(DVB-C/S) Multi-Dosen oder UNICABLE

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/otacon
Neuling
#1 erstellt: 24. Sep 2013, 19:31
Hallo Alle zusammen,

Ich Plane gerade die Verkabelung in unserer Vollrenovierung. Da ich kein Fan von "Ich zieh 5 Jahre später zusätzliche Kabel dazu" möchte ich gleich alles richtig machen. Audio, Netzwerk und Strom sind dabei mein kleinstes Problem.

Das Größte Problem, und dabei hoffe ich auf eure Hilfe, sind die DVB-C/S Kabel. Ich möchte gerne beide Systeme haben (nicht parallel). Ich hab dazu auch schon ein das FAQ UNICABLE gelesen. Blick dabei nur nicht ganz durch.

Daher nun die Frage an euch, Trible/Quad Dosen verlegen oder auf diese Unicable Lösung gehen. Ich muss dazu sagen, das im ganzen Haus ca. 15 Dosen/Anschlüsse vorhanden sein sollen.

Ich hoffe ihr versteht was ich vor habe und könnt mir dabei mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Danke und Gruß /Otacon
Redecouverte
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 25. Sep 2013, 13:59
Also DVB-C/S gleichzeitig auf einem Kabel funktioniert nicht.
Wenn du jedoch gute Kabel nimmst, und richtig verkabelst, kannst du jederzeit zwischen DVB-C und -S wechseln, meinst du das?

Ein gutes Kabel wäre z.B. das Kathrein LCD 111.

Dann bleibt noch die Frage der Verkabelung, idealerweise, wäre hier Stern-Verteilung, also vom Verteilpunkt (meistens Keller), ein Kabel direkt zu jeweils einer Dose, also bei 15 Dosen: 15 Kabel. Als Dosen kannst du dann Stichdosen nehmen.
Bei DVB-S schließt du die Kabel dann im Keller an einen Multischalter an.
Bei DVB-C würdest du die Kabel im Keller an einen Abzweiger (nicht Verteiler) anschließen.

Da die Sat-Antenne meist auf dem Dach ist: von dort müßen mindestens 4 Kabel (wegen 4 Sat-Ebenen) zum Verteilpunkt/Keller, ich empfehle aber 5, dann kannst du auch noch eine terrestrische Antenne an den Multischalter anschließen. Falls du neben Astra-1 19.2E noch weitere Sat-Positionen empfangen willst, dann pro zusätzlicher Sat-Position 4 weitere Kabel.

Bei DVB-C und DVB-S musst du zudem noch einen Potentialausgleich machen, also brauchst du auch noch mind. 4mm Kupfer Einzeldrahtkabel (ich empfehle 6mm) von der Potentialausgleichsscheine des Hauses zu dem Verteilpunkt mit den 15 Kabeln im Keller.

Bei DVB-S muss auch noch die Sat-Antenne ordnungsgemäß geerdet werden (Potentialausgleich ist nicht Erdung), dazu schau bitte in die anderen Threads hier, da wurde das schon öfters erklärt wie das geht.

Bei DVB-C kommt zum Potentialausgleich noch ein galvanisches Trennglied hinzu, direkt nach dem HÜP, vor dem Potentialausgleich.


Kurzum Sternverteilung + Stichdosen sind hier am universellsten.

Du könntest nat. auch statt 15 Kabel direkt vom Keller zu den Dosen, nur 2-3 Stränge legen und diese dann von Dose zu Dose weiterlegen, ABER:
das geht nur bei DVB-C ohne weiteres (dann brauchst du im Keller einen Verteiler statt einem Abzweiger, und jeweils passende Dosen mit der richtigen Dämpfung).
Aber bei Sat müßtest du dann auf Unicable setzen, dann kannst du nicht die gleichen Dosen wie bei DVB-C nehmen, somit müßtest du bei einem Wechsel alle Dosen tauschen. Zudem unterstützen nicht alle TV/Receiver Unicable (werden aber immer mehr) und billige TV/Receiver haben gerne mal Probleme mit Unicable (Senderwechsel funktioniert manchmal nicht richtig etc).
Außerdem kann man mit Unicable auf einem Kabelstrang max. 8 Receiver gleichzeitig versorgen (wenn du Fernsehen + Aufnehmen gleichzeitig willst, zählt das hier als 2 Receiver).

Ich würde dir auf jeden Fall die Sternverteilung empfehlen, dann kannst du beim Wechsel zwischen DVB-C / DVB-S die Dosen so lassen wie sie sind, und musst nur am Keller/Verteilpunkt etwas ändern.


[Beitrag von Redecouverte am 25. Sep 2013, 14:03 bearbeitet]
Duke44
Inventar
#3 erstellt: 25. Sep 2013, 18:29
Moin,

Redecouverte (Beitrag #2) schrieb:
Also DVB-C/S gleichzeitig auf einem Kabel funktioniert nicht.

Aus welchem Grunde sollte dies nicht funktionieren?
Redecouverte
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 25. Sep 2013, 19:01

Duke44 (Beitrag #3) schrieb:
Moin,
Aus welchem Grunde sollte dies nicht funktionieren?


Nun, wenn man auf DVB-T verzichtet, wird es wohl funktonieren.

Dann aber auf jedenfall für Sat geeignete Kabel verwenden (z.B. LCD 111), da Sat die höheren Frequenzen nutzt.
Dazu wird dann auch ein Multischalter gebraucht der einen CATV Eingang hat.
Es gibt auch schon Unicable Multischalter mit CATV Eingang, ich würde aber, falls möglich zur Sternverteilung raten.


[Beitrag von Redecouverte am 25. Sep 2013, 19:02 bearbeitet]
schraddeler
Inventar
#5 erstellt: 25. Sep 2013, 21:15

Redecouverte (Beitrag #4) schrieb:

Duke44 (Beitrag #3) schrieb:
Moin,
Aus welchem Grunde sollte dies nicht funktionieren?


Nun, wenn man auf DVB-T verzichtet, wird es wohl funktonieren.

Also ich denke mal das keiner der DVB-S Qualität geniessen kann den DVB-T Empfang vermissen wird
@TE: Zu den Hauptguckplätzen würde ich auf alle Fälle zwei Kabel ziehen, damit man einen Twinreceiver anschließen kann.

gruß schraddeler
/otacon
Neuling
#6 erstellt: 26. Sep 2013, 06:17
Hallo alle zusammen,

Danke erstmal an Redecouverte, du hast dir ja mühe gegeben DAAAAAAAAANKE dafür.
Das was du beschreibst ist auch genau das was ich will. Ich möchte also nicht beides gleichzeitig. Ich möchte einfach die Verkabelung so haben das ich entweder oder nutzen kann.
DVB-T wie fällt bei mir voll aus, das Haus steht auf dem Land da bekommen wir nur eine Handvoll Kanäle von den Dritten, brauch ich somit nicht.

Wenn ich jedoch bei Redecouverte zwischen den Zeilen lese würdest du also 8+1 kabel empfehlen zur Schüssel, sicher ist sicher :-) falls die Frau auch noch die US Version von SIXX haben will (Ich weiß bekommen wir hier nicht :-) war nur ein SpielBei :-) )

Zu den Ausgleichen, die sind jeweils am Sternzentrum fällig und nicht an den Dosen, zu denen wird es ja über die eigentliche Kabeliso getragen Lieg ich da richtig?

Wie schaut es bei den Konstrukten bei den Receivern dann aus? Brauch ich dann Spezialreceiver wenn ich DVB-S empfangen will oder kann ich nen Stink-Normalen Sat Receiver nehmen und mir nen Adapterkabel basteln? Denn so wie ich euch bzw. dich Redecouverte verstanden habe nehme ich ja "Stink-Normale-TV+Radio Dosen" (auf die Optik bezogen), oder meinst du dann die Dosen wo TV+Radio und ein/zwei SAT-BNC Buchsen dran sind.


schraddeler (Beitrag #5) schrieb:

@TE: Zu den Hauptguckplätzen würde ich auf alle Fälle zwei Kabel ziehen, damit man einen Twinreceiver anschließen kann.
gruß schraddeler

Sind bei den 15 schon eingerechnet keine Angst :-) aber so viele Hauptpunkte habe ich nicht sind nur 3. Trotzdem Danke

Gruß /Otacon
raceroad
Inventar
#7 erstellt: 27. Sep 2013, 13:47

Redecouverte (Beitrag #2) schrieb:
Bei DVB-C und DVB-S musst du zudem noch einen Potentialausgleich machen, also brauchst du auch noch mind. 4mm Kupfer Einzeldrahtkabel (ich empfehle 6mm) von der Potentialausgleichsscheine des Hauses zu dem Verteilpunkt mit den 15 Kabeln im Keller.

Das stimmt so pauschal nicht. Wird eine Satantenne erdungspflichtig montiert und direkt geerdet, ist der Potenzialausgleich ausschließlich schleifenfrei über den geerdeten Antennenträger herzustellen. Man müsste selbst dann mittels eines parallel mit den Antennenkabeln verlegten PA-Leiters diesen langen Weg wählen, wenn sich die HES (= Haupterdungsschiene) direkt neben dem Multischalter befände. Eine zusätzliche Direktverbindung der Erdungswinkel für den PA zur HES darf es nicht geben, was dann zu einem Konflikt führt, wenn man Sat-TV über direkt geerdete Antenne mit Kabel-TV kombiniert.


Bei DVB-C kommt zum Potentialausgleich noch ein galvanisches Trennglied hinzu, direkt nach dem HÜP, vor dem Potentialausgleich.

Das ist zwar technisch sinnvoll, widerspricht aber u.a. den Vorgaben von Kabel Deutschland. Pflicht war ein Trennglied bei KabelBW, aber vmtl. nur bis zur Fusion mit UM.


Du könntest nat. auch statt 15 Kabel direkt vom Keller zu den Dosen, nur 2-3 Stränge legen und diese dann von Dose zu Dose weiterlegen, ABER:
das geht nur bei DVB-C ohne weiteres (dann brauchst du im Keller einen Verteiler statt einem Abzweiger, und jeweils passende Dosen mit der richtigen Dämpfung).
Aber bei Sat müßtest du dann auf Unicable setzen, dann kannst du nicht die gleichen Dosen wie bei DVB-C nehmen, somit müßtest du bei einem Wechsel alle Dosen tauschen.

Wenn man eine vollständig sternförmige Verkabelung inkl. zwei Kabeln zu den Empfangsplätzen, an denen man evtl. einen Twinreceiver einsetzten möchte, realisieren kann, sollte man das machen. Aber es stimmt keineswegs, dass man für einen Wechsel DVB-C <> Unicable-Sat auf jeden Fall die Dosen tauschen müsste. Im Gegenteil: Für Unicable werden oft die Dosen der Baureihen SSD 5-xx bzw. 6-xx von Axing empfohlen. Die sind seit einiger Zeit voll Kabel-TV fähig, während ein nicht unerheblicher Anteil der 3-Loch Single- und 4-Loch Twin-Stichdosen, wie man sie gewöhnlich für eine Sat-Sternverteilung verwendet, nicht voll Kabel-TV tauglich ist. Wer sich die Option offen halten möchte, zu wechseln, muss bei der Auswahl der Antennensteckdosen darauf achten.



/otacon (Beitrag #6) schrieb:
Zu den Ausgleichen, die sind jeweils am Sternzentrum fällig und nicht an den Dosen, zu denen wird es ja über die eigentliche Kabeliso getragen Lieg ich da richtig?

Meinst Du den Potenzialausgleich? An den Dosen passiert da nichts mehr. Aber außer an der Verteilstelle (Im Fall einer konventionell gesteuerten Satanlage am Multischalter) braucht man für direkt geerdete Antennen noch einen ersten Erdungsblock in Antennennähe. Eine auf der Info Dehn basierende, dementsprechend modifizierte Grafik wurde schon mehrfach im Erdungsthread des DF-Forums verlinkt:




Brauch ich dann Spezialreceiver wenn ich DVB-S empfangen will oder kann ich nen Stink-Normalen Sat Receiver nehmen und mir nen Adapterkabel basteln?

Für Sat braucht man natürlich einen Satreceiver. Für eine Sat-Sternverteilung eigenen sich zwar auch mache 2-Loch Dosen ohne F-Buchse (F-Buchse = mit Gewinde, Sat-Eingang des Satreceivers ist so ausgeführt.), und würde man die nehmen, bräuchte man in der Tat zu einem der üblichen Sat-Anschlusskabel mit zwei F-Steckern einen Adapter. Wer aber Sat oder Kabel-TV möchte, nimmt lieber Dosen mit F-Buchse(n) für Sat, die sich auch für Kabel-TV eignen.
/otacon
Neuling
#8 erstellt: 06. Okt 2013, 17:21
Ach Gott ist das alles schwer,

Aber okay, Mann lernt ja nie aus. Somit zusammenfassend ob ich alles nun richtig verstanden habe.

Verkabelung:
Ich baue eine Sternverkabelung vom Keller ausgehend zu den Dosen auf. 4/4/1/9 Kabel gehen dabei aufs Dach wovon 4 Backup und 1 für ggf. DVB-T sind.

Dose
Ich verwende SSD 6-xx und SSD 6-15 Dosen und lege an jede Dose 3/4 Kabel (1/2x DVB-S (F-Buchse) + 2x DVB-C (2-Loch Dosen).

Kabel:
Ich nehme LCD 111 (das wahrscheinlich einfachere übel) und Lege pro wie oben schon gesagt pro Dose 3 bis 4 Kabel.

Multiswitch
Den Multiswitch brauche ich ja nur für DVB-S bei DVB-C bekomme ja meines Wissens eine Verteiler Einheit. Zudem welchen Multiswitch könnt ihr empfehlen?

Erdung:
Wie in der Grafik von raceroad :-). Ist ja klar zu verstehen.

OFFENE FRAGE
Gibt es F-Dosen die auch DVB-C geeignet sind? So das ich nicht doppelt und dreifach kabel ziehen muss und sollte ich dann DVB-C benutzen wollen gerade mir einen Adapter bauen?

Ich hoffe ich Langweile euch nicht zu sehr damit.

Danke und Gruß Erik
raceroad
Inventar
#9 erstellt: 06. Okt 2013, 19:50

/otacon (Beitrag #8) schrieb:
Verkabelung:
Ich baue eine Sternverkabelung vom Keller ausgehend zu den Dosen auf.

und
Dose
Ich verwende SSD 6-xx und SSD 6-15 Dosen

passt doch überhaupt nicht zusammen : SSD 6-xx (xx = 07, 10, 14, 18) sind 3-Loch Dosen für Sat + Terrestrik bzw. Sat + Kabel-TV, SSD 6-15 ist eine 4-Loch Dose, die zusätzlich zu den SSD 6-xx noch eine F-Buchse für ein Kabelmodem hat. Alle diese Dosen bieten eine Schutzfunktion zum Betrieb von Unicable-Anlagen. Diese braucht man erstens für Unicable nur dann, wenn es sich um eine wohnungsübergreifende Installation handelt. Und zweitens macht diese Schutzfunktion den Einsatz dieser Dosen in "normalen" Satanlagen, die für ein Sternnetz prädestiniert sind, unmöglich.


und lege an jede Dose 3/4 Kabel (1/2x DVB-S (F-Buchse) + 2x DVB-C (2-Loch Dosen).
[...]
OFFENE FRAGE
Gibt es F-Dosen die auch DVB-C geeignet sind? So das ich nicht doppelt und dreifach kabel ziehen muss und sollte ich dann DVB-C benutzen wollen gerade mir einen Adapter bauen?

Es gibt genügend 3- oder 4-Loch Antennensteckdosen mit F-Anschlüssen für Sat, die außerdem wie "normale" 2-Loch Dosen nur mit Belling-Lee Steckanschlüssen geeignete Ausgänge für Kabel-TV haben.

Man umginge mit getrennten Netzen für Sat und Kabel-TV zwar den im Fall einer direkt geerdeter Antenne angesprochenen Konflikt bezüglich des Potenzialausgleichs (... den man mit einem galvanischen Trennglied lösen könnte.). Aber abgesehen davon bedeuteten getrennte Netze einen riesigen Mehraufwand und wären i.A. (fast schon grober) Unfug . Sat und Kabel-TV oder auch Sat + UKW / DAB / DVB-T kann man gemeinsam über einen geeigneten Multischalter mit nur einem Kabel vom Multischalter zu Empfangsplätzen für Sat-Singlereceiver laufen lassen. Lediglich für Sat-Twinreceiver braucht man zwei Kabel, oder man setzt partiell auf Unicable. Nur wer unbedingt Kabel-TV und außerdem noch Terrestrik-Empfang (UKW / DAB / DVB-T) haben möchte, braucht getrennte Netze.
raceroad
Inventar
#10 erstellt: 10. Okt 2013, 13:17
Auf entsprechende Nachfrage noch etwas konkreter:

Möchte man alternativ entweder Sat-TV oder Kabel-TV empfangen, plant man also zwar keine Parallelnutzung, möchte aber das Verteilnetz im Haus für beide Varianten auslegen, ist das ganz einfach: Man muss eine sternförmige Verteilung herstellen und zu jedem Anschluss, an dem im Fall von Sat-TV ein Singlereceiver reicht, ein Antennenkabel verlegen, zu Anschlüssen, an denen im Fall von Sat-TV auch Twinreceiver einsetzbar sein sollen, zwei (Twinreceiver per Unicablel über ein Kabel ginge zwar auch, wäre für eine neue Anlage aber weniger empfehlenswert.). Für Sat-TV würde man zur Signalverteilung einen Multischalter einsetzen, was dann wie im Applikationsbeispiel Kreiling aussehen würde (Nur sind dort ausschließlich Einzelanschlüsse vorhanden.). Für Kabel-TV müsste man sich an Stelle des Multischalters einen Abzweiger vorstellen, der über einen vorgeschalteten Verstärker vom Kabel-Hausanschluss gespeist wird.

Ein wenig aufpassen muss man lediglich bei der Auswahl der Antennensteckdosen. Auch wenn sich primär für eine Kabel-TV-Sternverteilung konzipierte Modelle meist auch für Sat eignen, fehlt denen die für Sat gebräuchliche F-Buchse. Adapter ginge zwar, ist aber keine optimale Lösung, u.a. weil F-Verbindungen besser geschirmt sind. Ergo bieten sich primär für Sat konzipierte Dosen an. Nur sind die nicht alle voll Kabel-TV tauglich. Für Details verweise ich der Einfachheit halber auf netzwelt: Satelliten-Antennendosen für BK mit S02 und S03.

Möchte man die Option haben, Sat-TV und Kabel-TV gleichzeitig parallel nutzen zu können, ändert sich erst einmal nicht viel. Die zumindest aus heutiger Sicht mit Abstand vernünftigste, weil mit geringstem Aufwand verbundene Art, Kabel-TV und Sat-TV parallel nutzen zu können, ist, an Stelle von UKW/DAB/DVB-T eben Kabel-TV in einen Sat-Multischalter einzuspeisen. Das sähe dann im Prinzip immer noch wie im oben verlinkten Sat-Installationsbeispiel aus, nur muss man sich statt der Antenne (mit "Terr." bezeichnet) den Kabelanschluss vorstellen. Der Multischalter kombiniert die Signale, so dass sie über ein gemeinsames Kabel übertragen werden können, eine geeignete Antennensteckdose trennt sie wieder.

Es könnte und wird vmtl. in Zukunft auch dazu kommen, dass die Kabelnetzbetreiber die Obergrenze des für Kabel-TV genutzten Frequenzbereichs von 860 MHz auf 1000 MHz anheben, um ein größeres Programmangebot anbieten zu können. In dem Moment gingen mit Signalverteilung über einen Multischalter und auch mit Verwendung aus heutiger Sicht voll Kabel-TV- tauglicher Satdosen mit F-Buchse für Sat die Programme im erweiterten Kabel-TV-Bereich verloren, weil sich dieser erweiterte Bereich teilweise mit Sat überschneidet.

Das bedeutet: Wer für alle aus heutiger Sicht bereits absehbaren Eventualitäten gerüstet sein möchte, müsste in der Tat für die Option Parallelnutzung zu jedem Hausanschluss außer Kabeln für Sat (eines für Single-, zwei für Twinreceiver) noch ein separates für Kabel-TV verlegen. Aus heutiger Sicht voll Kabel-TV-taugliche Antennendosen mit F-Buchse für Sat wären auch für eine entweder-oder-Lösung nur eingeschränkt zu verwenden, sondern man müsste Sat-taugliche Kabel-Dosen einsetzen, an die man einen Satreceiver nur mit Adapter oder spezieller Anschlussleitung anschließen kann.

Ich persönlich wüsste nicht, wozu ich außer Sat-TV noch Kabel-TV bräuchte (Eine Ausnahme bildet schnelles Internet, für das ein Kabelanschluss eine Alternative sein kann, aber das sollte man - u.a. zu großer Aufwand – eh nicht über einen Multischalter laufen lassen.). Aber die Entscheidung, wie viel jemanden eine möglichst große Flexibilität wert ist, muss letztlich jeder Nutzer selbst treffen. In Zusammenhang Flexibilität: Kabel für Informationstechnik sind austauschbar zugfähig in Leerrohren zu verlegen.
/otacon
Neuling
#11 erstellt: 10. Okt 2013, 15:45
Hallo Raceroad,

Also wenn ich das so recht verstehe, rätst du mir von einer All-In-One Verkabelung ab.

Wenn ich aber nun mich nicht ganz täusche, brauche ich ja für Radio und TV über Kabel auch zwei Adern. Wenn dem so wäre, wäre es ja Okay wenn ich einfach in jede Dose zwei Adern ziehe dann kann ich sofern sich da was ändert und ich nun doch Kabel TV/Radio will einfach die Dosen und den Multiswitch tauschen und letzteres gegen ein Abzweiger austauschen.

Von den Kabeln her sollte es ja keinen großen Unterschied machen. Dann hätte ich da auch keine Probleme wenn man bei den Sendefrequenzen was ändert.

Bezüglich des schnellen Internets was ich tatsächlich in Erwägung ziehe, reicht es ja auch wenn ich nen kleinen Verteiler und eine Kabeldose im Keller verbaue, die Interne Verteilung geht dann eh übers NW.

Sollte im Großen und ganzen nicht zu sehr Ninja sein und macht (auf mich) eigentlich einen soliden eindruck.

Was haltet ihr davon?
raceroad
Inventar
#12 erstellt: 10. Okt 2013, 18:16

/otacon (Beitrag #11) schrieb:
Wenn ich aber nun mich nicht ganz täusche, brauche ich ja für Radio und TV über Kabel auch zwei Adern.

Nein, die beiden "Adern" braucht man nicht: Für einen Kabel-Hausanschuss führt ja auch nur ein Kabel ins Haus. Am vom Netzbetreiber gelieferten Signal wird nichts geändert. Genau so wie terrestrisch empfangenes Radio (UKW oder DAB) andere Frequenzen als terrestrisch empfangenes Fernsehen (DVB-T) belegt, gilt das auch für das UKW-Signal *) des Kabelnetzbetreibers.


Also wenn ich das so recht verstehe, rätst du mir von einer All-In-One Verkabelung ab.

Ich kann mich nur wiederholen: Ich hätte keinen Bedarf für eine Parallelnutzung Kabel und Sat. Mir reichte (Von der Sache mit Sat-Twinreceivern abgesehen.) ein Kabel pro Anschluss. Du magst das anders sehen.


*): Außer analogem UKW-Radio kann man über einen Kabelanschluss auch Digitalradio im DVB-C-Standard empfangen. Es gibt im Kabelsignal zwar anders als zwischen DAB und DVB-T keine strikte Trennung der Frequenzbereiche für Digitalradio und Fernsehen, aber dennoch keine wie auch immer geartete Doppelbelegung und damit auch keinerlei Hindernis gegen die Übertragung des kompletten Signals über nur ein Kabel.
/otacon
Neuling
#13 erstellt: 11. Okt 2013, 09:09

Nein, die beiden "Adern" braucht man nicht:

Wo führen dann die beiden Kabel hin? Is ja nicht so als das ich nicht mal so ne Dose bei mir ausgebaut habe :-). Zudem auch wenn ihr mich auslacht, noch ist nicht alles digital und daher muss ich leider auch Analogdenken. Ach und ich hab doch auch zwei Buchsen (Männlich + weiblich wenn man so will) wie werden die dann angesprochen wenn ich nur ein kabel habe?


Ich hätte keinen Bedarf für eine Parallelnutzung Kabel und Sat

Du hast wahrscheinlich auch recht, ich werde wahrscheinlich die Verkabelung nie mehr ändern. Jedoch möchte ich einfach das was ich in den ganzen Mietswohnungen und anderen Eigenheimen erlebt habe nicht auch Falsch machen.
Aktuell ist man nämlich hergegangen hat nen Loch durch die Ausenwand gebohrt und ist dann einfach mit zwei Kabeln durchs ganze Wohnzimmer und durch die Decke nach unten gegangen. Russisch sieht anders aus :-D

Mir geht es dabei aber wirklich nur um die "Ich weiß das ich es machen kann" möglichkeit.

Gruß Erik
raceroad
Inventar
#14 erstellt: 11. Okt 2013, 11:15

/otacon (Beitrag #13) schrieb:
Wo führen dann die beiden Kabel hin? Is ja nicht so als das ich nicht mal so ne Dose bei mir ausgebaut habe :-).

Zwei zuführende Antennenkabel sind nur bei Sat-TV üblich und für den uneingeschränkten Betrieb eines Twinreceivers an konventionell gesteuerten Anlagen auch nötig. Wenn in einer Anlage für Kabel-TV an einer Antennensteckdose bauseitig zwei Kabel angeschlossen sind, dann handelt es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um eine Durchgangsdose: Der größte Teil der über das eine Kabel zugeführten Signalleistung wird über das zweite fest verlegte Kabel zu einer oder mehreren nachfolgenden Dosen weitergeleitet, ein kleinerer Teil wird für die meist zwei Geräteanschlüsse abgezweigt.


Ach und ich hab doch auch zwei Buchsen (Männlich + weiblich wenn man so will) wie werden die dann angesprochen wenn ich nur ein kabel habe?

Es gibt zwei Möglichkeiten, wie man mehrere (Das können bis zu vier sein.) Geräteanschlüsse über nur ein zuführendes Kabel versorgt: Die im Eingangssignal enthaltenen Frequenzbereiche werden getrennt:

raceroad (Beitrag #10) schrieb:
Der Multischalter kombiniert die Signale, so dass sie über ein gemeinsames Kabel übertragen werden können, eine geeignete Antennensteckdose trennt sie wieder.

Und / oder man verteilt die zugeführte Signalleistung auf mehrere Anschlüsse.
/otacon
Neuling
#15 erstellt: 11. Okt 2013, 12:30

raceroad (Beitrag #14) schrieb:
Wenn in einer Anlage für Kabel-TV an einer Antennensteckdose bauseitig zwei Kabel angeschlossen sind, dann handelt es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um eine Durchgangsdose:...

Hätte ich mir auch denken können *datz*


raceroad (Beitrag #14) schrieb:
Die im Eingangssignal enthaltenen Frequenzbereiche werden getrennt: ...

Ergiebt sich aus oberer Antwort, man bin ich so eingerostet in dem Thema?


Gut dann werde ich mir mal gedanken machen was ich an Kabeln und Dosen nehme und Melde mich dann noch mal auf das ihr mich auslachen dürft bei meiner schlechten Auswahl :-)


Danke /otacon
JackyJoke
Neuling
#16 erstellt: 08. Jan 2015, 17:28
Hallo,

entschuldigt bitte, dass ich diesen Thread noch einmal ausgrabe, aber ich möchte meine hier gewonnen Erkenntnisse (adaptiert auf meinen Sachverhalt) einmal kurz zusammenfassen. Vielleicht hilft das dem einen oder anderen Leser, der vor einer ähnlichen Herausforderung steht und rundet den Thread ab.

Ziel des Projekts
Ich möchte eine „TV-Anlage“ konzeptionieren, die es ermöglich nach Bedarf durch manuelles Umstecken im Schaltungsraum (bei mir der Dachboden) zwischen DVB-C (Kabelfernsehen) und DVB-S (Satellitenfernsehen) wechseln zu können. Die TV-Dosen sollen bei einem solchen Wechsel unberührt bleiben. Es handelt sich also nicht um einen Parallelbetrieb beider Übertragungsvarianten (entweder … oder). Gleichwohl soll auf Wunsch der Empfang von Internet via Kabel realisierbar sein, auch wenn der Bewohner Sat-Empfang wünscht (eine zusätzliche Dose mit separater Stichleitung vorausgesetzt).

Die Voraussetzungen
Es liegt eine Stern-Verteilung (ausgeführt mit Kathrein LCD 111) vor. Dazu verläuft von jeder TV-Dose ein separates Sat-Kabel zentral auf den Dachboden. Solche Dosen, die später mit einem Twin-Receiver betrieben werden sollen (gilt nur für den Sat-Betrieb), sind mit je zwei separaten Sat-Kabeln pro Dose verlegt worden. Auf dem Dachboden, wo also alle Sat-Kabel zentral zusammenlaufen, befindet sich sowohl die Sat-Schüssel mit einem Quad-LNB (mit 4 Kabeln) sowie der HÜP mit Hausanschlussverstärker (ob ein galvanisches Trennglied unmittelbar nach dem HÜP geschaltet ist, weiß gerade nicht). Die Sat-Antenne ist ordnungsgemäß geerdet (Aussage laut Elektromeister).

Mein Lösungsvorschlag
Die 4 Kabel, welche von dem LNB kommen werden mit einem Multischalter verbunden. In meinem Fall benötige ich einen 16-fach Multischalter, wie z.B. den den Axing SPU 516-05. Um das DVB-C Signal ebenfalls beliebig auf die Stichleitungen (also die Sat-Kabel zwischen Dachboden und Dose) via F-Buchse (Stecker) beschalten zu können, plane ich hinter dem HÜP bzw. dem BK-Verstärker einen 16-fach Abzweiger zu schalten, wie z.B. den Axing BAB 16-02. Bei der Wahl der Dosen würde ich auf eine Multimediadose vom Typ „Stichleitungsdose“ zurückgreifen, wie z.B. die Axing BSD 960-00 (4-Port), Axing BSD 961-08N (4-Port) oder die BSD 963-00N (3-Port).

Mit dieser Lösung bin ich nun in der Lage (je nachdem ob ich eine Dose über die Stichleitung an den Multischalter (DVB-S) oder an den Abzweiger (DVB-C) anschließe) zu entscheiden, welche TV-Variante ich an welche Dose haben möchte. Diese Lösung soll den unterschiedlichen Nachfragern in einem MFH dienen.

Ich würde gerne von der Community wissen, was ihr von meinem Lösungsansatz haltet und zu welcher Dose ihr mir raten würdet. Das ich bei allen Bauteilen bei Axing gelandet bin, ist eher zufällig.

Vielen Grüße
JackyJoke
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