Thieaudio / Softears Rundreise

Also, ich kapiere das nicht! Die Unterschiede in den Bewertungen hier und anderen einschlägigen Foren sind schon extrem.
Die 4 auf Rundreise geschickten IEMs werden bei Head-Fi und Co über den grünen Klee gelobt. Jetzt könnte man sagen, dass die dort drüben alles "hypen", aber ganz so ist das auch nicht.
Leute mit Standing wie Crinacle, Androit oder Precog führen die ThieAudio/Softears IEMs weit oben in ihren Bestenlisten, aber die sind sich auch nicht zu schade, IEMs die 4000 EUR kosten schlechter zu bewerten als 100 EUR In-Ears. Ich denke daher schon, dass sie relativ ehrlich bewerten. Weiterhin sind die Rezensionen bei Linsoul und anderen Online-Shops äußerst positiv und die wurden von Leute verfasst, die die In-Ears von ihrem eigenen Geld gekauft haben.

Ich habe nicht ein Review über den RSV gelesen, bei dem ein kritisches Wort über die Höhen gefallen ist. Hier fand bis auf k.e.fast jeder, dass die Höhen zu anstrengend sind. Wenn man nicht das Kauf-und-Verkauf-Spiel mitmachen möchte und sich auf die Head-Fi Reviews verlässt und den RSV blind aus China bestellt, dann kann es sein, dass man auf einem In-Ear sitzen bleibt, der einfach nur nervig ist.

Oft wird mit Subjektivität argumentiert, aber kann wirklich ein schwammiger und überbordender Bass, der in die Mitten blutet, wie viele Leute hier dem Clairvoyance attestiert haben, von anderen als toller, punchiger und präziser Bass wahrgenommen werden, wie in den Reviews bei Head-Fi?

Die Bewertungen hier reichen von "schlecht" über "geht so" und bis "ganz gut", während man woanders den Eindruck vermittelt bekommt, man erhält mit den Thieaudio/Softears In-Ears eine Fahrkarte direkt ins Audio-Nirvana.
Vielleicht liegt es ja an der Quelle. Wenn ich mich nicht irre, wurden hier teilweise Handys verwendet. EST-Treiber brauchen bekanntlich etwas Power und ob da ein Handy so eine gute Idee ist...
Auch ist mir aufgefallen, dass hier einige scheinbar nur 5 min Zeit hatten, um die In-Ears zu testen.

Schade, ich hätte auch mal gerne reingehört, vor allem da ich den Clairvoyance und den RSV auf meiner Kaufliste habe, aber bei den Bewertungen hier ist mir das Risiko die blind aus China zu bestellen zu groß.

Am Ende bleibt nur noch das selbst Testhören. Kaum etwas ist subjektiver als Klang. Vielleicht noch Kunst ;-)
Aus diesem Fall fallen bei mir grundsätzlich alle InEars raus, die ich nicht vorher probehören kann und das ist eine riesen Menge, aber verhindert eben auch Stress.
Ich hab schon einige gelobte InEars probegehört, die ich dann mies fand. Glücklicherweise habe ich einen Händler, der viele InEars zur Probe besitzt und einen hochwerten DAC. Dieser 2000€ Kopfhörerverstärker klang tatsächlich etwas besser als mein Smartphone, aber auch nur etwas. Die Grundcharakteristik eines jeden InEars war die gleiche. Würde die Quelle also nicht allzu hoch bewerten.
Wenn man ein Klang vor sich hat, dann würde ich den Kopfhörer mit 95% und die Quelle(DAC) mit 5% bewerten, was den Anteil daraus ausmacht.

Ja, habe mich auch geärgert als ich den Thread gesehen habe, aber er quasi schon mit voller Teilnehmerliste eingestellt wurde

Ich habe bisher nur den hochgelobten Blessing 2 aus China bestellt und was soll ich sagen: War enttäuscht. Mein Review wäre nicht viel positiver als die überraschend negativen Beiträge hier. Seitdem habe ich aber die Hörgewohnheiten einiger Leute intensiv beleuchtet (nicht nur Reviewer) und musst feststellen, dass es tatsächlich Aspekte am Frequenzgang gibt, bei denen ich wirklich scheinbar in der Minderheit bin (so wie einige Treble sensibel sind, bin ich Mid-Bass sensibel und wenn ein Hörer bei 10k abfällt, dann kann ich einfach nichts damit anfangen).

Auch wenn das keine Erklärung für alles ist: Ich glaube viele Leute sind halt auf dem Zug, dass ein guter Hörer der Harman Kurve entsprechen muss. Zum einen macht es Sinn, dass die Mehrheit so denkt (da die Kurve ja genau auf dieser Mehrheit basiert) und zum anderen ist das aber auch ein wenig eine self-fulfilling Prophecy Geschichte. Bei manch einem Reviewern (amir von ASR) bekommt man den Eindruck, dass alles was von der Harman Kurve abweicht, Schrott ist, was natürlich Schwachsinn ist. Leute kaufen sich dann so einen Höhrer und alles andere danach wird dann daran gemessen (Brain Burn In tut seinen Teil dazu). Ich denke viele Leute hier im Forum sind länger dabei, als die Harman Kurve existiert und haben vielleicht einen somit eher individuell ausgeprägten Geschmack.

***MCFly*** (Beitrag #102) schrieb:

Also, ich kapiere das nicht! Die Unterschiede in den Bewertungen hier und anderen einschlägigen Foren sind schon extrem. Die 4 auf Rundreise geschickten IEMs werden bei Head-Fi und Co über den grünen Klee gelobt. Jetzt könnte man sagen, dass die dort drüben alles "hypen", aber ganz so ist das auch nicht.

Klangeindrücke sind letztlich immer subjektiv, da von den persönlichen Vorlieben geprägt. Die wenigen Tester in dieser Rundreise stellen keine repräsentative Stichprobe dar. Am Ende sollte man immer selbst hören. Zumindest die Softears kannst du in D ordern.

Ich denke auch nicht, dass die 4 Kandidaten hier komplett verrissen wurden. Vielleicht hätte jeder einzeln ein super Review bekommen? Ich persönlich möchten den davaon Monarch ausschließen. Der entspricht auf keinen Fall meinen Hörgewohnheiten. Wenn man jedoch 4 hervorragende IEM miteinander vergleicht, hört man natürlich Unterschiede und es ergibt sich automatisch ein Ranking.
Ich habe keinen der 4 an meinem SF, sondern am A&K SE200, gehört. Aber wie Meister_Oek schreibt, den wesentlichen Klangunterschied liefert der IEM, nicht die Quelle.

@Meister Oek:
Ich meinte mit "Quelle" weniger die klanglichen Eigenschaften, als die zur Verfügung gestellte Power oder "current" wie der Head-Fier sagt. Vielleicht handelt es sich ja auch wie so oft um Übertreibung, aber ich kann mich an Reviews erinnern (z.B. vom Tri Starlight) bei denen gesagt wurde am Handy oder sogar DAP ganz nett, aber am Desktopverstärker voll das Superteil.

Das mit dem Ausprobieren ist ja gerade das Dilemma. Will ich einen Kopfhörer, dann gehe ich in Berlin zu Hifi im Hin... und kann mir dort 100 Kopfhörer anhören. Aber In-Ears? Die für mich interessanten In-Ears sind vorrangig Chinakracher und die kann man nun mal nicht so einfach Probehören, da kann nur versuchen sich an Reviews und Meinungen zu orientieren.

@iznt: Genau so einen Reinfall würde ich gerne vermeiden. Mir fehlt aber leider die Erfahrung, um wirklich einzuschätzen, was mir gefällt oder nicht gefällt.

@RunWithOne: Danke für den Link.
Auch wenn die 4 Kandidaten hier nicht komplett verrissen wurden, gibt es einen riesen Unterschied zu dem Götterstatus, der den Hörern im Rest der Hifi-Welt verliehen wurde.

Hallo zusammen, das Päckchen mit den 4 Schmuckstücken ist heute wohlbehalten hier angekommen. 1000 Dank, dass ich mitmachen darf! Das ist wie Weihnachten grad :-)

Ich hab mal direkt den RS10 geschnappt und - wow - ist der gut. Tonal genau mein Geschmack und was für eine Wahnsinns Auflösung. Schlagzeug, Anschläge von Saiteninstrumenten...* alles sehr beeindruckend klar und präzise. Der Bass ist schön trocken und schnell. Stimmen klingen für mich realistisch. Top!

Hab dann zum Vergleich mal die etwa gleichteuren U12T genommen und dachte erst, die sind kaputt. Der Blick auf die Frequenzgänge verrät vermutlich den Grund. Die 64Audio haben einen beeindruckenden Bass und mehr Volumen bei Gesang finde ich, aber die RS10 spielen offener, räumlicher. Einfach toll.





*z.B. In Thinking out Loud von Chantal Chamberland, wenn sie die gehaltenen Noten auf der Gitarre beendet...Schlagzeug in "Will you still love me tomorrow" von I.M. Gunderson klingt sehr realistisch oder auch das ganze Gekloppe auf den Becken in Sultans of Swing von den Dire Straits kommt glasklar raus.

Nachtrag / Zwischenfazit nach Tag 1:
Der RS10 ist der beste IEM, den ich bisher hören durfte. Ich habe keine riesige Erfahrung, aber ich finde, was Durchhörbarkeit, "Schnelligkeit" und Detailauflösung angeht, hängt der auch meine Arya Overears ab. Die Bühne ist auch ganz schön breit für einen IEM. Den Vergleich zum gleichteuren U12T gewinnt an den meisten Fronten locker. Dieser hat mehr Wärme und mehr Gewicht in den unteren Mitten, aber wirkt fast schon muffig im direkten Vergleich. Auch die Gehäusegröße spricht für den U12T, ich finde den RS schon ziemlich grenzwertig, was das anbelangt. Muss dazu sagen, dass ich nur bis 12-13KHz höre und nix von den Frequenzanteilen darüber habe. Jetzt weiss ich zumindest genauer, was mich am64Audio Hörer immer gestört hat und wo ich EQ ansetzen muss. Der RS10 klingt übrigens für mich nie scharf, trotz mehr Höhenanteilen. Ich bin echt kein Goldohr und kann z.B. bei DACs oder Verstärkern fast nie große Unterschiede merken, aber hier ist das Bild glasklar. Die RS10 sind ein Juwel! Ich fang schon mal an, zu sparen...

Die kommenden Tage werd ich mich dann mit den anderen Hörern beschäftigen und schreibe dann ein Update.

Nochmals vielen Dank an die Organisatoren der Aktion und das Vertrauen

So, das Paket ist gepackt, die Eindrücke sind noch frisch, daher noch ein paar Worte zu den Hörern.

Vorab: Ich bin noch nicht so lange dabei und habe keine umfangreiche Erfahrung im IEM Bereich. Seht es mir nach und wertet meine Eindrücke entsprechend.

Zum RS10 hab ich schon im Beitrag über diesem etwas geschrieben. Der erste Eindruck hat sich dabei gehalten. Für mich von den vieren mit gutem Abstand das beeindruckendste Modell. Ich mag das Tuning sehr bin regelrecht verliebt in die Auflösungsfähigkeiten des Hörers. Der Bassbereich ist präzise und trocken, nicht überzogen, geht aber dabei tief runter, die Mitten/oberen Mitten wirken tonal für meine Ohren einfach "richtig"/"korrekt", besonders was z.B. Schlagzeug angeht aber auch Stimmen werden natürlich wiedergegeben und sind nie scharf oder unangenehm. Irgendwie wirkt er wie eine akustische Lupe auf mich und es macht Spaß, neue Details in der Musik damit zu entdecken. Leider fand ich ihn auch etwas unbequem im Ohr und er ist natürlich ein richtiger Brocken, der weit aus dem Ohr heraussteht. Das Kabel ist gut, das der Thieaudios wird aber nochmal hochwertiger. Ich habe angefangen meine U12T per EQ an das Tuning des RS10 anzugleichen, es kommt aber leider sehr schnell eine unangenehme Schärfe rein.

Der RSV ist tonal als naher Verwandter zu erkennen, liefert dabei aber etwas mehr Bass & Höhen (meine ich zumindest) und macht dadurch z.B. bei elektronischer Musik (ist jetzt nicht mein Steckenpferd) mehr Eindruck. Das Gehäuse ist kleiner und ich denke, er wäre auf Dauer angenehmer zu tragen. Das Kabel ist OK, aber wirkt weniger wertig, als das vom RS10. Leider fehlt ihm dieser besondere "WoW-Faktor", der in der ersten Minute mit dem RS10 sofort da war. Die schiere Auflösung und Schnelligkeit ist irgendwie nicht ganz auf dessen Niveau. Daher mMn auch ein super Hörer mit ebenfalls toller Tonaliät aber ohne herausragende Eigenschaften. Ich sag mal so, hätte ich den RSV vor dem RS10 gehört und beurteilen sollen, wäre das Urteil wohl besser ausgefallen.

Die Bühne fand ich übrigens bei beiden Modellen gut und gefühlt besser, als die des U12Ts.

Zu den Thieaudio-Geschwistern schreib ich Anfang der Woche etwas...

Das Paket geht direkt morgen früh zurück an den Allgemeinen 68er. Danke für die Möglichkeit, die vier anzuhören!

Paket ist wieder heil bei mir angekommen. Vielen Dank an alle "Mitreisenden", daß ihr so klasse auf die Teile aufgepasst habt.

Bis zum nächsten Mal...

Vielen Dank auch nochmal an dich und Klaus!
War für bisher die spannendste Rundreise für mich.

ja vielen danke für die klasse aktion an Allgemeiner68er und Huo., da war auf jeden fall eine gehörige portion vertrauensvorschuss nötig. Umso schöner,
dass alle so sorgsam mit den In-Ears umgegangen sind.

Jetzt müssen wir nur mal noch den monarch mkII organisieren und auf reisen schicken.

auch von mir...VIELEN DANK! an Allgemeiner68er und k.e.
Die InEars dieser Rundreise haben mir wichtige Eindrücke geliefert und mich mit einem klanglichen Highlight beglückt.

Auch ich möchte mich an dieser Stelle nochmals für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken. War eine klasse Aktion. Um so schöner, das alles reibungslos lief.

Auch von mr, als stiller Mitleser, ein dickes Dankeschön an den Organisator und den Teilnehmern, das war sehr spannend die verschiedenen Meinungen zu lesen.

Persönlich würde ich mich hier nach wahrscheinlich als RS10 Typ einordnen (kennen keinen von den IEMs).

Noch schnell ein kleines Nachwort zu den Softears. Ich hab mich gestern und heute mit dem RS10 beschäftigt. Und meine Befürchtung wegen des 3kHz Peak waren berechtigt, da er dem Moondrop S8 doch sehr ähnlich ist, was den FG betrifft.



Damit ist meine Reise zu den Harman getunten IEM's beendet.

BTW. ist der neue Thieaudio Monarch MK2 jetzt Anführer der IEM-Liste bei Crinacle

Dank Klaus durfte ich die RS10 mit dem Moondrop S8 vergleichen.

Wie die Messungen schon zeigen sin die beiden tonal fast identisch.
Nur eine Kleinigkeit unterscheidet beide: der RS10 hat bei 8k ein paar dB mehr und dadurch kommen Stimmen etwas heller und der Hall auf den Stimmen ist betonter.

Qualitativ ist der S8 für seinen Preis schon wahnsinnig gut und hat mMn. das beste Preis/Leistungsverhältnis von allen Hörern, die bis jetzt in meinen Ohren waren.
Obwohl der S8 schon eine sehr gute Auflösung hat, legt der RS10 hier nochmal leicht einen drauf. Eben die Bekannten 5-10%
Der RS10 hat wirklich die beste Auflösung eines IEM, die ich bis jetzt gehört habe.

Der RS10 ist für seine Größe schon recht bequem.
Der S8 ist, besonders für 8 Treiber, aber ziemlich klein und für meine Ohren damit auch bequemer als der RS10.

Alles in allem kann ich den S8 uneingeschränkt jedem empfehlen, der auf der Suche nach einem Harman-Neutralen Hörer ist.
Er hat keine nennenswerten Schwächen und ist in allen Kategorien (Komofort, Isolation, Auflösung, etc.) wirklich gut.
Der RS10 legt bei Auflösung, Instrumentrennung usw. noch einen drauf und ist bei Stimmen minimal heller und detailreicher. Er ist aber auch fast drei mal so teuer.
Ist der RS10 einen Aufpreis von 1300€ wert?
Rational: Nein.
Emotional: Vielleicht

YMaxP (Beitrag #116) schrieb:

Der RS10 legt bei Auflösung, Instrumentrennung usw. noch einen drauf und ist bei Stimmen minimal heller und detailreicher. Er ist aber auch fast drei mal so teuer. Ist der RS10 einen Aufpreis von 1300€ wert? Rational: Nein. Emotional: Vielleicht :KR

Vielleicht kann ich dein rational und emotionales Denken ein wenig näher zusammenrücken den RS10 gibt es nach wie vor direkt hier in Deutschland für 1.499,00€ zu erwerben = https://boutique.83db.eu/collections/all

SoftEars RS10.
Habe noch die SoundEars RS10 in Erinnerung, von denen ich geflasht war was die Auflösung, die Instrumentenstaffelung im Orchester, angeht.

... habe hier die Jerry Harvey Jolene (2.500€) zum Testen.
Weil ich die JH11 besitze und von den JH16 begeistert war, war auch die Erwartungshaltung der Jolene hoch.

Ich mache es in Kurzform:
die Jolene haben mich gar nicht emotional erreicht.
Sind zudem anspurchsvoller zu treiben. Brauchen viel Power.
Konnte eine Verbesserung heraushören als ich von dem kleinen Player Hidizs AP80 Pro auf iBasso 160 wechselte.
Zwar guter Bass, eigentlich schon zu viel (und ich liebe Bass), aber spitze Höhen (Becken rasseln metallisch), insgesamt gute Auflösung, aber die Bühne ist mir zu schmal. Die spielen deutlich in Face. Der räumliche Höreindruck ist begrenzt. Das können die iBasso IT07 besser.

Habe die Jolene hin und her verglichen mit iBasso IT07.
Zwar haben die Jolene doch noch eine Spur bessere Auflösung, ....aber, tonal sind die IT07 natürlicher. Gerade bei Violine habe ich bei Jolene einen unnanürlichen Halleffekt, nässelnden Grundton wahrgenommen.
Auch finde ich den Bass der IT07 besser.
Für mich sind die iBasso IT07 bisher neben den RS10 die besten InEars, die ich gehört habe.

Morgen höre ich noch die Empire Legend Evo.