Eigene Endstufe bauen???

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dietros_kicker_38
Stammgast
#1 erstellt: 22. Feb 2006, 20:57
Hallo Leute.

Ganz zu Anfang...
...ich will das nicht realisieren, wollte nur mal fragen ob das irgendwie möglich wäre.

Also wäre es möglich eine Endstufe zu entwerfen, die praktisch aus mehreren "geilen" Stufen zusammengesetzt ist?

Zb. Gehäuse von xy Netzteil von x und die Transistoren von z.
subaru_justy
Stammgast
#2 erstellt: 22. Feb 2006, 22:02
Naja nach meiner meinung währe es möglich wenn man elektroniker ist.
Man kan nicht nur irgend welcher teile aus ein paar verschieden endstufen zusammenwürfeln und dann passt das.
Ich glaube das es fast einfacher währe eine komplet neue enstufe zu basteln als alles zusammen zu basteln.
Natürlich ist das alles rein teoretisch.
sthpanzer
Inventar
#3 erstellt: 22. Feb 2006, 23:34
Nein, das wäre im Grunde nicht möglich, weil alles aufeinander abgestimmt sein muss.

ABER: Es gibt eigendlich keine Carhifi Endstufe in der irgend eine Schaltung wirklich neu "erfunden" wurde.

Die bestehen im Grunde nur Elementen, die schon seid langem allgemein bekannt sind.
dietros_kicker_38
Stammgast
#4 erstellt: 24. Feb 2006, 14:57
aber was macht denn dann eine gute endstufe aus?
qwertz753
Stammgast
#5 erstellt: 24. Feb 2006, 15:47
ich denk mal die verwendeten bauteile machen den unterschied aus. und eventuell die ein oder andere verfeinerung an den bekannten schaltungen.
sthpanzer
Inventar
#6 erstellt: 24. Feb 2006, 19:36

dietros_kicker_38 schrieb:
aber was macht denn dann eine gute endstufe aus?


Im Grund gibt es vom Technischen Punkt aus gesehen auch nur eine Handvoll gute Carhifi Endstufen.

Bei Stufen im Preisbereich von 200-400 Euro sind extreme viele bis auf Kleinigkeiten vollkommen gleich.
Nicht einmal die Bauteile unterscheiden sich wirklich.

Schalt-Netzteil: TL494, IRFZ44N
AB-EndStufe: SD718 + SB668

wird in fast allen Einsteigersachen bis in die Mittelklasse verbaut.
Krümelmonster
Inventar
#7 erstellt: 24. Feb 2006, 19:37
Nicht zu Vergessen, daß das Layout der Leiterplatte das A und O ist!!! Es ist mindestes genau so wichtig, wie die Auswahl an Bauteilen.
Wenn die Massen nicht richtig verlegt sind oder kritische Leitungen zu nah aneinanderliegen, steigt der Klirrfaktor und unter Umständen schwingt die Endstufe sogar...
nur so als Beispiel.

@STH
Entwickeln kann man das schon... aber es ist ein riesengroßer Aufwand und zudem um auf was neues, eigenes zu kommen, muss man schon ziemlich alle Arten und Tricks kennen und wissen um dann sich durch Erfahrung was eigenes draus zu schaffen.

Ein Netzteil ist da schon einfacher... Einfach nen Flusswandler nehmen, der geregelt ist (man könnte ja nen 'künschtlichen Ri' mit reinmachen in die Regelung, damit die Musikleistung höher ist, als sinus).... fertig.
Man sollte also alle möglichen Konzepte von Endstufenschaltungen und Eingangsschaltungen kennen oder gesehen und verstanden haben.
Krümelmonster
Inventar
#8 erstellt: 24. Feb 2006, 19:40
Nochwas:

Schalt-Netzteil: TL494, IRFZ44N
AB-EndStufe: SD718 + SB668

In Car Hifi Endstufen wird meistens Class-B angewandt.
sthpanzer
Inventar
#9 erstellt: 24. Feb 2006, 19:41

Entwickeln kann man das schon... aber es ist ein riesengroßer Aufwand und zudem um auf was neues, eigenes zu kommen, muss man schon ziemlich alle Arten und Tricks kennen und wissen um dann sich durch Erfahrung was eigenes draus zu schaffen.


Das das geht ist vollkommen klar, aber wie viele Firmen machen das im Carhifi??
Das ist nicht die Welt.
Wirkliche "Neuerfindungen" von Schaltungsprinzipen mag ich im Carhifi-Sektor gar bezweifeln,
wenn dann eher vom HomeH übertragen.
Krümelmonster
Inventar
#10 erstellt: 24. Feb 2006, 19:43
..da geb ich Dir recht!
sthpanzer
Inventar
#11 erstellt: 24. Feb 2006, 19:50

In Car Hifi Endstufen wird meistens Class-B angewandt.


Wie??
Ich bin eigendlich der festen Überzeugung, dass ziemlich alle Analogen AB sind??
Krümelmonster
Inventar
#12 erstellt: 24. Feb 2006, 19:57
Nein, meistens nicht. (würde sagen 80% sind Class-B)
Es fließt kein Ruhestrom durch die Endstufe. Lediglich eine Basis Vorspannung liegt an den Transistoren an. Den Übernahmeklirrfaktor unterdrückt man, in dem die Vorstufe eine hohe Verstärkung hat und viel gegengekoppelt wird.
Ich würde sagen bei 30% aller Endstufen hört man eine Übernahmeverzerrung, bei nem Sinuston und zwar so leise, daß grad die Endtransistoren übernehmen und nicht nur die Treiber alles machen. Bei höheren Lautstärken gehts dann weg und meistens ist es eh nicht so relevant (z.B. Subwooferbetrieb). Aber selbst hier hört mans u.U. wenn im Tieftongrummeln bei kleinen Lautstärken, so ne Art 'fratzeln' mit zu hören ist, was weg geht, wenn man etwas lauter macht.
Gib mal Obacht, wenn Du verschiedene Endstufen da hast!!! Da is bestimmt eine dabei.
Beispiele:
SX-7002 von RTO
Technisat TAV 320
...
Hersteller, die mit Class-A trommeln, sind dann echte AB-Endstufen. Bei nem schweizer Hersteller, kann man sogar mit nem Poti den 'A-Bereich' einstellen.
sthpanzer
Inventar
#13 erstellt: 24. Feb 2006, 20:00
Aber das ist doch krank,
erzähl das mal einem der aus'm Homehifi kommt.
Der lacht uns Carhifi-Freunde doch aus...
Krümelmonster
Inventar
#14 erstellt: 24. Feb 2006, 20:06
Ach.. so drasdisch sollte man das nicht sehen..
Meine eigene hab ich natürlich geändert, zu AB.
Und viele haben keinen Übernahmeklirr trotz B und keinem Ruhestrom.
Aber übleg doch mal, wenn die Endstufe 30W oder 40W Leistungsaufnhame im Leerlauf hätte wegen dem Ruhestrom, dann kommen schnell 3-4A zusammen.
UND
Audiophile lachen eh die normalen Home Hifis aus, aber dabei sollte man eher um die Audiophilen trauern!
Wenn scho a Steckdosenleiste 360€ kost... da hörts bei mir scho lang auf!!!!
Technik ist eine Sache, Einbildung ne andere...
Car Hifi vereint aber gerade bei Lautsprechern Hifi Klang mit brachialen Pegelfestigkeiten (Ground Zero, oder Cervin Vega......) die dann immer noch gut klingen und drücken wie im PA-Bereich. Um die Leistungsfähigkeiten der Endstufen auch nochmal hervorzuheben gegenüber der normalen Wohnzimmerendstufe mit 2x80W (was aber normal auch reicht).


[Beitrag von Krümelmonster am 24. Feb 2006, 20:07 bearbeitet]
sthpanzer
Inventar
#15 erstellt: 24. Feb 2006, 20:14
Was hälts Du pers. von der aktuellen digitalen Entwicklung des Endstufen Sektors?
Ich finde auch die neuen Vollbereichsstufen können klanglich schon mithalten.
Krümelmonster
Inventar
#16 erstellt: 24. Feb 2006, 20:40
Ich kann nur etwas aus der Arbeit berichten, im Bereich FS bzw, TFT Technik, bei der es aufgrund von Wirkungsgrad auch bei uns in Richtung Class D ging.
Die ersten Generationen von Class D ICs (verschiedener Hersteller) waren schon wirklich ziemlich mies. Die einen Rauschten, die anderen wurden aufgrund ihres Kleinenwahns 140°C heiß.... Aber mittlerweile gibt es z.B. von Philips oder Tripath durchaus Konzepte die durchaus brauchbar sind. Tripath baut auch Treiber für externe Leistungsmosfets die die SD1200 oder auch US Amps einsetzt. Die Dämpfungsfaktoren sind noch nicht ultimativ hoch aber das Frequenzganverhalten etc. ist wesentlich besser geworden.
Bei dicken Autoendstufen kann ich nicht viel sagen. Ich hatte mal ne Hifonics, da hat man lästige Interferenzen zwischen Schaltnetzteil und Schalten der D-Endstufe ziemlich störend rausgehört ohne Signal. Aber, ich sag mal als Bassendstufe mit über x Kilowatt, kommts u.U. auf sowas auch nicht weiter an.
Im Auto hat man halt auch nicht unendlich Strom und wenn man über das Kilowatt hinaus will, kommen langsam wirklich Class D in den Sinn.
Meine analoge Wanted-2/600 zieht halt bei voller Leistung über 150A... die wollen irgendwo herkommen!
Persönlich würde ich für Systeme oder Fullrange Sachen bei denen es mehr auf Klang ankommt auf AB gehen und für Sub Unterstützung mit mehr Leistung D bei wenigen Zig oder 100Watt, warscheinlich auch noch AB.
sthpanzer
Inventar
#17 erstellt: 25. Feb 2006, 00:38

Bei dicken Autoendstufen kann ich nicht viel sagen. Ich hatte mal ne Hifonics, da hat man lästige Interferenzen zwischen Schaltnetzteil und Schalten der D-Endstufe ziemlich störend rausgehört ohne Signal.


Bei uns an der Uni wurde vor bereits 6 Jaghren ein Patent entwickelt, bei dem die Signalabtastung nicht wie bei Tripath mit ultra hohen Frequenzen erfolgt, sondern bereits mit 93kHz auskommt.

Nach der Abtastung wird das Signal mittels DSPs so moduliert, das Mathematisch exact keine Interferenzen oder sonstige Störungen auftreten.

Der Klirr ist so niedrig, dass man Messtechnisch nicht zwischen Bauteilrauschen oder "normalem" Klirr unterscheiden kann.

Es gibt also rein praktisch keine Signalverfälschung bei diesen D-Enstufen mehr, womit sie neutraler als jede A-Stufe sind.

Leider hat sich lange niemand für das Patent begeistern können,
obwohl die Technik in der Fachwelt doch für Aufsehen gesorgt hat.

Mittlerweile wurde ein Teil des Patentes an Blaupunkt verkauft, und auch andere Firmen/Unis haben ähnliche Prinzipen entwickelt.
Man darf als gespannt sein, was im Vollbereichssektor die nächsten Jahre noch kommt.


[Beitrag von sthpanzer am 25. Feb 2006, 01:36 bearbeitet]
Izual
Stammgast
#18 erstellt: 25. Feb 2006, 00:45
Die Frage AB oder Class D stellt sich in ein paar jahren garnicht mehr.

Class D wird die zukunft sein.. Obwohl ich da auch nicht so unbedingt für bin..


Im subwooferbereich... ok...
FallenAngel
Inventar
#19 erstellt: 25. Feb 2006, 10:25
evtl werden die konzepte sich komplett wandeln. wenn man schon digital verstärkt, dann könnte man die daten an die stufen auch digital übertragen. mal schaun, was da so noch alles kommt!
Krümelmonster
Inventar
#20 erstellt: 25. Feb 2006, 11:19
Naja, von Abtastung kann man da nicht wirklich sprechen und eigentlich von digital auch nicht.
Es schalten die Endtransistoren, ja. Aber die Information wird via Pulsbreitenmodulation in der kompletten Verarbeitung analog behandelt. (Will etz net alles von vorn bis hinten beschreiben)
Die Schaltfrequenz war bei der Hifonics auch um die 80KHz, weils eben nur ne Bassendstufe war. Bei ner Fullrange braucht man schon mehr (oft um die 300KHz).
Bei höheren Schaltfrequenzen muss das Ausgangsfilter auch nicht so groß sein, was bei der Spule dann den Vorteil hat, daß sie durch den nicht so langen Draht niederohmiger ist und somit der Dämpfungsfaktor niedriger wird. Class D Endstufen koppeln in der Regel nicht wirklich das Ausgangssignal zurück (genaue Gründe dafür kenn ich nicht, aber es wird seine Gründe haben). Nachteil an höheren Schaltfrequenzen sind die Schaltverluste in den Transistoren.
Man muss halt nen Kompromiß finden für die Anwendung die man benötigt.
sthpanzer
Inventar
#21 erstellt: 25. Feb 2006, 12:42
Durch die extrem hohen Schaltfrequenzen von über 100kHz entstehen zusätzlich dynamische Verzerrungen, welchen mit steigender Frequenz zunehmen.

Tripath z.B. ist also ein absolutes Auslaufmodell.

Nach einem sehr ähnlichem Prinzip wie das, was an unserer Uni entwickelt wurde baut z.Z. ein einziger Highendhersteller Homehifi Digistufen für Highend Sourroundsysteme.
Preis für das System liegt wohl bei 200.000Euro.
Leider wollte unser Prof net sagen, welche Firma, da er vorher bereits angedeutet hatte, das das verwendete Prinzip wirklich sehr, sehr, sehr ähnlich gegenüber ihrem Patent sei

Und dabei verwendet der Hersteller lediglich DSPs mit etwas weniger Rechenleistung, ist dann dafür nicht mehr mathematisch exact. Es reicht ihm halt, wenn keine verzerrungen hört


[Beitrag von sthpanzer am 25. Feb 2006, 12:45 bearbeitet]
Krümelmonster
Inventar
#22 erstellt: 25. Feb 2006, 13:46

Durch die extrem hohen Schaltfrequenzen von über 100kHz entstehen zusätzlich dynamische Verzerrungen

Was bitte sind denn dynaische Verzerrungen? Und wenn ja, wieso kommen sie zustande!?
Ich kenn nur lineare und nichtlineare!
Außerdem find ich, daß Tripath wohl einer der besten Hersteller von Class-D Endstufen ist. Die werden sich schon auskennen, weil die nix anderes machen als Class-D endstufen zu entwicklen.
sthpanzer
Inventar
#23 erstellt: 25. Feb 2006, 18:34
Naja, da ich nur Mechatronik und nicht Elektroteschnik studiere, kann ich das auch nicht 100% erklären.

Es hat etwas damit zu tun, dass bei der Abtastung bei hohen Frequenzen nach herkömmlichen Methoden mittels Pulsbreitenmodulation Fehler bzw. Verzerrungen auftreten, welche mit zunehmender Frequenz größer werden.

Die letztendliche Abtastung des Adiosignals erfolgt bei dem neuen Verfahren im Grunde wie bisher, jedoch wird das Audiosignal mittels DSPs vorverzerrt, so das die auftretendenden Verzerrungen kompensiert werden.

Die Firma Tripath selbst wird sicher auch in eine ähnliche Richtung forschen und entwickeln, lediglich das z.Z. auf den Namen Tripath patentierte Verfahren mit besonders hohen Frequenzen abzutasten ist ein Auslaufmodell,
da es wie erwähnt den Wirkungsgrad nach unten zieht und gleichzeitig die Verzerrungen nichtlineare dynamische Verzerrungen hervorruft.

Tripath selbst hat aber soweit ich weiß mittlerweile ebenso schon D-Stufen mit DSP Signalaufbereitung entwickelt.
Ich glaube unter dem Namen Purepath, aber bin mir nicht sicher.

Dynamisch deshalb, weil die Verzerrungen sowohl vom Eingangssignal als auch von der abtastung abhänig sind.

Falls du es aber ganz genau wissen willst,
steht hier so zoemlich alles dazu beschrieben:

http://www.mathworks...s/hbreschpadgett.pdf


[Beitrag von sthpanzer am 25. Feb 2006, 19:07 bearbeitet]
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