Bildskalierung und Antialiasing

Hallo zusammen,

nachdem es den "perfekten" Multimediaplayer anscheinend ebensowenig gibt wie den gänzlich fehlerfreien AV-Receiver und ich immer noch zwischen Dune TV-303D und Mede8er MED600X3D schwanke, habe ich beide mal verglichen, wie sie (JPEG-)Bilder darstellen:

Nun ist der Leidensdruck bei der Bilder-Slideshow am PC nicht ganz so hoch wie bei der möglichst frickelfreien Wiedergabe von Videos, doch auch hier bringt einen manche Skalierung gängiger Bildbetrachter zur Verzweiflung.

Hintergrund ist, dass - von Bildabzügen auf Papier einmal abgesehen - die wohl in den meisten Fällen höchstmögliche Wiedergabeauflösung am Fernseher bei 1920x1080 liegt; ein 4K-Bildschirm würde die Problematik nach "hinten" schieben, jedoch grundsätzlich auch nicht lösen. Nun nimmt heutzutage quasi jede Kamera - auch aus Marketinggründen - Bilder in deutlich höherer Auflösung als "2K" auf. Die Kameraoptik ist mitsamt Anti-Aliasing-Filter im Idealfall an die maximale Sensorauflösung angepasst und entfernt alle Details, *bevor* diese abgetastet werden, um Flirren und Moire zu vermeiden (nicht verschwiegen werden soll an dieser Stelle, dass manche Kamerahersteller das fragwürdige Design ohne AA-Filter ebenfalls anbieten).

Das exakt gleiche Problem hat man aber, wenn man Bilder > 2K in einer niedrigeren Auflösung, etwa besagte 1920x1080 darstellen muss; sei es, weil man einem Freund nicht die 30-Megapixel-Datei im zweistelligen Megabyte-Bereich zumuten möchte oder aber das Anzeigegerät einfach nicht mehr hergibt: sorgt der Bildbetrachter nicht in Echtzeit dafür, dass mit einem Tiefpass gefiltert wird, kommt es je nach Detailgrad der Aufnahme (vergleichbar mit dem Frequenzgang eines bestimmten Musikstücks) bedingt, jedoch häufig zu Aliasing. Die oft einzige Möglichkeit, das am PC zu umgehen, ist, sich mit Lanczos, Spline & Konsorten zu bewaffnen und mehr oder weniger von Hand alle Bilder selbst runterzuskalieren und die Dateien dann am besten mehrfach vorzuhalten - na super.

Entgegen der allgemeinen Meinung Vieler hat man nicht nur ein Problem mit ein wenig Moiré in seltenen Fällen, sondern wenn man einmal weiß, worauf man achten muss, sieht man es (leider) fast immer - gezackte Linien, "krisselig" aufgehellte Baumverästelungen sowie offensichtliches Moiré. Ironischerweise führt starkes Aliasing auf den ersten Blick oft erstmal zu einem subjektiv höheren Schärfeeindruck, der aber, ähnlich wie bei stark dynamikkomprimierter Musik, mit einer natürlichen Wiedergabe nichts zu tun hat.

Die meisten mir bekannten "Viewer" verzichten entweder ganz auf jedwede Filterung oder benutzen suboptimale Filter. Halbwegs richtig scheint es Chrome zu machen; gruselig sind dagegen etwa die Vorschau unter Windows sowie der in Android integrierte Bildbetrachter. Unter Android gibt es glücklicherweise eine Anwendung namens "AA Image Viewer", dessen Autor genau das umgesetzt hat, wonach ich gesucht hatte. Das Ergebnis ist in "Härtefällen" wie Frequenzbesen auch nicht perfekt (aber schon sehr gut), zeigt aber bei den meisten Bildern quasi aliasingfreie Bilder; zumindest auf dem S4, bei dem Dichte und Zielauflösung jedoch auch relativ hoch sind, so dass da mehr Spielraum bleiben dürfte (auf einem S2 sah das Ergebnis nicht ganz so gut aus; in der Theorie wäre es einfach entsprechend unschärfer).

Um auf den eigentlichen Vergleich der Player Dune und Mede8er zurückzukommen: Dune scheint die Bilder zu filtern (allerdings nur in der Darstellung in 1080p) und zeigt im Vergleich zum Mede8er ein quasi komplett aliasingfreies Bild, das etwas weniger knackscharf, dafür meiner Meinung nach natürlicher ist.

Der Mede8er stellt die Bild schärfer dar, zeigt aber eben leider auch deutliches Flirren, wenn auch lange nicht so heftig wie unter Android - der mit Abstand schlechteste Bildbetrachter für Quellen in hoher Auflösung.

Hat jemand von euch diese oder andere Player mal diesbezüglich verglichen oder ist anderer Meinung?