6N1P heizen mit AC oder DC?

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WankelFan
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 20. Jun 2010, 20:48
Hallo Forum,
ich bin grade dabei einen Kopfhörerverstärker mit der 6N1P und der 6AS7G zu bauen. Den Ear Of Pharao: http://www.eilert-web.de/technik/pharao/Bilder/pharao_page1.gif

Hier ist das Ntzteil abgebildet:http://www.eilert-web.de/technik/pharao/Bilder/pharao_page3.gif

Was mir etwas Schleierhaft vorkommt, ist dass, die 6AS7G mit Wechselspannung beheizt wird und die 6N1P mit Gleichspannung.
Allerdings ist die Spannung nach der Gleichrichtung um 8 Volt, etwas zu viel. Die 6N1P ist indirekt geheizt, also sollte es doch keine probleme geben, wenn ich sie mit Wechselspannung heize, oder?
Bin gespannt auf eure Antworten.

MfG
WankelFan
Doomit
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 21. Jun 2010, 06:49
Hallo,

ich persönlich würde es zuerst mit Wechselspannung probieren.
Da sich die Schallquelle direkt am Ohr befindet könnte man bei unsachgemäßen Aufbau Brummen usw. hören.
Ist dennoch Gleichspannungsheizung erwünscht oder nötig würde ich eine geregelte Heizspannung von 12,6 V nehmen und die Heizung beider Röhren in Reihe schalten.
Damit ist man auf der sicheren Seite.

Gruß Klaus
rorenoren
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 21. Jun 2010, 17:22
Moin,

da die 6AS7G sich 2,5Ampére gönnt und im Einschaltmoment auch mal kurz über 10A geht, ist das mit der Gleichstromheizung problematisch.

Das Auskoppeln an der Katode und die Gegenkopplung durch den nicht vorhandenen Katodenelko dürften Brummstörungen zumindest sehr gering halten.

Als Endstufe an Lautsprechern brummt bei meinen 6AS7G/6080 absolut nichts.
(bei Wechselstromheizung und Ohr im Lautsprecher (ca 95-97dB Wirkungsgrad))

Die russischen Doppeltrioden sind manchmal "brummig".

Da ist DC- Heizung nicht verkehrt.
(6V Stabi IC verwenden, sollte mit 8V gerade so gehen, sonst "low drop"- Regler verwenden)

Du kannst es aber auch erstmal mit Symmetrieren der Heizung versuchen.
(ca 200 Ohm Drahtpoti, ca 0,5 Watt)

Für die paar Miliampére der Vorröhren genügt locker das Gehäuse als Kühlkörper, wenn aus Alu.

Das lässt sich also problemlos nachrüsten, falls es doch brummt.

Ansonsten versuchst du es einfach mal mit PCC88, die sind billiger als ECC88 und brummen normalerweise nicht.
(die leichte Unterheizung an 6,3V verkraften sie spielend, sie brauchen eigentlich ca. 7V ("ca.", weil sie für Sereienheizung gedacht sind, und es eigentlich auf den Strom ankommt, 300mA nämlich))

Bis auf den kleinen Heizungsunterschied sind ECC88 und PCC88 gleich.

Gruss, Jens
WankelFan
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 22. Jun 2010, 05:50
Moin,

Danke, für eure Antworten. Werde dann erstmal mit AC heizen, Wenn das brummt, wird auf DC umgebaut mit Spannungsregler.

Grüße,
WankelFan
DB
Inventar
#5 erstellt: 22. Jun 2010, 06:49
Mir ist absolut schleierhaft, wozu man für einen Kopfhörer so einen Brocken wie eine 6AS7G benötigen sollte.
Der KH-Verstärker meines Mischpultes ist mit zwei EF86 bestückt. Wöllte ich selber bauen, wäre irgendwas in der Größe EF80 o.ä. richtig...

MfG
DB
was_ist_hifi?
Neuling
#6 erstellt: 25. Jun 2010, 21:51
Hallo,

das kann ich Dir erklären. Die meisten OTL-Kopfhörerverstärker arbeiten nur mit hochomigen Kopfhörern zufriedenstellend. Der Brummer "6AS7G" hat einen niedrigen Innenwiderstand und erlaubt somit auch einen Kopfhörer mit niedriger Impedanz zu betreiben. Bei dieser Schaltung ist es also möglich einen Kopfhörer ab ca. 100 Ohm einzusetzen, ohne große Verzerrungen und Klangverluste in Kauf nehmen zu müssen. Man darf nicht vergessen, daß die Röhren unter 100Volt arbeiten und das kann man nicht mit jeder machen.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 25. Jun 2010, 22:27
Moin,

ja stimmt, die 6AS7G ist sehr niederohmig.
(Ra je nach Schaltung um 300 Ohm)

Grundsätzlich also eine gute Wahl, zumal sie "nichts" kostet.

Inwieweit sie am Ende Brummfrei ist, muss man halt ausprobieren.

Im Zweifelsfalle hilft evtl. eine andere Röhre von einem anderen Hersteller.
(6080 oder 6AS7G)

Gruss, Jens
BeKl
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 26. Jun 2010, 11:43
Doomit schrieb:


ich persönlich würde es zuerst mit Wechselspannung probieren.
Da sich die Schallquelle direkt am Ohr befindet könnte man bei unsachgemäßen Aufbau Brummen usw. hören.
Ist dennoch Gleichspannungsheizung erwünscht oder nötig würde ich eine geregelte Heizspannung von 12,6 V nehmen und die Heizung beider Röhren in Reihe schalten.
Damit ist man auf der sicheren Seite.


Warum eine Reihenschaltung ?

In meiner "Erfahrungswelt" ist mir schon öfters bei Reihenschaltungen von Heizfäden
eine unterschiedliche Spannungsaufteilung untergekommen.

Zum Beispiel die eine Röhre heizt mit 6,8V und die zweite 5,2V (12V AC vom Trafo).

Gruß Bernd
rorenoren
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 26. Jun 2010, 14:57
Moin Bernd,

je nach Röhre ist das mit der Reihenschaltung so wie du es beschreibst.

Im Falle einer 6AS7G und der ECC/PCC88 geht das überhaupt nicht.

Da wird die ECC/PCC88 die (fast) volle Spannung abbekommen und die 6AS7G (fast) nichts.

Reihenschaltung ist nur möglich und sinnvoll, wenn du 2 gleiche Röhrentypen verwendest, und/oder solche, die für "Serienspeisung" gedacht sind.

Bei U- und P- Röhren ist das der Fall, bei wenigen E- Röhren ebenfalls.
(z.B. ECC81-83, einige EF- Typen mit 300mA))

In der Reihenschaltung fliesst an jeder Stelle der selbe Strom.

Das bedingt, dass die Röhren den selben Strom ziehen müssen.

Bei der 6AS7G (6080) sind das 2,5A, bei der PCC88 300mA, bei der ECC88 auch 300mA.

Also keine Chance.

Zwei PCC88 dürften "offiziell" in Reihe betrieben werden, ECC88 eigentlich nicht, 6AS7G gar nicht.

Bei E88CC ist es aufgrund der geringen Toleranzen meist durchaus möglich, aber Erfolg wird nicht garantiert.

Vorteil einer Serienheizung ist der geringere Strom insgesamt.

Bei Parallelschaltung gleicher Röhren verdoppelt sich der Strom.

Bei ECC81- ECC83 ist es zumindest sinnvoll, die beiden internen Heizfäden in Reihe zu betreiben.

Damit hat jede Röhre 12,6V 150mA.

Das erleichtert es einem Vorwiderstand oder Stabi- IC erheblich.

Ich vermute, Klaus/Doomit meinte, dass zwei ECC88 verwendet werden sollen, was hier nicht der Fall ist.

Beide Röhren sind Doppeltrioden, so dass der gesamte Verstärker nur aus zwei Röhren besteht.

Hier kann man entweder nur die ECC/PCC88 mit Gleichstrom heizen, oder beide, wenn das nötig ist.

Letzteres ist bei 6,3V und 2,8A keine einfache Sache.

Gruss, Jens.
BeKl
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 27. Jun 2010, 17:33
Hallo Jens,

danke für Deine ausführliche Antwort.

rorenoren schrieb:

Reihenschaltung ist nur möglich und sinnvoll, wenn du 2 gleiche Röhrentypen verwendest, und/oder solche, die für "Serienspeisung" gedacht sind.


Hätte es explizit (vielleicht) erwähnen müssen:

Selbstverständlich ging es in meiner Einlassung nur um Reihenschaltungen mit gleichen Röhren (bis auf eine Ausnahme, siehe weiter unten).

Beispiele: El84 beim Quadriga (Gerhard Haas, Fa. Experience), KHV für Elektrostaten von Audiovalve (in der Endstufe 6CK4)
und in einigen amerikanischen Verstärker die Reihenschaltungen von 4 x ECC83 oder eine Reihenschaltung von EF86 und Reihen/Parallelschaltung von ECC83 kombiniert hatten.

In vielen Fällen ist die Differenz sehr klein
und stört (mich) eigentlicht nicht, weil in der Toleranz.

Nur wenn man schon mit stabilisierten Heizspannungen, die bis drei Stellen hinter dem Komma genau eingestellt werden können (grins), arbeitet, ...

Wie heißt es so schön: Das ist kontraproduktiv!



Gruß Bernd
rorenoren
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 27. Jun 2010, 19:46
Moin Bernd,

EL84 sind zum Beispiel nicht geeignet, offiziell.

Wenn man gute Exemplare hat, geht´s natürlich trotzdem.

Innerhalb der Toleranzen (ca 5%) ist es egal.

Aber du hast Recht, wenn schon, denn schon.

Ich mag es irgendwie auch lieber, wenn alles gleich ist.

Gruss, Jens
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