Mobile Anlage auf Basis von Car-Hifi

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cuco
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Mai 2008, 17:17
Hi

Ich hoffe mal, ich bin hier richtig in diesem Bereich Und ähm ich bin nicht sooo gebildet auf dem Hifi Gebiet, aber schauen wir mal...

Zuerst mal die Vorgeschichte. Also von Sound quasi immer und überall träumt ja quasi jeder - die Handyindustrie hat das auch erfasst und die Bürger können sich von quäkenden Sounds an jeder Straßenecke aus jedem Handy begeistern lassen - oder auch nicht :-D Es klingt schließlich grauenvoll...
So hab aber auch ich mal diese Idee gehabt - und das war noch zu Zeiten, als Handys das Wort polyphon noch nicht einmal kannten. Ich wollte aus günstigsten und einfachsten Mitteln eine kleine mobile Anlage bauen.

Also Versuch 1: Die ersten Boxen waren zwei alte "Quadral Allsonic SM40". Die habe ich mal im Tausch gegen einen Grafikkartenlüfter von einem Kumpel bekommen, ohne Verstärker (der war hinüber). Da stecken zwei ca. 7,5cm Breitbandchassis drin. Als Verstärker sollte ein Modul von Conrad herhalten, hatte glaube ich 12 Watt und war Anschlussfertig. Akku ran, Signal ran, Lautsprecher ran, kostet nur glaub 7 Euro und fertig. Dazu hatte ich zwei kleine Blei/Trocken-Akkus besorgt, jeweils 6V 12Ah. So weit zur Theorie, der Klang war nicht wie erwartet einfach nur schlecht, sondern sogar grauenvoll. Klang so, als käme ab 300 Hz nach unten hin gar nichts mehr raus. Hatte eher das Feeling von Kopfhöhrern im Zahnputzbecher...

Dann kam Versuch 2 - eigentlic eher durch Zufall... Ich war noch am Suchen nach einem günstigen, kleinen Verstärker, während ich zufällig mal ein Autoradio (Blaupunkt Dresden 128) aus einem Mülleimer im Bootshaus gefischt habe. Wollte es eigentlich als Elektronik-Ersatzteillager benutzen. Aber vorher habe ich es gereinigt (war voll Schlamm, offensichtlich also aus dem Wasser gefischt) und die Sicherung überbrückt und einmal angeschlossen - wie durch ein Wunder, es ging. Kaum zu glauben - das Ding ist robust. Also hab ich die beiden 6V Akkus zu einem 12V Akku zusammenschaltet, die Kabel alle ans Autoradio gelötet und fertig war die mobile Anlage. Adapter von 3,5mm Klinke auf Kassette in den Kassettenschacht und fertig. Für das Geld, was ich ausgegeben hatte und die Qualität der Bauteile, klang das erstaunlich gut. Und ich stelle hohe Ansprüche... Selbst Ansätze von Bass auch bei hohen Lautstärken war da! Und das ganze passte locker in einen Fahrradkorb, war sogar noch Platz. So konnte man das ganze dann eben mitnehmen, irgendwohin stellen und laufen lassen, oder auf einer Fahrradtour beispielsweise am Vatertag während der Fahrt auf ordentlicher Lautstärke laufen lassen. War echt cool eigentlich, enstprach genau meinen Ansprüchen (klein, günstig und trotzdem nicht sooo schlecht, halt brauchbar).
Das Ende von Versuch 2: So weit so gut, aber dann kam letztes Jahr das Ende von diesem Projekt - ich hatte die Anlage wieder wie jedes Jahr Vatertag auf meinem Fahrrad in Betrieb und wir haben bei guter Lautstärke ordentlich gefeiert. Auf dem Rückweg war dann auch wieder der Akku leer, aber gut, so 6-8 Stunden auf fast voller Lautstärke, dann ist halt Schluss. Ich hab bloß leider vergessen, den Akku wieder zu laden und der hat ca. 10-11 Monate so komplett entladen gestanden - der Tod für den Bleiakku. Einer der beiden 6V Blocks bringt nur noch 2,5V und lässt sich nicht mehr laden. Aber ich dachte zumindestens das Radio und die Boxen werden wohl noch in Ordnung sein, muss nur die Kabel wieder anlöten bzw. mal auswechseln. Die hatten teilweise Kabelbruch. Das hab ich dann auch gemacht, aber leider kam trotzdem nicht wirklich was aus den Boxen. Es war extrem leise, wenn man aufgedreht hat, klang es wie ein extrem stark übersteuerndes Signal und die Kühlkörper des Radios wurden sehr sehr heiß... Meine Messungen ergaben, dass die Boxen nur noch 0,36 Ohm Widerstand haben. Fragt mich nicht, wie man das schafft, aber das ist für 4 Ohm Boxen ein bisschen wenig. Also waren die Boxen hinüber... Und die Endstufe hatte den Betrieb an 0,4 Ohm auch nicht überlebt, das Radio war ebenfalls hinüber. Kurz: Alles kaputt

Versuch 3 - der aktuelle: Ich wollte aber wieder eine mobile Anlage haben und diese Vatertag wieder mitnehmen. Ich war schon spät dran von der Zeit her und konnte daher nix mehr bestellen... Den ersten Schock bekam ich bei den Bleiakkus - die Bleipreise sind auf das 3-4 fache gestiegen und daher die Akkus auch extrem teuer geworden. Ein billigst-Motorradakku aus China kam dann aber doch meinen Preisvorstellungen nahe. 12V, 24Ah, Bleisäure, 29 €. Dann fehlte noch eine Endstufe und ein neues paar Lautsprecher. Also die Autohändler und den Elektronikfachmarkt der Expert-Kette hier im Ort abgeklappert und festgestellt - günstig kommst du nicht weg. Billige Autoradios gibs nicht mehr und Mini-Endstufen findet man hier auch nicht. Die drei günstigsten Endstufen hab ich dann im expert-Markt gefunden, eine Mac-Audio irgendwas, eine Magnat Edition Two und eine Blaupunkt GTA irgendwas. Preise waren 49,99 für Mac-Audio, 49 für die Magnat und 50 für die Blaupunkt. Leistungen lagen (4Ohm, Nennleistung/RMS) bei 2x60, 2x55 und 2x60 Watt. Ich hab mich dann für die Magnat entschieden, mit 5 Watt weniger vielleicht geringfügig stromsparender, noch zumindestens 1 Euro günstiger und mit Magnat hab ich wenigstens was brauchbares, denke ich. Dazu dann noch ein paar Blaupunkt GTx 352 2-Wege-Coaxial Chassis für 18,99. Die haben 25 Watt und waren mit 8,7cm die einzigen, die ich finden konnte, die ich in die alten Lautsprechergehäuse einbauen kann. Ich hatte nämlich keine Lust, auch noch erst neue Gehäuse zu konstruieren.
Der Zusammenbau: Die Chassis ließen sich gut in die alten Quadral-Gehäuse einbauen, das ganze dann mit Akku und Endstufe in den Fahrradkorb eingebaut, verkabelt, befestigt, gepolstert und gut ist. Pegel usw. eingestellt und fertig war die neue Form der Anlage. Funktioniert gut...
Der Test: Lautstärkemäßig wohl noch über der Lösung von Versuch 2 und vor allen Dingen (ich nenn es mal so) durchdringender. Also auch in größerer Entfernung noch gut hörbar und ohne deutlichen Verlust an Musikqualität. Vom Klang her sind die Blaupunkt-Boxen aber (wie erwartet) nur mittelmäßig und gerade im (Tief-)Bass-Bereich sehr schwach. Ich hätte nichts anderes erwartet, wenn die Quadral-Breitbandchassis vorher nicht diesen Bereich für ihre Größe erstaunlich gut gemeistert hätten und ich daher mehr gewohnt war. Aber für eine mobile Anlage definitiv OK.
Der erste Einsatz: ...war natürlich am Vatertag Wieder hinten auf das Fahrrad "geschnürt" und bei hoher Lautstärke auf der Fahrradtour mit Freunden laufen gelassen. Auf dem Hinweg hab ich den Bass mit Equalizer vom Discman noch ziemlich rausgedreht, ich dachte, die neue Endstufe wird wohl viel Strom ziehen und daher muss ich sparsamer sein, außerdem hing noch eine 30W Sirene mit am Akku, die auch des öfteren betätigt wurde. Auf dem Rückweg hab ich dann aber nochmal alles rausgeholt. Bilanz zu Hause: Mein Ladegerät sagte mir, dass gerade einmal 9,6Ah aus dem Akku entladen worden sind - also nicht mal die Hälfte, gerade mal über einem drittel. Bei einer Betriebszeit von ca. 7 Stunden... Das heißt: Das ist noch was möglich
Erweiterung/Zukunft?: Ich hab nun überlegt, ob man es irgendwie schafft, im Bassbereich noch mehr rauszuholen. Von meiner 2.1 Soundanlage am PC kenn ich nämlich, dass auch mit dem 13cm Subwoofer ein einwandfreier, gut klingender Tiefbass bis zu mittelhohen Lautstärken möglich ist - und das Soundsystem hat echt wenig gekostet. Also hatte ich schon überlegt, wie man sowas am Besten auch an dieser mobilen Anlage integriert... Vorher wollte ich aber erstmal gucken, was "Tri-Mode-fähig" bedeutet, da die Endstufe das kann. Wenn ich das richtig sehe, entspricht das genau dem, was ich suche, oder? Eben das 2 Satelliten-System durch einen Subwoofer zu erweitern. Die Endstufe ist nämlich brückbar und 2 Ohm stabil und damit eben auch Tri-Mode geeignet. Dazu aber ein paar Fragen:
Was brauch ich dafür? Eine Tri-Mode-Weiche und einen Subwoofer - sonst noch was?
Welche Ausgangsleistung kann ich dann nutzen? Die Leistung im 4 Ohm Betrieb (2x55Watt=110Watt auf die drei Lautsprecher verteilt) oder die Leistung im 2 Ohm Betrieb (2x75 Watt=150 Watt auf die drei Boxen)?
Und verliere ich durch TriMode den Stereoeffekt?
Wie wird TriMode eigentlich geschaltet, damit das "passt"/funktioniert?
Und dann noch die Bauteilefrage:
Welche Tri-Mode-Weiche sollte ich nehmen?
Und welchen Subwoofer? Ich suche halt wieder was relativ kleines, günstiges, was aber eben einen brauchbaren Tiefbass bringt. Und am besten schon im Gehäuse und nicht nur das Chassi.

So viel zu meinem Projekt Jetzt freu ich mich auf Kommentare, Anregungen, Kritik und evtl. ein paar Antworten auf meine Fragen...

Gruß Tobias


[Beitrag von cuco am 03. Mai 2008, 17:19 bearbeitet]
joogie
Stammgast
#2 erstellt: 04. Mai 2008, 11:07
hört sich doch ganz lustich an. aber ich denke mit guten gebrauchten komponenten und ordentlichem gebrauchten kompo wärst du günstiger und auch besser gefahren. aber solangs dir gefällt. und naja am vatertag braucht man ja auch net soo viel klang
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