Kopfhörerverstärker in Mischpulten gefühlt sehr leise

Autor

Beitrag

Zalerion
Inventar

#1 erstellt: 22. Feb 2015, 18:04

Folgendes Phänomen habe ich allgemein über diverse Hardware beobachten können:

DJ-Mischpulte haben kaum wirklich starke Kopfhörerausgänge.

Im allgemeinen reichts, bei der kleinen Party zu Hause usw. aber z.B.in der Uni (größere Studentenpartys u.ä.), direkt neben zwei DVA S10 Subs habe ich schon diverse Probleme erlebt.
Wenn die Musik um einen rum sehr laut ist (durchaus üblich, vor allem, wenn es keine getrennte DJ-Kanzel gibt und man nah bei der Anlage steht), wird es irgendwann echt knapp mit dem Lieder vorhören.

Pulte waren ein ADJ und ein DJM 700 (oder 750 bin mir gerade nicht sicher), X5, Kopfhörer sowohl div. FOH-KHs, ein DT770 pro (da hat man nix mehr gehört...., ist ja auch fast klar), und ein HD8 DJ (da war zwar was zu hören, aber schon wirklich sehr eng. Beatmatching oder Lied erkennen möglich, aber z.B. die Qualität beurteilen wird schon echt schwierig, braucht man zwar selten man kennt ja die eigene Musik, aber wenn man z.B. was von jemandem "eingereicht" bekommt (Veranstalter.....) ).

Nicht falsch verstehen, ich bin nicht schwerhörig (mein Gehör ist sogar ziemlich gut) und leise ist es auch nicht mehr. Unter den Kopfhörern hab ich auch nochmal Gehörschutz drunter, weil es sonst zu laut ist. Und es geht schon, irgendwie)

Was mich nur wundert, dass es so schnell schon eng wird. Bei anderen Veranstaltungen steht da ja noch ganz anderes Equipment (eigene Stacks nur fürs Monitoring u.ä.).
Oder haben die absoluten Oberklassepulte dann doch stärkere KH-Ausgänge? Oder liegts daran, dass die Pulte schon was älter sind?

Was sind eure Erfahrungen zu dem Thema?

Oder bringen sich die Leute dann nochmal KH-Verstärker mit?

kallekenkel
Stammgast

#2 erstellt: 22. Feb 2015, 20:50

Das Problem hatte ich mit meinen HD25 auch in den lautesten Clubs nicht..

*xD*
Inventar

#3 erstellt: 23. Feb 2015, 18:34

Hi

Naja das Problem wird schlicht und einfach sein, dass es bei Kopfhörern sehr verschiedene Impedanzen gibt. Ein 8 Ohm Hörer ist also brüllend laut, während ein 32 Ohm Hörer schon ganze 12db leiser ist - von 250 Ohm oder gar 600 Ohm Modellen ganz zu schweigen.
Dazu sind die Verstärker nicht unbedingt allzu potent ausgelegt - da fehlen Strom und Spannung.

Insgesamt wäre es also wirklich ratsam, einen extra Kopfhörerverstärker mitzunehmen, um diese ganzen Probleme nicht zu haben. Leider sind die aber ja in aller Regel furchtbar teuer - selber bauen ist da eventuell keine ganz schlechte Idee. Es gibt etwas potentere OpAmps, die bis 1A Ausgangsstrom liefern können, eventuell ist das eine vernünftige Basis.

Donsiox
Moderator

#4 erstellt: 23. Feb 2015, 18:44

Leider sind die aber ja in aller Regel furchtbar teuer

wenn es nur um lauter geht, und Dinge wie Rauschabstand keine Rolle spielen, sind die doch recht günstig.
Beim "großen T" gibt's ein Paar preiswerte Modelle von Millenium, Behringer oder "Art".

Zalerion
Inventar

#5 erstellt: 23. Feb 2015, 18:50

*xD*: Die Physik dahinter ist mir schon klar

Es ging mir eher darum, wie die Erfahrungen anderer dazu sind.

Zugegeben, meine Kopfhörer haben alle >60Ohm, aber gerade der HD8 ist ja eigentlich explizit für's DJing gedacht. Vermutlich wirds wohl daran liegen.

An Kalle: Welchen HD25 hast du? Die gibts ja in 100 verschiedenen Versionen.

light-Green_Apple
Inventar

#6 erstellt: 23. Feb 2015, 21:15

Ich habe den HD25 1-II und hatte noch nie Probleme.
Ich mache zwar kein DJing, aber ich mische 'gerne' mal direkt vor lauten PA Stacks (Karneval lässt grüßen).
Alle Yamaha-Pulte haben mir bis jetzt genug Pegel geliefert. In manchen Fällen war nicht mehr allzuviel Headroom da, aber es passte bisher immer.

kallekenkel
Stammgast

#7 erstellt: 24. Feb 2015, 07:26

Zalerion (Beitrag #5) schrieb:

An Kalle: Welchen HD25 hast du? Die gibts ja in 100 verschiedenen Versionen.

Die erste Generation des HD-25-1 (also nicht die Studioversion..)

Big_Määääc
Inventar

#8 erstellt: 24. Feb 2015, 08:47

also selbst billige Pulte schaffen mit guten DJ Kopfhörern Pegel,
bei denen einem die Ohren kribbeln.

Aber ich kenn das Problem wenn man in lauter Umgebung etwas genau heraushören muß,
und dann auch noch Schutzproppen im Ohr stecke hat.

Aber es gibt dafür den Weg anders herum.
Nämlich sich gutes InohrMonitoring machen lassen,
und den Gehörschutz oben drüber setzen.

Hab ich mir leider nie leisten können,
aber im moment brauch ich sowas auch nicht.

Papa_Bear
Stammgast

#9 erstellt: 12. Mrz 2015, 13:12

Folgendes Phänomen habe ich allgemein über diverse Hardware beobachten können:

DJ-Mischpulte haben kaum wirklich starke Kopfhörerausgänge.

I call bullshit.

Ernsthaft - wenn du selbst aus dicken Mixern nicht genug Bumms rauskriegst, dann ist ein Termin beim Ohrendoc angesagt.
Gerade die großen Pioneer haben soviel Dampf dahinter, da sprengt es bei lauten Pegeln eher den Schmand aus der Hirnschale als dass sie nicht "laut genug" wären.
Einige DJs haben stark geschädigtes Gehör, bei denen Xone oder DJM auf 3/4 stehen - ich kann mir die Kopfhörer da schon gar nicht mehr aufsetzen, weil es einfach zu laut ist; diejenigen ballern sich mit den Monitoren aber auch schon von Anfang an weg. Dass ein Kopfhörer dann fürs Beatmatchen schwierig wird, wenn um einen herum der Bass wabert und der Kopfhörer da logischerweise nicht drüberkommt - na, das ist ja normal, aber liegt nicht daran, dass der Kopfhörer es nicht mehr bringt, sondern dass die Umgebungslautstärke so hoch ist.

Ich empfehle bewusstes Monitoring - bei geringen Pegeln wenig Monitorlautstärke (damit kann man auch das Verprellen von Gästen durch zu hohe Lautstärke vermeiden, wer hätte es gedacht), und erst spät mit starker Monitorlautstärke anfangen.
Kann aber natürlich jeder machen wie er will. Die Aussage, dass gängige Mixer nicht genug Bumms haben, ist allerdings so nicht haltbar.

(Kopfhörer in Benutzung: AT ATHPRO-700, SH HD 25; AT ATH M-50, AIAIAI TM-1, US DJ 1 Pro; allesamt genug Dampf an Xone 92, Rane Sixty-Four, Pioneer DJM 600-2000, Denon X 1600 und MC6000, Numark NS7 sowie anderem Spielzeug und Studiomischern a la Soundcraft etc)

[Beitrag von Papa_Bear am 12. Mrz 2015, 13:17 bearbeitet]

kallekenkel
Stammgast

#10 erstellt: 12. Mrz 2015, 13:25

Kann ich so unterschreiben

Ich würde wirklich mal beim HNO vorbeischauen.. Es ist manchmal erschreckend, was der einem so aus dem Ohr holt.
Danach hört man plötzlich wieder Frequenzen von denen man vergessen hat dass sie überhaupt existieren.

[Beitrag von kallekenkel am 12. Mrz 2015, 13:25 bearbeitet]

Zalerion
Inventar

#11 erstellt: 12. Mrz 2015, 13:39

Wie gesagt, Ohren sind iO. Wer gelesen hat, weiß auch, dass ich bei besagtem Pegel auch noch Gehörschutz drunter habe.

Es geht auch mehr um das Verhältnis von KH zu voll aufgerissener Anlage direkt daneben.

Aber schonmal vielen Dank für die Einschätzungen.
(Monitoring ist bei uns nicht. Wegen des Aufbaus im Raum steht man halt direkt neben/vor der Front PA, kriegt also vor allem spät abends alles volle Möhre ab)

Papa_Bear
Stammgast

#12 erstellt: 12. Mrz 2015, 13:50

Oh, das mit dem "voll auf die Möhre" hab ich überlesen.
Dann solltet ihr da aber schleunigst irgendwie umstellen / einen DJ-Booth schaffen - so bringt das nämlich absolut nichts (effizientes, sauberes Mixen ist so praktisch ausgeschlossen)...

JackForce
Stammgast

#13 erstellt: 12. Mrz 2015, 13:51

Also ich verwende den

http://www.thomann.de/de/sennheiser_hd280pro_djkopfhoerer.htm

an meinen Numark Mixtrack Pro II und habe den auch schon häufig an DJM-2000 gehört. Der geht wirklich unfassbar laut. Also entweder haben dein KHs zu hohe Impendanzen - oder naja deine Ohren sind nicht (mehr) empfindlich genug.

Zalerion
Inventar

#14 erstellt: 12. Mrz 2015, 18:06

Ja, ich würde da auch gerne eine "Kanzel" reinbauen, oder die Anlage besser in den Raum integrieren. Nur leider ist das nicht ganz so einfach, da das ein Raum in der Universität ist, Umbaumaßnahmen kann man nicht so einfach selbst umsetzen (Renovierung sollte schon vor ~2 Jahren starten, kannst ja mal raten, wie viel passiert ist^).
Und zusätzlich wäre auch gar nicht so massiv viel Platz vorhanden. Da steht an einem Raumende die Anlage und 3 BüPos (also 6m²) mit Tischen oder was auch immer der DJ halt gerade möchte. Und am anderen Ende ist dann die Theke. Raum (ohne Theke) sind wohl etwas über 100m²... und dann kommt noch ein Vorplatz dazu.

Bei den sehr goßen Partys stellen sich die DJs dann quasi in die Theke gegenüber, Theke geht komplett auf Schankwagen nach draußen, dann passt das schon.

Ich helfe da auch nur ab und an aus, wenn mal wieder jemand krank geworden ist o.ä..
War nur eben die Erfahrung die ich da so gemacht habe.