Röhrenklang trotz Transistorverstärker :o) (Röhren"vorstufe" im Auto)

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tretmine
Inventar
#1 erstellt: 29. Jun 2007, 10:49
Servus!

Schon einige Wochen bzw. Monate schwirrt mir dieses Projekt im Hirn herum. Röhrensound ohne alles umzubauen und der Möglichkeit der Rückrüstbarkeit durch einen einzigen Knopfdruck. Und nicht mehr als 12V, keinen Ausgangstrafo, keine komplizierten Messungen/Berechnungen und absolut leicht zu erhaltende Röhren (die bis heute noch hergestellt werden)!

Die Idee war, dass ich einfach einen Kleinstverstärker in die Cinchkabel schleife.

Nun, nachdem ich mich im Internet mal wieder auf unzähligen Seiten durchgeschlagen habe, bestellte ich mir dann dieses Buch: http://www.b-kainka.de/roehren.htm

Meine erste Hoffnungen schwanden, als ich dieses Buch durchblätterte und leider keine ernstzunehmende Röhrenschaltung im Gegentakt für 12V fand. Erst ab 32V gehts los. Schade! Denn ohne Gegentakt-Schaltung sind die Verzerrungen hoch. Zwar wird das Prinzip der Gegentaktschaltung beschrieben und erklärt. Ich habe jedoch Angst einfach etwas selbst zu berechnen/zu bauen. Nicht, dass der Verstärker nachher schwingt oder gefährlich stark durch einen Gitterstrom verzerrt und meine völlig ungeschützten Lautsprecher (vor allem Hochtöner) grillt - die Transistorverstärker verstärken leider natürlich auch "Schrottsignale" der Röhren...

Ein Kopfhörerverstärker (Class A) wird auf der Seite 81 beschrieben. Nun dieses Teil habe ich vor.

Wie sieht das Projekt nun aus?

Bitte beachtet, dass ich hier nicht aufgrund (c)-Rechte den Schaltplan nachzeichnen will. Ich hab keine Ahnung ob dieser Schaltplan zwar die nötige Schöpfungshöhe erreicht (sehr einfach und eine Standardschaltung), aber dazu bin ich einfach zu unsicher. Kauft euch einfach dieses Buch. Es ist wirklich toll und ich bereue es nicht. Keine Angst: Wenn ich die Platine bestücke, werden hier Bilder eingestellt. Jeder der dieses Buch hat, wird absolut leicht folgen können.

Zuerst gehen die Cinchsignale auf einige Relais.
Ich will umschalten können, wie gesagt. Die Heizung wird auch erst beim einschalten des eingeschleiften Signals aktiviert. Nicht, dass es ein hartes Einschaltknacksen gibt.
Das bedeutet, da ich vollaktiv fahre, brauch ich erst einmal 5 Relais (Wechsler). 4 für die Cinchkabel, 1 für die Stromversorgung.

Der Aufbau ist einfach und sollte mit Minimalkenntnissen zu meistern sein.

Die Schaltung auf Seite 81 beschreibt ein Kopfhörerverstärker mit der Röhre EL95. Leider wird diese Röhre nicht mehr produziert. Eine EL34 wird hier als Ersatz dienen. Sie ist sogar bei Conrad zu bestellen und wird immer noch produziert. Vor allem wird sie aufgrund ca. 10W Heizstrom richig schön leuchten. Der Autor schreibt zwar, dass die EL34 zu wenig Anodenstrom "produziert", ich glaube aber, dass dieses wegen der hochohmigen Eingänge der Transistorverstärker relativ egal ist (wir wollen ja nicht den Lautsprecher direkt anschließen)... Evtl. muss der Anodenwiderstand von 1 kOhm geringer ausfallen. Der Gitterwiderstand muss auch vielleicht variiert werden - ein Radio kann durch die hohen Spannungen am PreOut die Röhre schnell an ihre Grenzen bringen... Mit den Eingangs- und Ausgangsspannungen bin ich eh noch sehr unsicher. Laut Datenblatt hat die EL34 0,9V (selbt berechnet - hoffentlich richtig )bei einer Gittervorspannung von -290mV... Aber ein Multimeter wird mir dabei helfen...

Um die Heizspannung direkt an 12V zu legen braucht man noch einen Keramikwiderstand (10W) mit 4,7 Ohm.

So, das war es erst einmal. Die Bauteile werden nächste Woche bestellt (für 4 Einzelverstärker (Sub kommt nicht dran) ca. 150-180 EUR ohne Gehäuse - bitte beachtet, dass das Gehäuse wegen den Cinchsignalen aus Metall sein sollte.). Weil ich selbst relativ unsicher bin, dass es klappt wird aber erst einmal 1 Verstärker ohne Relais und Gehäuse gekauft. Dann ist es ein günstiger Fehltritt gewesen.

Danach wird das Layout aufgebaut, Bilder eingestellt und dann erst einmal ausgiebig getestet. Ich hoffe es klappt.

Wenn jemand einen grandiosen Fehler in meinem Projekt entdeckt, dann bitte ich gnädigst darum, dass er nicht wartet bis mein Radio, meine Lautsprecher oder meine Endstufen abrauchen. Bitte schreibt es! Danke!

Sonst höre ich gerne Kritik. Egal ob positiv oder negativ. Wen interessiert dieses Projekt überhaupt? Würde es jemand nachbauen, wenn es klappt (teuer ist es ja nicht)?

MfG Phil
Papa_Bär
Inventar
#2 erstellt: 29. Jun 2007, 11:08
Imho ne sehr sinnvolle Möglichkeit an Röhrenklang zu kommen....
In dem neuen Helix ist ja auch nur die Vorstufe mit Röhren aufgebaut, der Rest normal...
Lass mich dann mal reinhören wenns soweit ist...

MfG Björn
Snakepit
Stammgast
#3 erstellt: 30. Jun 2007, 06:24

Papa_Bär schrieb:

In dem neuen Helix ist ja auch nur die Vorstufe mit Röhren aufgebaut, der Rest normal...


Diese Methode wird bei Gitarrenverstärkern schon lange eingesetzt um möglichst günstig an "Röhrenklang" zu kommen.
Jetzt sind also auch die CarHifi Hersteller auf den Trichter gekommen, wow.

Spannendes Projekt, ich hoffe, es wird was und du nicht nur an Rauschen, sondern auch an Klang gewinnst.
Würde mir das Ergebnis auch sehr gerne anhören und anschauen, obwohl ich persönlich von Röhren im HiFi nichts halte,
aber das is dann wieder Geschmackssache.

Viel Erfolg und Grüße

Pit
tretmine
Inventar
#4 erstellt: 30. Jun 2007, 12:05


Diese Methode wird bei Gitarrenverstärkern schon lange eingesetzt um möglichst günstig an "Röhrenklang" zu kommen.
Jetzt sind also auch die CarHifi Hersteller auf den Trichter gekommen, wow.


Gut... Aber Gitarrenverstärker werden eben absichtlich ständig übersteuert...


obwohl ich persönlich von Röhren im HiFi nichts halte,
aber das is dann wieder Geschmackssache.


Geht mir an sich genauso. Manchmal würde ich trotzdem bei manchen Liedern lieber "umschalten" können. Ein Transistorverstärker ist aber meist eben etwas feineres. Echten Flair jedoch bietet meiner Meinung nach eben ein Plattenspieler und ein Röhrenamp. Da aber ein Plattenspieler irgendwo sehr schwer fürs Auto zu bauen ist, hab ich mich mal nur auf den Röhrenamp konzentriert.
Ne mal ganz ehrlich: Audiophil ist eben ein Transistorverstärker. Aber kennt jemand die Ballentines-Werbung? Das ist Feeling und Flair. Nur allein deshalb mach ich es.

MfG Phil
zuckerbaecker
Inventar
#5 erstellt: 30. Jun 2007, 23:10
Neugierig bin ich

...aber nachbauen will ich des net
Alekz
Inventar
#6 erstellt: 03. Jul 2007, 18:27
kann man dafür nen mikro-vorverstärker benutzen?
habe ne kleine stereo-röhrenamp rumliegen. ist zwar nix wildes, aber zum basteln müsste das ding doch reichen. würde sowas auch gerne mal ausprobieren.
Brueckenwaechter
Stammgast
#7 erstellt: 09. Jul 2007, 23:37
also röhren endstufen oder vorstufen sind ja nichts neues
hybrid verstärker mit vorstufe röhre und endstufe transistor auch nicht (siehe planet audio hvt)

http://www.b-kainka.de/bastel81.htm
wirf da mal einen blick rein
der hat 12v , liefert genug für n kopfhörer also genug als vorverstärker
arbeitet bei mir in 3 DIN schächten im PC
wenn du die vergleichtypen röhren nimmst, also die pc86, sparst du noch bissl platz und eine von den röhren ksotet nur ca 3,5€ in der bucht(getestet)
tretmine
Inventar
#8 erstellt: 10. Jul 2007, 10:31
Dieser Verstärker ist auch in dem Buch beschrieben. Ich hab mir jedoch die Vorgabe gemacht, dass es noch weiterhin produzierte Röhren sein sollen. Die Leistungspentode EL34 ist für den Job IMHO eh besser gemacht. Natürlich kostet sie auch etwas mehr (20 EUR/Stk. im Conrad). Rein aber vom Aufbau und von der Beschaffenheit wurde sie eben für Hifi-Anwendungen konzipiert und bis heute noch dafür eingesetzt.

Die Senderröhre von der du den Artikel gepostet hat, hat idR eh einen großen Nachteil: Entweder ist die Kathode direkt beheizt oder sie wird zwar indirekt geheizt, jedoch sehr warm/heiß. Diese hat hier z.B. eine wohl gemerkt 17 A Heizung auf 6V-Basis (-> 100 W pro Röhre!), was im Auto ein eigenes größeres Projekt a la Schaltnetzteil werden würde - oder man schließt sie in Reihe und hat das Problem, dass aufgrund verschiedener Widerstände die Glühfäden verschieden stark Elektronen emittieren.
Dann wiederum, bei 100-W "Glühbirnen" ist eine Erschütterung oftmals der Tod. Sry, aber das ist mir zu doof.

Senderröhren wurden eben für die Fernmeldetechnik und für den Radio/Radar-Bereich entworfen und entwickeln. Also unter schönen angenehmen Umständen mit reichlich Saft am Ein- und Ausgang. Fürs Auto aber halte ich sie für relativ ungeeignet.

Die PC 86 - muss ich mal schauen. IMHO bleibe ich aber wohl bei der EL34. Wie gesagt: Das hier ist nur ein Projekt. Keinesfalls ein Musterbeispiel. Es soll leuchten, angenehm klingen und umschaltbar sein. Ob es nun 50 EUR mehr oder weniger kostet ist mir da relativ. Hauptsache es klappt.

Und Gleichstrom, so wie im Artikel ganz unten beschrieben, ist zwar für nen Kopfhörer unkritisch. Aber meine Amps werden das - egal wie es den Klang verschlechtert - nicht abbekommen. Wobei ich das mit nem Kondi und nicht mit nem Überträger löse.

MfG Phil
Snakepit
Stammgast
#9 erstellt: 10. Jul 2007, 10:42

tretmine schrieb:
Aber kennt jemand die Ballentines-Werbung? Das ist Feeling und Flair. Nur allein deshalb mach ich es.




Pit (ERFOLG wünschend!)
Diabolo_Dominic
Stammgast
#10 erstellt: 14. Sep 2007, 07:12
Hallo,

ich denke das diese Schaltung mit 12 V für Dein vorhaben gänzlich ungeeignet ist!

Die Schaltung mit einem Anodenwiderstand von 600 Ohm und einem Stromfluß von 2,5 mA, erzeugt über dem Aodenwiderstand einen Spannungsabfall von 1,5 V. Wenn Du nun den RMS wert davon nehmen KÖNNTEST, wärst Du bei einer Spannung von 1V, dabei bist Du aber mit den VErzerrungen schon jenseits von gut und böse!

Bedenkt immer das so ein Kopfhörer einen Würgekrad von über 100 db mit 1mV hat !!!!!!!

Als VV im Auto also eher nicht zu gebrauchen.

Wenn man einen Röhren VV in´s Auto bauen möchte und das ganze wirklich richtig ausnutzen will, sollte man ein kleines Schaltnetzteil haben. auch deswegen umd eine Galvanische Trennung zu haben für die Signalmasse, auser ma will mit jeweils 2 Übertragern arbeiten pro Kanal, was bei guten übertragern auch sehr kostenintensiv ist.

Man kann ohne weiteres einen alten Carhifi AMP als Netzteil nutzen. die Endstufensektion sauber "entsorgen" und dafür eine Längsregelung mit einem Mosfet einsetzten.

Ein 100W amp hat in der Regel eine Spitzen/Spitzen Spannung von etwas über 50 V. Dadurch das das Netzteil mit so einem Zwergen VV nicht sehr belastet wird geht diese noch etas hoch ( Leerlaufspannung!) Nun das Übersetztungsverhältnis etwas umgestrickt und man kann sehr schnell mit 100 V arbeiten und dann hat man wieder ganz andere voraussetztungen!

Wenn es aber wirklich richtig aussteuerbar sein soll ( 4V RMS sollte ein gescheiter VV im Auto einfach bringen können, daheim reichen in der Regel 2 V ) dann sollte man sich einfach mit dem Gedanken beschäftigen über 300 V zu erzugen für eine ordentliche Klirr + Rauschfreiheit.

Bei Interesse ich habe auch ein geregeltes Schaltnetzteil welches von 10,5 bis 16 V läuft und zwischn 350 und 400 V schön einstellbar ist!

Als Schaltung würde ich eine Doppeltiodenanordnung wählen, wobei das erste System zur Verstärkug genutzt wird ( 6db reichen ) und das 2te System als Kathodenfolger arbeitet um die sache etwas Niederohmig zu machen ( Thema STÖRSICHERHEIT IM AUTO, treiben von KABELN!!!! )

Hier ist z.b. die ECC 82 eine ganz hervorragende Röhre. Immer zu kriegen, SEHR robust und spielt einwandfrei.

Altrnative ECC 99, allerdings Stromhungriger und größer, dafür Niederohmiger!!

Dominic
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