iPod Klang nur 5% Qualität?

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Mr_Martin
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Feb 2012, 10:45
Interessantes von Spiegel-Online:


Klang-Desaster

Die Debatte um die Klangqualität von MP3s und den dazugehörigen Abspielgeräten läuft seit einigen Tagen wieder auf Hochtouren.
Dass Neil Young auf Vinyl schwört und CDs und alle digitalen, komprimierten Musikformate zum Teufel wünscht, ist altbekannt.
Neu ist allerdings - wie Neil Young bei einem öffentlichen Auftritt diese Woche ausplauderte -, dass auch Steve Jobs angeblich wenig vom Klang seiner iPods hielt.
Der Musikfan Jobs lauschte daheim, laut Young, ausschließlich Vinyl-Platten.
Denn die für einen Player komprimierte Musikdatei böte nur armselige fünf der hundert Prozent, die mal im Studio eingespielt wurden.
Für Menschen mit Genießer-Ohren planten Jobs und Young, so dessen Aussage, deshalb einen Player mit voller Klangqualität.

Allerdings hätten auf den nur 30 Alben gepasst und das Laden hätte eine Ewigkeit gedauert.
Young erzählt, er habe vorgeschlagen, das Aufladen nachts laufen zu lassen:
"Sleep well. Wake up in the morning.
Play some real music and listen to the real joy of 100 percent of the sound of music", sagt Neil Young. Apple schweigt selbstverständlich zu den Enthüllungen.



Quelle: http://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,813011,00.html


[Beitrag von Mr_Martin am 03. Feb 2012, 10:46 bearbeitet]
Polytheiser
Stammgast
#2 erstellt: 03. Feb 2012, 19:38
Interessanter Artikel, wobei das etwas übertrieben wirkt wenn von 95% Verlust die Rede ist, das ist doch etwas sehr viel.
Bleibt natürlich die Frage des Datengröße - "Höreffekt" Verhältnisses.
audiophilanthrop
Inventar
#3 erstellt: 03. Feb 2012, 20:14
Ein interessantes Anekdötchen, viel mehr aber auch nicht. Die erwähnten Pläne müssen ungefähr 10 Jahr alt sein, denn seit 2002 gab es iPods mit 10-GB-Festplatte (ungefähr die besagten 30 Alben unkomprimiert). Da sah die Welt der datenreduzierten Formate noch etwas anders aus.

Wenn wir die 5% mal wörtlich nehmen, landen wir bei 70 kbit/s an Datenrate. Das reicht nicht einmal bei AAC für halbwegs vollständige Transparenz. Wer seinen von jeher platztechnisch recht großzügigen Festplatten-"Pott" mit Musik in 64 kbit/s befüllt, ist wirklich selber schuld.


[Beitrag von audiophilanthrop am 03. Feb 2012, 20:22 bearbeitet]
Polytheiser
Stammgast
#4 erstellt: 03. Feb 2012, 20:28
@ audiophilanthrop +1
DiPe2009
Stammgast
#5 erstellt: 05. Feb 2012, 01:46
Typisch Spiegel Online - hätte ich fast gesagt. Insbesondere würde jemand, der das kleinste bisschen Wissen hat, niemals diesen 5% Unsinn postulieren - vielleicht um etwas anschaulich zu machen, aber solche Äusserungen sind immer Unsinn.
Digitale Reproduktion von Musik ist per definitionem unendlich ungenau.


Wenn wir die 5% mal wörtlich nehmen, landen wir bei 70 kbit/s an Datenrate


5% wovon? Die Datenrate selbst ist doch an sich schon unendlich ungenau, und wenn es 9999999999999999999999 kbit/s wären.

Beim Digitalisieren wird doch immer ein gewisser Zustand in einem gewissen Zeitabstand gemessen und abgespeichert. Und egal wie oft man das tut, gibt es dazwischen unendlich mehr Zustände.

Um ein einfaches Beispiel zu wählen: Habe ich 2 x 100.000 Liter einer grauen Farbe und entnehme den zweiten 100.000 Litern 0,0005 ml und ersetze diese durch weisse Farbe und mische sie, dann liegen zwischen beiden Grautönen - obwohl kein Mensch mit blossem Auge dazu fähig wäre, den Unterschied der beiden Farbtöne wahrzunehmen - unendlich viele weitere Grautöne.
Beim Digitalisieren treffe ich immer eine unendlich ungenaue Entscheidung, wieviele Grautöne ich zulasse bzw. messe, z.B. 256 - alles was zwischen dem 1. und dem 2. Grauton liegt, wird entweder dem 1. oder dem 2. zugeordnet usw. Aber selbst, wenn ich 4 Milliarden Grautöne zuliesse, hätte ich immer noch genau das gleiche Problem: alles was zwischen dem 1. und dem 2. Grauton liegt, wird entweder dem 1. oder dem 2. zugeordnet und dazwischen gibt es theoretisch u. praktisch widerum per definitionem unendlich viele.

Ob wir diese Unterschiede mit unseren Ohren oder einem anderen Sinnesorgan wahrzunehmen in der Lage sind, ist dabei, zumindest theoretisch, völlig unerheblich. Praktisch schon...

Dirk
Laudian
Stammgast
#6 erstellt: 05. Feb 2012, 02:25

DiPe2009 schrieb:
5% wovon? Die Datenrate selbst ist doch an sich schon unendlich ungenau, und wenn es 9999999999999999999999 kbit/s wären.


Es ist genau andersrum, Digitale Daten können theoretisch mit unendlich hoher Genauigkeit angegeben werden. Die reale Welt hingegen wird durch Atome etc. begrenzt.

Die in deinem Beispiel genannten Farbtöne werden z.B. durch die Anzahl an Farbmolekülen begrenzt. 2 blaue und 2 weiße Farbmoleküle z.B. bieten maximal 5 verschiedene Farbtöne. w(w) - wwb - w(w)b(b) - wbb -b(b)
Detektordeibel
Inventar
#7 erstellt: 05. Feb 2012, 07:05
haben wir auch hier.

http://www.hifi-foru...m_id=230&thread=1457

Warum sollte jemand auch daheim im Haus mit Ipod rumlaufen?
audiophilanthrop
Inventar
#8 erstellt: 07. Feb 2012, 18:36

DiPe2009 schrieb:
5% wovon? Die Datenrate selbst ist doch an sich schon unendlich ungenau, und wenn es 9999999999999999999999 kbit/s wären.

Beim Digitalisieren wird doch immer ein gewisser Zustand in einem gewissen Zeitabstand gemessen und abgespeichert. Und egal wie oft man das tut, gibt es dazwischen unendlich mehr Zustände.

Gähn. Was meinst du, warum eine Bandbegrenzung an beiden Enden zentraler Bestandteil eines jeden digitalen Aufnahme-Wiedergabe-Systems ist? Erst diese ermöglicht eine vollständige Beschreibung von allem, was in der gegebenen Bandbreite vor sich geht, mit zeitdiskreten Abtastwerten. Wenn man nun die Fähigkeiten des menschlichen Gehörs als Grundlage nimmt und aus praktischen Gesichtspunkten noch 10% drauflegt, landet man bei den 44,1 kHz der CD. (Welche sich letztlich als - technisch bedingt - aufnahmeseitig etwas knapp, für ein Endformat aber völlig ausreichend erwiesen haben.)

Daß man dabei auch mit endlich genauen Samplewerten auskommt, ist schlicht dem stets vorhandenen Rauschen geschuldet. Und digital kann man weitaus leichter mehr Dynamik heranschaffen als analog. Analog ist typisch bei 130-135 dB auf NF-Bandbreite Schluß. Mit 32-Bit-Samples kommt man ungedithert auf etwa 170 dB.

Keine Sorge, die Digitaltechnik funktioniert. Und das um so besser, je näher man an die Theorie herankommt. Es reicht immerhin für völlig transparente Tonkonserven. Die Theorie hat eben Hand und Fuß, und es stecken einige Jahrzehnte an Entwicklungsarbeit drin.

Ähnliches läßt sich übrigens auch für verlustbehaftete Audiocodecs sagen. Wenn man die richtig anpackt, funktionieren sie für 99,99...% der Weltbevölkerung absolut transparent. (Der Rest sind Leute mit speziellen Hörschäden, bei denen schlicht das Gehör zu weit vom verwendeten psychoakustischen Modell abweicht.)

Detektordeibel schrieb:
Warum sollte jemand auch daheim im Haus mit Ipod rumlaufen? :.

Komische Leute, gell? Rennen in der Bude mit Kopfhörern rum, um überall ihre Musik hören zu können. Sowas.

Ich gehöre auch dazu.


[Beitrag von audiophilanthrop am 07. Feb 2012, 18:42 bearbeitet]
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