Schaltungsdiskussion zum Baxandall-Netzwerk Wer kann helfen ?

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stern71
Stammgast
#1 erstellt: 31. Dez 2006, 18:59
Hallo,

Auch am letzten Tag des Jahres benötige ich noch einmal Hilfe.

Da ich nun einen kleinen Trafo für mein Projekt gefunden habe, kann es an die Schaltung gehen.
Mir ist in einem Fachbuch die Baxandall-Schaltung positiv ins Auge gefallen, da Sie einen Kathodenfolger für bessere Anpassung

besitzt.
Ich möchte diese Schaltung in ein extra Gehäuse bauen.
Das Projekt soll eine Durchgängsverstärkung von 1 besitzen. (also nicht verstärken)
Aus diesem Hintergrund ist die ECC83 nicht mehr mein Favorit.
Meine gefundene Schaltungsvariante nimmt die ECC81.
Ich hätte die E88CC oder die E188CC genommen, da Sie sehr niederohmig und rauscharm(?) sind und eine Abschirmung zwischen

den Systemen haben.

1. Kennt jemand noch andere Vor- oder Nachteile von E88CC bzw. E188CC gegenüber der ECC81 ?
2. Könnt Ihr mir die Schaltung so umstricken (Bauteilewerte, Betriebsspannungen etc.), dass ich die E88CC oder E188CC nehmen

kann ?
3. Wie berechne ich den Koppelkondensator C1 ? mit der normalen Formel komme ich nicht weiter.
4. Welches Potential lege ich an -Uk des Kathodenfolgers ?
5. Sind die Betriebsspannungen +Ub der beiden Röhrenhälften gleich ? (das erste System besitzt ja keinen Anodenwiderstand)

Falls jemand noch andere Schaltungen in ähnlicher Weise kennt, bitte posten.

Ich stelle unter anderem noch ein paar andere Schaltungsvorschläge mit ein.
Diese haben wahrscheinlich eine wesentlich höhere Verstärkung und noch mit anderer Röhrenbestückung.
Eventuell könnt Ihr Anregungen daraus entnemen.

[img=http://img351.imageshack.us/img351/3320/baxandall1fm2.th

.gif]


[img=http://img351.imageshack.us/img351/8584/baxa

ndallklangstellereclg0.th.gif]


[img=http://img99.imageshack.us/img99/5516/klangaus6c33vv0.t

h.gif]


[img=http://img288.imageshack.us/img288/9065/kl

angregelbausteinecc80gh2.th.jpg]





Vielen Dank für die konstruktiven Antworten !

Aber jetzt wünsche ich allen Forenmitgliedern einen Guten Rutsch ins neue Jahr !


Heiko
DB
Inventar
#2 erstellt: 01. Jan 2007, 10:53
Hallo,

Deine letzten beiden Schaltungen sind keine Baxandall-Klangregler, sondern ganz einfache passive Klangregler.

Ob Du eine ECC83 nimmst oder was Anderes (ECF80 wäre auch möglich, hatte z.B. McIntosh dafür genommen), hängt davon ab, wie hoch-oder niederohmig das Ganze werden soll und welche Signalpegel verarbeitet werden müssen. Die ECC83 ist eine Standard-NF-Röhre, die sich allerdings nur für recht hochohmige Schaltungen eignet.

Ich würde in der ersten Schaltung am Eingang einen gewöhnlichen Katodenfolger ohne zusätzliche negative Spannung setzen, das ist unnötiger Aufwand, evtl. weil der Entwickler mit Röhrentechnik nicht so ganz vertraut ist. Der dadurch entstehende sehr hochohmige Eingang muß nicht von Nachteil sein, weil die davor sitzende Quelle den Katodenfolger niederohmig ansteuert.
Die beiden Anodenspannungen sind identisch und werden so zwischen 150 und 300V liegen.

MfG

DB
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 02. Jan 2007, 11:49
Nehmen wir Deine erste Schaltung: Da ist die Eingangsimpedanz des eigentlichen Klangregelteils irgendwo zwischen 10k und 100k, je nach Frequenz, zumindest wenn man die grundsätzlichen Fehler dieser Schaltung beseitigt. Und es wäre auch möglich, diese Schaltung mit einer Impedanz von 15k oder 20k zu bauen.
Je nachdem, welches Quellgerät eingesetzt wird (CDP), ist der Klangregler hochohmig genug, dass auf den ersten Kathodenfolgfer verzichtet werden kann. Ubliche Transistorgeräte haben jedenfalls mit solchen Lastimpedanzen keine Probleme. Dann könnte nach der eigentlciehn Klangregelstufe ein Kathodenfolger verwendet werden, also das dann freie System sinnvoll genutzt werden.

Es ist prinzipiell egal, welche Röhre Du verwendest. Die E88CC und Verwandte sind zwar rauscharm, aber besonders im Bereich um 200MHz, also da, wo es uns nicht interessiert. Im NF-Bereich ist das Rauschen einer E88CC nicht wesentlich geringer als jenes einer ECC83 und ausserdem sind die Systeme ja hier im Hochpegeleinsatz, sodass das Rauschen nicht wirklich ins Gewicht fällt.
Mit einem Kathodenfolger im Ausgang, zumindest, wenn er aktiv in die Gegenkopplung eingebunden wird, ist die Ausgangsimpedanz tief genug, selbst mit einer ECC83, trotzdem würde ich der ECC81 oder 82 den Vorzug geben.
Die Abschirmung zwischen den Systemen ist ohne Bedeutung bei der E88CC, weil ja beide Systeme im selben Kanal eingesetzt werden.
Das folgende Schaltbild zeigt die Schaltung, wie ich sie bauen würde. Die Eingangsimpedanz liegt bei ca. 30k, sodass es für alle üblichen Quellgeräte keine Probleme gibt.
Die Betriebsspannung ist auf 250V festgelegt und es ist der Einsatz einer ECC81 geplant. Die Anodenspannung der eigentlichen Klangregelröhre beträgt 100V und durch die Einbeziehung des Kathodenfolgers in die Gegenkopplung ist der Klirr weiter verringert und auch der Ri der Schaltung ist für normale Anwendungen tief genug, sodass Kabel von 1m Länge mit Sicherheit kein Problem darstellen.
stern71
Stammgast
#4 erstellt: 02. Jan 2007, 19:26
Hallo,

Ich danke euch.
Vielleicht habe ich es mit der E88CC und E188CC zu gut gemeint.
Als Quelle kommt ein CD-Player zum Einsatz.
Wenn Ihr meint kann ich auch auf den Kathodenfolger am Eingang verzichten.
Ich sehe Du hast das Netztwerk auch geändert.
Wo liegen denn jetzt die Eckfreuenzen und wie kann ich diese Berechnen.
Hast Du die Schaltung schon einmal selbst ausprobiert oder ganz easy aus dem Ärmer geschüttelt ?

Danke und Grüße, Heiko
stern71
Stammgast
#5 erstellt: 02. Jan 2007, 22:20
Guten Abend,

Ich bin gerade am Suchen und stelle fest, dass 1MOhm Potis Lin überhaupt nicht zu bekommen sind. Zumindestens habe ich keinen Vertrieb gefunden der diese Potis in guter Qualität (Alps etc.) anbietet.
Habt Ihr eine Idee zur Beschaffung.
Könnte man nicht einfach die Schaltung so verändern, dass andere Potis zur Anwendung kommen.

Wer kann die Kondensatoren und Widerstände des Netzwerkes dann neu berechnen ???

Danke und Gruß Heiko
richi44
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 03. Jan 2007, 10:53
Es ist tatsächlich nicht einfach Potis in Tandembauweise mit diesen Werten zu bekommen. Es gibt zwar bei Reichelt welche (Radiohm), nur ist der Gleichlauf nichtunbedingt erste Sahne und die Lebensdauer dürfte auch eher bescheiden sein.
Alternativen gibt es folgende: Den Klangregler mit Halbleitern statt Röhren aufbauen, um Pot mit 20 bis 100k verwenden zu können
oder
statt der Pot Drehschalter mit Festwiderständen verwenden. Damit lässt sich der Frequenzgang normalerweise genügend fein einstellen und er ist reproduzierbar.
stern71
Stammgast
#7 erstellt: 03. Jan 2007, 17:02
Hallo,

Bei Jogis röhrenbude gibt es einen Amp mit Bxandall Netzwerk.
Der Erbauer hatte mit genau dem gleichen problem zu kämpfen und hat dann die Schaltung mit den Bauteilewerten modifiziert und 100 kOhm Potis verwendet.
Ich weis nur nicht so recht, ob man die Bauteilewerte einfach so übernehmen kann.
Meine Schaltung sieht doch ein klein wenig anders aus.
Schau Sie Euch bitte mal an.
Und seit so gut und modifiziert mir den Schaltungsvorschlag von richi44.

Einfach auf Jogis Startseite Baxandall eingeben.
Es kommt nur ein Link.

Danke Heiko
richi44
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 04. Jan 2007, 08:50
Hallo Heiko, wenn Du die Schaltung mit 100k Pot möchtest, würde ich Dir empfehlen, jene aus der Jogiseite nachzubauen. Sie sieht zwar anders aus als die klassische Baxandall, aber von der Funktion her ist sie identisch. Du musst allerdings die Röhre E288CC verwenden, weil Du nur mit dieser auf die geforderte niedrige Impedanz kommst, immerhin ist die Last für die Röhre rund 16k, zuzüglich die jeweils 6k Anodenwiderstand, macht einen totalen Lastwiderstand von rund 4,36k, was bei einem Ri von 1,85k ein vernünftiger Wert ist.
Man könnte die Schaltung noch etwas verändern, indem mal der "Direkt"-Schalter wegfallen könnte und ebenso die Balance.
Der einzige Nachteil ist, dass Du wie gesagt auf diesen Röhrentyp festgelegt bist. Bei der klassischen Schaltung mit höheren Widerstandswerten hast Du natürlich erheblich mehr Freiheit bei der Röhrenwahl.
Und wenn man die klassische Schaltung mit kleineren Widerstandswerten berechnet, kommt man mit der Röhrenbelastung tiefer als mit dieser aus der Jogiseite. Diese ist also bereits auf die geringst mögliche Röhrenbelastung optimiert.
stern71
Stammgast
#9 erstellt: 04. Jan 2007, 16:23
Hallo,

Das Problem ist der hohe Preis für eine E288CC.
Von der ECC81, 6201 und E81CC habe ich nicht einige zu Hause.
Bei den derzeitigen Preisen die bei Ebay und co. erzielt werden, möchte ich nicht mit den Asiaten konkurieren.
Sieht die Sache anders aus wenn man Potis mit 470k (500k)verwendet.
Kann ich dort die ECC81 weiter verwenden ?
Wenn nicht hilft dann nur noch der Tip nach einem Anbieter von 1MOhm linearen Stereo-Potis.

Gruß Heiko
gaggi
Gesperrt
#10 erstellt: 04. Jan 2007, 17:04

stern71 schrieb:
Hallo,

Das Problem ist der hohe Preis für eine E288CC.
Von der ECC81, 6201 und E81CC habe ich nicht einige zu Hause.
Bei den derzeitigen Preisen die bei Ebay und co. erzielt werden, möchte ich nicht mit den Asiaten konkurieren.
Sieht die Sache anders aus wenn man Potis mit 470k (500k)verwendet.
Kann ich dort die ECC81 weiter verwenden ?
Wenn nicht hilft dann nur noch der Tip nach einem Anbieter von 1MOhm linearen Stereo-Potis.

Gruß Heiko


Hallo,

die Schaltung aus Richards posting sieht gut aus. Nimm diese, und zusätzlich einen katodenfolger am Eingang anordnen. Damit hast Du eine ausreichend niedrige Quellimpedanz für das Netzwerk und es ist beidseitig niederohmig genug angesteuert, auch mit ECC81 (übrigens eine meiner Meinung nach total unterschätzte Röhre für NF-Schaltungen).
Dann kannst Du alle R und C im Netzwerk verändern, und zwar immer um den gleichen Faktor R verkleinern und C vergrößern.
Für 500k-Poti bedeutet das z.B. eine verdopplung der C-Werte.

gruss gaggi
stern71
Stammgast
#11 erstellt: 04. Jan 2007, 20:38
Hallo und guten Abend !

Danke für die rege Teilnahme !

Also wenn ich es richtig verstanden habe einen Kathodenfolger an den Eingang.
Dieser ohne Anodenwiderstand und ohne Kathodenwiderstand ?
Welche Röhre eigenet sich da am besten !
Soll ich auch die ECC81 nehmen oder sind da andere Typen wie z.B. E88CC besser am Eingang ?
Da ich nur ein sytem benötige (?) kann es ja auch eine einfache gute Triode (EC8010) sein ?
Was mache ich mit den Widerständen 2x 100k, 330k, 33k ?
Bleiben diese beim Einsatz eines 500 kOhm Potis unverändert ?

Ich weis ziemlich viele Fragen, doch diese Klangregelung soll sehr gut funktionieren. Ich möchte mir sehr viel Mühe mit dem Gehäuse geben (Stichwort Echtholzfurnier) da sollte die Schaltung auch 100prozentig funktionieren und mit edlen Bauteilen aufgebaut sein.

Vielleicht kann sich jemand noch einmal die Mühe machen und die Schaltung mit Kathodenfolger, geänderten Bauteilewerten etc noch einmal aufzeichen.

Danke Heiko
.:Bulli:.
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 05. Jan 2007, 03:40
Hallo allerseits !

Durch interessiertes mitlesen und mit gefährlichem Halbwissen bewaffnet, hab ich mal gewagt die Vorschläge wie ich sie verstanden habe, umzusetzen.




Die C's aus dem Netzwerk hab ich verdoppelt, als Eingangsröhre wieder ne (halbe) Ecc 81 da Gaggi ja meinte das wär nicht verkehrt. Ob der Kathodenfolger so stimmt weiß ich nicht, bin aber stets für Aufklärung und Änderungen offen


Gruß
Markus


[Beitrag von .:Bulli:. am 05. Jan 2007, 03:41 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 05. Jan 2007, 08:02

stern71 schrieb:
Hallo und guten Abend !

Danke für die rege Teilnahme !

Also wenn ich es richtig verstanden habe einen Kathodenfolger an den Eingang.
Dieser ohne Anodenwiderstand und ohne Kathodenwiderstand ?
Bulli hat es einigermassen gezeigt, nur hat die erste Stufe, also der Kathodenfolger noch keinen Gitterableitwiderstand und auch keine richtige Gittervorspannung. Ich werde sein Schaltbild noch ergänzen.Welche Röhre eigenet sich da am besten !
Soll ich auch die ECC81 nehmen oder sind da andere Typen wie z.B. E88CC besser am Eingang ?
Die ECC81 reicht aus. Sie hat zwar keine Abschirmung zwischen den Systemen, aber weil das Signal ja nicht an der Anode abgenommen wird, spielt das keine Rolle, also eine Röhre für beide Kanäle (je ein System).
Da ich nur ein sytem benötige (?) kann es ja auch eine einfache gute Triode (EC8010) sein ?
Kann, ist aber aufwändiger und die ECC81 ist leichter zu bekommen.
Was mache ich mit den Widerständen 2x 100k, 330k, 33k ?
Bleiben diese beim Einsatz eines 500 kOhm Potis unverändert ?
Nein, die werden zum Teil halbiert, also 2x 47k.
Ich weis ziemlich viele Fragen, doch diese Klangregelung soll sehr gut funktionieren. Ich möchte mir sehr viel Mühe mit dem Gehäuse geben (Stichwort Echtholzfurnier)
Denk daran, dass Röhrenschaltungen am Eingang meist hochohmig und darum brummempfindlich sind. Du solltest auf jeden Fall ein Metallgehäuse verwenden, das Du mit Masse verbindest, sonst kann es brummen. Um dieses kannst Du dann eine Kunstverpackung bauen, wies beliebt
da sollte die Schaltung auch 100prozentig funktionieren und mit edlen Bauteilen aufgebaut sein.

Vielleicht kann sich jemand noch einmal die Mühe machen und die Schaltung mit Kathodenfolger, geänderten Bauteilewerten etc noch einmal aufzeichen.
Kommt demnächst.
Danke Heiko

Gruss
Richi
stern71
Stammgast
#14 erstellt: 05. Jan 2007, 08:55
Danke Richi für die schnelle Antwort.
Die EC8010 habe ich noch so 20x neu zu Hause.
Genau wie EC86 und E88C ?
Bei der E288CC waren nur noch gebrauchte vorhanden.
Aus welchen Bauteilen werden eigentlich die Eckfrequenzen der Schaltung gebildet und wie kann ich diese berechnen.
Kann ich da auch die allg. gültige Formel 1/2pi*R*C verwenden ?

Gruß Heiko
richi44
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 05. Jan 2007, 11:17
Bei den Röhren würde ich wirklich bei der ECC81 bleiben. Die sehr steilen UHF-Röhren der Familie EC86 und EC88 sind für diese Anwendungen weniger geeignet, weil sie sehr leicht zum Schwingen angeregt werden, zumindest in NF-Schaltungen.

Zur ganzen Schaltung mal ein paar Erklärungen:
Nehmen wir an, wir hätten eine Röhre mit unendlicher Verstärkung, am Eingang unserer Schaltung haben wir 1V und wir wollen wieder 1V am Ausgang. Und wir wissen, dass die Schaltung das Signal invertiert (180 Grad Phasenderehung). Wir erreichen das, indem wir das Eingangssignal und das invertierte Signal über zwei gleiche Widerstände ans Gitter legen. Das invertierte Ausgangssignal hebt damit das Eingangssignal vollständig auf, wir haben also NULL Siganl am Gitter. Und das mal Verstärkung unendlich ergibt 1 am Ausgang.
Daher haben wir als Grundlage die Schaltung (ich nehme noch die Ur-Schaltung mit 1M Poti) mit den beiden 100k Widerständen. Das Poti vergessen wir mal und verbinden die beiden 100k direkt und gehen damit auf das Gitter. Wir haben also zwei gleiche Widerstände (und rechnen immer noch mit unendlicher Verstärkung) und wir haben die Röhre als Inverter. Somit haben wir am Ausgang genau das, was wir wollen, nämlich 1V invertiert.
Jetzt setzen wir das Poti von 1M ein. Wenn wir es genau in die Mitte stellen, haben wir wieder gleiche Widerstände, nämlich 500+100k vom Eingang und 500+100k als Gegenkopplung. Es bleibt sich also alles gleich.
Wenn wir das Poti jetzt richtung Eingang stellen, haben wir vom Eingang her 100k, in der Gegenkopplung aber 1100k. Wir bekommen somit eine Verstärkung von 1100 : 100 = 11.
Und wenn wir das Poti in die andere Endstellung bringen, haben wir eine Dämpfung von 11.

Daraus können wir ableiten, dass das Verhältnis von Poti zu Fixwiderständen die maximale Anhebung und Dämpfung bestimmt. Wir könnten folglich statt des 1M Poti eines von 470k verwenden. Dann ergäbe das 570:100 = V 5,7 entsrechend rund 15dB.

Bleiben wir mal bei 1M und betrachten die Verstärkung. Angenommen, diese ist nicht unendlich, sondern 100, so muss am Gitter eine Spannung vorhanden sein, damit am Ausgang etwas raus kommt. Und da die Verstärkung 100 ist, muss das Gitter ein Hundertstel von einem Volt haben, also 10mV.
Folglich muss der eingansseitige Widerstand um 1/100 kleiner sein als der Gegenkopplungswiderstand. Wir können diese Rechnung vergessen, denn wenn wir 1% Widerstände verwenden, sind wir ja möglicherweise gerade an der Grenze, rein von den Bauteilen her. Und wenn wir das Poti auf 1/100 seiner Drehbewegung genau einstellen möchten, sind unsere Finger überfordert. Und ausserdem ist eine Genauigkeit von 1% 0,087dB, also weit unter der Hörgrenze.

Zurück zum Bassregler:
Wir haben das Poti, das die Verstärkung regelt. Und wir haben zuerst nur von den Fixwiderständen gesprochen. Jetzt haben wir parallel zum Poti jeweils einen Kondensator.
Nehmen wir die zwei Extreme: Erstens Gleichspannung. Da entspricht die Verstärkung dem Widerstandsverhältnis.
Zweites Extrem: unendlich hohe Frequenz. Da sind die Kondensatoren Kurzschlüsse und somit existiert das Poti nicht, es bleiben also die Festwiderstände.
Wenn ich nun den eingesetzten Kondensator von 3,3n und das Poti von 1M betrachte, so ergibt dies eine Grenzfrequenz nach bekannter und von Dir genannter Formel. Diese Grenzfrequenz liegt bei rund 48Hz. Das bedeutet, dass die Bassanhebung im Maximum bei 48Hz 3dB unter der Anhebung von Gleichstrom liegen würde. Das Verhältnis von 1:11 entspricht 20,8dB. Also ist die Anhebung bei den 48Hz 17,8dB und bei 20Hz wäre sie 20,1dB. Und weil die Geschichte symmetrisch ist, ist auch die maximale Absenkung gleich gross.

Das sind die Maxima. Je nach Potistellung verändert sich natürlich das RC-Glied. Daher verschiebt sich der Einsatzpunkt in Abhängigkeit der Reglerstellung.

Das Minimum wird gebildet aus den 3,3n und den 100k, entsprechend 482,3 Hz. Diese Frequenz darf nicht höher sein (lieber bei etwa 350Hz), weil sich sonst auch die Mitten durch den Bassregler beeinflussen. Wir können davon ausgehen, dass im Bereich ab 2kHz keine Beeinflussung mehr durch den Bassregler geschieht.

Betrachten wir das Schaltbild weiter, so leiten wir die Bässe über 330k ans Gitter. Und wir gehen der Einfachheit halber wieder von unendlicher Verstärkung der Röhre aus. Das bedeutet, dass sich alle Signale, sowohl Bass als auch Höhen am Gitter total aufheben. Es sieht also so aus, als hätten wir am Gitter einen Kurzschluss gegen Masse. Diese falsche Vorstellung müssen wir uns einfach mal merken.

Jetzt haben wir ein zweites Poti, mit welchem wir ein Signal am Eingang oder an der Röhre abnehmen können. Wir haben also wieder die Möglichkeit, die Verstärkung zu ändern. Damit das funktioniert, müssen wir dieses Poti-Signal auch ans Gitter bringen. Dies geschieht über die 33k, den Kondensator vergessen wir erst mal.
Jetzt nehmen wir mal an, wir hätten eine ganz tiefe Frequenz, so 20 Hz. Wir drehen den Bassregler auf und bekommen eine Anhebung von rund 20dB. ABER:
wir drehen den Höhenregler OHNE KONDENSATOR auf Minus. Somit bringen wir von der Röhre her über die 33k das Gegenkopplungssignal zum Gitter, das Eingangssignal aber über 330k. Wir haben also damit die Lautstärke im Bass wieder auf Verstärkung 1 (= 0dB) gebracht, in den Höhen, wo ja der Bassregler nicht mehr wirkt, haben wir den Pegel um 20dB abgesenkt.

Jetzt kommt der Kondensator im Hochtonregler. Er bildet im Extremfall eine Grenzfrequenz aus seiner Kapazität und den 33k. Diese Grenzfrequenz sollte bei rund 2kHz bis 3 kHz liegen, damit der Regler die Mitten nicht beeinflusst. In diesem Fall ist also nur dieser Widerstandswert massgebend.

Die gegenseitige Beeinflussung der RC-Glieder von Hoch- und Tiefton brauchen wir nicht zu beachten, weil wir ja gesagt haben, das Gitter sehe aus wie ein Kurzschluss gegen Masse. Im Bass ist also letztlich nur der 330k vorhanden, im Hochtonzweig nur die 33k. Darum wird der Bass auch nicht durch die 33k bedämpft, weil am Gitter ja eh schon Spannung NULL (oder in der Praxis wenige mV) vorhanden ist.



Hier das Schaltbild mit den neuen Potis.
Wie erwähnt sind nur die C im Bass anzupassen. Im Hochton sind nicht mehr die Poti-Werte massgebend, sondern die 33k.

Was jetzt noch fehlt ist das ganze Netzteil. Es wäre nicht schlecht, wenn Du dazu noch Deine Vorstellungen bekannt geben würdest, man weiss ja nie...
stern71
Stammgast
#16 erstellt: 05. Jan 2007, 20:19
Ihr seit super.
Prima erklärt und dann noch die Arbeit mit dem Schaltungszeichen.
Ich denke das können alle hier im Forum bestätigen.
Selten findet man noch so ein fundiertes Fachwissen.

Zum Thema Netzteil hatte ich mir eine ganz konventionelle Variante mit Halbleitergleichrichtung vorgestellt.
Ich habe einen Trafo mit nur einer Wicklung für Anodenspannung und Heizung. Die Hochspannung wollte ich mit einem Gleichrichter (schnelle Dioden + überbrückte Glimmerkondensatoren gegen Störungen)und einer Stabilisierunmg über Mosfet realisieren. Die Heizung wollte ich ebenfalls Gleichrichten und Stabilisieren.

Ich weis, jetzt werden viele sagen, dass ist nicht gerade High End. Ohne Röhrengleichrichtung geht nichts ?.
Aber ich hab doch nur eine Wicklung. Sollte eine Kombination aus Röhren-Zweiweggleichrichter und 2 Siliziumdioden (für das negative Potential) das Problem beheben ?
Weiterhin wäre noch eine oder 2 Siebdrosseln notwendig.
Lohnt sich denn der Aufwand wirklich oder kann man mit einer Halbleiterversion genau so gut leben ?
Falls Ihr das verneinen solltet, hätte ich gern einen Vorschlag zum einsetzbaren Röhrentyp.
Eine normale EZ80 (81) ist mir echt zu schnöde.
So ein bischen ausgefallener und schöner dürfte Sie schon sein.

Ich bin gespannt auf eure Antworten und mindestens noch bis 0:00 Uhr an der Tastatur !

einen schönen Abend wünscht Heiko
.:Bulli:.
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 05. Jan 2007, 22:19
Hallo !

Hier mal meine unmaßgebliche Meinung:

Gleichrichtung über schnelle Dioden mit zusätzlichen C's zur HF Entstörung ist völlig ausreichend.

Hübscher wäre natürlich ne 5V4, 5U4, 274 was aber einen mitunter erheblichen Mehraufwand der wiederum mit nicht zu verachtenden Kosten verbunden ist, mit sich bringt.

Ausserdem siehts von der Optik wohl etwas seltsam aus wenn man das bissl Leistung mit solchen Monster'n (im Vergleich zu den ECC's) bewerkstelligt. Ausserdem bin ich ziemlich sicher daß Röhrengleichrichtung sich klanglich nicht unbedingt positiv (wenn überhaupt) auswirkt.

Gleichrichtung der Heizspannung ist auch meines Erachtens nur in Ausnahmenfällen notwendig. Bei meiner Kombi (SRPP Vorstufe mit 2xECC83 und 2xECC88 / KT-88 SEP Endstufe an 88dB Speakern) dringt der Restbrumm nach Umbau auf CLC Siebung nicht mehr über die Hörschwelle obwohl nur Wechselstrom beheizt, lediglich ein Massebezug über 2x100 Ohm wurde zur Entbrummung vorgenommen.

Würde heute also CLC Siebung auf jeden Fall den Vorzug geben, da wesentlich effektiver, und IMHO positiv Klangbeeinflussend.

Das sind zumindest meine Erfahrungen.


Grüße
Markus
stern71
Stammgast
#18 erstellt: 05. Jan 2007, 23:48
Hallo,

Ich musste ein klein wenig schmunzeln.
Bei dem Gewicht einer 247 wird das Gehäuse schon etwas kopflastig.
Ob man es höhrt kann ich nicht sagen ?
Eins weis ich aber "schöner siehts auf alle Falle aus".
Zumindestens meine 1N4007 leuchten ziemlich dunkel !
Ich dachte (falls ich Röhrengleichrichtung realisiere) dann eventuell an eine schöne 6X5 .

Gruß Heiko
.:Bulli:.
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 06. Jan 2007, 00:25

stern71 schrieb:
Ich musste ein klein wenig schmunzeln.


Hehe, ja ich auch

Klar sowas wie die 6X5 Coke-Bottle wäre schon nett anzusehen, aber hier dürfte sich die Beschaffung schon jetzt nicht ganz einfach gestalten.. und das wird sich wohl zukünftig nicht bessern.

Gruß
richi44
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 06. Jan 2007, 09:09
Die Frage ist doch erst mal: Was will ich erreichen?
Du willst einen Klangregler, wie er in einem guten Röhrenverstärker drin ist. Und da Röhre ein Stück Nostalgie sind, sollten wir uns mal alte Geräte ansehen. Beispielsweise das Revox Tonbandgerät G36, das letzte Röhrengerät dieser Firma. Da sind gerade mal 2 Röhren gleichstromgeheizt und zwar die erste Stufe des Mikverstärkers und die erste Stufe des Wiedergabeverstärkers. Das sind beides Schaltungen, wo ein Nutzpegel von rund 2 bis 5mV verstärkt werden muss. Wir haben es hier mit Pegeln von 0,5V bis 2V zu tun. Im G36 werden solche Pegel von wechselstromgeheizten Röhren verstärkt. Und da dieses Tonbandgerät bisweilen auch in kleineren Studios im Einsatz war, muss man ihm wohl eine mehr als ausreichende Qualität bescheinigen.
Ich behaupte mal, wenn der Klangregler brummt, so ist es eine Folge von falschem Aufbau, dass also die Netzspannung irgendwo einstreut. Es ist aber mit Sicherheit keine Folge der Röhrenheizung, also können wir uns die Gleichstromheizung sparen.

Das zweite Kapitel ist die Anodenspannung.
Betrachten wir mal den ersten Kathodenfolger. Aus der Kennlinienschar der Röhre können wir ableiten, dass diese einen Ri von 12,5k hat und dass eine Anodenspannungsänderung von 5V eine Stromänderung von 0,5mA ergibt. Das bedeutet, dass an der Kathode der ersten Stufe eine Brummspannung von 1,8V stehen würde. Dies, solange das Gitter nicht irgendwie an einem Quellgerät hängt. Sobald dies der Fall ist, bewirkt die Spannungsänderung der Kathode eine Stromänderung, die dem ursprünglichen Strom entgegen wirkt. Damit sinkt die Brummspannung auf rund 0,11V

Bei der eigentlichen Verstärkerstufe, die ja auf eine Verstärkung von 1 eingestellt ist, verringert die Gegenkopplung den Ri auf etwa 500 Ohm, sodass von 5V Brumm nur noch etwa 50mV übrig bleiben. Und da der letzte Kathodenfolger ebenfalls in diese Gegenkopplung einbezogen ist, kann sich sein Brumm nicht auswirken.

Letztlich ist zu beachten, dass der entstehende Brumm der ersten Stufe durch den Brumm der zweiten Stufe teilweise auskompensiert wird, da die beiden Signale invers anliegen.
Wenn man also die Geschichte so Pi mal Handgelenk durchrechnet, bekommt man aus einer Brummspannung von 5V auf der Anodenversorgung am Ausgang der Schaltung einen Brumm von ca. 50mV.

Dies ist nur ein Rechenbeispiel, aber es zeigt, dass der Anodenspannungsbrumm durch die Schaltung selbst um rund 40dB verringert wird. Wenn wir also einen Brumm tolerieren, der 80dB unter der Nutzspannung von 1V liegt, so darf der Brumm auf der Speisespannung 10mV sein.

Rechnen wir mal mit einem Anodenstrom von 20mA pro Kanal, so können wir das Netzteil recht gut berechnen. Diese Berechnung folgt demnächst.
richi44
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 06. Jan 2007, 15:43
Bevor die Berechnung folgt, erst etwas allgemeines. Natürlich sieht eine Gleichrichterröhre gut aus. Aber sie ist ein Verschleissteil, das nicht nötig ist. Und für die Anodenversorgung brauchen wir eine Gleichspannung und sonst nichts. Und da eine Gleichspanung keine Wechselspannung irgendwelcher Art ist, klingt sie nicht.
Das heisst, es ist absolut wurscht, wie wir die Gleichspannung erzeugen, die muss einfach brummfrei sein und die geforderten 250V haben.
Darum hier die sinnvolle Anleitung für das Netzteil, ohne Schnickschnack.

Wie im vorherigen Beitrag erwähnt, reicht eine Spannung von 250V mit einem Brumm unter 10mV aus. Eine Stabilisierung ist nicht nötig, weil sich die Arbeitspunkte der Röhren im Lauf ihres Lebens eh etwas verschieben. Und bei richtigem Schaltungsdesign ist diese "Unstabilität" des Arbeitspunktes berücksichtigt. So garantiert die automatische Gittervorspannung mit dem Kathodenwiderstand die beste Langzeitstabilität und auch den geringsten Einfluss der Betriebsspannung auf das Ergebnis.
Als Grundlage verwende ich deshalb einen Brückengleichrichter mit 4 Dioden 1N4007. Schnellere Dioden sind möglich, bringen aber letztlich keine hörbaren Vorteile.
Die Basis ist ein Netztrafo mit einer Wechselspannung von 215V, was eine Gleichspannung von rund 300V zur Folge hat.
Nach dem Gleichrichter ist eine Widerstandssiebung für beide Kanäle gemeinsam vorgesehen und daran anschliessend je Kanal eine getrennte Siebung.
Die Elkos sind beispielsweise unter der Nummer 210 637 bei
http://www.pollin.de...OTk=&w=Nzk3OTg5&ts=0 erhältlich, der Netztrafo unter
http://www.roehrenendstufen.de/ unter Netztrafo mit der Bestellnummer NT085.190.205.215/018



Wenn man nun die Berechnung anstellt, so bekommt man mit den 220 Mikrofarad und dem Strom von 40mA am ersten Elko eine Brummspannung von rund 1,8V.
Aus den 750 Ohm und den zweiten 220 Mikrofarad ergibt sich für 100Hz eine Dämpfung von ca. 40dB, sodass an diesem Punkt ein Restbrumm von etwa 18mV bleiben. Da die Stromversorgung der Röhren über zwei kanalgetrennte weitere Siebungen geschieht, ist der Brumm durch deren Dämpfung von knapp 43dB bei ca. 0,15mV.
Es ist also kein Problem, erstens die zu hohe Betriebsspannung von 300V auf 250V zu bringen und zweitens ist der Restbrumm auch kein Thema. Es lohnt sich daher nicht, Drosseln zu verwenden oder irgend eine art von Stabilisierung einzuplanen.
stern71
Stammgast
#22 erstellt: 06. Jan 2007, 20:54
Guten Abend Röhrenfangemeinde !

Danke Richi.
Deine Arbeit ist einfach Spitze !
Eine wirklich einfache und simple Schaltung für das Netzteilproblem.
Eines macht mir nur Kopfzerbrechen. Alle Freunde ( einschließlich meiner Frau) die ich auf diesen Beitag aufmerksam gemacht habe, raten mir zu einer Röhrengleichrichtung. Und das nicht aus irgendwelchen technischen Hintergründen sondern einfach nur so weil es schön aussieht.
Ich wanke hin und her und bin selbst nicht sicher was ich mache.
Wenn ich ehrlich bin gefällen mir glühende Röhren doch etwas besser als versteckte Siliziumdioden.
Ich habe da schon ein Typ im Auge:
Hoffentlich bist Du mir nicht böse, wenn ich doch zur Röhre greife ? Würdest Du mir auch ein Netzteil mit Röhrengleichrichtung berechnen. Wie schon geschrieben würde ich den Minus mit 2 Bypass-Dioden erzeugen und danach eine CLC-Siebung. Ich möchte nicht vorenthalten, dass zu diesem Projekt noch eine Ansteuerung eines Magischen Auges gehöhrt. Eventuell ist das für die Berechnung wichtig.
Es soll eine EMM801 zur Anwendung kommen. Die Schaltung habe ich schon in der Schublade.

Ich höffe Ihr könnt mir noch mal weiterhelfen

Danke Heiko

Röhren 6X5
pragmatiker
Administrator
#23 erstellt: 06. Jan 2007, 22:10
Servus Heiko,

zum Baxandall Netzwerk - hier:

http://www.duncanamps.com/tsc/

kannst Du ein recht ordentliches, kostenloses Simulationswerkzeug herunterladen, welches die Dimensionierung von Klangstellernetzwerken verschiedensten Schaltungsaufbaus sehr vereinfacht (ein aktives Baxandall-Netzwerk ist da allerdings nicht enthalten, mit der Simulation eines passiven "James"-Netzwerkes kommt man hier allerdings sehr weit).

Netzteil mit Röhrengleichrichtung für die Anodenspannung und (C)LC-Siebung: Alle mir bekannten, "kleinen" und üblichen Gleichrichterröhren haben einen Punkt gemeinsam: Der Ladekondensator darf maximal 50[µF] (bzw. 60[µF] bei der GZ34) groß sein (um die Impulsstrombelastung der Röhre während der Ladephasen in erträglichen Grenzen zu halten). Schnappen wir uns mal das Datenblatt der GZ34 / 5AR4 (die ist etwas größer als die EZ8X Typen, macht optisch einfach mehr her und "leuchtet so schön" - allerdings ist sie für Deine 40...50[mA] natürlich klar überdimensioniert, hier würde eine EZ81 völlig reichen):

http://www.mif.pg.gda.pl/homepages/frank/sheets/030/g/GZ34.pdf

Diese Röhre gibt's bei BTB-Elektronik für ca. EUR 11,--, siehe hier:

http://www.btb-elektronik.de/de/preise_lager_europ.htm

Um damit "stilecht" zu arbeiten, würde ich einen Netztrafo mit Mittelpunktsanzapfung wählen (also z.B. 2 * 300[Veff]) - damit braucht man die anderen beiden Gleichrichterdioden nicht, außerdem wird für die GZ34 auf dem Netztrafo eine eigene Heizwicklung von 5[V]/2[A] benötigt.

Gehen wir mal von folgenden Vorgabedaten aus:

  • Gewünschte Gleichspannnung: 250[V] DC.
  • Laststrom auf der Gleichspannungsseite: ca. 50[mA].
  • Brummspanung: < 1[mVeff].

Dann sieht eine mögliche Netzteilauslegung wie folgt aus:

  • Trafospannung: 2 * 300[Veff], 2 * 100[mAeff] (das reicht dann auch für magische Augen und sonstige "Add-Ons" dicke aus).
  • Zweiweg-Mittelpunktsgleichrichter (Frequenz der Brummspannungs also 100[Hz]).
  • Reiner Drosseleingang der Siebkette (ohne Ladekondensator).
  • Innenwiderstand R(t) (berücksichtigt näherungsweise Verlustwiderstände auf der Primär- und Sekundärseite des Netztrafos sowie den ohmschen Widerstand der Siebdrosseln): ca. 2 * 400[Ohm].
  • Ausgangsspannung am Ende der Siebkette bei 50[mA] Laststrom: ca. 250[V]DC, bei 100[mA] Laststrom ca. 235[V]DC.
  • Siebkette mit reinem Drosseleingang (ohne Ladekondensator). Vorteil: Keine Impulsstrombelastung des Netztrafos und der Gleichrichterröhre durch den (nicht vorhandenen) Ladekondensator, damit sinusförmiger Strom durch Netztrafo und Gleichrichterröhre (keine Oberwellenbildung, damit auch kein höherfrequentes "Sirren" im Mittel- und Hochtöner).
  • Aufbau der Gleichrichter-/Siebkette: GZ34 in Mittelpunktschaltung --> Siebdrossel 10[H] / 140[Ohm] (HGSM ND150) --> Siebelko 220[µF] / 400[V] --> Siebdrossel 10[H] / 140[Ohm] (HGSM ND150) --> Siebelko 220[µF] / 400[V].
  • Mit dieser Siebkette beträgt die zu erwartende Brummspannung am Ende der Siebkette ca. 550[µVss] bzw. ca. 200[µVeff] - das sollte für die meisten Zwecke reichen. Reicht es doch nicht, dann nimmt man halt die Kapazität des zweiten Siebelkos auf 470[µF] / 400[V] hoch und erhält dann eine Brummspannung von ca. 260[µVss] bzw. ca. 92[µVeff]. Bezogen auf eine Anodenspannung von 250[V] entsprechen diese ca. 92[µVeff] einer Brummunterdrückung von ca. 128[dB], bezieht man die 550[µVss] Brummspannung mit dem 220[µF] Siebelko auf 250[V] Anodenspannung, dann bleiben immer noch ca. 113[dB] Brummunterdrückung übrig. Beide Werte dürften als Fremd- bzw. Geräuschspannungsabstand über den gesamten Verstärker gemessen auch bei sorgfältigstem Aufbau kaum erreichbar sein - die Siebung mit den zwei 10[H] Drosseln ist also mehr als ausreichend.
  • Möchte man ein übriges tun, kann man die Siebkette am ersten Siebkondensator aufteilen: Dann folgen für jeden Kanal eine eigene 10[H] Drossel (die HGSM ND100 reicht in diesem Fall völligst aus) sowie für jeden Kanal ein eigener, zweiter 220[µF] / 400[V] Siebelko. Mit so einer Anordnung dürfte auch für den größten Pessimisten das Thema "Kanaltrennung" bzw. Übersprechdämpfung (soweit es das Netzteil angeht) keines mehr sein.
  • Bei dieser LCLC Dimensionierung der Siebkette darf man übrigens nach der Gleichrichterröhre keinerlei Ladeelko (auch keinen ganz kleinen) anordnen, weil sonst die Gleichspannung am Ende der Siebkette stark (im schlimmsten Fall bis in die Gegend von 400[V]) ansteigen würde!
  • Zur Berechnung der Brummspannung: Faustformel für den Siebfaktor einer LC-Siebkette (nach Kortz / Lentz, Taschenbuch für Funkamateure und Techniker, Telekosmos Verlag 1968): Siebfaktor K = ca. 0.4 * Siebdrossel in [H] * Siebelko in [µF] (bei 100[Hz] Brummfrequenz). Für 10[H] Siebdrossel und 220[µF] Siebelko ergibt sich damit ein Siebfaktor K eines einzelnen LC-Siebgliedes von ca. 880, bei zwei hintereinandergeschalteten Siebgliedern multiplizieren sich die einzelnen Siebfaktoren (in unserem Fall also ca. 774400). Die Brummspannung hinter der Gleichrichterröhre beträgt (ohne Berücksichtigung der Röhrenverluste) ca. 300[Veff] * sqr(2), also ca. 424.3[Vss] (da wir ja keinen Ladeelko haben). Diese 424.3[Vss] durch den Siebfaktor von ca. 774400 dividiert ergibt die oben bereits erwähnte Brummspannung von ca. 550[µVss] bzw. ca. 200[µVeff] am Ende der Siebkette.

Noch ein Link zu den Siebdrosseln (die HGSM ND150 Siebdrossel gibt's unter der Bestellnummer 72C130 bei Bürklin - www.buerklin.de - für EUR 17,50 + Mwst. je Stück):

http://www.hsgm.com/hsgm/drossel.htm

Mir ist völlig klar, dieses Netzteil ist totaler Overkill, aber halt sehr "röhrig" (und sowas wolltest Du ja). Außerdem hat dieses Netzteil natürlich noch den Vorteil, daß auch die Anodenspannung des Gesamtgerätes durch die Anheizphase der Gleichrichterröhre zeitverzögert und langsam hochfährt und nicht schlagartig ansteht --> Röhrenschonung der Verstärkerröhren ohne irgendwelche zusätzlichen Zeitverzögerungsschaltungen.

Ich betreibe übrigens ein ähnliches LCLC Netzteil (also mit reinem Drosseleingang der Siebkette) in meinem auf einer offenen Metallplatte erstellten Versuchsaufbau einer "Röhren-Differenzverstärker / H-Brücken-Röhrenendstufe" (von vorne bis hinten alles im Klasse-A Betrieb) und erreiche damit (auf Vollaussteuerung bezogen) einen gemessenen, CCIR-bewerteten Geräuschspannungsabstand über den gesamten Verstärker in der Gegend von ca. 94[dB]. Wenn die ganze Kiste mit sorgfältigerer Massepunktverlegung und Verdrahtung mal in einem Metallgehäuse verschwindet, erwarte ich, bei diesem Wert in der Gegend von 100[dB] zu landen.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 06. Jan 2007, 22:57 bearbeitet]
stern71
Stammgast
#24 erstellt: 06. Jan 2007, 23:02
Danke Herbert für den ausführlichen Beitrag.
Die GZ34 ist nicht schlecht. Geht das ganze auch mit einer 6X5 ?
Ich habe gerade bei E... 2 Stück in Beobachtung und würde Sie gern ersteigern.
Ich finde die sehen von der Optik her sehr schön aus.
Relativ klein und mit braunem Sockel.
Das würde sehr gut zu meinem Wurzelholz Gehäuse passen.
Natürlich werde ich die Anmerkungen zur Abschirmung berücksichten und Diese im Inneren realisieren.
Das Programm finde ich gut und sehr praxisnah.
Ich hab es gleich runtergeladen und ausprobiert.
Ich habe noch nie eine Siebschaltung mit reinem Drosseleingang gesehen. Selbstverständlich weis ich dass der Ladeelko nicht so groß ausfallen sollte.
In meinem Kopf hatte ich so einen Olpaiertyp von ca. 4 µF.
Danach die Drossel und dann noch einen Elko.
Biede Kondensatren mit Glimmer Bypass-C.
Ist das so ok.
Passen die Werte für die Drossel bzw. Elkos auch auf die 6X5?

Hier noch mal der Link zu den Röhren:

http://cgi.ebay.de/2...eZWD2VQQcmdZViewItem




Danke Heiko
pragmatiker
Administrator
#25 erstellt: 06. Jan 2007, 23:16

stern71 schrieb:
Die GZ34 ist nicht schlecht. Geht das ganze auch mit einer 6X5?


Dtenblatt der in der Bucht stehenden Raytheon 6X5WGT:

http://www.mif.pg.gda.pl/homepages/frank/sheets/138/6/6X5WGT.pdf

Ja, Du brauchst halt statt der 5[V] eine 6.3[V] Heizwicklung auf dem Netztrafo, welche ca. 1[A] bereitstellen sollte (die Röhre selbst braucht 0.6[A]).


Ich habe noch nie eine Siebschaltung mit reinem Drosseleingang gesehen. Selbstverständlich weis ich dass der Ladeelko nicht so groß ausfallen sollte. In meinem Kopf hatte ich so einen Olpaiertyp von ca. 4 µF. Danach die Drossel und dann noch einen Elko. Biede Kondensatren mit Glimmer Bypass-C. Ist das so ok.


Siebschaltungen mit reinem Drosseleingang gab es früher im professionellen Bereich durchaus häufiger und sie haben durchaus ihre unbestreitbaren Vorteile (siehe meine Bemerkungen im Beitrag weiter oben). Der Nachteil ohne Lade-C ist natürlich die "Materialschlacht" im Bereich der Drosseln - aber, wenn ich Dich richtig verstanden habe, ist das bei Dir nicht erstrangig. Allerdings nochmal zur Wiederholung: Bei meiner oben angegebenen Dimensionierung ist keinerlei Ladekondensator zulässig, sonst steigt Dir die Spannung am Ende der Siebkette stark an. Wenn Du allerdings zu den Siebkondensatoren noch Glimmer-Bypass-C's parallel schalten möchtest - bitte sehr, notwendig sind sie aus meiner Sicht allerdings nicht unbedingt.

Passen die Werte für die Drossel bzw. Elkos auch auf die 6X5?

Nach einer Sichtung des oben verlinkten Datenblattes würde ich sagen, daß Du diese Röhre für Deinen Verwendungszweck ohne Änderung der oben angegebenen LCLC-Dimensionierung (mit Ausnahme der Heizspannung natürlich) anstelle der GZ34 verwenden kannst. Die Gleichspannung am Ende der Siebkette mag vielleicht ein paar Volt mehr oder weniger sein, aber darauf kommt's bei Röhrenschaltungen in aller Regel nicht an.

Grüße

Herbert
stern71
Stammgast
#26 erstellt: 06. Jan 2007, 23:53
Prima,

Ich denke ich bin soweit und kann mit dem Bau anfangen, den alle Unklarheiten sind beseitigt.
Sicherlich wird er nicht morgen fertig, denn eine Holzarbeit brauch seine Zeit.
Wie bei allen Selbstbauprojekten vergeht schon eine ganze Weile bis alles zur Zufriedenheit funktioniert und fertiggestellt ist.
Wenn er dann aber fertig ist, werde ich ihn euch nicht vorenthalten.

Also wer noch Anregungen hat kann Sie gern schreiben!

Für heute bedanke ich mich bei allen die geholfen haben und wünsche viel Spaß mit der guten alten Technik.

Heiko
richi44
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 07. Jan 2007, 08:36
Da bei mir die ganze Elektronik in einem Schrank verbaut ist (ich hab sie zum Musik hören und nicht als Ausstellungsstücke), interessiert mich die Optik relativ wenig, daher habe ich auch den Vorschlag mit den Si-Dioden gemacht.
Ich könnte jetzt einen Trick verraten, den Revox mal als Ausstellungsstück bei einem CDP angewendet hat:
Röhre einbauen und heizen, aber nicht weiter betreiben, also nur Show.
Das kannst Du natürlich auch mit einer Gleichrichterröhre machen. Aber ich weiss, dass ich damit bei Dir nicht landen kann.

Übrigens gibt es noch einen Vorteil der LC-Siebung, die hier aber nichts nützt:
Durch die Induktivität reduziert sich der Ladestrom am C und somit die Ladespannung. Hat man eine Klasse B Endstufe, so ist der Endstufenstrom lautstärkeabhängig. Wenn man vor den normal dimensionierten Ladeelko eine kleine Eisendrossel setzt, so wird die Spannung bei kleinem Strom reduziert durch den induktiven Widerstand der Drossel. Steigt die Lautstärke und damit der Strom der Endstufe, wird die Eisendrossel BEWUSST in die Sättigung getrieben. Damit sinkt ihre Impedanz und der Ladestrom am ersten Elko nimmt zu und damit steigt die Spannung. Mit diesem Trick hat man bisweilen eine Strom-Spannungsstabilisierung des Netzteils einer Klasse B-Endstufe gebaut.

Aber zurück zur Konstruktion: Wenn ich mir vorstelle, auf dem Montageboden (oder Blech oder wie auch immer) sitzen drei ECC81 und eine überdimensionierte Gleichrichterröhre und dann noch ein Netztrafo, der viel zu gross ist und zwei weitere Eisendinger, erscheint es mit wie ein 2CV mit zwei Doppelauspuffrohren von 10cm Durchmesser. Und dann noch eine Hutze an der Motorhaube für die nicht vorhandenen Ansaugstutzen...
Aber jeder wie ers mag.
stern71
Stammgast
#28 erstellt: 07. Jan 2007, 09:39
Guten Morgen Richi,

Trafos und Drosseln sollen auf keinen Fall zu sehen sein.
Diese sollen im Gehäuseinneren verschwinden.
Nur die schöne glühenden Leidenschaften + dem Magische Auge kommen auf die Oberseite. Nur die Heizung ansteuern !
So schlecht ist die Idee gar nicht. Es widerspricht zwar auch meiner Auffassung von einem Röhrengerät aber durchaus eine Überlegung wert.


Gruß Heiko
richi44
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 07. Jan 2007, 11:15
Noch zwei Ideen:
Wie wäre es, wenn man am Eingang noch einen Lautstärkeregler einbauen (vorsehen) würde? Gut, das Ding ist dann nicht mehr weit von einem Vorverstärker entfernt, aber...
Und zweitens: Wenn Du ein magisches Auge vorsiehst, so ist eine Verstärkerstufe nötig, denn die magischen Augen benötigen bis gegen 20V Steuerspannung. Das bedeutet, dass Du total 4 ECC81 verbauen müsstest, wobei Röhre 1 jeweils Eingangskathodenfolger und Klangregel-Verstärker umfasst, Röhre 2 den Ausgangskathodenfolger und den Anzeige-Vorverstärker. Dementsprechend steigt auch der Anodenstrom und entsprechend wären die Widerstände im Netzteil anzupassen.
Falls Du jetzt noch ganz auf Röhrentripp wärst, müsstest Du natürlich die Tonspannung mit je einer EAA91 gleichrichten...
stern71
Stammgast
#30 erstellt: 07. Jan 2007, 11:29
Hallo Richi,

Lautstärkeregler am Eingang wollte ich eigentlich nicht.
Für das Magische Auge wollte ich diese Schaltung (gedacht für EMM800, EM84 etc) aufbauen:

Auge

Für die EMM801 würde ich dann 2 Schaltungsteile verwenden und an die Röhre anpassen.

So waren meine Vorstellungen. Realistisch ???

Gruß Heiko
richi44
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 07. Jan 2007, 11:39
Meine Überlegung war, dass ein magisches Auge nur dann einen Sinn macht, wenn ich damit nicht nur etwas zappeln lassen, sondern das Zappeln auch beeinflussen kann. Und daher der Lautstärkeregler.
Ohne Regelmöglichkeit siehst Du zwar Unterschiede zwischen den verschiedenen Quellen, aber da könnte auch ein Lämpchen sein, wo Mittwoch drauf steht, weil es keinen Sinn macht (wie eben Mittwoch).
Und wenn ich denn schon die Röhrenschiene fahre, verzichte ich auf Transistoren.
pragmatiker
Administrator
#32 erstellt: 07. Jan 2007, 14:51

richi44 schrieb:
Und wenn ich denn schon die Röhrenschiene fahre, verzichte ich auf Transistoren.


@Heiko

Genau. Also eine ECC81 statt des Transistors zur Verstärkung rein (eine reicht für beide Kanäle) und dann noch eine oder zwei (falls Spannungsverdopplung erforderlich) EAA91 zur Gleichrichtung - und schon hat man ein vollröhrig angesteuertes magisches Band (und inklusive der magischen Bänder nochmal vier bis fünf schön glühende Röhren mehr in der Kiste).

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 07. Jan 2007, 14:54 bearbeitet]
stern71
Stammgast
#33 erstellt: 07. Jan 2007, 22:55
Hallo,

Kein schlechter Gedanke, obwohl ich die Ansteuerung eines magischen Bandes mittels Transistor nicht unbedingt so schlecht finde. Falls der Lautstärkeregler doch noch ins Programm aufgenommen wird habe ich einen 100 kOhm Stepped Attenuator (aller höchster Gute) mit 2x 100kOhm zu Hause.
Ist dieser für die Schaltung geeignet ?

Ich habe mir zwar zugemutet aus der Schaltung für 2x EMM800 eine Schaltung für die EMM801 zu realisiern, doch mit der ECC81 bin ich echt an meinen Grenzen.
Könnt Ihr 2 Röhrenprofis mir eine Schaltung mit einer ECC81 zur Ansteurung einer EMM801 entzwickeln ?

Gruß Heiko
stern71
Stammgast
#34 erstellt: 08. Jan 2007, 00:37
kleiner Fehler unterlaufen !

Ich meine natürlich die EM800 und nicht EMM800.

Heiko
richi44
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 08. Jan 2007, 08:59

Diese Schaltung wird einfach am Ausgang angeschlossen. Ich habe auf die EAA91 verzichtet, weil das wirklich keinen Sinn macht und die Anzeigecharakteristik (wie schnell die Anzeige reagiert) stark von der EAA abhängig wäre. Stattdessen habe ich zwei 1N4148 verwendet.
In dieser Zeichnung ist eine EM 80 enthalten (Werte natürlich angepasst), bei welcher der Steuersteg fest mit der Anode Triode verbunden ist. Das muss bei der EM800 extern geschehen. Und die Verstärkerröhre ist wie gehabt eine ECC81.
Die ganze Geschichte dürfte pro Kanal etwa 8mA Strom ziehen, das müsste allenfalls beim Netzteil berücksichtigt werden (Siebwiderstände anpassen).

Zum Lautstärkeregler:
Ich finde es unter Umständen vorteilhaft, denn der Klangregler kann ja jeweils gute 20dB anheben, sodass Ausgangsspannungen von über 20V möglich wären, wenn man einen CDP direkt anschliesst. Erstens kommt man damit ans Ende der Klangreglerschaltung und zweitens kann man auch nachfolgende Geräte übersteuern.
Der Pegelschalter ist eine gute Möglichkeit. Ideal ist es, wenn er eine logaritmische Kurve besitzt, aber auch eine lineare Schaltung wäre nicht gar so schlimm, weil man es ja eher als Pegelanpassung denn als Lautstärkeregler verwendet.
stern71
Stammgast
#36 erstellt: 08. Jan 2007, 10:08
Danke Richi,

Wieder einmal eine schnelle und fundierte Antwort.
Ich werde die Anregungen für mein Projekt berücksichtigen.
Leider habe ich die schönen 6X5 mit "brown base" nicht ersteigern können.

Ich suche weiter.

Viele Grüße und eine schöne Arbeitswoche wünscht Heiko
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