HUAWEI und Audio - Einfach nur "komplett kaputt"?

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AlexG1990
Inventar
#1 erstellt: 29. Jun 2019, 11:42
Moin!

Ich hatte gerade gestern bei einem Bekannten die Gelegenheit, mal 2 verschiedene Huawei-Geräte in Sachen Audio zu testen:
- Mate 9 (Smartphone)
- MediaPad M5 Pro (Tablett)

...beide in Originalzustand mit aktuellster Android 9.0-Firmware.

Das Mate 9 hat einen Klinkenausgang, dem M5 Pro-Tablett liegt ein USB-C-Dongle auf Klinke bei (ein rein analoger Passiv-Adapter - der DAC nach wie vor im Gerät).

Hatte die beiden zunächst mit meinen Kopfhörern (Klinke) angetestet, und mir fiel SOFORT auf, dass da bei beiden Geräten etwas GEWALTIG nicht stimmt!

Es geht nicht um irgendwelche audiophilen Feinheiten, sondern um ein GRUNDLEGENDES Problem, was diese Geräte in Sachen Audio zu haben scheinen!

Als Referenz hatte ich ( - etwas Oldschool - ) mein gemoddetes altes S4 Mini VE/Plus mit sehr gutem Audio dabei.
Verglichen habe ich mit dem selben Song als gute MP3...

Jedgliches Audio, was von einem der beiden Huawei-Geräte abgespielt wird, klingt komplett flach, und nahezu wie "Mono" mit fast völlig zerstörtem Stereo-Bild.
Dabei ist es EGAL, ob man analog per Klinke, oder per Bluetooth-A2DP verbindet.

Zuerst habe ich geschaut, ob es am Huawei Stock-Audio-Player liegt - nein, per Spotify, Youtube, etc. - genau das selbe.
Dann bieten die 2 Geräte unterschiedliche Audio-Einstellungen: Das Mate 9 nur einen schaltbaren "dts"-Effekt, der - wenn eingeschaltet - das ganze endgültig nach "Babyphone" klingen lässt.
Und das M5-Tablett hat einen System-Equalizer und eine EQ-Vorauswahl zwischen "In-Ear", "Ohrhörer", "Kopfhörer" - was beides nur dann aktiv ist, wenn man per Klinke etwas anschließt. Kann man aber auch alles komplett deaktivieren. Per BT ist es immer komplett deaktiviert/ausgegraut.
Also AUS mit dem ganzen Mist!

Dann habe ich folgende Kombinationen alle ausprobiert:
- Kopfhörer per Klinke
- Stereoanlage per Klinke
- Kopfhörer per BT
- Stereoanlage/Lautsprecher per BT

...ÜBERALL das selbe! Und das bei BEIDEN Huawei-Geräten!

(...mein Samsung im Vergleich eine komplette Offenbarung - nämlich "einfach nur" 1:1 Linear!)


Nun:

Da ich zunächst per Kabel-Kopfhörer getestet hatte, war mir schon sofort klar, dass das mit dem DAC gar nichts zu tun haben kann - so etwas mieses lässt sich gar nicht mehr bauen .
Das bestätigte sich ja dann auch beim Test über Bluetooth-A2DP - das selbe.
Die Player-App habe ich auch ausschließen können.

Nebenbei schien mir der Ton auf höchster Stufe irgendwie noch zusätzlich verzerrt zu sein...
Und ja: Test mit einem 1kHz-0dBFS-Sinus zeigte, das ab Stufe 14/15 clipping entsteht (wieder auf allen Kanälen, auch BT...bis 13/15 ist es "clean").

Abgesehen davon, haben die Analog-Ausgänge bei beiden eine bekanntermaßen sehr niedrige Ausgangsspannung von grob ~230mV @ 0dBFS - (auf Stufe 13, bevor digitales Clipping erfolgt).
Mit diesen geringen voreingestellten Ausgangsspannungen von <250mV (fast jeder Chipset kann hardwareseitig mindestens 1V rms) bringt man Kopfhörer die den Namen verdient haben bestenfalls auf leicht erhöhte Lautstärke, und ein Anschluss an Line-In-/Aux-Eingängen ist auch reichlich sinnlos.

An der Stelle habe ich mit meinen Tests dann auch komplett resigniert aufgehört...

-----------------------------------------------------------

Alles in allem ist das ein SCHLECHTER WITZ! Und das nahezu in gleicher Weise bei 2 verschiedenen Huawei-Geräten aus den letzten 2 Jahren...

Es muss also ein grundlegendes Software-"Processing" im System eingebuden worden sein - anders bekommt man das Signal nicht derart KAPUTT.

Wie kann das sein, dass (abgesehen von dem Wirtschaftsskandal) Huawei inzwischen (noch!) einer der 3 Weltmarktfüher im Smartphone-Bereich ist, und dann SOWAS abliefert?
Haben die Millionenfachen Besitzer dieser Geräte keine Ohren?
Der Fehler betrifft ja jegliche Audioausgabe - egal ob mit Kopfhöreren per Klinke, oder per BT im Auto.


Ist das bei allen Huaweis so, und ist das schonmal jemandem aufgefallen?

.


[Beitrag von AlexG1990 am 29. Jun 2019, 11:59 bearbeitet]
Basstian85
Inventar
#2 erstellt: 29. Jun 2019, 11:59
Ich hatte vor einigen Monaten ein Mate 9 bekommen.

Bis vor dem Update auf Pie funktionierte nicht mal ein EQ per Kopfhörer. Hat man den aktiviert kam nur noch ein "Zischeln" aus dem KH-Ausgang. Huawei hatte anscheinend mit EMUI den Android internen EQ mit dem Oreo Update entfernt und durch seinen eigenen "Histen" genannt ersetzt. Dumm nur dass das Mate9 und ein anderes Phone das irgendwie nicht unterstützt haben und nun ohne EQ da standen. Hier und hier etwas mehr zu dem Problem.

Jetzt geht er aber wieder. Ich habe gestern Abend zum ersten mal per Kopfhörer reingehört (Beyerdynamic Custom Studio) und das klang wirklich nicht so toll, irgendwie komprimiert und basslastig. Der KZ ZSA IEM klang aber ganz gut. Höre jetzt am Wochenende nochmal mit ein paar anderen Kopfhörern rein. Sobald man den EQ aktiviert klingts aber noch etwas schlechter (auch wenn alle Fader auf Flat stehen). Als Player nutze ich Musicolet.

Vorher hatte ich ein WIKO Highway Signs, da war mir nichts negatives aufgefallen. Höre aber idR keine Musik per Smartphone...


[Beitrag von Basstian85 am 29. Jun 2019, 12:07 bearbeitet]
AlexG1990
Inventar
#3 erstellt: 29. Jun 2019, 12:29
Hi!

Aha...sind wir inzwischen soweit, dass man selbst irgenwelchen EQ-Apps "trendige Namen" verpassen muss?


Dumm nur dass das Mate9 und ein anderes Phone das irgendwie nicht unterstützt haben und nun ohne EQ da standen.

Was im Regelfall überhaupt kein Problem wäre. Man braucht gar keinen EQ, oder sonstige "Effekte", wenn man mit guten, individell passenden Kopfhörern hört.
Das ist es ja nicht...
Gab auch einige HTCs mit sehr guten Audio-DACs, die gar keinen Software-EQ integriert hatten...

Nee, da wird einfach die gesamte PCM-Summe vom System vor jeglicher Ausgabe komplett "kaputt-processed"...


Das ganze läuft grob gesagt normalerweise so (ähnlich wie bei Windows auch):

1) Quell-Datei/-Stream ->
2) Software-Player-App -> App-interne EQs/Effekte, 1:1 wenn ausgeschaltet
3) Ausgabe als PCM ans System (vorher Decodierung von komprimierten Formaten) ->
4) Digitaler System-Lautstärkeregler (PCM) + System-EQs/-Effekte ->

5a) PCM-Summe System -> DAC -> Klinke / interner Lautsprecher
5b) PCM-Summe System -> SBC-/AptX-/LDAC-Encoder für Bluetooth-A2DP
5c) PCM-Summe System -> digital USB-Audio-Out


...und bei "Punkt 4" wird halt ein Software-Processing gemacht, was das komplette Audio zerstört.


Die Devise ist hier immer "weniger ist mehr"!
Am Besten ist es immer, wenn 1. die Player-App lediglich abspielt/decodiert, und sonst gar nichts macht, 2. im System alle Effekte/EQs aus sind, und das Signal 1:1 bitidentisch weiterreichen - und dann kommt 3. auch gleich der DAC.

Bei Huawei wird als quasi "mit ABSICHT" alles "kaputt-processed"...
Da kannst du dann egal ob per USB, BT oder Klinke dranhängen was du willst, du bekommst kein sauberes PCM-Signal mehr aus dem System raus...

Würde mich nur mal interessieren, ob das bei ALLEN Huawei so ist? Das wäre ja irre...
...aber das scheint wohl in der Masse mal wieder KEINEN zu Bocken...hauptsache quakige Stereo-Lautsprecher mit irgend einem Marken-Branding - schon ist das "Geil"...

.


[Beitrag von AlexG1990 am 29. Jun 2019, 12:41 bearbeitet]
Thomaswww
Stammgast
#4 erstellt: 01. Jul 2019, 12:42
Hallo AlexG1990,

ich habe als Backup Handy ein Huawei Honor 5c mit Android 7. Dort hatte ich vor einem Jahr mal Spotify (Premium mit 320kbits) installiert. Mir ist dabei aufgefallen, dass der Sound über BT deutlich "anders" als über BT vom iPhone 7 klingt. Irgendwie mit weniger Bass und Höhen als beim iPhone.

Kann ich das irgendwie testen und dir damit weiterhelfen, deine Frage zu beantworten, ob noch weitere Huawei Geräte betroffen sind?


Gruß
Thomas
AlexG1990
Inventar
#5 erstellt: 01. Jul 2019, 17:28
Moin!

Ja nu, eigentlich ist es ja nicht mein Problem!
Die Geräte waren von einem Bekannten, und ich selbst habe immer von Huawei Abstand gehalten (warum weiß ich nicht genau, jetzt gibts nen Grund ), bin eher so "Fraktion Samsung)...

Trotzdem disktiere ich ab und an bei einigen Audio-Themen mit, oder mache zu sowas auch mal einen Thread auf...

---------------------

Deine Beobachtung reicht eigentlich schon, wenn du dabei alle verfügbaren EQs, Effekte und sonstige "Sound-Verbieger" abgeschaltet hattest...

Deswegen passt das auch nicht in einen anderen Thread von mir, wo es um filigrane Unterschiede von DAC-Amps geht, die sich in minimalen Unterschieden im Last-Betrieb mit sehr guten Kopfhörern ergeben können, oder um Unterschiede im Rauschabstand jenseits von <90dB, oder Ausgangsspannungen und -Impedanzen.

Nee - das hat damit ja nichts zu tun - jedes Handy muss in der Lage sein, komplett lineares Audio sowohl über Analog-Out (v.a. "unloaded"), als auch über Bluetooth (innerhalb der Grenzen von SBC/AptX/LDAC) ausgeben zu können.
Fast jedes Teil hat irgendwelche "Effekte", auch alle Arten von Soundchips/-Treibern am PC - aber die lassen sich komplett abschalten, bzw. sind (sollten) es ab Werk auch sein...

Dann macht Huawei tatsächlich jegliches Audio, was vom System ausgegeben wird, durch ein eingeschleiftes Processing "absichtlich" kaputt.

Die Masse interessiert es nicht!

Hier noch jemand der das gemerkt hat:
http://www.hifi-foru..._id=125&thread=10429

Klar kann man das "messen", was da passiert:
Indem man Test-Samples (Sinus-Sweeps, verschiedene L/R-Signale, bei verschiedenen dBFS-Pegeln) ausspielt, und über Line-In wieder aufnimmt (oder alternativ über Bluetooth-A2DP-Loopback - geht am PC).

Aber das spar dir...lohnt sich nicht.
Da ist einfach der Wurm drin...da muss ich dann nich auch noch messen, was die da verzapfen...

Gruß Alex!


[Beitrag von AlexG1990 am 01. Jul 2019, 17:33 bearbeitet]
Smut0r
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 09. Jul 2019, 08:36
Das Phänomen mit der extrem komprimierten Bühne hat mich bei meinem P9 vor über 2 Jahren auch extrem gestört. Der Klang war einfach nur permanent "vollgas". Habe damals angefangen extrem viel Pop zu hören Irgendwie scheint mir das ganze darauf ausgelegt zu sein.

Mittlerweile bin ich mit dem Soundchip meines Note 9 überaus zufrieden
AlexG1990
Inventar
#7 erstellt: 09. Jul 2019, 10:18

Mittlerweile bin ich mit dem Soundchip meines Note 9 überaus zufrieden

Keine Frage, die Samsungs sind eigentlich alle Audio-technisch komplett OK bis sehr gut.
(Außer einige GANZ alte: S2, S4, S4 Mini 1. Version - und einige ganz bestimmte "ausreißer")

...wobei das ja beu Huawei nichts mit dem "Soundchip" zu tun hat.
Die gesamte System-Audio-Ausgabe (auf allen Ausgabewegen) wird "processed" und ist für die Tonne (auch dann, wenn der Sounchip/DAC gar nicht involviert ist: Bluetooth, USB, ...)


Das Phänomen mit der extrem komprimierten Bühne hat mich bei meinem P9 vor über 2 Jahren auch extrem gestört. Der Klang war einfach nur permanent "vollgas". Habe damals angefangen extrem viel Pop zu hören

Und du hast das auch "einfach so" akzeptiert? Für mich wäre das ein komplettes NoGo für das ganze Gerät...
Das käme entweder weg, oder ich würde gar keine Musik mehr damit hören.

Popmusik höre ich (unter anderem) auch - aber auch die höre ich lieber komplett Linear! ;)


Irgendwie scheint mir das ganze darauf ausgelegt zu sein.

Haha... ;)
"Ausgelegt" ist das auf gar nix. Das ist einfach nur Müll...
Klingen tut das schlicht nach flachem Mono-Brei...


[Beitrag von AlexG1990 am 09. Jul 2019, 10:22 bearbeitet]
wimpel69
Stammgast
#8 erstellt: 11. Jul 2019, 20:34
Ich habe diverse Huawei Geräte (P20 Pro, P30 Pro, MediaPad M5). Über Bluetooth unterscheidet sich der Klang in keinster Weise von dem meines Samsung Galaxy S8 - wie sollte er auch.

Einzig könnte man die im Vergleich zum Samsung brüchigere BT-Verbindung ins Feld führen.
Smut0r
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 11. Jul 2019, 22:07

Keine Frage, die Samsungs sind eigentlich alle Audio-technisch komplett OK bis sehr gut.



...wobei das ja beu Huawei nichts mit dem "Soundchip" zu tun hat.


Glaube auch dass das weniger mit den Soundchip(s) zu tun hat, sondern eher wie die konfiguriert werden.

Beim Samsung bin ich mit dem gesamten Soundstack überaus zufrieden, alleine der super einfach zu bedienende, aber dann auch fein abänderbare EQ gefällt mir sehr. Außerdem habe ich den Eindruck, dass deren Bitupscaling wirklich was für die Dynamik bringt, wenn man sehr leise dreht.

Ohne jemals nachgesehen zu haben, ist es nicht so, dass man einen Soundchip normal auch für verschiedene Schwingverhalten konfigurieren kann, die dann Einfluss auf die Breite der Bühne haben, Stichwort "Slow Roll-off"? Habe das mal beim V30 und dem Fiio X5 als Option gesehen ...
AlexG1990
Inventar
#10 erstellt: 12. Jul 2019, 22:45

Ich habe diverse Huawei Geräte (P20 Pro, P30 Pro, MediaPad M5). Über Bluetooth unterscheidet sich der Klang in keinster Weise von dem meines Samsung Galaxy S8 - wie sollte er auch.

Hmm...
Mag ja sein, dass die diesen Mist beim P20/P30 wieder rausgeworfen haben...
Aber komisch dass es bei deinem M5 auch normal klingt - da war mir der wirklich miese "Huawei-Sound" ja auch aufgefallen.

Mit Bluetooth hatte das wie gesagt rein gar nichts zu tun. Gleiches Phenomen über Analog-Out, wie über BT.
Es ging ja nicht um irgendwelche "audiophilen Feinheiten" per Kopfhörer-Out.
Ja, über Bluetooth-A2DP wird die System-Summe durch einen SBC/AptX/...-Encoder gejagt, und dann per BT ans Zielgerät gestreamt. Dadurch ALLEINE kann sich (abgesehen von der Komprimierung) nix am Klang ändern. Allerdings genausowenig wie beim ADC, der die selbe System-Summe bekommt - der "kann" eigentlich auch nichts anderes als "Linear"...

Hatte ich ja schon geschrieben wie das in etwa funzt:

Das ganze läuft grob gesagt normalerweise so (ähnlich wie bei Windows auch):

1) Quell-Datei/-Stream ->
2) Software-Player-App -> App-interne EQs/Effekte, 1:1 wenn ausgeschaltet
3) Ausgabe als PCM ans System (vorher Decodierung von komprimierten Formaten) ->
4) Digitaler System-Lautstärkeregler (PCM) + System-EQs/-Effekte ->

5a) PCM-Summe System -> DAC -> Klinke / interner Lautsprecher
5b) PCM-Summe System -> SBC-/AptX-/LDAC-Encoder für Bluetooth-A2DP
5c) PCM-Summe System -> digital USB-Audio-Out


...und bei "Punkt 4" wird halt ein Software-Processing gemacht, was das komplette Audio zerstört.

...betrifft wenn also alle beliebigen Ausgabe-Wege. Die PCM-Summe wird halt vor der Ausgabe (wohin auch immer) übel processed.


Glaube auch dass das weniger mit den Soundchip(s) zu tun hat, sondern eher wie die konfiguriert werden.

Jain. Der "Soundchip" (DAC+Amp) ist NUR für den analogen Ausgang (und interne Speaker) zuständig.
Konfiguriert werden kann da auch nix. Der bekommt sein PCM-Signal vom System, und wandelt das (genauso wie der BT-Encoder).
Alles andere passiert davor.


Beim Samsung bin ich mit dem gesamten Soundstack überaus zufrieden, alleine der super einfach zu bedienende, aber dann auch fein abänderbare EQ gefällt mir sehr

Benutze zwar keine EQs oder Effekte, aber bei Samsung scheinen die System-EQs ("SoundAlive", etc.) wenigstens wirklich AUS zu sein, wenn dort alles auf Null steht. So "sollte" das auch sein.


Außerdem habe ich den Eindruck, dass deren Bitupscaling wirklich was für die Dynamik bringt, wenn man sehr leise dreht.

Andere Sache. Da sind wir wieder bei den "audiophilen Feinheiten" - nicht bei irgendwelchen GROBEN Fehlern oder absichtlichen "Schweinereien"...

.


[Beitrag von AlexG1990 am 12. Jul 2019, 22:45 bearbeitet]
scorp86
Stammgast
#11 erstellt: 13. Jul 2019, 12:37
Mein Huawai klingt sehr warm und gesoundet, hat zudem kaum Ausgangsleistung. So ein klangtechnisch wirklich gutes Handy hatte ich bisher noch nicht in der Hand - die Huawai sind da aber echt nicht besonders prall.
AlexG1990
Inventar
#12 erstellt: 13. Jul 2019, 16:43

Mein Huawai klingt sehr warm und gesoundet, hat zudem kaum Ausgangsleistung.

Jo, das "warm und gesoundet" dürfte das Problem sein. Das Processing eben...
Welches Modell ist es?

Die "Ausgangsleistung" am Analog-Out (eher die Spannung) ist bei allen Huawei wirklich SEHR gering.
bei den 2 von mir getesteten kommen ca. 250mVrms max. Pegelspannung raus - ziemlich schwach.
Das liegt aber an der Konfiguration in der Mixer-File, wo der DAC-Ausgangspegel bei Huwaei eben sehr stark runtergedreht ist (lässt sich nur mit Root ändern).
Praktisch alle DAC-Amps in Handys können hardwareseitig meistens max. 1Vrms (0dBV) ausgeben.


So ein klangtechnisch wirklich gutes Handy hatte ich bisher noch nicht in der Hand - die Huawai sind da aber echt nicht besonders prall.

Widerspruch ??
scorp86
Stammgast
#13 erstellt: 19. Jul 2019, 11:33
Wieso ist das ein Widerspruch? Ich finde das Huawai klangtechnisch nicht so gut und hatte klangtechnisch auch noch kein richtig gutes Handy in den Händen.

Vielleicht wäre es ja auch ne Option so einen Dragonfly Red zwischen zu klemmen?

Ich hab ein Huawai P10


[Beitrag von scorp86 am 19. Jul 2019, 11:33 bearbeitet]
bierman
Inventar
#14 erstellt: 22. Jul 2019, 10:08
Ich klemm mich mal hier ran:

habe aktuell seit fast vier Jahren ein iPhone 6s+ (das letzte iPhone mit Kopfhörerausgang) und ich brauche die analoge Buchse im Gerät unbedingt. Deshalb wird mein nächstes Telefon wohl oder übel ein Android-Gerät werden müssen.

Davor hatte ich fünf Jahre lang das iPhone 4. Mit beiden war ich audio-technisch sehr zufrieden. Ansonsten bin ich aber nicht an Apple gebunden, suche auch ein Gerät mit (sehr) guter Camera und sehe nicht ein noch mal mehr als 400 EUR für ein Telefon auszugeben.

Welches Android-Gerät kann ich kaufen um klanglich keinen Rückschritt hinnehmen zu müssen?
AlexG1990
Inventar
#15 erstellt: 22. Jul 2019, 11:38
Moin!

Sollte ja eigentlich kein Kauf-Thread werden - sondern eigentlich nur allgemein um die Audio-Ausgabe/-Processing bei einigen Huawei-Modell(reihe)n gehen, und die Beobachtung, die ich (wohl nicht alleine) da gemacht hab...
Schau dich da doch lieber mal in der "Mobile-HiFi"-Abteilung oder Kaufberatung um...

Trotzdem kurz :
Was die Klinke am Handy angeht bin ich der selben Meinung wie du, ich brauche die auch. Habe mir just gerade einen zusätzlichen, etwas "besseren" Over-Ear-Hörer gekauft - natürlich mit Kabel.
Auch wenn ich ihn (vorwiegend) am Handy nutze, lasse ich mir nicht von einem Tim Cook anno 2016 vorschreiben, dass *FAST* alle besseren Handys heute keinen Klinke-Out mehr haben - zumal ich den auch aus Line-Out im Auto und an diversen Anlagen nutze.
(Ja, Bluetooth ist "praktisch" in bestimmten Fällen, aber kein Ersatz für einen analogen (Kabel-)Audioausgang.)

Wenn du vom iPhone6s kommst, auf Android umsteigen willst, nen Top-Gerät mit guter Kamera PLUS Klinken-Ausgang willst, dann schau dich doch nach einem Samsung aus der S9/S10-Serie um.
Zumindest bei den "Großen" fällt mir da gar nichts anderes aktuelles ein.
(Klar, gibt noch einige kleinere China-Hersteller mit Top-Geräten und Klinke - aber wenn du vom iPhone her kommst, vielleicht nicht der beste Einstieg...)
Audio-Qualität bei den Exynox-Samsungs ist "sehr gut", bei den amerikanischen mit Qualcomm-DAC nochmal einen "mikroskopischen" Tick besser...
Der Output-Level ist bei den neueren Samsungs (ab Werk ohne Modifikation) auch schon recht ordentlich...ca. 750mV.

Ein S9/S10 solltest du auch wieder gut 4 Jahre nutzen können. Gibt zwar 2 Jahre nach Release immer das letzte Android-Update, aber ein 2 Jahre altes Android weiternutzen ist heute auch kein wirklicher Beinbruch mehr...IMHO.

Gruß Alex!


[Beitrag von AlexG1990 am 22. Jul 2019, 11:41 bearbeitet]
bahnrat
Stammgast
#16 erstellt: 22. Jul 2019, 12:45

AlexG1990 (Beitrag #15) schrieb:

Der Output-Level ist bei den neueren Samsungs (ab Werk ohne Modifikation) auch schon recht ordentlich...ca. 750mV.

Aber immernoch mit EU-Lautstärkebegrenzung.
Prolly
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 22. Jul 2019, 13:03

wimpel69 (Beitrag #8) schrieb:
Ich habe diverse Huawei Geräte (P20 Pro, P30 Pro, MediaPad M5). Über Bluetooth unterscheidet sich der Klang in keinster Weise von dem meines Samsung Galaxy S8 - wie sollte er auch.

Einzig könnte man die im Vergleich zum Samsung brüchigere BT-Verbindung ins Feld führen.



Nicht nur das..
das System ist verbugt,
Sprich haste im Hintergrund paar Apps geöffnet, nebenher surfste mit dem Browser,
willst kurz Musik über BT stoppen, weiterdrucken, weiterspielen,
zack... trotz bestehender BT Verbindung spielte dann das Gerät selbst auf den Lautsprechern ab..
neu koppeln usw...
Ja ist leider noch nicht ausgereift das ganze, ABER war nur beim MediaPad M5
das Nova kann ich lustigerweise als BT Fernbedienung wiederum empfehlen...
AlexG1990
Inventar
#18 erstellt: 22. Jul 2019, 18:03
SELBST-ZITAT und RICHTIGSTELLUNG:

Wenn du vom iPhone6s kommst, auf Android umsteigen willst, nen Top-Gerät mit guter Kamera PLUS Klinken-Ausgang willst, dann schau dich doch nach einem Samsung aus der S9/S10-Serie um.
Zumindest bei den "Großen" fällt mir da gar nichts anderes aktuelles ein.

...natürlich hab ich neben den Samsungs die LG's (V30, V40) noch vergessen!
Die mit dem dedizierten "HighEnd" SSabre-DAC. Die gibt's natürlich auch noch - MIT Klinke.
Keine Ahnung wie da die Kameras sind - "schlecht" bestimmt auch nicht...

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Aber immernoch mit EU-Lautstärkebegrenzung.

Dieser "sinnfreie Hirnriss" besagt meines Wissens nur, dass das Gerät mit den Beipack-Kopfhörern (!) nicht "lauter" als 100dB gehen darf...
Wie genau das gemessen werden muss, und welchen Signal-Crest die "annehmen" (nen vollausgesteuerten Sinus?), keine Ahnung...
Die "Gesamt-Maximal-Lautstärke" hängt eben von 1. spezifische Hörer-Impedanz, 2. Ausgangsimpedanz, 3. Max. (Unloaded-)Spannung (1. + 2. + 3. = Max. abgegebene Leistung), sowie abschließend dem Hörer-Wirkungsgrad (dB/mW) ab.
Die Hersteller designen eben ihre Billig-Beipack-Hörer, und am Schluss wird eben die Ausgangsspannung des "dazugehörigen Handys" in der Mixer-Config so angepasst, dass die Beipack-Dinger daran max. 100dB abgeben. Da kommt dann halt "irgendwas" zwischen 200 und 800 mV bei raus, und ist bei jedem Handy je nach Beipack-Hörern unterschiedlich...
Schließt'e nen anderen Hörer (andere Impedanz, anderer Wirkungsgrad) an, haste nen komplett anderen Lautstärke-Wert.

Die max. Ausgangsspannung der DAC-Amp's ist bei den aller meinsten Handys unloadad ~1V RMS, bzw. ca. 0dBV (wegen 3,3V Wandler-Betriebsspannung). (Ein paar spezielle Handys mit dediziertem DAC können auch mehr.)
Eine "Lautstärkebegrenzung" im "technischen Sinne" gibt's nich - nur eben die System-Mixer-File, wo sich der maximale Hardware-Ausgangspegel digitalseitig um "xx" dB verringern lässt.

Ich war schon immer dafür, dass die ihre billigen Beipack-Strippen halt einfach so hoch-ohmig, oder mit so schwachem Wirkungsgrad machen sollen, dass die bei 1V dann eben die vorgeschriebenen 100dB machen...
"Schon" könnten die Hersteller den DAC ab Werk (Original-Firmware ohne Root o.ä.) mit vollem Hardware-Pegel laufen lassen...

...dann hätte es auch NIE so Probleme gegeben wie "mein Handy ist an meinen KHs zu leise", oder "Mein Aux-Anschluss im Auto ist vieeel Leiser als Radio und CD"...

...aber dazu hatte ich schon woanders an einigen Stellen einiges zu geschrieben.

"Technisch sinnvoll" ist da nur: Maximal mögliche Pegelspannung der Hardware, und was schlussendlich die vom Anwender gewählte Lautstärke an den von ihm gewählten KHs angeht, gibt es nur entweder:
a) Gefühl und Verstand einschalten! ODER...
b) Es übertreiben, Hörschaden bekommen...selbst schuld.

(...an einem potenten HiFi-Amp oder KH-Verstärker kann ich mir auch - ganz ohne die liebe EU - mit einem wirkungsgradstarken 16-Ohm-Hörer die Trommelfelle ins JENSEITS pusten...sofern ich das wirklich vorhätte... )

Ordentlich Pegel-Reserve ist NUR von Vorteil, nämlich entweder für hoherohmige Hörer (und Aux-/Line-Eingänge), UND/ODER für leiser und dynamischer gemasterte Aufnahmen, die "etwas mehr" wie -6dBFS "Crest" haben, als "über-masterte" Chart-Songs...
Leiser drehen geht immer...

Hab mein eigenes Handy gerootet, und den Pegel auf maximale 1V RMS gesetzt...
Wenn ich da mit meinen bevorzugten 16-Ohm(!)-Hörern einen hoch-gemasterten Chart-Song auf 15/15 drehen würde, würden wohl nicht nur meine Ohren rausfliegen, sondern auch die KHs irgendwann Schaden nehmen - das ist BRACHIAL.
Aber wenn ich leisere/dynamischere/ältere Songs höre (einfachstes Beispiel wären alte Pink Floyd oder Dire Straits - oder auch extrem leise aufgenommene YouTube-Videos, es gibt 1000 Beispiele), DA kann ich dann doch ab und an mal auf 14/15 bis 15/15 gehen, um es wirklich "normal-ordentlich laut" zu bekommen!
...und GENAU DA ist man froh um die Pegel-Reserve.
(...oder eben beim Anschluss an Line-Eingängen wie Autoradio, Aktivboxen/Anlagen, etc. - da sind 0dBFS->0dBV "Standard". Oder hochwertige HiFi-Kopfhörer mit bis zu 250 Ohm - da kommt dann auch zumindest akzeptabel was an Lautstärke bei rum, wenn ich die direkt ans Handy hänge...)


Bei "PluuTuuff"-Kopfhörern ( = komprimiertes Digital-PCM, 0dBFS) kommt es natürlich auf die Ausgangsspannung der im Hörer integrierten DAC-Amp's in kombination mit Impedanz/Wirkungsgrad der verbauten KH-Treiber an, "wie laut" das ganze dann maximal geht.
Selbes Prinzip, nur dass da eben der Hersteller der KHs komplett intern darüber "bestimmt", wie hoch die Ausgangsspannung ist und "wie laut" das ganze maximal geht...
Interessante Frage, ob BT-Kopfhörer als Gesamtpaket auch einer "gesetzlichen Begrenzung" unterliegen?

Die lieben Politiker, die sich Sorgen um unsere Ohren machen...
Technik ist für die ja "Neuland".
...denen ihr Kassetten-Walkman von 1990 hat bestimmt noch einen VIEL zu hohen Ausgangspegel!

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ZURÜCK ZU HUAWEI:


Nicht nur das..
das System ist verbugt,
Sprich haste im Hintergrund paar Apps geöffnet, nebenher surfste mit dem Browser,
willst kurz Musik über BT stoppen, weiterdrucken, weiterspielen,
zack... trotz bestehender BT Verbindung spielte dann das Gerät selbst auf den Lautsprechern ab..
neu koppeln usw...
Ja ist leider noch nicht ausgereift das ganze, ABER war nur beim MediaPad M5
das Nova kann ich lustigerweise als BT Fernbedienung wiederum empfehlen...

Kann ich jetzt nichts dazu sagen, hat ja auch mit Audio direkt nichts zu tun - auch wenn diese Fehler jetzt auch nicht gerade eine "Tugend" sind...

Nochmal:
Was den miesen "Mono-Flach-Klang" betrifft, den ich und ein paar andere bei diversen Huawei-Modellen festgestellt haben...
Mit Bluetooth oder Klinke hat das gar nix zu tun, die System-Summe wird da eindeutig "vor-processed". Also da wird "aktiv etwas getan" um das Audio so mies zu kriegen.
Die System-Summe geht am Ende als PCM-Stream wahlweise *entweder* auf den DAC, *oder* auf den Bluetooth-Encoder.
Letztere ändern nichts mehr am Klang - der Mist passiert (gleichermaßen) schon DAVOR.

Es mag ja sein, dass das bei den P20/P30 Pro nun "verbessert" - im Sinne von "weggelassen" - wurde.

Mich wundert nur, dass dieser "Mies-Klang" bei @wimpel69 mit dem MediaPad M5 NICHT auftritt (wie gesagt, egal ob BT oder Analog).
...beim M5 hatte ich ihn EINDEUTIG festgestellt.

Hmm...

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@scorp86:


Wieso ist das ein Widerspruch? Ich finde das Huawai klangtechnisch nicht so gut und hatte klangtechnisch auch noch kein richtig gutes Handy in den Händen.

Naja, was du generell bei ALLEN Huawei bemängeln wirst, ist die geringe Ausgangs-Lautstärke (Pegel) an der Klinke (egal ob nativ oder per Adapter).
Da ist der Mixer eben ab Werk einfach STARK zurückgefahren (~250mV).
Das alleine hat mit dem Klang noch nichts zu tun.


Vielleicht wäre es ja auch ne Option so einen Dragonfly Red zwischen zu klemmen?

Ich hab ein Huawai P10

Wenn die P20/P30 dieses miese Audio-Processing NICHT mehr machen *SOLLTEN*, dann wäre anzunehmen, dass das beim P10 auch evtl. schon "entfernt wurde".
Dann wäre das eine Option. Dieser "Dragonfly" (oder was auch immer per USB) hat immerhin einen _deutlich_ höheren Ausgangspegel.
Wenn nicht, bekämst du bei einem Huawei MIT diesem "Mies-Processing" auch per USB-DAC den selben Mist (nur in "lauter") geliefert. Den auch ein USB-DAC bekommt die System-PCM-Summe, genau wie per Analog-DAC oder per BT...

.


[Beitrag von AlexG1990 am 22. Jul 2019, 18:42 bearbeitet]
bahnrat
Stammgast
#19 erstellt: 22. Jul 2019, 18:46

AlexG1990 (Beitrag #18) schrieb:
SELBST-ZITAT und RICHTIGSTELLUNG:
(...) Dieser "sinnfreie Hirnriss" besagt meines Wissens nur, dass das Gerät mit den Beipack-Kopfhörern (!) nicht "lauter" als 100dB gehen darf (...)
Schließt'e nen anderen Hörer (andere Impedanz, anderer Wirkungsgrad) an, haste nen komplett anderen Lautstärke-Wert (...)

Aber auch 102db-Kopfhörer sind nicht wirklich laut. Da müsste man schon in der Config rummurksen wenn man mehr möchte. Aber da bleibe ich lieber bei meinem DAC mit iPod, und wenn mein DAP da ist wird nur der benutzt. Das Smartphone wird nur zur Not eingesetzt.
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