Endstufe durchgeknallt und funktioniert dennoch

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HiCCeLL
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 26. Jul 2016, 17:15
Hallo liebe Forum-Gemeinde,

ich habe am vergangenen Wochenende meine "Uralt-Anlage" in meinem Peugeot 207 Diesel verbaut.
Am Montag stand die erste lange Fahrt von 6 Stunden an und nach ca. 4 Stunden bei recht hoher Lautstärke (die braucht es Dank des hohen Fahrgeräusches im Fahrzeuginnenraum auch) machte es Knall und beißender Rauch kam aus der Endstufe. Richtig gebrannt hat es nicht, aber das Radio blieb für den Rest der Fahrt erst einmal aus. Heute habe ich es einfach mal wieder angeschaltet und musste feststellen, dass nach wie vor alles funktioniert!? Wie kann das denn bitte sein?

Ich habe ein Alpine CDE-9880R im Zusammenspiel mit einer Mac-Audio Fearless 4000.D und einem Audio Radion 12 Plus. Unterstützt von einem "Standard-Cap". Der Sub hängt an Kanal 1 und 2 gebrückt.

Hat jemand eine Idee, was passiert sein könnte und ob ich die Kombination so weiter fahren kann? Oder würdet Ihr mir zu einem Tausch der Endstufe raten?

Ich gehe von einer ordnungsgemäßen Strom-Verkabelung aus. Zumindest sind alle Kabel isoliert, nicht gequetscht, ausreichend abgesichert und die Komponenten fest am Fahrzeug verschraubt (außer der Sub).

Einzig habe ich eben gelesen, dass ich den falschen Ausgang des Radios mit der Endstufe verbunden habe (Ausgang für Hecklautsprecher statt für den Sub). Daran sollte es doch eigentlich nicht gelegen haben können, oder?

Ich hatte die Komponenten bereits einmal verbaut. Damals liefen zusätzlich zum Sub auch noch die Front-LS über die Endstufe. Viele Jahre reibungslos und ohne Probleme. Der ganze Kram lag jetzt ca. 2 Jahre ungenutzt rum.

Für hilfreiche Tipps oder Ideen bin ich Euch dankbar!

Viele Grüße!
stereo_jünger
Stammgast
#2 erstellt: 26. Jul 2016, 17:43
Moin,

natürlich musst Du die Endstufe nicht austauschen.
Gerade die Mac-Audio Fearless 4000.D ist dafür bekannt, dass Sie den Qualm nach einigen Minuten meisst unbemerkt wieder einsaugt und auf der Platine rekombiniert.
Anschliessend ist das Teil wieder wie neu, meistens sogar besser!!

Oder was wolltest Du jetzt hören?

Gruss
SJ
HiCCeLL
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 26. Jul 2016, 18:28
Servus SJ,

ich wollte nichts Bestimmtes hören. Meine Überlegung war, dass eventuell nur die Bauteile der ungenutzten Kanäle durch sind und einer Weiterbenutzung nichts im Wege steht.

Ziel der Aktion war es, mit Vorhandenem die langen Fahrten etwas angenehmer zu gestalten und keinen Invest vornehmen zu müssen.

Werde Deinem Rat gern folgen. Hast Du, sofern Du Dich in dem Bereich auskennst, denn eine Idee was da vorgegangen sein könnte? Ich hätte mein Hand dafür ins Feuer gelegt, dass nach dem Knall und dem Rauch kein noch so kleines Strömchen mehr aus der Endstufe kommt.

Viele Grüße!
stereo_jünger
Stammgast
#4 erstellt: 26. Jul 2016, 20:07
Moin,

mein Bauchgefühl sagt bei Knall&Stink, dass ein Elko geplatzt ist.
Wenn der anschliessend keinen Kurzen macht, hat die Stufe nur etwas Leistung verloren weil dem Netzteil weniger Puffer zur verfügung steht.

Wirklich wissen tust Du es aber nur wenn Du das Teil mal aufschraubst.

Ich würde sowas entsorgen, die Gefahr dass beim nächsten Knall noch weitere Komponenten mit ins Grab gerissen werden ist einfach zu gross.
Und der nächste Knall kommt bestimmt, die Elkos sind mit Säure gefüllt.
Das frisst jetzt langsam den Rest in der Stufe an.

Nimm einfach ne neue Stufe, das Teil kriegst Du schon für einen 30er in der Elektrobucht.

Gruss
SJ
HiCCeLL
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 26. Jul 2016, 20:42
Danke Dir SJ, das klingt nach einer Erläuterung die ich gesucht habe.

Aber wieso reißt so ein Elko auf einmal die Hufe hoch? Gibt es dafür Ursachen, die ich ggf. noch prüfen kann, damit mir das nicht gleich wieder passiert?

Habe soeben das Teil in der Bucht geordert. Für 40,- inkl. Versand. Aber dennoch ein guter Kompromiss, die langen Fahrten mehr genießen zu können.

Ich muss morgen wieder nach Hause tingeln. Sollte ich das Radio für die sechs Stunden Fahrt besser aus lassen? Oder zumindest die Lautstärke nur im unteren Bereich lassen?

Habe ein etwas mulmiges Gefühl dabei. Nicht, dass die Ganze Karre noch Feuer fängt ...
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 26. Jul 2016, 21:11
Das Elkos platzen ist eigentlich dem Austrocknen geschuldet. Dies wird durch längere "Auszeit" der Geräte gefördert.
Ein einfaches Tauschen der grösseren Pufferelkos (meist wenige) wirkt dem entgegen. Die Kleinen auf der Main-Platine sollte man überprüfen/messen und ggfls. tauschen.
Und ja, vernünftig entwickelte Elkos sollten keinen Kurzschluß ezeugen, daher kann die Endstufe weiterhin funktionieren, nur mit einer geringeren Leistungsausbeute....verzerrt schneller...clippt schneller.
Richtige "Säure" existiert nicht in den Elkos, nur kann das ausgetretene Dielektrikum die anderen Bauteile und die Leiterbahnen der Platine auf Dauer angreifen.
HiCCeLL
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 26. Jul 2016, 21:31
Hallo Karsten,

vielen Dank! Dann kann ich morgen also halbwegs entspannt reisen.
Bald wir der Ersatz verbaut. Nur hoffentlich hat der nicht auch schon so lange gelegen, so dass ich hier das gleiche Problem erwarten kann.

Wir werden sehen. Vielen Dank für Eure Hilfe!
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 26. Jul 2016, 21:57

Dann kann ich morgen also halbwegs entspannt reisen.


Naja, was heisst "entspannt"? Wenn nur ein Elko geplatzt ist, können noch weitere platzen...was ich aber eher für nicht wahrscheinlich halte. Ich vermute mal, dass du die Endstufe passend abgesichert hast und bei einem Kurzschluß die Sicherung fliegt. Ein geplatzter Elko sollte nicht das Brennen anfangen....sonst kannst du den Hersteller belangen
HiCCeLL
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 01. Aug 2016, 13:27
Hi Karsten,

abgesichert ist die Endstufe mit 60A. Was ich dazu im WWW gefunden habe, sollte das passend dimensioniert sein (?) denke ich.

Die Fahrt verlief okay. Keine weiteren Zwischenfälle. Heute kam die "neue" Endstufe an und wird am WE angebaut.

Leider kam heute Morgen kein Piep mehr aus dem Auto (nicht nur nicht aus der Anlage). Die Batterie war restlos entladen (nicht ein Lichtlein wollte auch nur glimmen), obwohl sie auf dem ca. 600km langen Weg hätte voll geladen sein müssen. Das Auto stand vier Tage unbewegt. Da das Auto von meiner Frau ist und sie nicht weiß, ob die Batterie jemals gewechselt wurde (BJ 2007), hoffe ich, dass ich mit dem Batteriewechsel nicht bald wieder vor dem gleichen Problem stehe.

Die Endstufe geht nach dem Ausschalten des Radios aus. Nur das Display zur Anzeige der Spannung im Cab leuchtet noch ein paar Minuten nach und schaltet sich dann ab.

Kannst Du vom Gefühl her sagen, ob die Leistung der Anlage zu groß für die Batterie/LiMa sein könnte? Ich konnte noch nicht prüfen, was für eine Batterie verbaut ist. Ich gehe von ca. 60-65 Ah aus. Auto ist ein Peugeot 207 1.4 HDi.

Vielen Dank vorab!
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 01. Aug 2016, 13:42
Das ist durch eine Ferndiagnose schwer/nicht feststellbar.
Hier können es verschieden Faktoren sein.

1. Die Endstufe (oder ein anderes Gerät) hat einen hohen, fehlerhaften Ruhestrom.
2. Ein Pol der Batterie ist lose.
3. Das Masseband von der Batterie zur Karosserie ist abgegammelt/gebrochen/locker/oxidiert.
4. Plusleitung von der Lima zur Batterie ist abgegammelt/gebrochen/locker/oxidiert.
5. Der Laderegler, die Wicklungen, oder die Diodenplatte der Lima ist/sind defekt.
6. Die Erregerspannung liegt nicht an der Lima an, oder die Leitung ist defekt.
7. Batterie defekt.
HiCCeLL
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 01. Aug 2016, 16:43
Das kann ich alles nur laienhaft oder gar nicht prüfen, aber ich werde die Liste abarbeiten.
Vielen Dank für Deine ausführlichen Fehlerursachen!

Angenommen es ist wirklich "nur" die Batterie: Sollte die Leistung einer neuen Batterie ausreichend sein um die Komponenten zu versorgen? Ich fahre in der Regel 2 mal pro Woche 600km mit dem Auto. Also fast ausschließlich Langstrecke.

Wäre es eine ratsame Idee, den Cap zu demontieren? Mir geht es nicht um den Megarumms im Auto, sondern soll das Musikhören auch bei 130 km/h noch möglich sein bzw. sich gut anhören, was mit der Standardausstattung nur bedingt möglich ist.
Rabia_sorda
Inventar
#12 erstellt: 01. Aug 2016, 17:52
Da du einen Diesel fährst, sollte die Batterie eh schon ab Werk stärker ausgelegt sein. Achte dabei unbedingt auf die Ah, da diese nicht unterschritten werden sollten, etwas höher ist gerne genommen, aber teurer.
(Wenn es denn nur an der Batterie liegt)
Alles durchzuprüfen wäre für eine Fachwerkstatt sicherlich in einer halben Std. erledigt. Da wärst du bei etwa 30-40€. Wobei du dann sicher sein kannst, was nun genau defekt ist.
Einfach "nur so" würde ich keine Batterie tauschen.


Wäre es eine ratsame Idee, den Cap zu demontieren?


Ratsam, oder auch nicht. Hier ist er ja nun schon verbaut und wenn er keinen Defekt hat, kannst du ihn auch eingebaut lassen.
Wenn dieser aber einen leichten, internen Kurzschluß hat, kann er dir auch die Batterie leerziehen.
Klemme ihn mal längere Zeit ab und schaue ob das Ablendlicht Nachts, bei Bassstarker und lauter Musik, flackert und ob die Batterie auch seine Ladung hält.
Einfacher wäre natürlich eine Stromprüfung sämtlicher Geräte. Hierbei lässt sich der Ruhestrom messen und demnach die Dauer der Batterieentladung ausrechnen.
Party201
Inventar
#13 erstellt: 02. Aug 2016, 05:54
Oder einfach Spannungsmesser anschliessen und cap abklemmen. Spring die spannung ein paar hunderstel Volt hoch ---> Cap in den Müll
Lukas_H.
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 23. Aug 2016, 09:03
Habe mal ne Frage mit dem erden der Masse Leitung wie mach ich das bei einem Kunststoff boot???😯😐
LexusIS300
Inventar
#15 erstellt: 23. Aug 2016, 09:10
Kunstoff leitet Strom bekanntermassen ganz schlecht (garnicht!)
Eigenes Massekabel zurück an die Batterie

Doch wenn man dazu fragen muss würde ich die Finger von dem Unterfangen lassen


[Beitrag von LexusIS300 am 23. Aug 2016, 09:10 bearbeitet]
HiCCeLL
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 30. Aug 2016, 18:42
Hi Leute,

mein Mech hat mir einfach eine neue Batterie verpasst. Die alte war nicht mal mehr ansatzweise zu einer Ladung zu überreden. Eine Ruhestrommessung wurde nicht durchgeführt. Da ich mittlerweile eine "neue" Endstufe verbaut habe, hatte ich glücklicherweise auch keine weiteren Probleme. auf Holz.

Vielen Dank noch einmal für Eure hilfreichen Ratschläge!
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