Altern Ohrhörer?

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Sunlion
Inventar
#1 erstellt: 22. Sep 2023, 07:14
Ich nutze die Klipsch Image S4 und deren Nachfolger und bin inzwischen mit dem Klang nicht mehr zufrieden. Die beiden sind ca. 10 bis 12 Jahre alt, und ich meine mich zu erinnern, dass ich anfangs von dem unglaublichen Bass sehr angetan war. Inzwischen klingen sie eher hochton- und mittenlastig, die Bässe sind eher reduziert.
Irre ich mich oder ist es möglich, dass Ohrhörer altern und es dann zu Klangeinbußen kommt? Ich erkläre mir das so, dass die Aufsatzstöpsel mit der Zeit die Weichmacher verlieren, härter werden und dann bestimmte Frequenzen nicht mehr so wiedergeben können.
Was meint Ihr dazu?
Leranis
Inventar
#2 erstellt: 22. Sep 2023, 07:30
Gute Frage! Ich vermute mal, dass es mehrere Gründe hat:

1. Man wird älter und das Hörvermögen hat sich verändert und man nimmt ggf. bestimmte Frequenzen anders wahr
2. Dreck bzw. Staub hat sich bei den Membranen angesammelt und es kommt zu einem veränderten Frequenzgang
3. Die Membranen bzw. die Treiber im IEM haben sich verändert (spröde geworden, korrodiert, ...) und es kommt zu einem veränderten Frequenzgang
4. Die Wahrnehmung von Musik wurde durch andere Kopfhörer (IEM) verändert. Früher waren die IEM anders abgestimmt und tonal schlechter -> man gewöhnt sich an das Neue gewöhnt
5. An den Tips wird es eher weniger liegen, außer die haben sich zersetzt und/oder der Seal ist weg. In diesem Fall einfach mal ein paar andere draufziehen und testen.
Sunlion
Inventar
#3 erstellt: 22. Sep 2023, 07:37

Leranis (Beitrag #2) schrieb:
1. Man wird älter und das Hörvermögen hat sich verändert und man nimmt ggf. bestimmte Frequenzen anders wahr

Ja, dann würde ich allerdings eher einen Verlust im Hochtonbereich erwarten.


Leranis (Beitrag #2) schrieb:
2. Dreck bzw. Staub hat sich bei den Membranen angesammelt und es kommt zu einem veränderten Frequenzgang

Auch hier würde ich eher Hochtonverluste erwarten.


Leranis (Beitrag #2) schrieb:
4. Die Wahrnehmung von Musik wurde durch andere Kopfhörer (IEM) verändert.

Das hatte ich auch in meine Überlegungen mit einbezogen. Ich höre inzwischen mit dem Denon AH-D9200, der natürlich weit über dem Niveau der Ohrstöpsel spielt. Ansonsten noch mit dem Sony WH-1000 XM3, der sehr ausgeprägte Bässe hat. Der würde die Ohrstöpsel auf jeden Fall schlechter dastehen lassen.
d*moll
Stammgast
#4 erstellt: 22. Sep 2023, 07:47

Sunlion (Beitrag #3) schrieb:



Leranis (Beitrag #2) schrieb:
4. Die Wahrnehmung von Musik wurde durch andere Kopfhörer (IEM) verändert.

Das hatte ich auch in meine Überlegungen mit einbezogen. Ich höre inzwischen mit dem Denon AH-D9200, der natürlich weit über dem Niveau der Ohrstöpsel spielt. Ansonsten noch mit dem Sony WH-1000 XM3, der sehr ausgeprägte Bässe hat. Der würde die Ohrstöpsel auf jeden Fall schlechter dastehen lassen.


bei diesen Over-Ears auf JEDEN fall die machen mächtig wumms

vielleicht solltest du den Bass mit EQ etwas korrigieren bei den Bass-Monster-Kopfhörern.
Auto EQ oder Oratory-Settings
Sunlion
Inventar
#5 erstellt: 22. Sep 2023, 07:50

d*moll (Beitrag #4) schrieb:
vielleicht solltest du den Bass mit EQ etwas korrigieren bei den Bass-Monster-Kopfhörern.

Hab ich schon. Sony bietet über eine App die Möglichkeit, den Klang zu verändern. Leider nur mit einem 5-Kanal-EQ. Die beiden Bass-Regler helfen leider nicht viel dabei, den oberen Bassbereich zu korrigieren. Aber trotzdem besser als nix.
Leranis
Inventar
#6 erstellt: 22. Sep 2023, 09:07
Ich nutze seit Jahren Wavelet als EQ und bin sehr zufrieden!

https://play.google.....wavelet&hl=de&gl=US
scerms
Stammgast
#7 erstellt: 22. Sep 2023, 09:19
Ich glaube nicht das die Ohrhörer ihre Beschaffenheit in 10 Jahren großartig verändert haben.
Ich glaube viel eher, es liegt am Ohr selber.
Eventuell ist es etwas gewachsen bzw Knorpel- und Hauteigenschaften haben sich verändert.

Wenn du auf die Ohrhörer leichten Druck zur Kopfmitte hin ausübst, ist der Bass dann wieder da?

Gruß Sebi
Sunlion
Inventar
#8 erstellt: 22. Sep 2023, 09:27

scerms (Beitrag #7) schrieb:
Wenn du auf die Ohrhörer leichten Druck zur Kopfmitte hin ausübst, ist der Bass dann wieder da?

Du meinst, wenn ich die Aufsatzstöpsel stärker an den Knochen drücke? Ja, geringfügig, aber das ist normal, denn diese Art des Ohrhörers nutzt ja den Schädelknochen als Resonator.
Basstian85
Inventar
#9 erstellt: 22. Sep 2023, 09:33

Sunlion (Beitrag #8) schrieb:
aber das ist normal, denn diese Art des Ohrhörers nutzt ja den Schädelknochen als Resonator.

Du meinst Bone-Conducting Headphones? Die Klipsche sind doch ganz normale InEars(?), wüsste nicht warum da der Schädel resonieren sollte


[Beitrag von Basstian85 am 22. Sep 2023, 09:34 bearbeitet]
scerms
Stammgast
#10 erstellt: 22. Sep 2023, 10:10

Sunlion (Beitrag #8) schrieb:
aber das ist normal, denn diese Art des Ohrhörers nutzt ja den Schädelknochen als Resonator.


Also das ist mir neu.
So oder so zeigt das aber, das der Ohrhörer grundsätzlich noch funktioniert.

Gruß Sebi
Sunlion
Inventar
#11 erstellt: 22. Sep 2023, 10:19
Ich habe mal gelesen, dass diese Technik für den Bereich akustische Hörgeräte (für Hörgeschädigte) entwickelt wurde. Tatsächlich hängt die Basswiedergabe von der Verwendung der passenden Aufsatzstöpsel ab. Die müssen nicht nur passen, damit sie nicht rausfallen. Sind sie zu klein, klingen die Ohrhörer bassarm, weswegen auch immer verschiedene Größen mitgeliefert werden.
Also wird der Schädelknochen schon damit zu tun haben.
Ich will aber nicht ausschließen, dass ich mich irre.


[Beitrag von Sunlion am 22. Sep 2023, 10:20 bearbeitet]
Leranis
Inventar
#12 erstellt: 22. Sep 2023, 10:36
Die richtige Größe der Tips ist wichtig und beeinflusst vor allem den Bass. Grund ist, dass bei nicht richtig abdichtenden Tips (kein "Seal") die Musik ungerichtet entweichen kann. Das hat aber nichts mit Schädelknochen oder Hörgeräten zu tun - das ist bei allen IEM so.
scerms
Stammgast
#13 erstellt: 22. Sep 2023, 10:46

Leranis (Beitrag #12) schrieb:
Grund ist, dass bei nicht richtig abdichtenden Tips (kein "Seal") die Musik ungerichtet entweichen kann.


Darauf wollte ich mit meiner Frage, ob bei leicht angedrückten Stöpseln der Bass wieder da sei, auch hinaus.
Ich denke, irgendwo da liegt auch der Grund für das beobachtete Phänomen.

Entweder die Tips sind ausgelutscht oder passen schlicht mechanisch nicht mehr zum evtl veränderten Ohr.

Der Hinweis, neue Tips auszuprobieren kam ja auch schon weiter oben. Da würde ich als erstes Ansetzen.

Gruß Sebi
Sunlion
Inventar
#14 erstellt: 22. Sep 2023, 13:32

scerms (Beitrag #13) schrieb:
… evtl veränderten Ohr

Na-na, das ist noch ein echtes deutsches Qualitätsohr, Baujahr 1968, aus dem Vollen gefräst. So was wird heute gar nicht mehr gebaut!

Okay, danke für die Tipps, vielleicht suche ich mal nach Ersatzaufsätzen. Oder ich hole mir gleich was Neues.
scerms
Stammgast
#15 erstellt: 22. Sep 2023, 16:24

Sunlion (Beitrag #14) schrieb:

Na-na, das ist noch ein echtes deutsches Qualitätsohr, Baujahr 1968, aus dem Vollen gefräst.


Diese Ohren sind natürlich über alle Zweifel erhaben.
Ich habe allerdings die leicht verbesserten amerikanischen Ohren von 1977, die wurden anstatt aus Holz überwiegend aus Alu und Stahl geklöppelt...
Aber selbst die bedürfen zwischenzeitlich einer kleinen Revision in Form von frischen Zulieferer -Teilen

Ich würde nach neuen Tips anstatt nach neuen Hörern suchen.
Da besteht eine gute Chance, das die ollen Dinger für einen schmalen Taler weiterverwendet werden können.

Gruß Sebi
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