Brauche generelle Beratung zu Röhrenverstärkern

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whatawaster
Inventar
#1 erstellt: 23. Aug 2005, 17:09
Hallo!

Ich möchte euch um eure Hilfe bitten. Obwohl Hi-Fi schon seit langem meine Leidenschaft ist, habe ich noch überhaupt keine Erfahrungen mit Röhrenverstärkern gemacht.
Mich würde interessieren, inwieweit sich ein Röhrengerät klanglich von einem Transistorverstärker unterscheidet. Ich wiess nicht, ob sich das so einfahc beschreiben lässt, oder ob es generelle TEndenzen gibt.
- Gibt es eine Art von Musik, wofür sich Röhrengeräte nicht eignen?
- Sind sie evtl. für bestimmte Musikarten besser geeignet?
- ca. wie lang ist die Lebensdauer der Röhren und bekommt man später Ersatz?
- werden Röhren heute überhaupt noch hergestellt, oder werden in den Geräten alte Röhren eingebaut (ich hoffe keine allzu blöden Fragen zu stellen)?

Ich habe neulich in einem ungarischen Magazin einen interessanten Bericht über einen Röhrenverstärker namens PrimaLuna Prologue One gelesen. Es handelt sich um einen holländischen Hersteller, aber produzirt wird in Kina.

Das sind bestimmt schon Fragen, die bereits oft gestellt wurden. Mir würde es also auch reichen, wenn mir jemand einen brauchbaren Thread hierzu linken würde.

Dankeschön

Peter
Tulpenknicker
Inventar
#2 erstellt: 23. Aug 2005, 18:01
Hallo Peter,

Ich werde mal versuchen die vier "Hauptfragen" zu beantworten.

Ein Röhrenverstärker ist von der Arbeitsweise her ein ganz normaler Verstärker, daher kann man Frage 1 und 2 direkt mit "Nein" beantworten. Einzige Ausnahme stellen kleine SE-Verstärker dar ( eine Röhren pro Kanal, kein Gegtakt), da die Leistung hier sehr stark begrenzt ist (machnmal nur 3,5 Watt pro Kanal), diese kleinen Verstäker kann bei Bassattaken (Rock/POP) schnell die Puste ausgehen und dann klingt es fürchterlich, diese Versärker eignen sich besser für kleine Arrangements.

Zur Lebensdauer: Die Lebensdauer ist stark abhängig von der Schaltung in der die Röhren betrieben werden und wie man eine Röhre behandelt. In der Regel können, laut zahlreichen Berichten aus dem Internet, die Endröhren 5.000 Stunden und länger halten, Vorstufenröhren halten z.T. bis zu 15.000 Stunden.... eine konkrete Angabe über die Lebensdauer kann man nicht geben.

Von der holländischen Firma habe ich schon gehört, leider kenne ich keine Genauen Daten zu deren Amps.

Gruß,

Nils
_axel_
Inventar
#3 erstellt: 23. Aug 2005, 18:42
Ich mache mal weiter:
Generell sind die Unterschiede zw. den verschiedenen Röhrenverstärkern größer, als zw. den verschiednene Transistorverstärkern (was das Gesamtspektrum angeht).
Es gibt welche, die 'röhrig' klingen und welche, die das nicht tun.

Der Röhrennachschub wird allgemein als unkritisch angesehen. Zumindest, solange man nichts ultra-exotisches braucht.

Erstzröhren sind je nach Typ auch unterschiedlich teuer. Wen das tangiert (so Leute soll es ja geben ), sollte sich ggf. informieren.

Gruß

P.S.: Den Tip, hier mal etwas in den alten Beiträgen zu stöbern, brauche ich ja wohl nicht extra zu geben, oder?

P.P.S.: Lasse Dich ggf. nicht von 'Spielernaturen' beunruhigen, die ständig Röhren tauschen oder mit Ruheströmen experimentieren. Das kann man, muss es aber nicht mitmachen.
whatawaster
Inventar
#4 erstellt: 23. Aug 2005, 19:20
Tulpenknicker und _axel_, schönen Dank an euch beide

Meine eigene Logik sagte mir allerdings auch, dass es eigentlich keine Probleme mit z.B. Rockmusik geben dürfte. Viele Gitarristen benutzen ja selbst Röhren-Amps oder Combos. Die Lebensdauer der Röhren reicht ja dann bei normalem Gebrauch ebenfalls ziemlich lange aus.
Eigentlich bleibt einem nichts anderes übrig, als sich mal so ein Gerät anzuhören. Das werde ich bestimmt mal machen, wenn auch nicht sofort, da ich mein gespartes Geld gerade für meine neuen ASW Cantius II Lautsprecher ausgegeben habe. Der von mir erwähnte holländische Amp wird bei uns in Ungarn vertrieben, auf den bin ich echt neugierig.
Nur lebe ich in einer Kleinstadt, und die guten Fachgeschäfte sind fast ohne Ausnahme in Budapest. Das ist kein besonders großes Hindernis, nur komme ich da doch nicht jede Woche hin.

Nochmals danke und schöne Grüße

Peter
Tulpenknicker
Inventar
#5 erstellt: 23. Aug 2005, 19:41
Hi Peter,

ich habe einen interessanten Link für dich gefunden:

Klick mich

Der Primaluna wird von der chinesischen Firma Zhuhai Spark Electronic Co. Ltd hergestellt, der gleichen Firma also, die auch die Cayin Verstärker herstellt, der Aufbau hat ebenfalls eine gewisse Ähnlichkeit mit den Cayins....

Besonderheit: "Autobias" das hat kein Cayin!

Gruß,

Nils
whatawaster
Inventar
#6 erstellt: 23. Aug 2005, 20:01
Grüß Dich Nils,

sieht doch echt gut aus und liest sich auch gut. Die ungarische Zeitschrift, die ich erwähnte, war übrigens ebenfalls begeistert vom PrimaLuna. Der kostet bei uns ca. 1000 Euro, also nicht so arg der Preis.
Du benutzt ja einen Röhrenverstärker. Was hat dich dazu bewegt auf Röhre umzusteigen, oder hast du schon immer solche benutzt. Mir gefallen diese Verstärker sehr gut. Ich bin mit meinem Rotel RA-01 übrigens echt zufrieden, sollte ich aber mal aufrüsten, dann würde ich einen Röhrenverstärker schon in Erwägung ziehen. Dass diese nicht so wattstark sind macht mir eigentlich wenig aus, da ich höchstens in gehobener Zimmerlautstärke Musik höre. Ich brauche deshalb keinen Verstärker um eine Party zu beschallen.
Bis ich wieder etwas Geld für mein Hobby mobilisieren kann wird's wohl noch eine Weile dauern, deshalb habe ich ausreichend Zeit mich ins Thema einzuarbeiten

Schöne Grüße

Peter
Tulpenknicker
Inventar
#7 erstellt: 23. Aug 2005, 20:23
...Ich habe keine Ahnung was mich dazu bewogen hat eine Röhren zu kaufen, am Anfang diese Jahres habe ich mir neue Boxen von Nubert gekauft, da mir die Boxen von I.Q. (die stellen normalerweise Möbel her)nach 10 Jahren zum kotzen fand. Von den neuen Boxen war ich sofort überzeugt, aber irgendwas fehlte mir noch, keine Ahnung was....aber Eines stand fest, der T-Verstärker mußte ausgetauscht werden. Dann besorgte ich mir einen Marantz PM7200 (auch Transistor), der hatte in den Tests besonders gut abgeschnitten und kaum war er da, schon war ich entäuscht...

Verstehe mich nicht falsch, Marantz stellt sehr gute Geräte her, aber der Klang war einfach zu "perfekt" oder besser zu "präzise" ....dem niedriegen Klirr sei Dank!! Dem Verstärker fehlte jede Emotion und Interpretation, ein Gerät ohne "Seele", wenn ich das mal so sagen darf

Dann begegnete ich durch Zufall bei meiner Suche im Internet auf das Bild eines Röhrenverstärkers und ich fand die Optik sehr interessant...Röhren deren glühendes Inneres man wie auf einem Präsentierteller gezeigt bekam...von diesem Punkt an hatte ich Blut geleckt und habe mir sämtliche Informationen über das Internet geholt die man zum Thema Röhrenverstärker nur bekommen konnten. Okay lange Rede kurzer Sinn, ich war so neugierig auf den angeblich "warmen" Klang einer Röhre geworden, daß ich bei Ihhh Bäääähhh (Ebay) das erste günstige Röhrenangebot nahm, daß ich bekommen konnte: Den Dynavox VR70-E !!!

Für mich stand danach Eines fest, nachdem ich meine erste Röhre gehört habe: Nie wieder Transistor. Der Dynavox war schon gut, doch ich wollte etwas mehr Technik und Klang, und dann landete nach mehreren Hörsessions bei Cayin A50-T (1.300 € manchmal auch billiger). Das ist meine Geschichte wie ich zur Röhre kam

MfG,

Nils


[Beitrag von Tulpenknicker am 23. Aug 2005, 20:27 bearbeitet]
raindancer
Inventar
#8 erstellt: 23. Aug 2005, 21:02

whatawaster schrieb:

Meine eigene Logik sagte mir allerdings auch, dass es eigentlich keine Probleme mit z.B. Rockmusik geben dürfte. Viele Gitarristen benutzen ja selbst Röhren-Amps oder Combos. Die Lebensdauer der Röhren reicht ja dann bei normalem Gebrauch ebenfalls ziemlich lange aus.



Richtig kombiniert!
Wenn du mal ein E-Gitarre oder selbst einen Syntheziser über einen tube amp gehört hast, weißt du dann warum. Übrigens ist die Lebensdauer im Gitarrenamp geringer als bei Hifi-Anwendung, da der doch deutlich häufiger ausgefahren wird.

Eine generellel Empfehlung: Keine Exotenröhren, sondern EL34, 6550 oder KT88 als Endröhre (oder sonst was, das jeder Röhrenhändler da hat). Und lass dir eine Ersatzröhre geben, das ist üblicherweise eine Garantie, das nie eine verreckt, was wiederrum überlicherweise Sa abend oder So passiert.

Ich bin nicht so der Freund der China-Produkte. Es gibt in D eine vielfältige Szene von Kleinherstellern, die gute Produkte zu ähnlichen Preisen anbietet. Informier dich mal, obs ähnliches bei dir gibt.

Gruss raindancer
Tulpenknicker
Inventar
#9 erstellt: 23. Aug 2005, 21:07

ch bin nicht so der Freund der China-Produkte. Es gibt in D eine vielfältige Szene von Kleinherstellern, die gute Produkte zu ähnlichen Preisen anbietet. Informier dich mal, obs ähnliches bei dir gibt.


Hi Raindancer,

hast Du ein paar Links zu dieser Kleinherstellerszene?

Gruß,

Nils
joppi
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 23. Aug 2005, 22:53
"Besonderheit: "Autobias" das hat kein Cayin!"
Hallo Nils, da muss ich wiedersprechen, mein Cayin A-70T hat Autobias.
Ich hoffe doch, dass man mich da nicht angeschwindelt hat.
Grüße
joppi
Tulpenknicker
Inventar
#11 erstellt: 24. Aug 2005, 08:16

joppi schrieb:
"Besonderheit: "Autobias" das hat kein Cayin!"
Hallo Nils, da muss ich wiedersprechen, mein Cayin A-70T hat Autobias.
Ich hoffe doch, dass man mich da nicht angeschwindelt hat.
Grüße
joppi


Moin Joppi,

also wenn das auch so in der Betriebsanleitung steht wird das auch so stimmen, wenn es nicht erwähnt wird würde ich eher vorsichtiger sein, das unten Gerät aufschrauben und nachsehen ob das 4 Potis zu sehen sind, wenn ja: Kein Autobias!!!

Gruß,

Nils
raindancer
Inventar
#12 erstellt: 24. Aug 2005, 20:09
Dynacophil
Gesperrt
#13 erstellt: 24. Aug 2005, 21:38
Type25
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 25. Aug 2005, 16:27
Servus,

oder gleich eine Ausführliche Linksammlung zum thema tube-amps

http://www.worldtubeaudio.com/

Gruß

Armin
whatawaster
Inventar
#15 erstellt: 25. Aug 2005, 17:29
Vielen Dank an euch Alle für die nützlichen Tipps

Bin gerade dabei mich ins Thema etwas einzulesen. Ist ganz interessant, was man da alles erfährt.

Schöne Grüße

Peter
gretel
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 25. Aug 2005, 18:26
Und :

http://www.hifi-foru...um_id=111&thread=694

keine Angst - bei geeigneten Lautsprechern funkt das ungemein gut !

Gruß,
Gretel
pragmatiker
Administrator
#17 erstellt: 26. Aug 2005, 15:42

Tulpenknicker schrieb:
Vorstufenröhren halten z.T. bis zu 15.000 Stunden.... eine konkrete Angabe über die Lebensdauer kann man nicht geben.


Servus Nils,

bei den 15000 Stunden wäre ich eher vorsichtig...das scheint mir schon die obere Grenze für ausgesprochen langlebige Exemplare zu sein. Telefunken gab z.B. für die Lebensdauer seiner professionellen Röhren (z.B. E84L) folgendes an:

- Z-Zuverlässigkeit: Der P-Faktor gibt den voraussichtlichen Röhrenausfall in Promille je 1000 Stunden an. Er liegt bei ca. 1.5 Promille je 1000 Stunden.

- LL-Lange Lebensdauer: Für diese Röhre wird eine Lebensdauer von 10000 Stunden, gemittelt über 100 Röhren, garantiert.

Diese Angaben galten, wie gesagt, für die professionellen Ausführungen der Telefunkenröhren, für die Standardausführungen der "Rundfunkröhren" (ECC83, EL84, EL34 etc.) gab es diese Angaben nicht.

Die Lebensdauerangaben beziehen sich übrigens in den meisten Fällen auf einen Rückgang der Emission bzw. der Steilheit um ca. 30% gegenüber den Datenblattnennwerten - manche Verstärkerschaltung "zickt" da schon rum....

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 26. Aug 2005, 15:48 bearbeitet]
hoersen
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 26. Aug 2005, 20:11
ich würde peter zunächst zu einer röhrenvorstufe raten mit ner transe dahinter. da ist der aha-effekt meiner erfahrung nach größer. da die röhre schneller als ein halbleiter ist, dürfte peter das sofort hören, wenn seine endstufe ein deutlich dynamischeres, reineres signal verarbeitet.

bei ebay steht übrigens z.z. ne kleine "welter" für einen spottpreis drin! welter sieht zwar schei... aus aber spielt alle röhren mit rang und preis locker an die wand. und zwar allesamt!

bin erst seit 2000 röhrenhörer aber auch sammler darüber geworden mit einigen hundert vorstufen-typen und endpentoden im schrank (plus röhrenprüfgeräte). wenn also mal jemand unbedingt was sucht...

(einige behaupten ja, die schlechteste röhre klingt immer noch besser als die beste transe, aber das kann ich wirklich nicht so bestätigen!).

horst
Gelscht
Gelöscht
#19 erstellt: 26. Aug 2005, 23:01
Ab einem bestimmten Preissegment kann man Röhre und Transistor klanglich nicht mehr auseinanderhalten, d.h. Röhrenklang ist nicht unbedingt Röhrenklang.

Denn merke, einem guten Röhrenverstärker hört man den harmonischen Klirranteil nicht an.
Aber das ist eine Liga, die nicht unbedingt jeder Einsteiger in die Röhrenwelt bezahlen kann.
Einige Hersteller für herrausragende Röhrenverstärker wären z.B. Octave, T+A, Einstein und Graaf

Gruß

Dennis
hoersen
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 26. Aug 2005, 23:15
also wenn ne röhre (sehr) teuer sein muss, um gut zu klingen, ist hat man wohl auf den falschen hersteller reingefallen. jedenfalls bei der vorstufe. (endstufe ist ein anderes thema. da kosten gute übertrager einiges).

lua ist meines wissens übrigens jolida-elektronik aus china, die hier in deutschland ein wenig aufgepepppt wird.
haben mir jedenfalls händler bestätigt und hier im forum kann man es auch nachlesen...

gutes muss nicht teuer sein.

horst
Gelscht
Gelöscht
#21 erstellt: 26. Aug 2005, 23:27

also wenn ne röhre (sehr) teuer sein muss, um gut zu klingen, ist hat man wohl auf den falschen hersteller reingefallen. jedenfalls bei der vorstufe. (endstufe ist ein anderes thema. da kosten gute übertrager einiges).


Es gibt nur leider wenige billige und gute Vorstufen auf dem Markt. Aber der reine Bauteilwert muss nicht hoch sein, wobei bei guten Vorstufen der Schaltungsaufwand recht hoch ist.
Was meinst du, warum ich mir meine Röhrenverstärker mittlerweile selber baue.


lua ist meines wissens übrigens jolida-elektronik aus china, die hier in deutschland ein wenig aufgepepppt wird.
haben mir jedenfalls händler bestätigt und hier im forum kann man es auch nachlesen...


LUA habe ich übrigens mit voller Absicht nicht als Beispiel genommen, wie du meinem Beitrag entnehmen kannst.

Lua ist übrigens keine Jolidaelektronik, sondern BalladAudio,Lua und Jolida sind aufgepeppte Elektronik des OEM-Herstellers Shanghai Shenda Sound Electronic Co., LTD.
Lua wird in Deutschland auch nicht aufgepeppt, sondern lässt die Geräte dort unter Aufsicht eines Ingenieurs, der auf der Gehaltsliste von Lua steht verändern. Zum Beispiel mit Wima MKP Kondensatoren.
whatawaster
Inventar
#22 erstellt: 26. Aug 2005, 23:58
Hi,

also wirklich schönen Dank an euch alle, man erfährt hier wirklich sehr viel. Vor allem als Neuling in diesem Bereich.

Mitte September werde ich wahrscheinlich einen Röhrenvollverstärker einer ungarischen Manufaktur bei mor zu Hause testen können. Ein Bekannter von mir wird mir da wohl behilflich sein, da er den Hersteller persönlich kennt. Da werde ich mir mal einen Einblick in die Röhrenwelt verschaffen können.
Ich werde mich dann hier natürlich sofort melden, um euch meine Erfahrungen mitzuteilen.

SChöne Grüße

Peter
hoersen
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 27. Aug 2005, 09:25
hallo stuka,

was 2005 da noch an schaltungsaufwand nötig sein soll, kann ich selbst als halblaie nicht nachvollziehen. wenn man sich mit praktikern (insbesonders "alten hasen") unterhält, erfährt man, dass in der röhrentechnik spätestens in den 40er jahren doch bereits wirklich alles ausbaldowert war, was man überhaupt probieren konnte. (parallele: turbolader, retarder, kompressor, ladeluftkühlung usw. bei automotoren waren in den 30er jahren schon schnee von gestern - heute wird das den ahnungslosen kunden als fortschritt angedreht...)
es gibt heute keinen "neuen" röhrenschaltungen. vielleicht einige modifikationen, damit man auf ner hifi-messe sich mit einer neuen entwicklung schmücken kann. in wirklichkeit werden bewährte, alte schaltungen abgekupfert und so geändert, dass man etwaige patente nicht verletzt. wird dann als der "letzte schrei" auf dem röhrenmarkt angeboten. wenn man dann noch einen exotischen namen hat, der selbst wie musik klingt (z.b. paravincini - was ja irgendwie an da vinci und paganini erinnert...), dann darfs auch gern besonders teuer werden. (scheint aber auch wirklich ne gute röhre zu sein-hab sie leider noch nicht hören können).

also ich lasse mich von solchem zirkus jedenfalls nicht mehr blenden und sperre lieber meine ohren auf (und glaube lieber den - heute alten - profis, die die röhrenära noch selbst erlebt haben).

für die leute, denen welter zu billig ist: die geräte sind so preiswert, weil er direkt ab werk verkauft ohne zwischenhandel. so einfach ist das. man kann natürlich auch den marken gutes geld hinterherwrfen, die in den hifi-gazetten teure halb-oder ganzseitige hochglanzwerbung betreiben, dafür dann in der regel bei tests genau dieser märchenhefte immer ganz oben abschneiden ("cuius regio, euis religio" - wessen brot ich ess´, dessen lied ich sing...).

horst

p.s.: vielleicht meintes du mit schaltungsaufwand aber auch die sorgfalt und den materialaufwand der ausführung selbst. da bin ich dann (fast) ganz deiner meinung!


[Beitrag von hoersen am 27. Aug 2005, 09:47 bearbeitet]
_axel_
Inventar
#24 erstellt: 27. Aug 2005, 10:07

hoersen schrieb:
(...)spätestens in den 40er jahren doch bereits wirklich alles ausbaldowert war, was man überhaupt probieren konnte. (parallele: turbolader, retarder, kompressor, ladeluftkühlung usw. bei automotoren waren in den 30er jahren schon schnee von gestern - heute wird das den ahnungslosen kunden als fortschritt angedreht...)

Gaaaaanz schlechtes Beispiel. Oder doch ein gutes?
Klar, gabs früher schon Turbomotoren. Aber vergleiche die mal mit den heutigen! Ich denke, da liegen Welten dazwischen. (Ok, bei Motoren kommt mit der elektronischen Steuerung noch einiges dazu ...)
hoersen
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 27. Aug 2005, 11:16
doch, doch,
ein sehr gutes beispiel sogar!

heute bepissen sich die motorenentwickler angesichts kleiner fortschritte im verbrauch und ein benziner mit 5-6l verbrauch wird dann als großer fortschritt angepriesen. der kdf-wagen von 1937 (vorläufer des käfers) brauchte bereits damals nur ca. 6l. dazwischen liegt praktisch ein ganzes menschenleben an forschug und entwicklung. kann man da noch von fortschritt reden?

eher ein schlechter witz!

lass uns aber lieber wieder auf hifi zurückkommen, sonst wirds wieder zu politisch.

prima wochenende an alle!

h.
_axel_
Inventar
#26 erstellt: 27. Aug 2005, 12:08

hoersen schrieb:
der kdf-wagen von 1937 (vorläufer des käfers) brauchte bereits damals nur ca. 6l.

mannomann. mit solchen apfel/birnen-vergleichen diskreditierst du dich nur selbst (stichworte: motorleistung, fahrzeuggewicht, schadstoffausstoß, u.a.).


hoersen schrieb:
lass uns aber lieber wieder auf hifi zurückkommen

gerne.
hoersen
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 27. Aug 2005, 12:57
schade, du hast nicht verstanden. machst gleich andere themen und sachverhalte auf, die auch rein garnix mit meiner feststellung zu tun hatten. insofern war deine empörung überflüssig.

ist auch ein defizit dieses forums, dass vieles missverständlich rüberkommt.

betr. deine angedeutete diskreditierung:

als maschinenbauing (schwerpunkt kolbenmaschinen und kraftfahrzeugtechnik) solltest du mit mir lieber nicht ins fachliche einsteigen...

überlasse die gern das letzte wort. ich verabschiede mich mal lieber, sonst wird das ne never ending story, wozu mir meine zeit zu schade ist.

adios!

h.


[Beitrag von hoersen am 27. Aug 2005, 13:00 bearbeitet]
_axel_
Inventar
#28 erstellt: 27. Aug 2005, 13:32
Hallo hoersen,
nicht ich, DU hast mit Motoren angefangen. Und wenn Du ein Ing. vom Fach bist, finde ich die unpassenden Vergleiche noch seltsamer. Aber ich lasse mir gerne hier oder per PM erklären, warum der Benzinverbrauch ohne Berücksichtigung der Umstände und als alleiniges Kriterium zur Bewertung des tatsächlichen Forschritts im Motorenbau genügen soll.
Ob diese (von mir vermutete) zu simple Betrachtungsweise nun auf Deine Einschätzung bzgl. des R-Verstärker-Design-Fortschritts übertragbar ist, weiß ich nicht.

Die Missverständniss-Rate ist übrigens kein Privileg dieses(!) Forums, eher der Forenkommunikation allgemein.

Und noch ein Aufruf:
Lasse Dich von mir bitte nicht von Beiträgen insbes. auch zum Thema abhalten. Aber erwarte nicht, dass Aussagen, sofern unverständlich oder unplausibel erscheinend, un-hinterfragt bleiben.

Gruß
Gelscht
Gelöscht
#29 erstellt: 27. Aug 2005, 16:00

hoersen schrieb:
hallo stuka,

was 2005 da noch an schaltungsaufwand nötig sein soll, kann ich selbst als halblaie nicht nachvollziehen. wenn man sich mit praktikern (insbesonders "alten hasen") unterhält, erfährt man, dass in der röhrentechnik spätestens in den 40er jahren doch bereits wirklich alles ausbaldowert war, was man überhaupt probieren konnte. (parallele: turbolader, retarder, kompressor, ladeluftkühlung usw. bei automotoren waren in den 30er jahren schon schnee von gestern - heute wird das den ahnungslosen kunden als fortschritt angedreht...)
es gibt heute keinen "neuen" röhrenschaltungen. vielleicht einige modifikationen, damit man auf ner hifi-messe sich mit einer neuen entwicklung schmücken kann. in wirklichkeit werden bewährte, alte schaltungen abgekupfert und so geändert, dass man etwaige patente nicht verletzt. wird dann als der "letzte schrei" auf dem röhrenmarkt angeboten. wenn man dann noch einen exotischen namen hat, der selbst wie musik klingt (z.b. paravincini - was ja irgendwie an da vinci und paganini erinnert...), dann darfs auch gern besonders teuer werden. (scheint aber auch wirklich ne gute röhre zu sein-hab sie leider noch nicht hören können).

also ich lasse mich von solchem zirkus jedenfalls nicht mehr blenden und sperre lieber meine ohren auf (und glaube lieber den - heute alten - profis, die die röhrenära noch selbst erlebt haben).

für die leute, denen welter zu billig ist: die geräte sind so preiswert, weil er direkt ab werk verkauft ohne zwischenhandel. so einfach ist das. man kann natürlich auch den marken gutes geld hinterherwrfen, die in den hifi-gazetten teure halb-oder ganzseitige hochglanzwerbung betreiben, dafür dann in der regel bei tests genau dieser märchenhefte immer ganz oben abschneiden ("cuius regio, euis religio" - wessen brot ich ess´, dessen lied ich sing...).

horst

p.s.: vielleicht meintes du mit schaltungsaufwand aber auch die sorgfalt und den materialaufwand der ausführung selbst. da bin ich dann (fast) ganz deiner meinung!


Hallo Horst,

ich frage mich nur was das Alter eines Schaltungsprinzips mit dem Aufwand dieses Schaltungsprinzip zu realisieren zu tun ? Neue Röhrenschaltungen sind die absolute Ausnahme und auch die gängigen Transistorschaltungen sind im Grunde steinalt.
Nur hat der Schaltungsaufwand überhaupt, aber auch gar nichts mit dem Alter dieser Schaltung zu tun.

Nur ist es Grundsetzlich so, dass in guten Vorstufen nur beste Bauteile mit geringsten Toleranzen und die größte Sorgfalt bei Abschirmung und Verdrahtung an den Tag gelegt werden muss. Zudem sind hier sehr viele Experimente, gerade was die Dimensionierung und Qualität einiger Bauteile betrifft notwendig. Das betrifft vor allem die "uralte" SRPP-Schaltung.

So ein klanglich guter Pre mit RIAA Entzerrer für MC/MM und diversen Hochpegeleingängen ist daher auch im Selbstbau, vor allem bei Verwendung von Röhren ein ziemlich teures Vergnügen bei einem recht großem Arbeitsaufwand.
Dagegen ist der Bau einer simplen Endstufe das reinste Kinderspiel.

Wollen wir jetzt noch einen Vorverstärker mit Klangreglern, eventuell einem zeitgemäßen Äusseren mit Matrixdisplay, menügesteuerten Bedienung, dann können die Kosten und der Arbeitsaufwand ziemlich explodieren.


Aber du kannst dir mal den Schaltplan eines guten kommerziellen Pres anschauen, dann weist du auch warum gute Vorverstärker so teuer sind.
Hier mal am Beispiel eines älteren Audio Research SP3:
http://www.bonavolta.ch/hobby/en/audio/ar_sp3.htm

Gruß

Dennis
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