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FiiO-FH19 und AFUL-Cantor Reviews+A -A |
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Autor |
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n00kie
Stammgast |
#1 erstellt: 29. Okt 2024, 19:53 | |
Aufwachen Leute es ist noch kein Winterschlaf! FiiO FH19 Wer FiiO IEMs kennt, weiß das man überaus reichhaltiges Zubehör erhält mit einer riesigen Auswahl an Ear Tips. Hervorzuheben ist das braune Case aus Glattleder mit seinen hochwertig verarbeiteten Nähten. Es versprüht zweifelsohne Premium feeling und das setzt sich unmittelbar bei der Materialanmutung der IEM Gehäuse fort. Hier wurde eine sogenannte Titan-Aluminium Konstruktion verwendet wodurch der FH19 zwar schwerer aber dafür wesentlich robuster ist von der Haptik als die üblichen Resin Shells. Der industrielle Look der Gehäuse sieht edel aus und die semi-offene Bauweise macht neugierig wie die IEMs im Ohr klingen. Hier kann man den klang mit 3 Tuning Filter nach seinem Geschmack ausrichten. Da mir die Treble Filter am meisten gefallen haben, beziehen sich meine Klangeindrücke eben auf diese. Der FH19 ist klanglich ein hochinteressantes Modell! Im Gegensatz zu vielen anderen IEMs die dem aufgeräumt-sterilen Harman Target folgen, ist der FiiO House Sound durchweg vollmundig mit „Fleisch“. Ich drücke dies etwas plakativ aus, weil Klangsignaturen gerne als „musikalisch“ beschrieben werden, was ich allerdings relativ schwammig finde. Wann klingt etwas überhaupt musikalisch rein vom tuning? Jedenfalls ist der FH19 sehr mitten betont und warm-klingend, was ihn schon besonderes macht und da liegt für meine Begriffe das musikalische. Die Kehrseite ist das der Bass gewollt in die Mitten rein blutet. Der vollmundige Klang wird zwischen 300-500 Hz erzeugt, weil ein nahtloser/flacher Übergang von Bass zu den Mitten stattfindet. Solch ein Tuning findet man unabhängig von asiatischer oder westlicher Ausrichtung der Hersteller immer seltener. Als Kontrast habe ich den Graphen des Moondrop Variations beigefügt, da dieser der Inbegriff ist für das geliebt/gehasste Harman Tuning. Die Tieftöner beim FH19 sind stark Mid bass betont. Interessanterweise vermisst man den Subass gar nicht. Die Höhen fügen sich der mitten betonten Ausrichtung unter. Sie sind eher entspannter und mit den bevorzugten Treble Filtern durchaus passabel. Die unteren Höhen sind gut austariert das man auf den Air Bereich gut verzichten kann. Mit dem FH19 wird man die Musik ohnehin zu genießen schätzen. Sezieren liegt gar nicht in seiner Natur. Ich würde sagen das Bass, Mitten, Höhen Verhältnis ist 20:50:30. Mit den anderen Filtern eher 30:50:20. Aful Cantor Der Cantor ist das komplette Gegenteil vom FH19. Subbass betont mit wenig attack im Midbass. Die Mitten sind eher unauffällig mit wenig pinna gain wodurch er recht leblos klingt um es gelinde auszudrücken. Die Höhen sind wiederum analytisch-sezierend abgestimmt. Ich hätte rein vom Graphen erwartet das er die tolle Treble Performance vom Performer 8 erbt aber da habe ich mich offenbar geirrt (müsste wohl gegenhören). Um ehrlich zu sein klingt er für mich wie die typischen BA von vor knapp 14 Jahren nur mit etwas mehr Auflösungsvermögen (z.B. Ultimate Ears UE900 mein erster hochwertiger Mehrtreiber IEM). Gelegentlich muss ich den Cantor relativ weit aufdrehen was Lautstärke angeht, weil der Bass oftmals wenig druckvoll und dynamisch daher kommt insbesondere bei Rock & Metal. Genres mit allgemein mehr Bass Punch, können diesen fehlenden Fun Faktor allerdings sehr gut abfedern. Dennoch ein zweischneidiges Schwert für den geneigten Hobby Headbanger außer man steht allgemein auf diesen trockenen, schnellen BA Bass. Ich bin diesen einfach nicht mehr gewöhnt muss ich gestehen Ich hatte übrigens keine Probleme mit der extrem langen nozzle. Die beigelegten Silikon Ear Tips muss man unüblicherweise komplett über die Lippe ziehen bis man das Metallende sieht. Erfreulicherweise hat dies beim längeren Tragen keine Probleme bereitet. Da die Gehäuse Entlüftungslöcher haben, kann auch kein Unterdruck im Ohr entstehen. Bei IEMs, die sehr viele Treiber inne haben, passiert dies sonst sehr schnell. Richtig gut gefallen hat mir das geflochtene IEM Kabel aus Textil. Es ist relativ leicht und glatt. So eins würde ich sogar jederzeit bevorzugen, da für mich in erster Linie die alltagstaugliche Haptik zählt bei Kabeln. In dem Rauhleder Case kann man bequem die IEMs mit Kabel verstauen und problemlos den ein oder anderen Audio Dongle mitführen für unterwegs. Fazit: Der FH19 hat mir um einiges mehr gefallen. FiiO hat den Mut „oldschool“ zu klingen fernab von ausgedünnten, tot-neutralen Mitten bevor der pinna gain ansetzt. Daher finde ich solch ein tuning sehr begrüßenswert, wenn man IEMs mit unterschiedlichen Signaturen sammelt. Einzig die MMCX Steckverbindung ist mir persönlich ein Dorn im Auge aber da ist FiiO eben sehr eigen zumal sie auch IEMs mit 2-Pin Steckverbindung im Portfolio haben. Der Aful Cantor hat mich ein klein wenig enttäuscht. Zu groß war wohl die Erwartungshaltung. Passiert! Qualitativ gibt’s da ansonsten nichts zu kritisieren. Verarbeitung und und Tragekomfort sind wie erwähnt tadellos für das mit je 14 Treibern vollgepackten Flaggschiff. Dass ein TOTL Modell nicht immer „das Beste“ von einem Hersteller sein muss, wissen wir alle. Daher würde ich mich freuen, wenn wir den ThieAudio Origin für eine Rundreise gewinnen können. Vielen Dank wie immer an Frank für das Organisieren der Rundreise und Hifi-Passion für das Bereitstellen ihrer Testexemplare. Nachtrag: Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Cantor „kultivierter“ klingt, sobald man ihn über balanced Kabel hört. Viele IEMs entfalten ihr volles Potential augenscheinlich darüber, weil sie eben mehr Saft bekommen. Leider habe ich nicht daran gedacht. Asche über mein Haupt und lieben Dank Ingo für diesen nützlichen Hinweis! Meine teils hart klingenden Reviews sollten daher stets mit solch einem Disclaimer enden [Beitrag von n00kie am 29. Okt 2024, 19:55 bearbeitet] |
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Fotoingo
Stammgast |
#2 erstellt: Gestern, 22:04 | |
Ein Fiio, der (mir) gefällt. Das war bisher nicht immer so, aber beim FH19 hat das einen Grund, auf den ich später noch komme. Erstmal, das Unboxing ist ein schönes Erlebnis mit einer soliden Box, die eben alles enthält, was wichtig ist. So richtig schicke finde ich dann aber die beiliegende sechseckige Transportbox, die schon ein gewisses Gewicht hat aber dadurch auch hochwertig und solide wirkt. Das mitgelieferte Kabel ist schon relativ dick im Durchmesser, bleibt dabei aber sehr flexibel und bietet einen 4,4mm-Anschluss. Natürlich sind die Hörer am interessantesten, sie sind excellent verarbeitet. Durch die Größe und das Gewicht eignen sie sich sicher nicht dafür, mit ihnen im Bett auf den Ohren zu liegen. Der Sitz ist dafür recht ordentlich, sie drücken nicht im Ohr und bleiben auch in ihrer Position. Ich mag den Technisch-Futuristischen Look sehr gerne, sie unterscheiden sich jedenfalls von vielen Hörern, die mit einer mehr oder weniger schönen Faceplate überzeugen wollen. Klanglich haben mich zuerst die Bässe überzeugt. Japanische Daiko-Trommeln haben ihr Größe und Wucht, die der Fiio sehr passend darstellt. Der Mid-Bass hat wirklich Volumen und auch einiges an Präzision, der Tiefbass unterstützt ihn sehr gut. Was etwas ins Hintertreffen kommt ist der Kickbass, jedenfalls ist er nicht so präsent wie der Midbass. Die Mitten klingen durch die leichte Anhebung in den oberen Mitten sehr lebendig, aber noch zischen die S-Töne nicht und es sind auch keine Sibilanten zu hören. Sie sind detailliert, klingen nach einer präzisen Textur und haben eine gute Präsenz. Ebenso auch eine Bühne, die relativ weit und tief einen U-förmigen Eindruck um die Ohren herum machen. Gut gelungen für einen Inear. Manchmal hat der Bass auch eine etwas größeren Präsenz bis in die Mitten hinein, ich finde das aber nicht stören, es verhilft zu einem etwas wärmerein Klangbild. Unterstützt wird das Klangbild durch die guten Höhen, die nicht aufdringlich sind aber für ein passendes Sparkling der Instrumente sorgen. Zu den Stärken zähle ich auch Live-Musik, die er sehr lebendig und mitreißend wiedergibt. Am Anfang schrieb ich, daß es einen Grund hat, warum mir gerade dieser Fiio besonders gut gefällt. Wie es scheint, hat Fiio den Hörer gemeinsam mit Tokyo Tokyo Ltd. und Knowles entwickelt. Ich finde, das hat dem Fiio klanglich sehr gut getan und er gefällt mir eigentlich rundum sehr gut. Und dann ist da der Aful Cantor. Ein sehr schöner Hörer, der allerdings ein sehr langes Schallröhrchen hat. Ich vermute, deshalb habe ich auch keinen ordentlich Seal bekommen, obwohl es sich eigentlich so anfühlte, als hätte einen Seal. Na, jedenfalls klingt er für mich trotz seiner aufwändigen Bauweise weder nach der Beschreibung auf der Website noch nach denen in den verschiedenen Reviews. Deshalb vermute ich, hatte ich keinen Seal und möchte ihn auch nicht unfair bewerten. Schön ist er jedenfalls auch, kommt in einer wertigen Verpackung an und hat auch ein sehr flexibles Kabel. Das Kabel könnte allerdings auch Einfluss auf den Klang und die Bühne haben, der Hörer hat je nach Bestellung entweder ein 3,5 oder 4,4mm Kabel mitgeliefert, hier war es das 3,5mm was auch etwas zum Klangeindruck beigetragen haben könnte. Jedenfalls möchte ich den Hörer nicht bewerten, da ich den Klang nicht objektiv einordnen kann. [Beitrag von Fotoingo am 01. Dez 2024, 22:06 bearbeitet] |
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