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Endlich: legale MP3-Downloads mit Musik von EMI

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Autor
Beitrag
cr
Inventar
#101 erstellt: 06. Apr 2007, 10:41
Ebenfalls
Paesc
Inventar
#102 erstellt: 06. Apr 2007, 12:43
Wow, da war ja über Nacht eine heisse Diskussion im Gange... Musste mir erst mal einige Zeit nehmen, um den Faden wieder zu finden und alle neuen Beiträge zu lesen


cr schrieb:
@Paesc

Version, die ich kenne, ist:
Knacken prinzipiell verboten, aber für den echt persönlichen Gebrauch (also zB Kopie fürs Auto, MP3-Player) zulässig. Vertrieb und Bewerbung von entsprechender Software verboten. War ein Artikel entweder in Cash oder Tagesanzeiger und muß im Februar (Anfang) gewesen sein. Vielleicht finde ich ihn noch.


Sehr gut, besten Dank! Würde mich brennend für den Artikel interessieren. Würde mich sehr freuen, wenn Du ihn wieder finden würdest. Wie ist eigentlich aktuell der Stand der Dinge? Sind die oben von Dir erwähnten Punkte bereits rechtskräftig?



@Keinen_Plan:

Ich verstehe nicht, weshalb Du die Meinung von Hyperlink und cr andauernd scharf torpedierst und Argumente, welche die Machenschaften der Musikindustrie in Schutz nehmen, in den Raum wirfst.

Folgende Fragen hab ich da deshalb an Dich:

- Ist es nicht das Recht des korrekten, legalen, kauffreudigen Kunden, selber zu bestimmen, wie und in welcher Form er seine Musik und Filme nutzt?
- Hast Du kein Interesse, Musik und/oder Videos auf einen mobilen Player zu überspielen oder sie auch im Auto anhören zu können?
- Findest Du die Rootkit-Affäre von Sony ok, welche Hackern eine Sicherheitslücke auf Deinem PC öffnet, Deinen Rechner verlangsamt und diverse intime Daten an Sony sendet? Sony hat sich sogar nachträglich dafür entschuldigt und ein Tool zur Entfernung ins Netz gestellt. Wenn ich mich recht erinnere gab es deshalb sogar personelle Konsequenzen bei Sony.
- Sollte man die Privatkopie komplett unterbinden?
- Sollte nicht jederman das Recht haben, seine Musik- und Filmsammlung auf andere Medien überspielen zu können, z.B. alte VHS auf DVD/Blu-ray? Oder bist Du der Meinung, dass zwingend alles nochmals teuer nachgekauft werden muss? Wärst Du bereit dazu?
- Du akzeptierst und billigst also jegliche Einschränkungen der Musik- und Filmindustrie, da Du den gaaaanz vielen bösen Raubkopierern einen Riegel schieben willst? Davon gehe ich laut Deinen Posts aus.

Mir fällt auch auf, dass Du vielen Rückfragen zu Deinen Posts ausweichst - Du beantwortest sie zwar, aber anscheinend hat man Dich meist falsch verstanden. Ich lese ebenfalls aus Deinen Beiträgen, dass das Problem schlussendlich eben doch wieder die kostenlos angebotenen Internet-Downloads und nicht die Privatkopie, selbst bei Umgehung von Kopierschutzmassnahmen, darstellen.



Ich finde auch das Beispiel von hbitsch sehr anschaulich: es kann doch nicht sein, dass er als fairer Kunde seine legal erworbenen CDs nicht auf seinem Marantz CD6000 OSE LE, der einen guten CD-Spieler darstellt, abspielen kann??

Meine Lösung zum ganzen Kopier- und Download-Debakel:
Ich denke, die Lösung für das ganze Schlamassel wäre einfach, die Umsetzung könnte aber evtl. einige Hürden in den Weg stellen: man sollte jegliche Sharing-Portale, welche kostenlos geschützte Musik und Videos zum runterladen anbieten, schliessen. DORT kommt die meiste Kriminialität und die allermeisten Ertragsausfälle her. Auch sollte man jene, die Uploads zur Verfügung stellen, verfolgen und angemessen büssen - allerdings nicht in dem absurden Rahmen, wie es derzeit in den USA abgeht. Da werden 10-jährige Kinder zu zehntausenden US-Dollar verurteilt Strafen jenseits von 1000 Euro sind meines Erachtens so oder so jenseits von gut und böse (ausser vielleicht in ganz wenigen Einzelfällen). Aber eben: angemessen und unter Einbeziehung des vorliegenden Falles Bussen aussprechen. Wir leben ja in Europa, nicht in den Staaten.

Es ist unbedingt ein Umdenken bei den Platten-Labels und Fimkonzernen angebracht: klar darf es nicht sein, dass jeder sich kostenlos geschützte Musik herunterladen kann. Aber es ist eben auch nicht jeder Musikkonsument ein Raubkopierer, im Gegenteil. Wenn man andauernd seine Kunden kriminalisiert, wird man sie auf Dauer verlieren. Es sollten wieder mehr Anreize zum Kauf von CDs und DVDs geschaffen werden. Ein Anreiz wäre, dass jeder Konsument im privaten Rahmen damit machen kann, was er will. Und sonst gehen halt eben die Umsätze noch weiter zurück und das Jammern darüber wird noch grösser, ohne dass eine Lösung bereit steht.




hbitsch schrieb:
Also ist Dein Argument: Weil man die Kopie der CD zweckentfremden koennte, darf sie nicht anfertigbar sein?

Gehoerst Du auch zu der "Weil man im Internet Bombenbauanleitungen veroeffentlichen kann, brauchen wir die Staatsfirewall" oder zur "Weil Terroristen potentiell auch Geld ueberweisen koennten, brauchen wir eine lueckenlose Ueberwachung internationaler Ueberweisungen durch die US-Behoerden" oder eher zur "Weil Terroristen Computer benutzen, brauchen wir die grundgesetzwidrige, verdeckte Online-Durchsuchung"?


Man kann definitiv nicht alles verbieten, was vielleicht irgendwann mal auf irgend eine Weise vielleicht irgendwie schaden könnte. Dann könnten wir ja auch Küchenmesser verbieten, Autos könnten ja Fussgänger anfahren, ein Flugzeug könnte über einem Wohngebiet abstürzen, Vorhänge könnten in Brand geraten usw. DAS wären dann definitiv amerikanische Umstände, wenn auch selbst für die USA etwas übertrieben dargestellt...

Trotzdem allen schöne Ostern, wenn man sich nicht mehr liest

Greez
Paesc
Paesc
Inventar
#103 erstellt: 06. Apr 2007, 13:29
@Keinen_Plan:

Mir ist da noch was eingefallen: Denkst Du, bloss weil immer mehr Material kopiergeschützt ist und Gesetze verschärft werden, tauchen im Internet weniger urheberrechtlich geschützte Musik- und Film-Files zum Download in Sharing-Portalen auf? Wie Hyperlink bereits erwähnte, tauchen so oder so immer wieder Tools im Internet auf, mit denen Kopierschutzmechanismen ausgehebelt werden können - manchmal auf einfache, manchmal auf komplexe Art. Findige Hacker werden sich aber nicht davon abhalten lassen, diese Mechanismen zu knacken und Files online zu stellen.

Daher meine Überlegung: man müsste alle Portale, die kostenlos urheberrechtlich geschütztes Material zur Verfügung stellen, schliessen. Ansonsten wird dieses Debakel kein Ende nehmen und weiterhin zahlungskräftige, legale Kunden mit Einschränkungen bestraft und infolge der Absatz der Softwareindustrie laufend weiter verkleinert...

Greez
Paesc


[Beitrag von Paesc am 06. Apr 2007, 13:31 bearbeitet]
Hyperlink
Inventar
#104 erstellt: 06. Apr 2007, 22:09
Also ich hätte da zum Thema auch noch eine Anmerkungen und Sichtweisen nachzureichen.

(Weil hier einige Leute ständig auf dem Filesharing herumreiten und zusätzlich auch noch den Begriff "Raubkopien" verwenden.)

1. Denke ich nicht, daß nur das Filesharing der alleinige Grund ist, warum die CD-Umsätze seit den späten 90ern zurückgehen.

Es ist vielmehr so, daß der CD-Markt ua. wohl auch durch nachfolgende Dinge nicht mehr als Indikator für das Wohlergehen eines Teils der Unterhaltungs-Industrie taugt.

  • Es gab einen demografischen Wandel in den vergangenen 10 Jahren, logisch, daß sich dann auch Marktanteile verschieben, zumal viele Produkte für den Markt genau auf diese Zielgruppe zielen.
  • bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen konkurrieren Musik und CD-Käufe zusätzlich mit vielen anderen Dingen, deren Anbieter meist auch noch die selben Unternehmen sind. Video-DVDs, TV-DVDs, Konsolen- und PC-Spiele, Handys und Gebühren. Wer sich also freut, daß PS3, XBox und Klingeltöne gut laufen, man Rekordumsätze bei dem Kaufloads melden kann, der sollte sich eigentlich nicht über einbrechende Umsätze und eine Umverteilung in den Märkten wundern dürfen.
  • einkommenschwächere Bevölkerungsschichten setzen scheinbar andere Prioritäten, nur zu logisch, daß dann auch Musikverkaufszahlen zurückgehen
  • In den 90ern waren viele Sammler noch damit beschäftigt alte Uralt-Medien wie LP, MC, MD, TB und viele viele Mitschnitte auf Tapes und MD durch reguläre CDs und Originale zu ersetzen. Das hat sicherlich auch die Zahlen hochgehalten. Ein ähnliches Ersetzungsphänomen gibt und gab es auch bei VHS durch die DVD. Vieles wird heute in DVD nochmal angeschafft, was man auf VHS oder nur als noch schlechteren TV-Mitschnitt besitzt.
  • Übrigens, wenn man auch bereit ist andere Studien als die von der Patente-, GEMA- und Disney-Urheber-Alleineinigkeits-Front anzuerkennen und nicht immer nur Stern-TV schaut und die "IFPI Brenner-Studie" liest, so kann man durchaus auf die Idee kommen, das etwas mit dem Geschäftsmodellen nicht stimmen und die ganze Diskussion an zu vielen Stellen einfach nur eine Masche ist, wie man auffallend hochpreisigen Kaufloads einen Anstrich von Legalität verpasst, also ein zusätzliches "Scheinmerkmal" einbaut.
    Links
  • Überhaupt dienen meiner Meinung viele der Raubkopierdiskussionen nur dazu um die Preise künstlich hochzuhalten, auch um zu verschleiern, daß man seit langem nicht die Preise den veränderten und preiswerteren Distributionsbedingungen angepasst hat. Die Gewinne die durch Konzentration der Märkte auf immer weniger Konzerne stattfand und die dadurch verstärkt möglichen Einsparungen bei Transport, Vertrieb und Marketing wurden jedenfalls nicht dank "informeller Preisabsprachen" in niedrige Preise an Konsumenten und Künstler weitergegeben. Preiskonkurrenz fand sowieso nie statt, da für die meisten Produkte dieser Industrie über Exklusiv-Vertriebsrechte zum Käufer gelangen. So etwas wie ein Wettbewerb nicht existiert, die Steuerungsmöglichkeiten für den Mainstream also alleinig bei nur wenigen Anbietern liegen.
  • Alle absoluten Zahlen über Downloads sind mWn. nur Schätzungen, meines Wissens hat auch keiner plausible Modelle vorgelegt, wie man die tatsächlichen Zahlen errechnen kann, geschweige denn wie sie ganz konkret mit den Zahlen für ein Medium gleichen Inhalts korrellieren und sich gegenseitig beeinflussen.
  • Darüberhinaus zerstören sich die Anbieter selbst den Markt, indem sie die Heavy Rotation und die "Wir spielen nur Hits"- und "Wohlfühlsender" erlauben und auch noch finanzieren und forcieren. Wer kauft schon eine Musik, die er innerhalb nur weniger Stunden bereits mehrfach über Rundfunk, TV, in einem MusikVideo, im Autoradio, als ungewollter Mithörer bei fremder Leute Klingelton und während des Einkaufens hören durfte.

    Seit fast 10 Jahren hält man uns doch seitens der sog. Analysisten und Berater der Indutsrie für völlig verblödet und gleichzeitg erhalten Anbieterkonzerne immer mehr Steuerungspotentiale über Politik, Justiz und Medien. Eben jene Berater versprachen und versprechen sicherlich ein immerwährendes Wachstum, welches wo doch nicht so beeinflussbar und planbar bleibt. Keinem anderen Industriezweig wird übrigens solch ein Steuerungspotential über seine Verwertungs- und Vertriebswege zugestanden wie den Medienanbietern. Es wird Zeit das zu ändern, notfalls eben durch Filesharing.

    Bisher jedenfalls ist keines der Unternehmen, welche seit einem jahrzehnt auf auffallend "hohem Niveau" klagen, am Filesharing kaputtgegangen. Im Gegenteil, trotzdem dass die Realeinkommen seit Jahren für jeden spürbar sinken, handelt es sich bei allen Anbietern um Konzerne, die weltweit ab und an mal durch hohe Gewinn-Meldungen an der Börse, Unternehmensaufkäufe oder Fusionen auffallen.

    Ich jedenfalls sehe keinerlei Existenzberechtigung für DRM Kopier- und Abspielsperren die sich aus der Existenz des Filesharings abgeleitet werden kann, schon gar nicht was die drastischen Vorgehensweisen der RIAA, IFPI oder das Abmahnunwesen und die wirklich unsachliche Sensations-Presse und die Zweckentfremdung von Steuermitteln durch Missbrauch unserer Justiz nun in irgendeiner Weise rechtfertigen würde.

    Diese Diskussionen führen wir doch aber nun schon seit Mitte der 1990er. Die Scheinargumente und simplen Erklärungs- und Rechtfertigungsversuche beider Seiten sind doch alle schon zigfach ausgetauscht und redundant genug wiederholt und an zig Stellen diskutiert worden.

    Woran es einfach hapert ist simple Dialog-Bereitschaft beider Seiten.

    Davon ab bin ich der Überzeugung, daß es einfach sowas wie eine Gegenseite zur sich immer weiter konzentrierenden Seite der Content- und Inhalteanbieter geben muss. Woher sollen denn sonst die Einflüsse kommen, die deren Machtkonzentration, Einfluss auf die Politik und den Missbrauch der Justiz kritisiert, dem ganzen irrsinnigen Treiben ein Gegengewicht verleiht?

    Für mich ist das was EMI und Steve Jobs jetzt diskutieren, nur eine absehbare und um mehr als acht Jahre verspätete Korrektur von Geschäftsmodellen, die längst nötig gewesen wäre. Nichts mehr.

    Was die öffentliche Meinung betrifft, so werden die Mayor-Labels jedenfalls zurecht für ihre Methoden kritisiert, zumal sie viel Arbeit und auch viel Geld in ihr Negativ-Image investiert haben. Eben das habe ich in meinen bisherigen Beiträgen ja auch vertreten.

    Für mich steht weder EMI noch ein Herr Jobs noch eine Firma wie Sony oder Apple als Saubermänner da. Im Gegenteil, "wer mit Dreck wirft macht sich eben auch die Hände schmutzig", und mit genügend Dreck haben die Medienkonzerne doch nun wirklich genug geworfen um sich in jeder Hinsicht unglaubwürdig zu machen.


  • [Beitrag von Hyperlink am 06. Apr 2007, 23:52 bearbeitet]
    Keinen_Plan
    Hat sich gelöscht
    #105 erstellt: 07. Apr 2007, 01:49
    Frohe Ostern.
    Hyperlink
    Inventar
    #106 erstellt: 07. Apr 2007, 03:04
    Dito
    Paesc
    Inventar
    #107 erstellt: 07. Apr 2007, 10:29
    Nun, dass eben gerade bei Musik-Freunden Musik-DVDs teils die CD-Käufe ersetzen, kann durchaus sein. Für mich bieten sie keine Alternative, höchstens eine Ergänzung. Aber das mag jeder sehen, wie er will.

    Dass CD-Verkäufe oftmals überteuert sind, stimmt bestimmt. Ich habe mal von Diskussionen seitens IFPI gehört, wegen angeblichen Raubkopierer-Verlusten nun die Gagen an die Künstler auf die Hälfte zu kürzen. Das ist nun schon ca. 2 oder 3 Jahre her und ich weiss auch nicht, ob dies nun umgesetzt wurde. Aber es zeigt, wie sich die Musikbranche Geld beschaffen will: eben nicht immer auf korrekte Weise. Ohne Künstler keine Verkäufe, da will mir wohl niemand widersprechen. Allerdings bin ich jederzeit bereit, für eine hochwertigere Aufnahme mehr Geld auszugeben - keine Frage.

    Dass nun Klingeltöne, Spielkonsolen- und PC-Spiel-Verkäufe usw. geringere CD-Verkäufe bewirken, wage ich stark zu bezeifeln. Ich musste leider auch schon feststellen, dass es nicht wenige Leute gibt, die Gratis-Downloads auf Filesharing-Basis als Alternative zu DRM-Downloads und CD-Käufen sehen - eben weil es kostenlos ist. Geiz ist geil scheint auch für die Beschaffung von Musik- und Video-Medien zu gelten... Allerdings habe ich auch schon von Leuten gehört, welchen es ungeheuer auf den Wecker ging, dass ihre mit PC-Kopierschutz versehene CD Abspielprobleme verursacht und sie sich deshalb von CD-Käufen distanzieren.

    Wenigstens nehmen diese sinnlosen und schädlichen Kopiersperren wieder ab, immerhin da hat die Musikindustrie dazugelernt... Ausgerechnet hochwertige Spieler verursachen nämlich Abspielprobleme, da sie sich stark an den Rainbow-Book-Normen, insbesondere der Red-Book-Norm, orientieren, um eine Wiedergabe auf bestmöglichem Niveau zu garantieren. Ein billiger Allesfresser-Spieler mag wohl fast alles abspielen, allerdings ist dann nicht garantiert, dass die Wiedergabe immer gleichbleibend hochwertig ist.

    Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass die Musik- und Filmbrache dazulernt - wenn auch mit viel Verspätung und erst nach Negativfolgen für ihre Machenschaften. EMI hat bereits einen Schritt getan. Eben gerade von EMI und Sony hätte ich am wenigsten eine Öffnung erwartet, hielten doch diese beiden Konzerne am längsten und erbittertsten an PC-Kopierschutz-Sperren für CDs fest.

    Greez
    Paesc


    [Beitrag von Paesc am 07. Apr 2007, 10:40 bearbeitet]
    Hyperlink
    Inventar
    #108 erstellt: 07. Apr 2007, 15:07

    Paesc schrieb:
    Eben gerade von EMI und Sony hätte ich am wenigsten eine Öffnung erwartet, hielten doch diese beiden Konzerne am längsten und erbittertsten an PC-Kopierschutz-Sperren für CDs fest.


    Nunja, selbst Verantwortliche bei "ganzkleinsanft", engl. als *Microsoft* ausgesprochen, denken wohl laut über den Einsatz von DRM nach.

    Eigentlich sollte jetzt jedem eher "Angst und Bange werden", was da wieder für Sauereien am Ende rauskommen. Aber lassen wir die "üblichen Verdächtigen" einfach mal Vorschläge machen, sehen was dabei rumkommt. Das es irgendwann einmal eine gewisse öffentliche Dialogbereitschaft und Auseinandersetzung über DRM geben wird war ja klar.

    Lange genug haben ja alle Kritiker wie auch Anbieter und Profiteure durch eine starre Grundhaltung und ein Sammelsurien gegenseitiger Vorwürfe und Schuldzuweisungen bewiesen, daß sie sich sehr gut mit dem was real abging arrangieren können. Woher der plötzliche Paradigmenwechsel ausgelöst wurde ist mir ein Rätsel, aber mit ein Grund ist, daß man nicht wie gewünscht in der Neuauflage eines bekannten Betriebssystems eines in den USA beheimateten Quasimonopolisten, das einbauen durfte, was denn gerne eingebaut gesehen hätte und das Aufrechterhalten der bisherigen durchaus durchschaubaren Strategien wohl nunehmend an Glaubwürdigkeit zu verlieren drohte, bzw. nicht mehr zu Zeiten der Stagnation und fehlenden Zuwächse in den Märkten passt.

    Bisher waren ja die eigentlichen Gewinner des "kalten Krieges" per DRM und simpler Einschüchterung durch die bekannten Drohgebärden nur die Unternehmen, die das DRM selbst auch anboten oder es preiswert einkaufen konnten. Eine weitere Hochrüstung hätte wohl auch einiges an Geld verschlungen und wie man das an den Prozessen gegen Unternehmen wie Apple und MS sieht, wäre auch vieles hier in Europa auch nicht durchsetzungsfähig gewesen, bzw. durch Eingriffe der Monopolwächter korrigiert worden. Offensichtlich zählen mehrere hundert Millionen schwere Schlappen vor Gericht mehr als legitime Kundenwünsche.

    Der erhöhte Aufwand im Umgang mit DRM-Dongles rechnet sich wohl nicht mehr so, vergrault offensichtlich wirklich ehrliche Kunden, die sich zurecht über mangelhafte oder gar nicht einmal existierende Interoprabilität beschweren. Unverschämter Weise verdiente man ja sogar noch am Support (Hotlines), oder hat diesen von Helfern im Netz und im Bekanntenkreis aufgefangen lassen.

    Aber an einen real spürbaren Paradigmenwechsel glaube ich noch nicht wirklich, da würde ich vor den Siegesfeierlichkeiten doch eher erst mal abwarten, was nun wirklich "dabei rumkommt", wenn sich mächtige Konzerne mit Einfluss auf die Politik plötzlich in Richtungsänderungen versuchen.


    [Beitrag von Hyperlink am 07. Apr 2007, 15:31 bearbeitet]
    cr
    Inventar
    #109 erstellt: 08. Apr 2007, 01:58

    Dass nun Klingeltöne, Spielkonsolen- und PC-Spiel-Verkäufe usw. geringere CD-Verkäufe bewirken, wage ich stark zu bezeifeln.

    Die Konkurrenz von Handy, DVD, PC-Games, Internet-Surfen zur CD sehe ich durchaus. Es muß dabei nicht nur eine finanzielle Frage sein, sondern auch ein Zeitproblem. Wenn ich jeden Tag mehr telefoniere, Internet-Surfe usw. fehlt einfach Zeit und Lust, soviel Musik zu hören und zu kaufen.

    Ferner wie bereits erwähnt: Das Nachkaufen von Musik auf CD, die man bereits auf LP hatte oder von früher kannte, hat maßgeblich zum CD-Boom ab Mitte der 80er beigetragen. Gerade Leute mit Klassik-LPs haben oft fast alles nachgekauft (ich zB), auch Popmusik. Vor allem habe ich (und auch andere) bereits seit 1981 keine LPs mehr gekauft, weil die Einführung der CD praktisch auf dem Tisch war. Ich habe der LP keine Sekunde nachgetrauert, sondern war echt froh, daß das endlich vorbei war.
    Hyperlink
    Inventar
    #110 erstellt: 08. Apr 2007, 02:36

    cr schrieb:
    Ich habe der LP keine Sekunde nachgetrauert, sondern war echt froh, daß das endlich vorbei war.


    Ich übrigens auch nicht. Ich habe diese Entscheidung seit 1984 übrigens auch nie bereut. Wahrscheinlich ist mir deshalb auch der Bandscheibenvorfall bei diversen Umzügen und bei diversen Jobs als DJ erspart geblieben. ;-)

    Platten haben mich nie klanglich sonderlich überzeugen können, sie sind und waren schopn immer schweineschwer, wenn man sie schleppen muss. Der Aufwand um den selben excellenten Klang einer CD zu erreichen ist vor allem finanziell ungleich höher und eigentlich mMn völliger Quatsch.


    [Beitrag von Hyperlink am 08. Apr 2007, 02:36 bearbeitet]
    Paesc
    Inventar
    #111 erstellt: 08. Apr 2007, 02:58

    Hyperlink schrieb:
    Platten haben mich nie klanglich sonderlich überzeugen können, sie sind und waren schopn immer schweineschwer, wenn man sie schleppen muss. Der Aufwand um den selben excellenten Klang einer CD zu erreichen ist vor allem finanziell ungleich höher und eigentlich mMn völliger Quatsch.


    Dem ist so. Wenn beispielsweise ein Plattenspieler gleich klingen soll wie ein CD-Spieler für 1000 Euro kostet er ungemein mehr...

    Zudem ist es ja für die Generationen, die noch mit der LP aufwuchsen oder auch noch länger keine Alternativen hatten, mitterlweile zum Sport geworden, ihre Vinyl-Schätze auf CD oder allenfalls DVD-Audio zu brennen - wenn die Ansprüche weniger hoch sind, allenfalls auch in MP3 zu archivieren.

    Ich habe die Platte glücklicherweise nur noch am Rande erlebt und von da an, als ich mir meine Musik kaufte, sofort zur CD gegriffen

    Greez
    Paesc
    Keinen_Plan
    Hat sich gelöscht
    #112 erstellt: 08. Apr 2007, 03:16

    Paesc schrieb:
    Dem ist so. Wenn beispielsweise ein Plattenspieler gleich klingen soll wie ein CD-Spieler für 1000 Euro kostet er ungemein mehr...


    CD Player für 1000 Euro? Was kommt aus dem was aus dem was aus dem Preiswerten für 50 Euro digital angeschlossen, nicht zu hören ist? Blöder Weise habe ich meinem Weibchen mal erklärt das es da keine Unterschiede geben kann, die würde mich zerhacken wenn ich sowas kaufe.
    kptools
    Hat sich gelöscht
    #113 erstellt: 08. Apr 2007, 09:47
    Hallo,

    Back TO Topic!

    Eine weitere(!) Diskussion Vinyl / CD ist hier nicht angesagt .

    Grüsse aus OWL

    kp
    Paesc
    Inventar
    #114 erstellt: 08. Apr 2007, 14:28

    Keinen_Plan schrieb:

    Paesc schrieb:
    Dem ist so. Wenn beispielsweise ein Plattenspieler gleich klingen soll wie ein CD-Spieler für 1000 Euro kostet er ungemein mehr...


    CD Player für 1000 Euro? Was kommt aus dem was aus dem was aus dem Preiswerten für 50 Euro digital angeschlossen, nicht zu hören ist? Blöder Weise habe ich meinem Weibchen mal erklärt das es da keine Unterschiede geben kann, die würde mich zerhacken wenn ich sowas kaufe. :KR


    Schau mal hier rein, wenn Dir was daran liegt, ob technisch aufwändige und hochpreisige Player nun sinnvoll sind oder nicht:

    http://www.hifi-foru...um_id=48&thread=8639

    Ich werde dort aber nicht weiter über Sinn, Unsinn, Definition von High-End- und Referenz-Playern usw. diskutieren, dazu wurde im genannten Thread schon mehr als genug geschrieben...

    Greez
    Paesc


    [Beitrag von Paesc am 08. Apr 2007, 14:39 bearbeitet]
    Keinen_Plan
    Hat sich gelöscht
    #115 erstellt: 08. Apr 2007, 16:46
    Schlimmer noch, es wurde sogar vergessen auf die Frage des OP zu antworten.
    hackball
    Neuling
    #116 erstellt: 23. Jun 2008, 17:28
    verkaufen die denn wirklich ihre bekanntesten künstler?
    kein geschäftsmann würde seine besten pferde im stall verhökern! ich meine itunes ist grösstenteils immernoch mit drmgeschützten tracks bestückt...
    glaube kaum, dass sowas nachhaltig ist!
    Paesc
    Inventar
    #117 erstellt: 28. Jun 2008, 14:39

    hackball schrieb:
    verkaufen die denn wirklich ihre bekanntesten künstler?
    kein geschäftsmann würde seine besten pferde im stall verhökern!


    Downloads ohne DRM werden DRM-Downloads verdrängen. DRM-Files verursachen viel zu viele Probleme (Inkompatibilitäten, Einschränkungen). Ein wachsender Markt kann nur mit DRM-freien Songs entstehen. iTunes und andere bieten nach und nach immer mehr Files ohne DRM an. Das Modell ist gut: keine DRM, doppelte Bitrate (256 kbps). Diese Files kosten zwar etwas mehr, bieten aber auch ein grosses Plus.

    Der nächste Schritt wären verlustfreie Lossless-Downloads. Die sind bisher nur sehr spärlich gesät. Mit Lossless würden dann auch die lukrativen Klang-Fans angesprochen, welche zu Hauf Musik kaufen und auch bereit sind, etwas mehr zu bezahlen für mehr Klang. Das würde einen enormes Wachstum für die Downloads bescheren und die CD evtl. endgültig als No. 1 für den Kauf digitaler Musik verdrängen.

    Greez
    Paesc
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