Pegelung des Phantom-Center

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bartman4ever
Inventar
#1 erstellt: 16. Dez 2015, 17:42
Heute habe ich eine Lösung für die Pegelung des Phantomcenters in Betrieb genommen. Mit Materialeinsatz unter 100 € bekommt man eine Lösung ohne Qualitätsverlust.

Kurze Vorgeschichte:
Bisher hatte ich in meinem Projektstudio einen Center im Einsatz. Beim Musikhören von 5.1 hatte ich oft das Gefühl, dass der Center entweder beim produzierenden Studio oder bei mir nicht korrekt gepegelt war. Entweder er war zu laut oder zu leise. Da vor allem Steven Wilson gerne mal den Gesang nur in den Center legt, war das Problem oft nervig. Da fragt man sich, warum man soviel Kohle in einen hochwertigen Center investiert. Meine Abhörposition ist ideal. Ich sitze immer im Sweetspot. Der Abstand zu allen Hauptkanälen beträgt 2 Meter.

Der Center (Kef Reference 202c) strahlte genau über den Bildschirm ab. Die Pegelung des Centers erfolgte 1. per Pegelmeßgerät, 2. per Hörtest mit Rauschen und 3. per Messung mit Carma. Nachdem ich das Kef-Set verkauft hatte, habe ich 4 Neumann KH120 mit 2 Nubert AW-1300 als 4.1 betrieben. Abgehört wird mit einem Cambridge BD751 an einem 5.1 Monitorcontroller SPL SMC.

Das Problem:
Den Phantomcenter erhält man, indem man im Player den Center ausschaltet. Dann werden die Center-Signale auf die Main verteilt. Allerdings sind diese Signale um genau 3 dB zu hoch. Die Level-Einstellung im Player wird ignoriert, da dieser ja abgeschaltet wurde. Das ist anscheinend bei allen Playern, Receivern und Vorstufen so. Von Cambridge habe ich mir das auch so bestätigen lassen. Hier die Messung:

phantomcenter_ohne_korr

Die rote Linie ist der linke Kanal. Die blaue Linie ist der um 3 dB erhöhte Center. Wie man erkennen kann, hat der Frequenzverlauf des Phantomcenters keinen Einbruch, wie gerne mal behauptet wird.

Die Lösung:
Da man den Center nicht abschalten darf, muss man ihn selber auf die Main pegelreduziert mischen. Aber wer stellt sich schon ein kleines Mischpult hin? Es gibt diverse Kleinmischer, die das könnten aber die Qualität würde sich eindeutig verschlechtern. Also muss ein bezahlbares Gerät aus dem Studiobereich her. Ich habe mich für einen passiven Kleinmischer von Rolls entschieden. Dabei erfolgt natürlich ein Pegelverlust aber die Qualität bleibt gleich.

Die Lösung ist wirklich einfach. Die BD-Ausgänge L/R gehen in einen Stereoeingang des Rolls. Der Center geht in ein Y-Kabel und beide Enden per Cinchkabel in den 2. Eingang des Rolls. Beide Kanäle des Rolls werden maximal gepegelt. Die Anpassung der Pegel im Player erfolgt meßtechnisch. Die Kanäle L und R müssen um ca. 4 db angehoben werden. Der Center wird um ca. 8 dB leiser als L und R eingestellt.

Bei Vorstufen/Endstufen-Kombinationen sollte das Einmesssystem der Vorstufe automatisch die korrekten Pegel einstellen. Bei Receivern funktioniert die Lösung nur, wenn man die Vorstufe/Endstufe auftrennen kann.

Hier meine Messung nach der Korrektur:

phantomcenter_mit_korr

Hörtest:

Der Sound ist ausgewogen. Center-Signale passen sich sehr gut in den Mix ein. Am Rolls kann ich auch mal die Kanäle für L/R runterregeln , um das Center-Signal zu prüfen. Im Wohnzimmer setze ich weiterhin einen Center ein. Aber für Musik im Sweetspot ist der nicht mehr notwendig.
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