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RFTLYS A2 - "falscher" KT88 Amp ?+A -A |
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Autor |
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mbo95
Neuling |
#1 erstellt: 14. Mai 2019, 19:53 | |
Hallo Zusammen Kurz zu meiner aktuellen Situation und zu mir: Durch Zufall sind mir vor kurzem ein paar gute Passivboxen in die Hände gefallen Da ich bis anhin nur aktive hatte, erkundigte ich mich etwas über Verstärker.. seit dem habe ich "Röhrenfieber" Ich bin sehr interessiert aber ein absoluter Neuling was HiFi Röhrentechnik anbelangt. Zugegeben wahrscheinlich etwas voreilig habe ich mir einen Chinesischen Röhrenverstärker gekauft/importiert. Ich habe mich durchaus informiert was es so alles gibt um das beste Preis/Leistungsverhältnis zu erzielen, jedoch war mein Budget mit ca 500 Euro beschränkt. Grundlagen der ET sind mir als Motorradmechaniker/ baldiger Informatiker bekannt.. jedoch nicht so weit das ich besonders viel der Schaltung meiner neuen Liebe verstehe. Zu meinem Problem: Nun es ist eher eine Vermutung, der Verstärker mit dem nichtssagenden China-Markennamen "RFTLYS" gibt es unter anderem einmal als Modell "A1" und "A2". Sie sehen identisch aus, nur kostet der A2 ca 100 Euro mehr und hat vier KT88 Endröhren, der A1 vier EL34. Ich möchte den Chinesen wirklich nichts unterstellen aber zutrauen tue ich ihnen definitiv, dass A1 und A2 mit grosser Wahrscheinlichkeit baugleich sind und einfach die teureren KT88 den Preisunterschied machen ohne das an der Schaltung was geändert bzw. die Betriebsspannung angepasst wurde. Genau aus diesem Grund habe ich einen A1 mit EL34 bei Aliexpress bestellt... Nur leider haben sie mir einen A2 geschickt und nach China retournieren probiere ich gar nicht erst. Wie kann ich am besten feststellen welche Röhren "wirklich" in diesen Verstärker passen? Falls das nicht anhand der Bilder festgestellt werden kann, wie und was muss alles ausgemessen werden? Stichwort Ausmessen, das ding hat zwar schön ersichtliche Potis zum Einstellen des Ruhestroms, doch was nehme ich als Messpunkte? Zum Amp: Vorstufe: eine 12AX7 und zwei 12AU7 Endstufe: Vier KT88 push pull Schaltung: Ultralinear Ich habe die technischen Werte von Aliexpress als Screenshot hier: Grundsätzlich wirkt alles sehr massiv und wertig. Der Eingangstrafo und die Röhren heizen ordentlich aber das wird völlig normal sein (oder?). Zum klang kann ich noch nicht viel sagen da erst ca 10h einbrennen stattgefunden haben. Aktuell funktioniert technisch alles einwandfrei. Eine Mullard 12AX7 Reissue habe ich bereits und werde sie in der nächsten Tagen tauschen Ein Schaltschema hab ich beim Vertreiber (HiFi Exquis) angefragt und wurde mit einem nichtssagenden Betriebshandbuch vertröstet. Falls jemand zusätzliche Infos und/oder Verbesserungsvorschläge für Schaltung/Bauteile/Röhren etc hat, bitte meldet euch! Hier die Bilder dazu: Ich bin wirklich um jede Hilfe froh Vorab schonmal besten Dank und freundliche Grüsse aus der Schweiz |
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RoA
Inventar |
#2 erstellt: 15. Mai 2019, 10:04 | |
Moin, das kann durchaus sein, und wenn dem so ist, gibt es wenig, was du da machen kannst, denn mit dem Eisen (Trafos) sind Versorgungsspannung und damit Arbeitspunkte festgelegt. Wenn der Verstärker serienmäßig mit KT88 ausgeliefert wird, darf man aber unterstellen, daß die Betriebssicherheit gewährleistet ist. Die typische Versorgungsspannung einer EL34 in diesem Schaltungskonzept liegt bei ca. 420 bis 440 Volt, manchmal auch etwas weniger. Der Grenzwert lt. Datenblatt wäre 450 Volt. Die KT88 darf gerne etwas mehr haben, z.B. um 520 Volt. Wenn die Spannung also über 450 Volt beträgt, sollte man keine EL34 einstöpseln. Die Spannung wird zwischen Anode und Masse gemessen. Die Anode ist jeweils Pin3 (blaues Kabel). Wenn du nicht weisst, wo Masse ist, bitte nicht versuchen, irgendetwas zu messen. Wenn du also irgendwas um 400 Volt misst, ist der Verstärker eher für die EL34 ausgelegt. Beim Betrieb mit der KT88 bedeutet dies, dass sie nicht optimal ausgesteuert wird und weniger leistet als möglich. Lt. technischen Daten leistet der Verstärker 35 Watt, typisch für die KT88 wären eher 50 Watt. Das muß aber nichts bedeuten. Praktisch spielt das ausserdem auch eher keine Rolle, weil man selten mehr als 1 Watt abruft und der Lautstärkeunterschied zwischen 35 und 50 Watt kaum wahrnehmbar ist. Im nichtssagenden Betriebshandbuch sollte beschrieben sein, wie man den Ruhestrom (Bias) misst und einstellt. Gemessen wird über dem Kathodenwiderstand, der hängt an Pin 1 und 8 (dazwischen ist die Nase vom Röhrensockel. Bei 10 Ohm sollten ca. 350mV (=35mA) für die EL34 gemessen werden, bei der KT88 ca. 500mV (=50mA), dies als grober Anhaltswert. |
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Anro1
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 15. Mai 2019, 10:14 | |
Hallo einen guten Tag willkommen hier im Forum, und Gratulation zum ersten Röhrenverstärker. Zu dem Gerät und den Bildern: m.M.n, wie auf den Bildern zu sehen, ein für´s kleine Geld gut, sauber und wertig aufgebauter Verstärker. KT88 PushPull Ultralinear, da sollte es keine großen Überraschungen geben. Die Arbeitspunkte der Röhren lassen sich mit den Poti´s im Gerät pro Röhre einstellen. Netzteil mit Drossel, saubere ordentliche Verdrahtung, sieht für mich gut aus. Ich denke das es zwischen der EL34 und der KT88 Version des Amps keine großen Unterschiede geben wird. Ob die aktuelle Bestückung (AÜ, Gitterableit-R..) der beiden Verstärker Varianten entsprechend der EL34 / KT88 Datenbaltt Betriebswerte angepasst wurden ? Hmm Auf jedenfall besser das Du die KT88 version bekommen hast, als andersrum. Ich würde den Verstärker jetzt mal einige Stunden/Tage hören, vielleicht jetzt gleich und dann nach einigen Wochen die Anodenströme/Arbeitspunkte der KT88 überprüfen. und ansonsten einfach über den Neuzugang freuen. Grüsse Ernst [Beitrag von Anro1 am 15. Mai 2019, 10:17 bearbeitet] |
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Ingor
Inventar |
#4 erstellt: 17. Mai 2019, 08:21 | |
Was wäre denn, wenn die Röhren nicht passen würden? Der Verstärker hätte nicht die angegebenen Eigenschaften. Umgekehrt, wenn die Eigenschaften stimmen, passen die Röhren. Eine Überlastung ist hier nicht zu befürchten, da die KT 88 deutlich mehr verträgt als die EL 34. Wenn du fragst, ob der Verstärker die KT 88 ausnutzt und dafür konzipiert wurde, dann kann man das wohl mit einem klaren Nein beantworten. Die Ausgangsleistung fordert nicht mal eine EL 34 heraus, Damit sind schon 50 W pro Kanal möglich, die KT 88 hat da noch deutlich mehr zu bieten. Ist das schlimm? Nein, das Gerät sieht toll aus, war echt billig und du scheinst ja mit dem Klang zufrieden zu sein. Evtl. könnte man noch etwas optimieren, aber dazu benötigte man den Schaltplan, die Daten der Übertrager und des Netzteils mit Spannungs und Stromwerten. Da die begrenzenden Teile aber die Trafoleistung und die der Übertrager sind, wird man nur bei groben Schaltungsfehlern viel bewegen können. Erfreue dich an dem hübschen Schnäppchen und genieße die Musik. |
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mbo95
Neuling |
#5 erstellt: 27. Mai 2019, 17:09 | |
Entschuldigt die etwas späte antwort, ich war in den Ferien, da isolier ich mich gerne von der Aussenwelt. Zur Betriebsspannung: Meine Befürchtung hat sich bestätigt, es liegen gerade mal ~420V an den KT88 an. Zum Einstellen: Ausmessen und Einstellen war mit euren Infos kein Problem mehr. Der Ruhestrom war nach ca 60 Betriebsstunden bei ~ 38mA. Jetzt sind es überall 50mA. Zu meinen Problemchen: Der etwas dünne Bassbereich ist nach dem Einstellen des Ruhestroms einiges besser geworden. So wirklich zufrieden war ich trotzdem noch nicht... (Man muss dazu jedoch sagen das die ersten 50 Betriebsstunden mit sehr geringer bis "normaler" Lautstärke gehört wurden.) Die endgültige Besserung im Low-End kam relativ unerwartet als ich es zum ersten mal für gute 3h mit Vollgas knallen lies So wirklich kapiert weshalb hab ich zwar nicht.. aber solange es so bliebt wies jetzt ist muss ich das wohl auch nicht unbedingt Jetzt bin ich wirklich mehr als zufrieden mit dem Klang! (Der penetrante Gestank nach chinesischem Lösungsmittel ist inzwischen auch fast verschwunden) Falls ich irgendwann doch noch an einen Schaltplan komme werde ich wohl einen neuen Post machen für allfällige Verbesserungsvorschläge. Auf die Frage wo/wie der Ruhestrom eingestellt wird, wurde mir mit " Muss nicht eingestellt werden, hat Auto-Bias" geantwortet. (Im Usermanual steht wirklich absolut nichts Sinnvolles) Sagt mir das da wohl nicht gerade viel Ahnung über das Gerät vorhanden ist.. meine Erwartungen sind deshalb eher inexistent. Ich danke euch allen für den netten Empfang und die Hilfsbereitschaft Grüsse aus der Schweiz Marco |
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Pertinaxer
Stammgast |
#6 erstellt: 09. Jun 2019, 13:07 | |
Hallo, der Amp ist kein Autobias; man kann die vier Spindeltrimmpotis auf den kleinen Platinen sehen. Damit wird selbiger eingestellt: Wie hoch soll er sein ? Siehe hier: https://www.tube-tow...bias-einstellung.pdf mit einer Einstellung von 50 mA liegst du korrekt. (Seite 10 des PDF) Der Aufbau sieht gut gemacht aus; aber wo ist die HV-Sicherung.....? Beste Grüsse; Jochen |
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pragmatiker
Administrator |
#7 erstellt: 11. Jun 2019, 16:47 | |
Bei 420[V] Anodenspannung dürften die üblichen 5 * 20[mm] / 250[V] Feinsicherungen aus dem Rennen sein - und darüber hinaus wird die Sicherungs- und Fassungsauswahl dann dünn (und teuer). Grüße Herbert |
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mbo95
Neuling |
#8 erstellt: 11. Jun 2019, 21:00 | |
Guten Abend Jochen Das der am kein Autobias hat war mir klar, ich wollte mit der zitierten Aussage auch eher auf die fehlenden Fachkenntnisse des chinesischen Verkäufers hinweisen. Danke für das umfangreiche PDF, wirklich sehr informativ! Heist für mich, dass ich aktuell eher "kalt" unterwegs bin.. ich werde im Verlauf der nächsten Woche wohl nochmals nachmessen bzw. den Ruhestrom auf ca 60mA stellen und eine Hörprobe machen. Pertinaxer (Beitrag #6) schrieb:
Sobald ich das Gerät offen habe, werde ich nachsehen, aber ich glaube eine in die C13 Buchse integriert gesehen zu haben. Gruss Marco |
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Ingor
Inventar |
#9 erstellt: 12. Jun 2019, 14:28 | |
Ein höherer Ruhestrom bringt nur mehr Verschleiß und reduziert den Klirrfaktor, klanglich bringt das nicht viel. |
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mbo95
Neuling |
#10 erstellt: 09. Mrz 2020, 20:49 | |
Guten Abend zusammen! Alter Beitrag neues Problem... Ruheströme richtig einpegeln und ordentlich einspielen hat ja wie beschrieben durchaus geholfen. Inzwischen fällt der Ruhestrom aber immer schneller zusammen. Soll heissen, ich muss ihn aktuell bereits nach 2 Wochen wieder von unter 40mA auf 58mA raufschrauben. Und das bei allen 4 Röhren... Kanns sein das die china KT88 nach knapp einem Jahr bald den Löffel abgeben? Oder klingt das für euch nach einem anderen Bauteil der Schaltung? Besten Dank und freundliche Grüsse Marco |
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