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Prokofiev - Sdrawitsa+A -A |
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Autor |
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Marc_E
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 08. Okt 2004, 13:24 | |
Hallo, ich wollte nur mal fragen, ob jemand Sdrawitsa (engl. Schreibweise "Zdravitsa") von Sergej Prokofiev kennt? Wenn ja, was haltet ihr davon? Welche Interpretation habt ihr? Könnt ihr diese auch empfehlen? Ich selber halte es für ein absolut geniales Werk, ausser dem Text natürlich. Ist eines der Werke, die mich am meisten beeindrucken, besonders der Schluss. Ich selber besitze die Aufnahme mit dem Russian State Symphonic Cappella & Orchestra unter der Leitung von Valeri Polyansky. Auf der CD ist die Original-Version von Sdrawitsa drauf. Ich freue mich auf Eure Antworten. Gruss Marc |
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Pink
Ist häufiger hier |
#2 erstellt: 08. Okt 2004, 22:23 | |
Hallo Marc! Na, da hast Du Dir ja eine Ultra-Rarität ausgesucht, was ich als musikalischer Schatzgräber natürlich sehr begrüße. Ich finde, daß die 'Sdrawitsa'-Kantate zwar nicht zu Prokofiews stärksten Stücken gehört, trotzdem ist sie in einigen Passagen klanglich sehr reizvoll, insbesondere der von Dir bereits erwähnte bombastisch auftrumpfende Schluß. Ich selbst besitze gleichfalls die Chandos-Einspielung mit Valery Polyansky, die ich für sehr gelungen halte. Wenn Du auf diese Art der monumentaleren Kompositionen Prokofiews stehst, muß ich Dir außer den bekannteren Kantaten / Oratorien aus Filmmusiken 'Alexander Newsky' und 'Iwan der Schreckliche' vor allem die 'Kantate zum 20. Jahrestag der Oktoberrevolution' (oder kurz: 'Oktober-Kantate'), opus 74, komponiert 1936/37, dringend empfehlen! Das fast 50 Minuten dauernde Werk gliedert sich in 10 Sätze und verlangt eine riesige Besetzung für 1 Sprecher, 2 vierstimmige gemischte Chöre, 1 Akkordeon-Ensemble, 1 Blechbläser-, 1 Schlagzeug-Ensemble und Orchester, die bereits die üppigen Klänge, gewaltigen Ausbrüche und Steigerungen (z. B. im 6. Satz: Revolution und im 10. Satz: Die Verfassung) erahnen läßt. Gleichfalls beim Label Chandos gibt (oder gab) es die hervorragende Ersteinspielung (von 1992) der gesamten Kantate mit dem Philharmonia Chorus & Orchestra unter Neeme Järvi. In diesem Zusammenhang möchte ich noch eine zwar sehr kurz geratene (7'30''), jedoch kaum weniger beeindruckende und groß besetzte Kantate erwähnen: 'Semero Ich' ('Es waren ihrer sieben') - Kantate für Tenor, gemischten Chor und Orchester, opus 30, komponiert 1917/18. Davon gibt es aber leider noch immer keine klanglich befriedigende neue Aufnahme, lediglich eine alte Rozhdestvensky-Einspielung von 1968. Wäre also an der Zeit, daß sich Chandos auch dieser Rarität annimmt. Herzliche Grüße Johannes |
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Markus_Berzborn
Gesperrt |
#3 erstellt: 09. Okt 2004, 09:48 | |
Was heißt "lediglich"? Die alte Roschdestwenski-Einspielung ist klanglich doch ganz hervorragend, da brauche ich gar keine neue (habe sie auf englischer EMI und Original-Melodiya). Tolles Stück übrigens, könnte öfters gespielt werden. Gruß, Markus |
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Pink
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 10. Okt 2004, 23:10 | |
Hallo Markus, die Rozhdestvensky-Aufnahme habe ich wohl aus einer ungenauen Erinnerung heraus fälschlicherweise unterschätzt. Nach erneutem Hören finde ich, daß sie insbesondere von interpretatorischer Seite absolut mitreißend ist. Meine Beurteilung der klanglichen Unzulänglichkeit rüht daher, weil ich sie nicht auf CD besitze, sondern von einem extrem verrauschten Radiosender mitgeschnitten habe und noch dazu auf Audiokassette, von der noch mehr Rauschen hinzukam, so daß das Ergebnis ein ziemlich diffuses Klangbild ergab, das ich wiederum der damaligen Aufnahmetechnik zuschrieb. Vergessen wir also meine Formulierung 'lediglich ...'. Trotzdem bin ich der Ansicht, daß sich noch weitere Dirigenten des völlig zu Unrecht unbekannten Werks annehmen sollten, wie Du ja gleichfalls angedeutet hast. :-) Gruß Johannes |
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Markus_Berzborn
Gesperrt |
#5 erstellt: 10. Okt 2004, 23:24 | |
Ach so, dann kann das ja auch nichts werden. Nein im Ernst, die Aufnahme ist wirklich sehr gut, von "diffusem Klangbild" kann da keine Rede sein. Am besten besorgst Du Dir die englische EMI ASD oder eine originale Melodiya-LP aus den frühen 70ern (Du hast ja zwei schöne Thorens, wie ich Deinem Profil entnehme ). Beide Platten sind allerdings ziemlich selten. Dass es eine noch besser klingende CD-Ausgabe gibt, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Bei 60er-Jahre-Aufnahmen ist das meistens nicht der Fall. Gruß, Markus P.S.: Es gibt auch noch eine Aufnahme mit Karel Ancerl, die ich allerdings noch nicht gehört habe. [Beitrag von Markus_Berzborn am 11. Okt 2004, 07:52 bearbeitet] |
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