Polung für Rear-Lautsprecher

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marius.426
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Jul 2012, 14:25
Hi,

ich habe mir nun ein 4.0-System zusammengebastelt. Die Rear-Lautsprecher sind zwar eher ein Überbleibsel meiner alten Anlage, als wirklich für Surround gedacht gewesen, habe mir aber trotzdem nun einen gebrauchten ProLogic-Verstärker (Pioneer VSX405rds) gekauft.

Wie ist das nun mit der Polung der Rear-Lautsprecher? Natürlich sollten beide gleich sein, aber macht es einen Unterschied mit den Front-Lautsprechern? An den alten Lautsprechern waren leider keine Rot/Weiß-Markierungen vorhanden und den alten Lautsprecherstecker habe ich schon abgeschnitten. Zueinander sind die Rear-LS allerdings richtig, das kann man ja relativ leicht durch Hören testen.

Nun sind die Abstände sowieso verschieden, Front-LS bei ca. 2.5m, Rear nur etwa 1m, und im Verstärker kann ich für Rear nur Delays von 15ms, 20ms und 25ms einstellen, als Abstand also:
343m/s*15ms = 5,145m, d.h. die Front-LS stehen virtuell 5,145-1,5=3,645m näher als die Rearlautsprecher. Das entspräche einer Umpolung für f = 2* 343m/s / 3,645m = 188 Hz. Wenn ich das richtig sehe, kann ich also nur noch aussuchen, bei welchen Frequenzen die Wellen in Phase sind? Das Delay soll angeblich aber auch zum Raumklang beitragen, da wäre die Polung evtl dann doch wichtig?

Also was sagt ihr? Ich will nicht behaupten, dass es wirklich Sinn macht, wenn der Unterschied so gering ist, dass ich hier fragen muss, ob es ihn gibt, aber ich bin an der Theorie interessiert.

Die richtige Polung zu finden könnte auch problematisch werden dann, denn einen StandLS und einen alten RegalLS als Rechts/Links zu nehmen und auf die Räumlichkeit zu hören dürfte nicht so einfach sein wie bei 2 identischen LS.


Danke für die Antworten schonmal.
Dirkxxx
Inventar
#2 erstellt: 09. Jul 2012, 15:39
wenn du die membrane des tieftöners sehen kannst, halte mal eine 1,5 volt batterie an die anschlüsse. wenn die membran nach vorne geht, sind die pole des lautsprechers mit der batterie identisch. geht sie zurück ist es umgekehrt. ich hoffe das es verständlich ist.
gruß dirk


[Beitrag von Dirkxxx am 09. Jul 2012, 15:41 bearbeitet]
Mickey_Mouse
Inventar
#3 erstellt: 09. Jul 2012, 16:00
die Sache ist die: ProLogic beruht ja eh auf 2 Kanälen und Phasendrehung!
Also ganz verneinfacht: alles was gegenphasig im Stereo-Signal vorhanden ist wird mit etwas Verzögerung (meist einstellbar) auf die Rear-LS gegeben. Damit existiert keine echte Phasenbeziehung mehr zwischen vorne/hinten.

Etwas anderes ist es bei "echtem" Surround mit diskreten Kanälen für jeden LS (Dolby Digital, dts usw.). Hier besteht eine direkte Phasenbezieung zwischen den Kanälen, also auch vorne hinten und kann beim Abmischen des Soundtracks für Spezial Effekte genutzt werden.
Daher kann ein DD AVR i.d.R. auch die Abstände der LS durch Laufzeitkorrektur anpassen (das Signal jedes einzelnen LS wird so verzögert, dass es zeitgleich mit dem am weitesten entfernten LS (der nicht verzögert wird) am Hörplatz eintrifft. In diesem Fall ist ein phasenrichtiges Anschluss aller LS relevant!

Die neueren AVR mit Enmesssystem können die Phase selbständig erkennen.
marius.426
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 09. Jul 2012, 18:32
Wie ProLogic funktioniert, ist mir bekannt. Es ist aber doch eindeutig definiert, auf welchem Kanal die Phase um +90° und auf welchem um -90° verschoben wird. D.h. wenn ich rechts/links richtig am Verstärker anschließe, was ja gegeben ist, dann müsste der Verstärker das original rekonstruieren können. Mal abgesehen davon, dass natürlich bei ProLogic das Rear-Signal nur Mono und in einem eingeschränkten Frequenzbereich übertragen wird.

Das Delay hat mich selbst allerdings ja auch zum Grübeln gebracht, ob das überhaupt Sinn macht. Laut Dolby soll durch die Verzögerung ein besserer Raumklang erzeugt werden. Der Mensch interpretiert denke ich mal eine Verzögerung automatisch als "von weiter entfernt", bzw identifiziert es evtl als Echo. Wenn die Phasen aber vertauscht sind, ist das ja eine frequenzabhängige Verzögerung, die dazu addiert wird. Das ist sicher eigentlich nicht so gewollt und hat möglicherweise einen Effekt.

Ich muss dazu sagen, dass ich mich da zwar etwas eingelesen habe, aber auch nicht 100% Bescheid weiß. So wie ich das verstehe, dürfte die Polung aber in der Theorie nicht egal sein.

Außerdem muss es nicht unbedingt hörbar sein, um einen Effekt zu haben. Vielleicht führt so was nur zu Ermüdung, etc, wobei der Mensch denke ich viel an Hall gewöhnt ist und das, was die Lautsprecher im Zusammenspiel mit dem Raum erzeugen auch lange nicht das Original ist.

Und das mit der 1,5V Batterie als Test, sind die Lautsprecher denn damit einverstanden? Alternativ könnte man mit bspw Audacity manuell ein Signal erzeugen, was erst langsam ins negative geht und dann über 0.1sek oder so was ins positive wechselt. Gesünder? Oder wird so was gar nicht vom Verstärker erfasst? Das liegt ja im sehr niedrigen Frequenzbereich dann, wenn man es irgendwie als Frequenz ausdrücken wollte.

Da kommt mir eine Idee: Audacity kann jedenfalls bei Stereospuren eine einzelne invertieren, wenn ich irgendwie eine Möglichkeit finde, das digital vorher schon für den Rear-Kanal in ProLogic zu machen, kann ich das ohne die Umstöpselwartezeit vergleichen und höre vielleicht einen Unterschied. Dazu habe ich aber jetzt im Moment nicht die Zeit. Werde aber das Ergebnis nicht für mich behalten, falls ich mich da tatsächlich dransetze.

Ah und eine Frage habe ich noch: Die absolute Polung spielt keine Rolle, oder? Also wenn ich systematisch alle Lautsprecher "falschrum" anschließe. Wobei ich da mal auf die Markierung an LS und Verstärker setze, dass das sowieso richtig ist.
Dirkxxx
Inventar
#5 erstellt: 09. Jul 2012, 18:39
klar sind die lautsprecher mit der batterie einverstanden. sonst hätte ich's dir nicht empfohlen. sind ja auch nur 1,5 volt.
Mickey_Mouse
Inventar
#6 erstellt: 09. Jul 2012, 19:12
richtig wäre es natürlich schon, wenn alle LS in Phase sind, auch bei ProLogic. Aber du hast doch selber schon gerechnet. Bei PL werden die Rear um 15...30ms verzögert! Da liegen wir also im Bereich von 30...60Hz (was eh nicht im PL relevanten Bereich liegt) und für alles Frequenzen darüber besteht keine "echte" Phasenbeziehung zwischen vorne und hinten mehr! Das ist u.a. Sinn und Zweck der Sache!

Damit dürfte es nicht mehr hörbar sein, ob die Rear nun verpolt sind oder nicht. Und selbst wenn, dann wird das durch andere Effekte (wie z.B. der unterschiedliche Abstand der beiden Rear zur Hörposition) deutlich "übertönt"!
Dirkxxx
Inventar
#7 erstellt: 09. Jul 2012, 20:14
wenn 2 lautsprecher verpolt sind löschen sie sich gegenseitig aus. mag sein das das ein avr erkennt. weis ich nicht. auf der sicheren seite ist man aber, wenn man sie nicht verpolt. das heraus zu finden ist ja, wie ich beschrieben habe, nicht so schwer.
Mickey_Mouse
Inventar
#8 erstellt: 09. Jul 2012, 20:22

Dirkxxx schrieb:
wenn 2 lautsprecher verpolt sind löschen sie sich gegenseitig aus

ja, WENN sie exakt dasselbe Signal bekommen UND identisch weit vom Hörplatz entfernt sind!!!

Hier reden wir aber über LS, die ein um 15...30ms verzögertes Signal bekommen (es geht ja nicht um die Rear LS zueinander, sondern Front "gegen" Rear). Das entspricht 30...60Hz und einer Wellenlänge von 5...10m!!! Da kann man nicht mehr von einer Phasenbeziehung zueinander sprechen!

Es geht ja bei der Diskussion nicht unbedingt darum, ob und wie man die Polung herausfindet, sondern viel mehr ob es bei ProLogic überhaupt hörbar ist.
Und meine Behauptung ist: NEIN (Begründung s.o.)
Dirkxxx
Inventar
#9 erstellt: 09. Jul 2012, 21:30
ich hatte den te anders verstanden. aber wenn du der meinung bist solls mir recht sein, wenn's deiner meinung nach die 2 minuten aufwand nicht wert ist das zu überprüfen.
marius.426
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 09. Jul 2012, 22:28
Es geht um beides. Wie ich die Polung herausfinde ist ja jedenfalls gelöst. Danke, das werde ich auch demnächst dann machen, der Aufwand hält sich ja wirklich in Grenzen und schlechter kanns nicht sein.

Allerdings interessiert mich immernoch, ob es nun einen Unterschied macht oder nicht. Und das ist nicht einfach herauszufinden. Wie gesagt, das wird wahrscheinlich nicht merkbar sein, wenn man sich dazwischen mit dem Umstecken beschäftigt.

Trotzdem auch Danke an Mickey Mouse, auch wenn ich immernoch nicht weiß, ob es nun was macht oder nicht. Immerhin wieder was gelernt. :-P
RocknRollCowboy
Inventar
#11 erstellt: 09. Jul 2012, 22:48
Schau bei Deinen alten Lautsprechern die Kabel mal genau an.
Meist hat eine Leitung eine leichte "Erhebung", "Riffelung" oder wie man dazu sagt , das ist dann in der Regel der Pluspol.

Schönen Gruß
Georg
marius.426
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 09. Jul 2012, 22:57
Wow, die Erhebung gibts sogar wirklich. Sieht zwar eher aus wie produktionsbedingt durch den Guss vom Gummi, aber stimmt mit der gehörten Polung überein.

Was soll dann + sein? Also ich meine da liegt ja kein Gleichstrom an oder so. Rot oder schwarz/weiß? :-P
RocknRollCowboy
Inventar
#13 erstellt: 10. Jul 2012, 05:15
+ ist üblicherweise mit rot gekennzeichnet.

Schönen Gruß
Georg
marius.426
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 10. Jul 2012, 12:11
So, Batteriemethode, Kabelmarkierung, und aktuelle Polung stimmen überein. Ob das nun so besser ist... Hm... Immerhin verschenke ich nichts.:-P
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