda M-100, der am Freitag kommen sollte. Aber wie erwähnt habe ich mir auch noch die Asus Xonar Essence STX besorgt und den Equalizer entdeckt. Equalizer waren für mich bisher ausschließlich "Musikzerstörer", was einfach meiner schlechten Hardware geschuldet ist. Bei der Soundkarte funktioniert der EQ hingegen überraschenderweise richtig gut.

Ich habe also bei 8K und 16K die Höhen ein bisschen runtergedreht und schon ist der DT 990 wieder mein absoluter Favorit.

Wenn der V-Moda nicht eine Offenbarung ist, dann bin ich mir mittlerweile ziemlich sicher, dass ich den Beyer behalte. Schauen wir mal
RobN
Inventar
#13 erstellt: 11. Sep 2013, 21:16
Ja, EQs sind für solche Zwecke schon etwas feines. Vor allem für Feinkorrekturen, wenn ansonsten alles stimmt.

Über die V-Modas liest man ja auch meist recht Gutes. Wobei mich da ehrlich gesagt die Produktseite etwas abschreckt, beim Lesen kam ich mir irgendwie etwas vor wie in einer amerikanischen Teleshop-Show..
Mehandor
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 17. Sep 2013, 17:18
Meine Suche hat ein Ende!

Nachdem ich auch den M-100 getestet hatte, der für mich definitiv viel zu viel Bass hatte, ansonsten aber wirklich ordentlich für einen portablen Hörer war, hatte ich die Hoffnung schon fast aufgegeben. Irgendwie war der DT-990 von meinen Hörern dann doch der Beste, aber ich bin nicht vollends warm geworden mit ihm.

Heute kam also mein letzter Versuch mit der Post ins Haus: der T 90 von Beyer!

Der Wahnsinn. Das ist auch der erste KH, mit dem ich Sweet Dreams von Marilyn Manson hören konnte, ohne dass sich meine Zehennägel aufgerollt haben. Ich wusste bisher gar nicht, dass es an sehr vielen Gesangsstellen ein minimal versetztes Echo gab.

Ich schwebe gerade auf Wolke 7
RobN
Inventar
#15 erstellt: 18. Sep 2013, 16:24

Mehandor (Beitrag #14) schrieb:
Ich schwebe gerade auf Wolke 7

Glückwunsch

Aber nicht ganz ohne EQ, oder? Ich fand den T90 an sich toll, aber den Höhenpeak leider noch deutlich ausgeprägter als beim DT990...
Mehandor
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 18. Sep 2013, 19:38
Das finde ich überhaupt nicht. Der Höhenpeak beim DT 990 hat bei mir manchmal Kopfschmerzen verursacht, das hatte ich beim T90 noch überhaupt nicht.
Bei manchen Lieder (bspw. beim ganzen Album "Ballast der Republik") senke ich 8K und 16K um einen Tacken nach unten. Das Album war mit dem DT990 auch mit EQ kaum hörbar. Aber das liegt auch an der Aufnahme, wahrscheinlich wurde da auch schon an die ganzen Beats-Hörer gedacht.
Aber zum Beispiel bei Der Zauberflöte "Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen" (als Extrembeispiel ) flippt die Sängerin höhenmäßig total aus und es hört sich einfach nur gut an.

Wahrscheinlich ist das aber auch eine sehr subjektive Angelegenheit was sich für das eigene Ohr gut oder nervig anhört.


[Beitrag von Mehandor am 18. Sep 2013, 19:39 bearbeitet]
RobN
Inventar
#17 erstellt: 18. Sep 2013, 21:28
Ja, das hat ziemlich viel mit persönlichem Empfinden zu tun. Der Peak beim T90 ist zwar noch etwas stärker, aber dafür in einem schmaleren Bereich und liegt höher als beim DT990. Kann gut sein, dass man den als völlig anders empfindet. Ich fand ihn leider teilweise nicht auszuhalten, sonst wäre der T90 auf jeden Fall mein Hörer geworden.

Naja - jetzt ist der halt der HE-400, der wäre ansonsten auch noch mein Tipp zum Testen gewesen

Anstrengend zu hörende Alben habe ich aber leider auch einige, darauf scheinen wohl viele bei der Produktion schlichtweg keinen Wert zu legen. Und mit ordentlichen Kopfhören fallen die Mängel dann erst richtig auf.


[Beitrag von RobN am 18. Sep 2013, 21:31 bearbeitet]
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