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Mikrophonie bei Vorstufenröhren?+A -A |
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Autor |
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Tunfisch
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 25. Jan 2007, 10:27 | |
Habe für meine Röhrenvorstufe zwei neue Röhren gekauft.Typ: 12AT7WB von Sylvania USA aus dem Jahre 1970. Entspricht also der E81CC anderer Hersteller. Nach Einbau der Röhren zeigte sich bei Klopfen auf das Verstärkergehäuse, das die Röhren dieses Klopfen verstärkten und wiedergaben!! Außerdem war ein gut wahrnehmbares Rauschen der Röhren zu hören! Wie kann das sein? Bei dieser guten Röhrenqualität, die auf Stabilität und enge Toleranzen getrimmt wurde?? Für Kommentare und Hilfen wäre ich dankbar, Gruß Tunfisch |
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E130L
Inventar |
#2 erstellt: 25. Jan 2007, 11:08 | |
Hallo Tunfisch, probier das doch noch mal mit den alten Röhren aus, der Effekt wird sicher ähnlich sein, ausser sie sind total verschlissen. Jede Röhe ist mikrofonisch. MfG Volker |
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AVBU
Stammgast |
#3 erstellt: 26. Jan 2007, 18:49 | |
Kann ich bestätigen. Die eine mehr die andere weniger. Hatte mal eine ( 6SL7GT) die reagierte so heftig auf Berührung als wäre sie ein Tonabnehmer. Sogar streicheln übertrug diese. Andere Röhre rein, gleiche Sorte, und Ruhe kehrte ein. Gruß Andi |
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pragmatiker
Administrator |
#4 erstellt: 27. Jan 2007, 08:38 | |
@Tunfisch Mikrophonie bei Röhren ist etwas ganz normales und systembedingt. Durch z.B. Klopfen auf den Röhrenkolben ändern sich durch die eingebrachte mechanische Energie die Elektrodenabstände untereinander und damit deren Kapazität. Dies bedeutet eine Steilheitsänderung der Röhre und damit (bei konstanter Gittervorspannung) eine Anodenstromänderung im Takt der Kapazitätsänderung (und damit im Takt der mechanischen Erregung) - und die ist als Audiosignal hörbar. Das gilt bei direktem Klopfen auf den Röhrenkolben selbst für viele Endstufenröhren. Je weiter man sich in einem Verstärker "nach vorne" Richtung Eingang bewegt, desto auffälliger wird das Phänomen "Mikrophonie" natürlich, da ja alle nachfolgenden Stufen dieses "Audiosignal" noch verstärken. Es gab und gibt Röhren (sog. "klingarme" Röhren), bei denen durch konstruktive Maßnahmen versucht wurde, die Mikrophonieempfindlichkeit so weit wie möglich zu reduzieren. Wenn das nicht gereicht hat, dann wurden die Geräteentwickler zum Teil recht erfinderisch: Da gab es als einfachste Maßnahme z.B. Röhrenfassungen, die in einer Gummiaufnahme gelagert waren....komplexere Konstruktionen in hochempfindlichen Mikrophonvorstufen waren dann auch schon mal so aufgebaut, daß die Röhrenfassung in einer Art "Federspinne" saß (ähnlich den Spinnen an hochwertigen Studiomikrophonen, die genau demselben Zweck dienen) und alle elektrischen Verbindungen zur Röhrenfassung aus höchst flexiblem Draht bestanden, damit auch durch die Drähte keine mechanische Energie übertragen werden kann. Zu guter Letzt war das ganze Vorverstärkerchassis z.T. ein Subchassis, welches gefedert bzw. gedämpft, in jedem Fall aber kinetisch entkoppelt, auf dem Hauptchassis gelagert war. Natürlich kann man gegen Mikrophonie in Grenzen auch schaltungstechnisch etwas tun: Baut man Vorstufen symmetrisch (z.B. als Differenzverstärker, in Grenzen auch SRPP) so auf, daß sich beide Röhrensysteme im selben Glaskolben befinden (was bei SRPP wegen U(fk) nicht ganz so einfach ist), so erfährt die Gesamtkonstruktion dieselbe mechanische Beeinflussung. Da diese mechanische Beeinflussung elektrisch ein Gleichtaktsignal ist, hebt sie sich im Ausgangssignal auf - theoretisch vollständig, praktisch sind dieser Art von "Noise Cancellation" natürlich durch die endliche Gleichtaktunterdrückung und durch die nie vorhandene, völlige Gleichheit beider Röhrensysteme recht irdische Grenzen gesetzt.
Dazu müßte man Deine Schaltung kennen, speziell den Ort, an welchem die ECC81 sitzt (d.h. ob sie Line-Pegel oder z.B. sehr viel kleinere Tonabnehmer- oder Mikrophonpegel verstärken soll). Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß die ECC81 mehrerer Hersteller (Siemens, Valvo, RCA), welche ich als Differenzverstärker (mit Pentodenkonstantstromquelle EF800 an den gemeinsamen Kathoden der ECC81) am Line-Eingang einer Endstufe sitzen habe, allesamt nicht rauschen (der Gesamtverstärker bringt bezogen auf Vollaussteuerung (0[dBu] Studio-Eingangspegel, 17[W] Ausgangsleistung in 8[Ohm]) einen CCIR-bewerteten Geräuschspannungsabstand von ca. 94[dB] auf die Waage, da ist selbst mit dem Ohr im Lautsprecher (88.3[dB]/2.83[V]/[m]) absolut überhaupt nichts zu hören). Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 27. Jan 2007, 08:49 bearbeitet] |
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