Thieaudio / Softears Rundreise

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Allgemeiner68er
Inventar
#51 erstellt: 25. Sep 2021, 20:53

liesbeth (Beitrag #50) schrieb:
…den RS10 würde ich aber am liebsten nie wieder hergeben, so gut gefällt der mir..

Interessant. 🤔
Jetzt bin ich erst recht gespannt auf die Softears, wenn die zurückgekommen
liesbeth
Inventar
#52 erstellt: 26. Sep 2021, 10:52
Der nächste in der Reihe kann mir dann auch seine Adresse senden, damit die Hörer morgen weiter reisen können.
liesbeth
Inventar
#53 erstellt: 27. Sep 2021, 14:18
Die Hörer sind auf dem Weg zu Pd-XIII

Danke schon mal an die Organisatoren.
iznt
Stammgast
#54 erstellt: 28. Sep 2021, 20:13

a-lexx1 (Beitrag #34) schrieb:
Na wenn die eigentlichen Hersteller das selbst schreiben von wegen Präferenzen, wird schon was dran sein… Die Erklärung kam so damals von Thieaudio selbst.


Hersteller behaupten viel, wenn der Tag lang ist... besonders Marketingabteilungen. K-Pop und J-Pop hat auch eine Menge Boy Bands und im Westen gibt es auch viele weibliche Performer.

"Genau aus diesem Grund gibt es auch die zwei - um zwei Märkte zu bedienen.". Was ich daran interessant finde ist, dass die Erfahrungen hier im Thread eher darauf hindeuten, dass weder der Clairvoyance noch der Monarch dem westlichen Publikum gefallen.

Um ehrlich zu sein wundere ich mich, wie schlecht gerade der Monarch hier wegkommt. Bekannte Reviewer hatten großes Lob für den IEM (bspw. Crinacle oder Resolve). Das Lob ist so groß, dass ich schon mit dem Gedanken gespielt habe, einfach einen auf blind zu kaufen. Zu schade, dass ich zu spät dran war für die Rundreise


[Beitrag von iznt am 28. Sep 2021, 20:13 bearbeitet]
a-lexx1
Inventar
#55 erstellt: 29. Sep 2021, 16:22
[quote="iznt (Beitrag #54)"]
Um ehrlich zu sein wundere ich mich, wie schlecht gerade der Monarch hier wegkommt. Bekannte Reviewer hatten großes Lob für den IEM (bspw. Crinacle oder Resolve). Das Lob ist so groß, dass ich schon mit dem Gedanken gespielt habe, einfach einen auf blind zu kaufen. Zu schade, dass ich zu spät dran war für die Rundreise
[/quote]

Na ja, hier haben einige auch den RS10 schon mal zerrissen. Der, wie die anderen aus dem Forum schreiben, einer der besten IEMs überhaupt ist. Geschmäcker sind halt verschieden, der Klang, gerade beim IEMs, auch vom Ohr zu Ohr unterschiedlich. Wie ich hier bereits geschrieben habe, bei IEM-Kritiken sollte man eh nur denen trauen, die man gut zuordnen kann, weil man z.B. schon mehrere vom Reviewer beschriebene IEMs gehört hat, und dementsprechend die Relation vom eigenem Empfinden zu dem des Reviewers gut einschätzen kann.

PS: irgendwas ist gerade mit Quote-Funktion. Finde keinen Fehler, es wird aber trotzdem nicht richtig angezeigt…


[Beitrag von a-lexx1 am 29. Sep 2021, 16:25 bearbeitet]
Pd-XIII
Inventar
#56 erstellt: 01. Okt 2021, 06:15
Scheinbar ist das Paket gestern bei mir angekommen...leider bin ich noch bis morgen unterwegs. Aber da hab ich wenigstens was, auf das ich mich freuen kann.
k.e.
Stammgast
#57 erstellt: 01. Okt 2021, 09:25

a-lexx1 (Beitrag #55) schrieb:
PS: irgendwas ist gerade mit Quote-Funktion. Finde keinen Fehler, es wird aber trotzdem nicht richtig angezeigt…

Hast du HF-Code unter dem Beitragsfeld aktiviert? Bei mir hatte sich auch schon mal das Häkchen verabschiedet.

Ich habe den RS10 mitgeschickt, weil ich der Meinung bin, dass es technisch wirklich einer der besten IEM ist. Sogar auf der Arbeit löst er bei Kollegen Verblüffung aus, was an den extrem aufwendigen Crossovers liegt, die so noch keiner in einem IEM verbaut hat. Aber ich verstehe auch, wenn Leute das nicht zu schätzen wissen, oder es gar anders sehen/hören.
Ich habe zuhause Nahfeldmonitore und die KEF LS50 Meta aufgestellt. Der Unterschied ist frappierend. Der Hifi-Lautsprecher klingt voluminös, warm, meiner Meinung nach dumpf, aber immer angenehm (und daher gut für Vinyl). Die Monitore hingegen sind im gleichen Raum viel heller, sehr viel detaillierter, viel schneller, aggressiver und im Direktvergleich sehr analytisch, obwohl sie in keinem Review so beschrieben werden. Das zeigt ganz klar die unterschiedlichen Präferenzen von unterschiedlichen Anwendern. Der Consumer will den Klang gesoundet haben und der Profi kann damit nicht arbeiten.

Deswegen glaube ich gar nicht mal dass die Anatomie so einen großen Unterschied macht. Viele Meinungsverschiedenheiten würde ich eher bei subjektiver Präferenz oder Wahrnehmung sehen. Denn die HRTF greift ja auch bei Lautsprechern.
Allgemeiner68er
Inventar
#58 erstellt: 01. Okt 2021, 10:17

k.e. (Beitrag #57) schrieb:
Deswegen glaube ich gar nicht mal dass die Anatomie so einen großen Unterschied macht. Viele Meinungsverschiedenheiten würde ich eher bei subjektiver Präferenz oder Wahrnehmung sehen. Denn die HRTF greift ja auch bei Lautsprechern.

Ne, da gehe ich überhaupt nicht mit konform. Bestes Beispiel ist der Moondrop S8. Dieser 3kHz-Peak war für mich so dermaßen unangenehm, daß längere und vor allem lautere Höressions nich möglich waren. Aber der Bass und vor allem der Hochton ist so ziemlich mit das Beste, was ich kenne. Das war sehr schade für mich. Und das hatte bei mir nichts mit persönlichem Geschmack zu tun. Ich reagiere eben in dem Bereich deutlich empfindlicher als andere.

BTW: Soll der RS10 dem S8 sehr änlich sein. Bin gespannt


[Beitrag von Allgemeiner68er am 01. Okt 2021, 10:21 bearbeitet]
k.e.
Stammgast
#59 erstellt: 01. Okt 2021, 10:44
Hast du denn schon mal in einem Studio vor einem Mischpult gesessen und mit einem S8 oder gar Etymotic verglichen? Nahfeldmonitore sind auch nicht gerade ohne um 3 kHz. Aber das ist eben neutral. Dein Ohr verstärkt den Bereich und die würdest du auch mit Lautsprechern hören, wenn nicht alles in der Kategorie Consumer und Hifi hier dämpfen würde.
Allgemeiner68er
Inventar
#60 erstellt: 01. Okt 2021, 11:03

k.e. (Beitrag #59) schrieb:
Aber das ist eben neutral.

Ja, Harman-neutral. Zumindest bei IEM's. Andere richtig neutrale IEM haben nicht diesen 3kHz-Peak. Zumindest lange nicht so stark ausgeprägt
YMaxP
Stammgast
#61 erstellt: 01. Okt 2021, 13:26
Ich empfinde den Moondrop S8 als sehr neutral mit leichtem Bassbosst.
Auch übertreibt er es bei den Höhen und Mitten (3kHz) meiner Meinung nach nicht, sondern gibt besonders Stimmen und Gitarren aber auch Schlagzeuge extrem authentisch wieder.
Besser habe ich es, obwohl ich auch Kandidaten wie RSV, UERM, UERR, PP8 gehört habe, noch nicht erlebt.
Vielleicht kann der RS10 hier noch eine Schippe drauflegen

Sehr spannend aber, wie unterschiedlich die Hörer wahrgenommmen werden.

PS: von den Etymotics habe ich nur den ER2XR gehört, der mir aber nicht gefallen hat.


[Beitrag von YMaxP am 01. Okt 2021, 13:27 bearbeitet]
Allgemeiner68er
Inventar
#62 erstellt: 01. Okt 2021, 14:51

YMaxP (Beitrag #61) schrieb:
Sehr spannend aber, wie unterschiedlich die Hörer wahrgenommmen werden.

+1
a-lexx1
Inventar
#63 erstellt: 01. Okt 2021, 15:22

k.e. (Beitrag #57) schrieb:

Deswegen glaube ich gar nicht mal dass die Anatomie so einen großen Unterschied macht. Viele Meinungsverschiedenheiten würde ich eher bei subjektiver Präferenz oder Wahrnehmung sehen. Denn die HRTF greift ja auch bei Lautsprechern.


Danke für den Tipp mit dem Quote!

Jetzt wegen HRTF - da hast du einen logischen Fehler. Die HRTF greift bei Lautsprechern. Auch zum grösseren Teil bei Kopfhörern. Bei IEMs aber praktisch nicht mehr - das Ohr ist ja nicht mehr beteiligt.

Deshalb muss die Simulierte HRTF eines IEMs der eigenen entsprechen. Lautsprecher simulieren ja keine HRTF, sondern sind im besten Fall linear, die HRTF ist das Ergebnis der Interaktion des Schalls mit der Pinna. Dementsprechend wird im Gehirn eine Funktion abgespeichert, die wiederum die nicht-lineare Verstärkung der Pinna wieder linearisiert. Trifft ein IEM zufällig eigene HRTF, wie in meinem Fall mit dem S8 und generell mehr oder weniger allen Harman-IEMs, so hat man das Glück, dass es vom Gehirn als absolut linear und damit ‚richtig‘ wahrgenommen wird. Passt ein IEM aber nicht zu eigener HRTF, vor allem im empfindlichen Bereich um die 3kHz, wo die Abweichungen sehr gross von Person zu Person zu sein scheinen, dann hat man Pech, wie im Fall vom 68er.
parasport
Stammgast
#64 erstellt: 02. Okt 2021, 09:26

k.e. (Beitrag #57) schrieb:


Ich habe den RS10 mitgeschickt, weil ich der Meinung bin, dass es technisch wirklich einer der besten IEM ist. Sogar auf der Arbeit löst er bei Kollegen Verblüffung aus, was an den extrem aufwendigen Crossovers liegt, die so noch keiner in einem IEM verbaut hat.

...ich bin gerade auf die RS10 sehr gespannt!


k.e. (Beitrag #57) schrieb:

Ich habe zuhause Nahfeldmonitore und die KEF LS50 Meta aufgestellt. Der Unterschied ist frappierend. Der Hifi-Lautsprecher klingt voluminös, warm, meiner Meinung nach dumpf, aber immer angenehm (und daher gut für Vinyl). Die Monitore hingegen sind im gleichen Raum viel heller, sehr viel detaillierter, viel schneller, aggressiver und im Direktvergleich sehr analytisch, obwohl sie in keinem Review so beschrieben werden. Das zeigt ganz klar die unterschiedlichen Präferenzen von unterschiedlichen Anwendern. Der Consumer will den Klang gesoundet haben und der Profi kann damit nicht arbeiten.

...sehr treffend die Unterschiede beschrieben!
"Sounding" bedeutet per se nichts Abwertendes.
Es fokusiert sich mehr darauf Emotionen zu wecken, als technisch analytisches "sezieren" von Klängen.
Pd-XIII
Inventar
#65 erstellt: 02. Okt 2021, 16:26
Ich stecke gerade im vollen Testmodus und möchte gar nicht so viel vorwegnehmen. Aber im Moment ist der RS10 eine herbe Enttäuschung. Der überzeugt mich in keiner Disziplin und wird in allen von seinen Mitreisenden übertroffen...und auch vom FA Rapture. Meine subjektive Meinung
Pd-XIII
Inventar
#66 erstellt: 05. Okt 2021, 09:25
Gibt es etwas viel schöneres, als nach Hause zu kommen und ein Paket mit einem sehr guten IEM vorzufinden? Na und ob: Wenn das Paket nämlich 3 Weitere beinhaltet!
Zugegeben, seit ich im vergangenen Jahr die Rundreisen für mich entdeckt hatte, konnte ich sehr viel dazu lernen und oft auch einmal Erfahrungen sammeln, die meine Erwartungen komplett auf den Kopf stellten. So durfte ich durch den KSE auch einmal erleben, was in Sachen Auflösungen überhaupt möglich ist und wie viel Spaß und Frust man beim schier endlosen Feintuning eines IMR Opus Mia haben kann. Demnach war ich tierisch gespannt, was bei einem direkten Shootout von gleich vier Hörern jenseits meines Wohlfühlbudgets noch so an Erfahrungen rumkommen würde. Dass mit dem RS10 auch noch ein „passives“ System in der Preisregion des Shure Auflösungsmonsters mit von der Partie ist stellt noch einmal einen ganz besonderen Reiz dar, da es mich wirklich interessiert, wie nah dieser an den Magnetostaten herankommt. Es war diesmal wirklich eine Herausforderung, die bisherigen Reviews zu ignorieren um möglichst unvoreingenommen an die Sache zu gehen. Ich komme aber nicht umher, mit dem Hörer zu beginen, dessen UVP die seiner Mitreisenden in Summe übertrifft. Also her mit dem RSV10.

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Grundsätzlich muss ich sagen, stehe ich ja auf Zurückhaltung in der Optik, vor allem was Zubehör angeht. Da sollte es eher pragmatisch zugehen. Trotzdem war ich von den einfachen Schminkedöschen der beiden Softears etwas enttäuscht. Diese gleichen den mitgelieferten Cases von vielen „Einstiegshörern“ wie dem Peacock. Auch David liefert seine CEARs in ähnlichen Dosen aus und da reden wir um ein Siebtel, beziehungsweise einem Fünundzwansigstel des Preises. Ich hab das beim T1 und TH-909 schon einmal geschrieben: Ab einer gewissen Preisklasse hören die rationellen Argumentationen einfach auf. Da muss ich entweder technisch überzeugen, oder eben über Prestige punkten. Also wirklich….halt! Halt! HALT! Bitte ich bin doch erst bei der Verpackung. Öffnen wir diese doch erst einmal. Und schon ändert sich mein erster Eindruck. Den im Gegensatz zu allen IEMs die ich die letzten Monate hier hatte war noch keiner dabei, der die beiden Gehäuse in jeweils einem Säckchen verpackt hat. Diese Säckchen sind mit Zugkordeln versehen und aus dem gleichen Material wie der Innenraum des Transportdöschens. Versteht mich nicht falsch, das ist unterm Strich absolut unnütz...aber so putzig dass es mich komischerweise echt anspricht. Damit hatte ich nicht gerechnet.
Doch bevor ich den Inhalt der Säckchen näher betrachte fällt mein Blick unweigerlich auf das beigelegte Kabel. Ich weiß dass hier die Zielgruppe scheinbar andere Erwartungen hat als ich. Ich mag die etwas längeren, sehr feinen weil dünnen und unscheinbaren Kabel von IEMs aus dem professionellen Bereich. Ich liebe das Kabel meines FA, weil es exakt das darstellt, wie ich mir ein Kabel wünsche. Das Kabel des RS10 ist zwar auch verdrillt und wenigstens nicht geflochten, aber es ist eben recht dick. Zugegeben dabei aber sehr leicht und flexibel, sodass es genauso unauffällig im Betrieb ist, wie ich es von einem Top Hörer erwarte. Rein optisch spricht es mich eben nicht an, Geschmackssache.
Nun müssen aber die Säckchen geleert werden. Hier stelle ich übrigens ersteinmal fest, dass ich den RS5 ge-„unboxed“habe. Gut aber so weit ist das Erlebnis bei beiden SoftEars erstmal identisch. Außer dass beim 10er kein Kabel dabei ist?(???). Im quadratischen Zubehörkarton findet sich dann aber noch ein schwarzes, welches mir im ersten Moment eher zusagt, aber doch etwas starrer ist. Demnach ordne ich es dem kleineren der beiden zu. Egal, Kabel sind auch nur Zubehör. Kommen wir endlich zu den Gehäusen. Darin könnte ich mich beim Reference Sound 10 verlieren.

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Es ist makellos gefertigt, wie aus einem Guss. Glasklar durchsichtig hat man einen wirklich eindringlichen Blick auf sämtliche Technik, und das ist viel. Immerhin 10 Treiber. Die wollen untergebracht werden und somit fällt das Gehäuse auch ziemlich dick aus, also vor allem tief, was dazu führt, das die Hörer ein gutes Stück aus meinem Ohr herausragen. Hinzu kommt ein recht dickes Schallröhrchen und schon bevor ich loslege ist mir klar, dass dies für mich kein allzu angenehmes Hören wird. Überraschenderweise ist die Tippwahl recht schnell abgeschlossen. Nachdem die Spinfit CP100 sowas von überhaupt nicht mit der Kombination aus Softear und meinen Ohren funktionieren wollen (Bass, was ist das), die ersten Foamies nicht über das Schallröhrchen gepasst hatten, haben ein paar transparente Silikontips vom Rapture auf anhieb funktioniert. Nunja, sie machen sich doch recht breit im Gehörgang. Auf Dauer wäre das nichts für mich, aber für ein paar Stunden Test sollte es reichen.
Die ersten Töne sind ernüchternd. Zwar trifft die Abstimmung sehr meinen Geschmack aber so wirklich wegflashen tut es mich nicht. Es reist mich nicht vom Hocker...ein gutes Zeichen, spricht es doch für einen sehr neutralen Frequenzgang. Blutleer ist für mich kein Problem solange Bühne und Auflösung überzeugen. Hierfür brauche ich etwas und muss mich erstmal durch ein breites Spektrum an Genres hören um dann zum Vergleich mal zurück auf den FA Rapture zu wechseln, dann höre ich schon, was mir fehlt. Solange ich mich also einhöre, kann ich schon mal ein paar Sachen zum restlichen Klang sagen.

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Der ist wie schon erwähnt recht neutral und sauber. Ich könnte nicht behaupten, das er großartige Ausreißer aufbietet. Wenn ich mir andere Rezensionen zu von mir bereits gehörten Hörern so ansehe heißt das wohl, dass der Softears RS10 eher hell mit einem leicht zurückgenommenen Bass ist. Desswegen kann er trotzdem Bass, aber ich würde diesen nicht als seine Paradedisziplin bezeichnen, eher als seine Schwäche, da ich den Tiefton weder sonderlich differenziert noch knackig empfinde. Das kenne ich von anderen Balanced Armatures schon anders. Ich denke da nur an den SE846 als einen der für mich überzeugendsten auf diesem Gebiet.
Die Präsenz der Bühne ist als weit und luftig zu beschreiben. Die einzelnen Tonquellen sind zwar sauber zweisbar, aber nicht trennscharf. Ein Tonskalpell ist der 10er sicher nicht. Eher der natürliche Kollege, der sehr authentisch rüber kommt. Manchmal vielleicht etwas zahm. Bei Kunzels Big Band Version von Sing Sing Sing fehlt etwas das mitreißende, was eindeutig der unteren Oktave zuzuschreiben ist. Dafür klingt die Klarinette so etwas von entspannt und butterweich. Obere Mitten aufwärts, ja, das würde ich sagen ist das Steckenpferd des RS10.
Überraschend ist, dass ich mit den riesigen Gehäusen doch recht komfortabel zurecht komme. Nach kurzer Eingewöhnungsphase fällt er mir kaum mehr auf. Ich führe das auf den relativ steilen Winkel des Schallröhrchens zurück.
Kommen wir zurück auf die Auflösung und somit stecke ich mir den Rapture in die Gehörgänge. Was sofort auffällt ist das quantitative Mehr an Bass und ich muss wieder feststellen, dass der FA eben doch eine gute Anhebung untenrum bietet. Gehört wird Son of a Gun von Jungle. Die haben sich bei mir als Standardprogramm für direkte Vergleiche hinsichtlich Auflösung etabliert, weil sie viele Effekte im hintergrund verwenden, die man leicht überhören kann. Beim ersten Durchhören mit dem RS10 hatte ich schon das Gefühl, dass er hier mehr herausarbeitet. Beim Wechsel auf den Rapture muss das aber wieder zurücknehmen. Der Softears betont in den Höhen mehr wodurch Auflösung suggeriert wird. Ich hab wirklich oft hin und her gewechselt, könnte aber nicht sagen, dass einer der beiden deutlich mehr Details heraus gearbeitet hätte. Ich empfinde den Bass beim Rapture allerdings als ausgewogener, schneller und und damit differenzierter. Vielleicht ist es manchmal auch von Vorteil, weniger Treiber zu verwenden.Sehr gut deutlich wird das bei Charly Antolini und seinem Godzilla‘s Birthday. Hier spielt der Asiate zwar luftiger auf, aber nicht so trennscharf. Bei dem daruaf folgenden Track „Take Ten“ verwaschen die Besen auch und das einzelne Becken am Ende geht leider etwas unter. Da muss ich echt sagen, dass ich mehr erwartet hätte.
Unterm Strich muss ich sagen, ja der Hörer ist TOP. Aber für mich nicht überzeugend. Das Gehäuse ist klobig, anders kann ich es nicht sagen und die Performance hebt ihn für mich nicht aus dem oberen dreistelligen Preissegment ab. Für den Preis, würde ich zu einem Shure KSE System greifen, da dieser einfach hinsichtlich der Auflösung von kleinsten Details ein ganz anderer Maßstab ist.
Weniger ist vielleicht manchmal mehr...ich rede von der Anzahl der Treiber.

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Vielleicht die Hälfte, so wie beim kleinen Bruder RS5 bzw. RSV. Dieser spricht schon alleine optisch eine ganz andere Sprache mit seinem tiefschwarzen Gehäuse in dessen Faceplates Fasern Gold-Flakes eingegossen ist. Wem es gefällt. Was mir auf Anhieb gefällt ist, dass die Gehäuse kleiner sind. Zwar nur minimal, aber doch sichtbar. Leider etwas weniger in der Tiefe, wodurch auch der RSV etwas weit aus dem Ohr herausragt. Ebenso fällt mir direkt auf, dass der Winkel des Schallröhrchens zum Gehäuse etwas flacher ausfällt, was in meinen Ohren etwas unangenehmer ist. Zur besseren Einordnung: der sehr steile Winkel beim CTM CE320 führt dazu, dass dieser einer der beiden bequemsten Gehäuseformen für mich darstellt. Mindestens genauso bequem waren für mich nur die beiden CEARs von David.

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Das Kabel entpricht dem, was ich beim ersten Blick erwartet hatte. Ich frage mich wirklich, wann Hersteller auch in den oberen Preisklassen aufhören einen auf High end zu machen, wenn es doch keinerlei praktischen Nutzen hat. Ganz Ehrlich, solche Kabel bekomme ich von TRN zum billo Preis und selbst das Kabel vom T2 macht einen höherwertigen Eindruck. Davon will man sich im Premiumsegment doch abheben.

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Ab ins Ohr und Einhören, es geht ja schließlich um den Hörer und das, was er im Gehörgang anstellt.
Hier wird ganz klar der Unterschied zum größeren Bruder herausgestellt. Und zwar ab dem ersten Takt. Schon alleine, weil er deutlich weniger Leistung benötigt und im ersten Moment gleich mal viel zu laut aufspielt. Also schnell leiser geregelt. 10 Treiber gehen eben auch zur Last des Wirkungsgrades. Am Smartphone könnte es eng werden mit dem RS10.
Was sonst noch sofort auffällt? Mehr Bass mit mehr Punch. Nicht ganz so helle Höhen, aber ansteigend. Eine ganz leichte Tendenz zu Sibilanten. Ein Spaßhörer für Leute, die eher neutral hören wollen. Durchaus vergleichbar mit dem FA Rapture mit etwas mehr Wärme.
Die Bühne ist intimer, ja, stellt sich trotzdem hinsichtlich der Separation nicht hinter dem RS10 an. Also auch hier kein Sezieren der Musik sondern eine ordentliche und homogene Verteilung. Die Verwandschaft kann hier kaum bestritten werden. Auch was den Tiefton angeht, denn auch wenn er präsenter ist, er ist weder feiner noch gröber. Will heißen, dass der Bass nicht so differenziert ist, wie man es von BA Treibern in IEMs professionellem Ursprungs (Shure, CTM, Fischer Amps) her kennt. Eher wie ein guter Dynamiker.
Was mich überrascht hat ist, dass kleinste Details durch die dunklere Abstimmung nicht so eindrücklich präsentiert werden, dabei aber keinesfalls weniger herausgearbeitet werden als beim großen Bruder. Ich hab jetzt wirklich ein paar Mal hin und her gewechselt. Sicher, dadurch, dass ich immer Stecker und Tips umstecken, sowie den Pegel wenigstens grob angleichen muss, ist der direkte Vergleich nicht sonderlich gut und auch etwas lästig, aber ich muss schon sagen, dass ich hinsichtlich Auflösung und Trennschärfe den 5er sogar vor dem 10er sehe. Und hinsichtlich der Tiefenstaffelung legt er meines Achtens noch gut einen drauf. Bei Jungles „Accelerate“ findet das Basketballspiel im Hintergrund deutlich separiert von der Musik statt, beim RS10 verschwimmt es etwas.
Vielleicht ist das auch etwas psychoakkustisches, weil ich weiß, wie viele Treiber in den jeweiligen Hörern verbaut sind. Es kommt mir schon sehr deutlich so vor, als würde alles über 5 Treiber pro Ohr einfach keinen Mehrgewinn mehr bieten, sondern eher das Gegenteil und viele Nachteile mit sich bringen, vor allem mehr Kosten und mehr Platz. DallaPo hat mich hier wirklich überrascht, indem er mit dem ZHR einen IEM mit lediglich einem Treiber auf die Beine Gestellt hat, der durchaus homogen und ausgeglichen den gesamten Frequenzgang darbietet.
Der Fequenzgang des RS10 mit den Treibern des RS5 mit nochmal kleinerem Gehäuse, aber in Klarsicht...das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert und für den ersten Abend soll es nun auch genug sein.

An Tag zwei widme ich mich mal den beiden Thieaudio. Vom Monarch habe ich schon so einiges gehört der hat also gewisse Vorschusslorbeeren und ich eine hohe Erwartungshaltung. Vom Clairvoyance hatte ich noch gar nichts gehört, darum durfte der zuerst ran. Ziemlich tricky und meines Achtens nicht sonderlich vorteilhaft, dass beide Hörer gleich aussehen und nicht beschriftet sind. Da muss man beim Vergleichen gut aufpassen um da nix zu vertauschen. Der Vorteil dieser Geschichte ist, dass ich mir eine Beschreibung des Äußeren sparen kann. Die Optik der beiden Thieaudios ist schon Hammer, bestimmt nicht jedermanns Sache, aber Hammer.

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Die Baseplates sind jeweils zu Hälfte mit etwas bestückt, was auf einer Seite wie ein Stück Muschel aussieht, und auf der anderen Seite wie feine Muschel Bruchstücke. Das Changieren im Sonnenlicht lädt dazu ein, sich eine Zeit lang in den unterschiedlichen Farbfacetten zu verlieren. Das ist die Art Chick, die ich mir bei einem High End Hörer erwarte. Hat keinen praktischen Vorteil sondern ist reines Geprotze. Demnach muss eben auch gefallen.
Abseits der puren Optik fällt auch hier auf, dass die Gehäuse recht groß sind mit dicken Schallröhrchen. Diese sind dafür aus Metall gefertigt und bieten eine Lippe an der die Tips sauber einrasten. Das Aufziehen der Tips erfolgt hier einfacher und weniger fummelig als bei den Softears.
Das Kabel, ja das Kabel...Ich steh mit diesen dicken Strippen einfach auf Kriegsfuß. Es sollte mittlerweile klar sein, dass rein von der Optik und den Dimensionen alle vier Hörer nicht sonderlich ansprechend sind. Aber darum geht es ja nicht vordergründig, sondern um den „guten Ton“ der daraus reproduziert wird.
Noch ein Einschub, bevor ich es vergesse: Auch hier wird ein Case mitgeliefert, und zwar ein „richtiges“, eines indem ich den Hörer auch tatsächlich transportieren kann. Eben ein PeliCase, oder zumindest etwas Gleichwertiges. Dieses ist saumäßig massiv, wasserdicht und innen mit einer Dämfungsschicht ausgestattet, sodass den schmucken Oberflächen auch möglichst kein Schaden zugefügt wird. Jetzt aber Schluss mit der oberflächlichen Betrachtung.
Also rein in die Ohren mit den Kunstwerken und Saft auf die Klinke. Vom vorherigen RS5 vs. RS10 Auflösungsvergleich war noch immer Jungle geladen und begann auch sogleich zu spielen.
Das war auf Anhieb eine andere Liga als die beiden Softears. Die Auflösung liegt über den beiden vorher getesteten. Die Hintergrunddetails werden allesamt sauber heraus gearbeitet und sind sehr klar erkennbar. So aus der Erinnerung her würde ich das mit dem IMR Opus Mia gleichsetzen. Hier merkt man meines Achtens, dass Elektrostaten am werkeln sind. Ob es derer zwei sein müssen, weiß ich nicht unbedingt.
Von der Abstimmung her ist er noch etwas badewanniger als der RS5 was im Tiefton noch erträglich für mich ist. In den unteren Höhen geht er mir ebenfalls nahe an den Grenzbereich, da mir Sibilanten hie und da etwas den Spaß vermiesen.
Hierzu möchte ich anmerken, dass ich den Hörer nur kurz und zusammen mit drei weiteren Kanditaten hier habe und neben Arbeit und Familie mich recht eng getaktet mit dem Testen beschäftige. Will heißen, ich habe keine Tip-Rolling-Exzesse gefeiert. Dass dies ganz wichtig ist habe ich Anfang des Jahres mit meinem Rapture feststellen dürfen. Da habe ich zwei Wochen rumprobiert, bis ich vollends zufrieden war. Die Zeit nehme ich mir dieses Wochenende entsprechend nicht. Zurück zum Hörer.
Die Bühne lässt sich als eher weit als tief bezeichnen und ist (wie bei allen Hörern) stark abhängig vom Material, mit dem der Clairvoyance gefüttert wird. Es kommt mir aber so vor, als würde der Thieaudio hier sehr verstärkend wirken, also intime Bühne auf dem Track bringt eine gewisse Beklemmung mit sich, wobei eine luftige Aufnahme riesig wirkt. Speziell effektreiche Musik wird dadurch natürlich sehr spannend. Lieder die mit Eskallation spielen wie Daftpunks „Contact“ oder „Schmeiß mein Leben auf den Müll“ von Fynn Kliemann drücken mir das Grinsen ins Gesicht. Bei letzterem trifft dann leider wieder die betonte Sibilanz in der Aufnahme und dem FG des Hörers auf die hohe Detailwiedergabe und wird dann eben doch als eher mittelmäßige Aufnahme der Stimme bloßgestellt. Nicht so heftig, wie bei einigen Shure Vertretern.
Bevor ich mich jetzt auf den Monarch stürze möchte ich noch kurz auf die unteren Oktaven eingehen. Die sind tiefschwarz, erschütternd und fett. Macht Spaß, wäre mir aber nicht differenziert genug. Der Dynamiker ist nicht zu verkennen und wird sicher vielen gefallen, ich mag eher den staubtrockenen BA Bass.

Jetzt möchte ich aber wissen was am Hype dran ist. Es wird Zeit für den Monarch.
Wie schon beschrieben, ist die äußere Erscheinung gleich dem Clairvoyance darum spare ich mir diesen Exkurs und komme gleich zum wesentlichen.
Die Verwandschaft zum Clair ist unbestreitbar, vor allem im Hoch- und Mittelton. Hier würde ich subjektiv sagen, dass der Verlauf linearer sanft ansteigt.
Im Bass hingegen passieren verrückte Dinge. Im ersten Moment ist der Monarch deutlich zurückhaltender als sein Bruder, aber wehe es geht in die tiefsten Oktaven wie bei „Ayers Rock“ von Charly Antolini oder gar den Freaks von Yello in beispielsweise „Star Breath“. Ich kann mich nicht erinnern, mit einem IEM so nah an das Wort Körperschall herangeführt worden zu sein. Der Abgrund der Tonleiter scheint ähnlich unerforscht zu sein wie der Marianengraben. Im normalen Pop-Bass eher zurückhaltend wird der Monarch zum Tiefbass-Biest ohne dass er unsauber oder gar dröhnend wird. Hört euch mal zuletzt genannte Produktion vom schweizer Duo damit an. Das ist abgefahren.
So verwundert es auch nicht, dass bei „1-2-3-4-5“ von Rocket Juice and the Moon ganz sauber Schlagzeug von E-Bass getrennt, wird während die spherischen Syntieklänge irgendwo ganz anders im Raum stattfinden. Eindrucksvoller wird es sofort im Anschluss mit „hey Shooter“ vom gleichen Album. Die Stimmen, das Schalgzeug, der Bass, alles findet an klar unterschiedlichen Stellen im Raum statt.
Was die Separation von Basedrums angeht scheint ihm auch keiner etwas vormachen zu können. In Slipknots „Custer“ lässt sich das Basedrum-Gewitter sehr gut auseinander dröseln und der ganze Track wird überraschend clean wieder gegeben. Und auch "Chump Chance" von Big Business klingt so herrlich beklemmend, bedrohlich und verstörend zu gleich, dass ich es mir direkt zweimal hintereinander angehört habe.
Ich bin wahrlich begeistert von Auflösung, Bühne und Separation. So etwas hätte ich vom Softears RS10 in seiner Preisklasse erwartet.
Wäre die Bauform nicht, denn mir sind die Gehäuse und vor allem die Schallröhrchen einfach zu groß. Wobei ich komischer weise den Monarch bequemer finde, hat der vielleicht doch nicht das selbe Gehäuse wie der Clairvoyance?

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Und damit bin ich dann auch schon durch mit den Vieren. Was bleibt? Nun ja zu erst mal verfestigt sich in mir, dass das Preisschild wirklich nichts darüber aussagt, ob ein Hörer für mich interessant ist. Wenn ich mir den RS10 so anhöre, unterliegt er in meinem Empfinden deutlich den anderen drei Hörern. Und das, obwohl er knapp soviel kosten soll, wie die anderen zusammen. Der Abstand zum kleineren RS5 ist dahingehend auch sehr minimal und dieser gefällt mir deutlich besser. Von diesen Beiden eher ernüchtert haben mich die beiden Thieaudio geradezu begeistert. War das Gesamtpaket des Clairvoyance noch so, dass er durch seine höhere Auflösung in Kombination mit einer ungefälligeren Signatur und vor allem der sperrigeren Dimensionen keine unbedingte Alternative zu meinem Rapture darstellt, so hat mich der Monarch wirklich abgeholt und mitgenommen. Dieser überzeugt mich mit einer hervorragenden Auflösung, Darstellung und einer für mich sehr interessanten Abstimmung. Kann sein, dass exakt diese mich auf lange Zeit nerven würde, ich glaube es allerdings nicht. Diese großen Gehäuse sind trotz alledem (noch) nichts für mich. Vielleicht wenn der Hype etwas abgeflaut ist und mal ein guter Gebrauchter auftaucht, dann könnte ich schwach werden.
Beruhigt hat mich, dass der Fischer Amps immer noch nicht soooo weit abgehängt ist und der Tragekomfort die kleinen Differenzen für mich egalisiert.

Ich bedanke mich für die neuerliche Möglichkeit, in Hörer reinhören zu dürfen, welche ich sonst wohl nie in die Finger geschweige denn in die Ohren bekommen hätte. Diese Rundreisen haben eine dermaßen große Wirkung auf meine Hörgewohnheiten und helfen mir sehr in meiner Weiterentwicklung.

Die Hörer sind jetzt wieder grundgereinigt, desinfiziert, ordentlich verpackt und auf dem versicherten Weg zu Parasport, dem ich ich genauso wie allen noch anstehenden Testern sehr viel Spaß beim Hören wünsche.

Edit: Doppeltes Bild gegen das "Richtige" ersetzt


[Beitrag von Pd-XIII am 05. Okt 2021, 11:47 bearbeitet]
YMaxP
Stammgast
#67 erstellt: 05. Okt 2021, 09:54

Der Fequenzgang des RS10 mit den Treibern des RS5 mit nochmal kleinerem Gehäuse, aber in Klarsicht...das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert und für den ersten Abend soll es nun auch genug sein.


Dann hättest du ziemlich genau den Moondrop S8
Auch in der gleichen Preisklasse wie RSV
Pd-XIII
Inventar
#68 erstellt: 05. Okt 2021, 10:03
Ich hatte befürchtet und insgeheim gehofft, dass so eine Antwort kommt
k.e.
Stammgast
#69 erstellt: 05. Okt 2021, 15:05
[quote="a-lexx1 (Beitrag #63)"][quote="k.e. (Beitrag #57)"]
Deshalb muss die Simulierte HRTF eines IEMs der eigenen entsprechen.[/quote]
Im Idealfall, ja. Es ging mir aber um die allgemeine Anhebung um 3kHz, und die sollte bei jedem Menschenohr vorhanden sein.
a-lexx1
Inventar
#70 erstellt: 05. Okt 2021, 20:17

k.e. (Beitrag #69) schrieb:
Im Idealfall, ja. Es ging mir aber um die allgemeine Anhebung um 3kHz, und die sollte bei jedem Menschenohr vorhanden sein.

Wie ich vorhin geschrieben habe - auf head-fi hat sich Precog die Mühe gemacht die HRTF von sich und seinen 5 Kumpels aufzunehmen. Mit dem Ergebnis, dass gerade bei 3kHz Unterschiede in Grössenordnung von 10dB vorhanden waren. Und das bei nur 5 Teilnehmern. Die HRTF von Precog entsprach bei 3kHz auch eher dem Harmanschen Verlauf, deshalb empfindet er auch die Harman-tuned IEMs als optimal, die anderen 4 nicht…

Die Ohren sind halt ziemlich unterschiedlich geformt, deshalb variiert gerade der 3kHz Peak in seiner Intensität so sehr…
baalmeph
Inventar
#71 erstellt: 06. Okt 2021, 07:22
Also, das wird echt immer interessanter hier.

Mich irritiert jetzt aber etwas die Aussage das HRTF bei Lautsprechern die gleiche Rolle spielt.
Das empfinde ich nämlich bei weitem nicht so. Sicher auch, aber viel weniger ausgeprägt.
Der Schall verteilt sich ja schon vorher anders im Raum und tritt ganz anders ins Ohr ein.
Da spielt schon die Antomie der Lauscher selbst eine riesen Rolle.
Der in den Gehörgang eingesetzte In-Ear verhält sich da doch deutlich anders.
liesbeth
Inventar
#72 erstellt: 06. Okt 2021, 09:11
Dann mal noch meine Eindrücke von den Softears und Thieaudio Inears. Vorab meinen Dank an diejenigen, die diese sehr aufschlussreiche Rundreise möglich gemacht haben. Gerade bei diesen Hörern, die nicht so leicht probezuhören sind.
Anders als zuvor habe ich hier schon recht viel vorab über die einzelnen Hörer gelesen, die Meinungen gehen hier erstaunlich weit auseinander und so war ich sehr gespannt in welche Richtung mein Eindruck geht.

RS10
Den RS10 habe ich als erstes gehört und war direkt begeistert. Sein Detailreichtum und Auflösungsfähigkeiten haben mich komplett abgeholt. Das ist schlicht auf absolutem Top Niveau und habe ich so selten wenn überhaut bei einem Inear gehört. Dabei ist es nie nervig und hat zumindest in meinen Ohren nicht die Wirkung schon leichte Unsauberkeiten in einer Aufnahme so zu betonen, dass nur perfekte Aufnahmen Spaß machen. Dies ist imo immer dann der Fall, wenn die Auflösung allein durch eine Betonung der Höhen erreicht wird.
Die räumliche Darstellung und Separation der Instrumente ist auf sehr gutem aber nicht herausragendem Niveau.
Die grundsätzliche Tonalität ist für meine Ohren perfekt neutral, alles klingt genau so wie es klingen soll. Der Bass ist schön trocken und strukturiert, im Gegensatz zu vielen anderen Inears kann er aufs erste Hinhören etwas zu schlank erscheinen, hat man seinOhr aber wieder auf die neutrale Tonalität eingehört, klingt er genau richtig, trocken und tiefgreifend.
Den Lobeshymnen gegenüber steht natürlich der Preis von deutlich über 2000 €. Was einem ein Hörer wert ist, ist natürlich jedem selbst überlassen, ich persönlich sehe aber Inears für deutlich weniger nicht so weit von ihm entfernt, dass sich der immense Aufpreis für mich lohnen würde.

RSV
Den RSV habe ich im Anschluss gehört. Deutlich angenehmer bepreist hatte ich hier auf eine ähnliche Ausrichtung wie beim RS10 gehofft, nur halt das sie letzten 2-4 % fehlen. Der RSV ist aber nicht der kleine Bruder vom RS10 oder vielleicht doch, er ist der kleine Bruder der den SWAG aufgedreht hat. Er ist deutlich spaßiger ausgelegt und gibt in Sachen Bass eine ordentlich Schüppe drauf, auch die Höhen scheinen mir noch ein wenig angehoben.
In Sachen Separation, Räumlichkeit und Detailauflösung ist er schon eine Stufe unterhalb des RS10 anzusehen, allerdings zwei Stufen über den Thieaudios.
Für mich im Ergebnis ein Spaßhörer auf einem hervorragendem technischen Niveau.

Thieaudio
Ursprünglich war ich extrem neugierig auf die Thieaudio, hörte sich doch alles sehr spannend an, was ich von ihnen lesen konnte. Dann hatten wir aber keinen guten Start. Wie hier schon mehrfach zu lesen, gleichen sich die Hörer äußerlich zu 100%. Zur Unterscheidung taugt nur ein Aufkleber auf dem Packschuber und 68er hatte freundlicherweise noch Zettel in die Packungen gelegt, mein Vorhörer muss dann aber die Schuber vertauscht haben, so dass ich erstmal reinhören musste, um sicher zu sein.

Clairvoyance
Den Clairvoyance habe ich dann als erstes erwischt. Wer hat sich sich diesen Namen nur ausgedacht und wer kann den Schock verantworten, wenn man vom RS10 zum Clairy wechselt. Ein brummiger, dröhnender Bass übertönt nahezu alles und verdirbt einem den ganzen Spaß. Auch wenn man nicht vorher einen der Softears nutzt um bewusst einen unverfälschten Eindruck zu gewinnen, verbleibt es dabei, dass der Bass in meinen Ohren nicht nur überbetont sondern auch brummig und dröhnend ist, zusätzlich sind mir dann auch noch die Höhen verfälscht vorgekommen. Über Auflösung und co, braucht man hier gar nicht erst reden, unterdurchschnittlich.

Monarch
Der Monarch gefällt mir schon besser, der Bass ist nicht ganz so stark betont und strahlt damit auch nicht in die Mitten rein. Trotzdem finde ich auch hier den Bass zu unsauber und auch die Höhen wirken leicht verfälscht. Ganz gut hat mir die räumliche Darstellung gefallen.
Insgesamt für mich aber in der Preisklasse etwas zu wenig, der Blessing 2 gefällt mir wesentlich besser und ist noch deutlich günstiger.
k.e.
Stammgast
#73 erstellt: 06. Okt 2021, 09:27

a-lexx1 (Beitrag #70) schrieb:
auf head-fi hat sich Precog die Mühe gemacht die HRTF von sich und seinen 5 Kumpels aufzunehmen. Mit dem Ergebnis, dass gerade bei 3kHz Unterschiede in Grössenordnung von 10dB vorhanden waren. Und das bei nur 5 Teilnehmern. Die HRTF von Precog entsprach bei 3kHz auch eher dem Harmanschen Verlauf, deshalb empfindet er auch die Harman-tuned IEMs als optimal, die anderen 4 nicht…

Die Ohren sind halt ziemlich unterschiedlich geformt, deshalb variiert gerade der 3kHz Peak in seiner Intensität so sehr…

Interessant. Hast du den Link für mich? Ich schaue mir das Messverfahren gerne mal genauer an. Hammershøi & Møller hatten das ja auch schon getan. Da hatten alle 12 Probanden starke Anhebungen zwischen 15 und 20 dB bei 3kHz.
parasport
Stammgast
#74 erstellt: 06. Okt 2021, 20:51
Ich habe das Softears/Thieaudio Paket heute bekommen.
Als erstes die Softears RS10 reingesteckt, irgendwas abgespielt und wundere mich über den "blassen" Sound.

Die RS10 brauchen wegen dem schlechten Wirkungsgrad reichlich Power.
Also habe ich Lautstärke hochgedreht und zusätzlich Gain auf high gestellt.

Nun wollte ich das soundtechnische Potenzial der RS10 mit dem dynamischen, vielschichtigen Violinkonzert op.35 von Tchaikovsky, testen.

Hey, Leute, was die RS10 hier abliefern ist eine ganz hohe Klang-Kunst!

Das ist kein Sound Bodybuilding, man kann sie schon eher als eine Ballett-Diva bezeichnen mit klanglich noblem Understatement verzerungsarmer Instrumentenwiedergabe und sauberem, wennauch etwas zurückhaltendem Bass, aber mit guter Dämpfung. Das schwingt nichts nach.

Ich habe dazu die großartig auflösende FA666 herangezogen und die müssen mit Respekt und Anerkennung den Hut ziehen, wieviel sauberer die RS10 die schwierigen dynamischen Passagen wiedergeben.
Meine CE320 liefern im direkten Vergleich Klangsuppe, aber mit sehr gefälligen Bühne, die beim RS10 kleiner ist.

So emotional aufgerieben und überrascht zugleich wollte ich das hier noch loswerden.

Das wird noch interessant, was die anderen Konsorten so abliefern.
a-lexx1
Inventar
#75 erstellt: 09. Okt 2021, 05:54

k.e. (Beitrag #73) schrieb:
Interessant. Hast du den Link für mich? Ich schaue mir das Messverfahren gerne mal genauer an. Hammershøi & Møller hatten das ja auch schon getan. Da hatten alle 12 Probanden starke Anhebungen zwischen 15 und 20 dB bei 3kHz.


https://www.head-fi....937468/post-16524009

Später im selben Thread hat er noch weiter was dazu geschrieben, da sah man die Zahlen und die Kurven gegeneinander verglichen besser. Bin jetzt zu faul auf einem Handy alles rauszusuchen…


[Beitrag von a-lexx1 am 09. Okt 2021, 06:05 bearbeitet]
parasport
Stammgast
#76 erstellt: 13. Okt 2021, 12:57
Eine hochinteressante, wertvolle Rundreise, die verschiedenen IEM Typen zu hören und das eigene Hörempfinden neu zu sortieren.
Großen Dank an "Allegemeiner68er" und "k.e", die die IEM zur Verfügung gestellt haben.

Eines vorweg.
Wie aus den bisherigen Reviews der Teilnehmer abgeleitet werden kann, haben ALLE IEM in dieser Runde eine Daseinsberechtigung.
Was sich unterscheidet, sind neben den Klangeigenschaften, die eigenen Präferenzen.
Zu groß sind die Unterschiede in Ansprüchen, der Vorlieben und auch die Hörsensibilität ist bei Jedem annders ausgeprägt.
Deshalb kann es "den Besten" IEM gar nicht geben.

Dennoch muss man sich selbst ein Urteil bilden, welche der IEMs Eigenschaften aufweist, den eigenen Ansprüchen am Besten gerecht wird.
Und hier kommen wir auch schnell auf ein Glatteiss, wie ich selbst feststellen konnte.
#Der Grund ist unser Gehirn, das sich an bestimmtes Klangmuster gewöhnt und wenn man das Klangmuster wechselt, eine völlig andere klangliche Wahrnehmung bewirkt.#
Wer sich an ein bestimmtes Klangmuster gewöhnt hat, der kann rasch auf Glatteis geführt werden nach einem Wechseln auf ein IEM mit anderer Klangsignatur.
Das kann zu einer "Verfremdeten" Klangwahrnehmung führen.

So ging es mir. Ich empfinde meine CTM CE 320 als sehr angenehm.
Als ich dann die neutralen Softears RS10 längere Zeit gehört habe und dann auf die CE320 zurück wechselte, klangen sie mir plötzlich fremd.

Deshalb ist ein Eingewöhnungsprozess wichtig, sonst können die Urteile völlig verfälscht ausfallen.


Zu den Kandidaten.

Thieaudio Monarch
- auf den ich besonders neugierig war, ...enttäuschte mich in jeder Hinsicht.
Bass? Wo ist der?
Der Monarch hörte sich gepresst an. Ich vermisste die Räumlichkeit, Auflösung, Intrumentenseparation.

Thieaudio Clearvoyance
- deutlich mehr Bassfundament und Höhenspitzen.
Aber, auch hier, die Bühne weist wenig Tiefe, Breite.
Ortung, Instrumentenseparation, insgesamt das Imaging, das Klangbild, für meine Empfindung ohne Räumlichkeit.

Wechselte ich auf meine CTM CE320....was für eine Bühne!
Die Fischer Amps FA666 bieten ein lebendigeres Klangbild, in den Mitten etwas besser auflösend und in den Höhen durchdringender als die CE320.

Mein rein subjektives persönliches Fazit: beide Thieaudion sind nichts für mich.
Trotzdem haben sie bei Crinacle sehr gutes Ranking bekommen. Nun ja, schade für mich.

Softears RS10
- sehr schön verarbeitet, groß und trotzdem bequem.
Wie vorhin mit der Angewöhnung an ein bestimmtes Klangmuster angedeutet, gefielen sie beim ersten Hören nicht. Zu langweilig.
Neutral, analytisch, klanglich diskret zurückhaltend.
Aber dann, je länger ich sie hörte, umso mehr spielten die RS10 tonal ihre Sonderklasse aus.
Beim Tchaikovsky Violinkonzert op35 haben sie mir ein Wow abgerungen mit einer Separation, Instrumentenortung und deren Wiedergabe, dass es eine Freude war.
So sauber klingt ein Orchester!
Gewechselt auf die FA666 oder CE320....hm, der Unterschied ist immens!
Die Bühne der RS10 ist allerdings unauffällig.
Ich hätte mir beim - Saint Saens Orgel Sympfony No3 - wenn die tiefsten Töne der Orgel erklingen, etwas mehr Bassfundament, Magmagrummeln, gewünscht.
Dieses Imaging, Klangbild, mit Magmagrummeln, würden mir wohl Kandidaten geben, wie der Campfire Solaris.

Softears RSV
- gar nicht neutral.
Im Bass und in den Höhen aufgehübscht.
Trotzdem haben sie irgendwie meine Emotionen zunächst nicht wecken können.
Aber! Auch hier...wie bei den RS10, , je länger ich die RSV gehört hatte, sie gefielen mir immer besser.
Ich wechselte zwischen RSV und den FA666 hin und her.
Beide habe ihre Stärken.
Die FA666 haben mehr Bassfundament und ähnlich spitze Höhen. Klingen gleiczh gefällig, "musikalisch".
Den RSV fehlt bei manchen Stücken etwas das Bassfundament.
Dafür haben sie etwas genauer abbildende Mitten. So hörte ich bei Barmina Burana deutlicher den Text des Chors heraus.
FA666 oder RSV?
Bei Klassik eher die RSV, bei Elektronik würde ich die FA666 tendenziell vorziehen.

Ich habe Jochen Fischer (ist jetzt im Urlaub) vorgeschlagen, die FA666 , evtl auch die UE 18+ Pro Gen3 , für eine Rundreise frei zu geben.
frix
Inventar
#77 erstellt: 14. Okt 2021, 11:56
Paket ist heute bei mir eingetroffen.
frix
Inventar
#78 erstellt: 14. Okt 2021, 19:11
bin gerade seit 1h am reinhören.
Also das sind alles wirklich sehr gute in-ears.

Erfreulich ist, dass bei mir die softears besser im ohr sitzen als den moondrop s8 den ich hatte.
Da ich die nozzle-form schon kenne wusste ich auch mit welchen spinfits sie am besten in meinen ohr harmonieren.

Warum der RS10 nicht so gut ankommt kann ich einerseits wegen des neutraleren "langweiligeren" tunings verstehen, andererseits
ist aber technisch bestechend gut. Frei von jeglicher schärfe und zu jeder zeit mühelos, sauber und vor allem wie aus einem guss.

Der RSV ist der spaßigere kleine bruder, macht ihn sicher übere viele genres hinweg zum etwas besseren allrounder. Aber das technische downgrade merkt man beim wechsel dann doch.

Ich bin sicher kein großer klassik hörer, aber hier macht der RS10 für mich im vergleich die beste figur. Für eher beatlastige, elektronische sachen dürfte es aber einfach ein bisschen mehr von unten raus schieben.

Die beiden thieaudio sind mir fast etwas zu groß im ohr. Den clairvoyance zieht hier im vergleich der beiden den kürzeren. Verblüffend finde ich wie unterschiedlich der wirkungsgrad der bieden thieaudios ist. Der clairvoyance ist mir im hochton etwas zu forsch, das macht der monarch besser. Klingt sauberer, ausgereifter. Den krassen tiefbass boost des monarchs triggert man nur in den seltensten fällen, da muss man schon gezielt suchen (why so serious)
Wenn man aber auf ihn trifft ist es schon geil wie sauber und druckvoll das kommt ohne, dass der rest vom klangbild zugedeckt wird. Bei den meisten stücken klingt der monarch fast neutral im bass. Seinen hochton hat er etwas besser im griff als der clairvoyance. Jedoch dürfte es nach meinem geschmack etwas zurückhaltender sein. Das klingt erstmal beeindruckender als der RS10 aber auch zischeliger.


Das sind nur mal ein paar ersteindrücke. Wer weiß ob mein gehirn morgen nicht völlig anders hört


[Beitrag von frix am 14. Okt 2021, 19:13 bearbeitet]
frix
Inventar
#79 erstellt: 20. Okt 2021, 09:47
Paket ging gestern zum nächsten raus.
baalmeph
Inventar
#80 erstellt: 20. Okt 2021, 16:00
Und sapperlot, kam heute auch schon bei demjenigen an
Hab mal kurz reingeguckt um mich des Inhalts zu vergewissern.
Erste Hörproben folgen spätestens morgen.
Heute spielen erstmal die Bayern in der CL und machen hoffentlich eine bessere Figur als BVB und RB gestern ^^
baalmeph
Inventar
#81 erstellt: 25. Okt 2021, 08:42
@RunWithOne: Magst du mir bitte schon mal deine Adresse schicken.
Paket geht dann morgen raus.
baalmeph
Inventar
#82 erstellt: 26. Okt 2021, 10:26
Paket ist unterwegs.
Review folgt die Tage.
RunWithOne
Inventar
#83 erstellt: 27. Okt 2021, 13:52
Ist wohl heute angekommen und wird am Abend gleich ausgepackt und getestet.
RunWithOne
Inventar
#84 erstellt: 31. Okt 2021, 15:06
@Klaus
Gehören die kleinen Säckchen zum Lieferumfang der Softears oder hat du die dazu gekauft?
k.e.
Stammgast
#85 erstellt: 31. Okt 2021, 15:21
Die gehören zum Lieferumfang.
RunWithOne
Inventar
#86 erstellt: 31. Okt 2021, 15:35
Danke dir. Dann schaue ich mal ob ich irgendwo welche finden kann.

Da ich den Hinweis auf die Versandversicherung nicht gefunden habe, meine Frage: Ist die Variante zu 18€ angesagt? Da die 4 IEM in Summe sicher über 2500€ liegen.


[Beitrag von RunWithOne am 01. Nov 2021, 10:36 bearbeitet]
RunWithOne
Inventar
#87 erstellt: 02. Nov 2021, 11:48
Die Sendung ist jetzt gut versichert unterwegs zu mksilent.
Daiyama
Inventar
#88 erstellt: 02. Nov 2021, 16:27
uuuund? Wie fandest Du sie?



P.S: Auch wenn die anderen Berichte sehr interssant und super geschrieben waren, vielen Dank dafür! , bist Du für mich der Einizige, dessen Klangbeschreibung ich einordnen kann, die Vorschreiber kenne ich leider zu wenig.
RunWithOne
Inventar
#89 erstellt: 02. Nov 2021, 17:51
Das Review ist fast fertig, ich werde es noch mal überlesen und dann hier einstellen.
Daiyama
Inventar
#90 erstellt: 02. Nov 2021, 20:45
baalmeph
Inventar
#91 erstellt: 03. Nov 2021, 11:38
Irgendwie drücke ich mich jetzt schon seit Tagen, hier was niederzuschreiben.
Weil irgendwie bin ich mir über die gesammelten Eindrücke auch noch nicht ganz im klaren.
Fehlt bei den meisten Rundreisen die nötige Zeit, so ist das hier definitiv so gewesen.
Also werde ich jetzt einfach mal meine Eindrücke aufschreiben.

Vorweg: Um den Vergleich nicht noch komplizierter zu machen, habe ich alle mit Spinfit CP-500 getestet.

Ich habe direkt damit begonnen den Monarch auszuprobieren. Es hat mich gewundert wieso der hier bisher so schlecht wegkommt.
Und erste Überraschung: Der Monarch hätte mir jetzt auch nicht so wirklich gefallen. Spitz im Hochton, noch stärker ausgeprägter Bass.
Ansonsten würde ich schon meinen die gleiche Signatur zu erkennen. Aber alles ist viel stärker zusammengequetscht. Die Breite in der Darstellung und Separation fehlen hier deutlich. Das Imaging bricht regelrecht ein.
Was ist nun der Unterschied? Mein Monarch wurde bisher nur am 2,5mm Ausgang des M8 balanced betrieben.
Dazu evtl ein defekt? Ich bin leider nicht dazu gekommen das noch weiter auszutesten, den mit Kabel swapping wollte ich nicht auch noch anfangen.
Wie auch meiner sitzt der Monarch bei mir ebenfalls top in den Ohren.

Dann im Vergleich mal den Clairvoyance gehört, ebenfalls unbalanced.
Die gleiche Genetik und nähe zum Monarch ist sofort zu hören. Allerdings nun mit noch spitzeren Höhen und durch den Midbass insgesamt noch mehr Bassvolumen. Bühne und Imaging deutlich magerer im Vergleich zum Monarch. Der Midbass blutet für mich dazu einfach mal wieder etwas in die Mitten und verfärbt. Die tonale Echtheit geht für mich verloren.
Durch den leicht anderen Nozzle-Winkel als beim Monarch etwas sperriger beim einsetzen, passt dann aber auch.

Als nächstes um nicht gleich den großen Sprung zu machen den RSV probiert.
Bisher irgendwie am angenehmsten von den dreien. Wir haben wieder etwas Bühne und Raum, keine spitzen Höhen mehr, aber eine ganz schöne Badewanne. Da kann ich heute nichts mehr so recht mit anfangen.
Vom Sitz her hatte ich hier kleine Probleme den passenden zu finden, war aber doch recht schnell erfolgreich.

Dann der RS10 und Oho und Oha. Da fällt erst einmal der Wirkungsgrad auf. Hier musste ich deutlich an der Lautstärke Kurbel drehen um auf einen ähnlichen Pegel zu kommen. Aber dann ist der RS10 einfach nur noch beeindruckend gut. Die Darstellung ist dermaßen entspannt, die Auflösung hoch. Tolles Imaging, toller Körper. Nur die Bühne ist nicht überragend. Sie ist zwar ordentlich weit, hat im Vergleich zu den Thieaudios wie auch der RSV, aber keinerlei Tiefe.
Den RS10 habe ich definitiv einige Stunden nicht aus dem Ohr bekommen.
Davor aber nur schwer rein. Der will wie der RSV ebenfalls etwas tiefer sitzen und das lässt meine Anatomie nicht so recht zu.
Aber auch da konnte ich mit etwas probieren ein Seal und bequemen Sitz finden. Der RS10 passt aber gerade noch so in meine Lauscher.

Dann nochmal meinen balanced Monarch als Vergleich hervor geholt. Er liegt deutlich vor allen anderen aber hinter dem RS10.
Ich fand die beiden auch insgesamt am ähnlichsten, da beide sehr neutral sind. Der Monarch hat etwas mehr Höhenenergie und hinten raus den Subwoofer. In Anbetracht des Preises muss ich den Monarch klar als P/L Sieger für mich betiteln.

Fazit: Ich hätte hier gerne mehr Zeit und balanced Kabel für alle gehabt. Es wäre noch interessant gewesen zu sehen ob die beiden Monarche dann wirklich gleich klingen und wie sich die softears da so machen.
Und ich habe definitiv nicht mit so einem Effekt gerechnet. Hatte mal meinen HD800 mit balanced und unbalanced verglichen. Der Unterschied schien mir doch nur ,ein leicht andere Lautstärke zu sein. Aber den balanced Monarch trennen schon fast Welten vom unbalanced (vorausgesetzt da liegt kein defekt vor).
Vielleicht bekommen wir da ja noch ein bisschen Licht ins Dunkel. Ich würde mich jedenfalls noch über ein par Eindrücke zu der Thematik freuen.

Abschließend vielen Dank an die Organisatoren Allgemeiner68er und k.e.
a-lexx1
Inventar
#92 erstellt: 03. Nov 2021, 18:27
Na ja, der Impedanzverlauf des Monarchs variiert von 8Ohm bis 32Ohm. Das ist alles andere als flach und bedeutet, dass er an jeder Quelle anders spielt. Es liegt weniger an balanced vs. SE, sondern eher daran, dass bei balanced die Ausgangsimpedanz bereits verdoppelt wird. Das Kabel an sich könnte impedanzmässig auch einiges ausmachen.
Multi-BA IEMs mit einfacheren Crossovern sind halt sehr anfällige Teile, da muss man nach ‚Synergie‘ suchen, da passt es wohl bei dir mit dem besagten Kabel und der Quelle…
RunWithOne
Inventar
#93 erstellt: 03. Nov 2021, 19:55
Vielen Dank an k.e. und Allgemeiner68 er, für die Bereitstellung dieser hervorragenden IEM. Vier IEM in einer Woche. Das ist ein straffes Programm, welches mir trotzdem enorm Spaß bereitet hat. In der Kürze der Zeit konnte ich sicher nicht alle Ecken und Kanten der Kandidaten ausleuchten.

Alle vier haben große Gehäuse, welche gerade so in meine Ohren passen. Sind sie erst mal eingesetzt, sitzen sie jedoch absolut sicher und dichten sehr gut ab. Optisch gefiel mir das Understatement des RS10 am besten.
Die kleine Lederdosen der Softears (SE) sind in meinen Augen deutlich edler als die leicht riechenden Kunststoffcases der THIEAUDIO (TA). Welche auch wieder jede Menge Schaumstoff in der Box dabei haben.
Verglichen habe ich die IEM im Wesentlichen mit SpinFit CP100 Ear Tipps. Im Vergleich zu den mitgelieferten SE Tipps entschärfen die Dunu, wie hier im Forum bereits angesprochen, bei mir die Resonanzen in den oberen Regionen des Frequenzbandes. Die Memory Foam, welche den TA beiliegen, sind nicht meins. Die Kabel neigen nicht zur Mikrofonie.

Insgesamt spielen alle vier IEM, wenn auch mit Unterschieden, sehr sauber und dicken den Sound nicht auf. Das passt für mich bei gut produzierter Musik sehr gut. Wie bereits von anderen Testern beschrieben, musste ich mich teilweise auch auf die IEM einlassen, da nicht alle gleich gezündet haben. Trotz ihrer technischen herausragenden Leistungen sind sie für meinen Ohren und Musik keine Allrounder bzw. Alleinhörer. Es macht Spaß den Details und dem klaren Sound mit präzise abgebildeten Instrumenten zu lauschen. Den Tag habe ich zu Vergleichszwecken immer mit meinen IMR IEM abgeschlossen, welche mir größten Fußwippfaktor bescheren. Interessant für mich war, das alle vier IEM in Punkto Bühne hinter den Erwartungen und auch den IMR zurück blieben.

Ich höre größtenteils (Progressive) Rock bis (Symphonic) Metal ab den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts und damit Musik die wohl nicht immer perfekt produziert ist. Die meisten Aufnahme liegen in 16bit FLAC vor, einige auch darüber. Gestreamt habe ich aus Zeitgründen nicht.


Nach einigem Vergleichen ergab sich für mich folgendes Ranking:

Softears RS10 - mein Favorit, spielt absolut sauber
Gerade der Bass ist hier am besten von den Mitten abgetrennt und blutet nicht ein. Er ist absolut straff und federnd, Wahnsinn. Trotz dieser präzisen Präsentation wird er im High End nicht nervig, wie ich das schon oft bei anderen IEM bzw. Kopfhörern erlebt habe. Er hinterließ einen äußerst ausgeglichen Eindruck über das komplette Frequenzband, will heißen ich konnte keine übermäßigen Betonungen hören. Mit gut produzierter Musik ist er ein Genuss. Ich höre alle Instrumente sehr sauber bei hervorragender Trennung und kann viele Details erlauschen. Leider können diese hervorragenden Eigenschaften auch den Spaß aus der Musik nehmen. Wenn ich ihm etwas ankreiden möchte, dann das er sehr ehrlich ist. Bei wirklich gut produzierter Musik ist das kein Problem und bringt er einen ins Schwärmen. Bei schwächeren Produktionen zeigt er umgekehrt ganz klar auf wo etwas nicht stimmt. Oder liegt es letztlich doch an der Abstimmung? Um das abschließend zu beurteilen war der Testzeitraum leider zu kurz. Aus diesem Grund bräuchte ich persönlich immer eine Ergänzung, da mich der RS10 trotz seiner Extraklasse auch ermüden kann. Da hätte ihmn ein kleiner Hauch Wärme gut zu Gesicht gestanden.
Ein Wechsel von Spinfit auf die originalen Ear Tipps offenbarte nur geringe klangliche Unterschiede.

THIEAUDIO Clairvoyance - mein Preis-Leistungs-Sieger
Er spielt ein wenig wärmer und wirkt damit musikalischer und langzeittauglicher als der SE RS10. Was ihn für mich auch fast zur Nummer 1 im Test gemacht hätte. Der Bass ist ebenfalls sehr gut bis hervorragend, jedoch nicht so sauber wie beim RS10. Er kann minimal in die unteren Mitten einbluten. Das muss jedoch je nach Musikproduktion kein Nachteil sein. Musikalisch passt manchmal sogar besser als beim RS10, dem ich (noch) mehr Monitoreigenschaften bescheinige. In jedem Fall ist der "Hellseher" mein Gewinner in der Kategorie Preis-Leistung. Mit ihm konnte ich nicht nur die ausgewählten hervorragenden gemasterten Testsongs, sondern auch länger quer durch die Speicherkarte, hören. Da er ein wenig in Richtung Spaß abgestimmt ist, bescheinige ich ihm den größten Fußwippfaktor im Feld. In den oberen Regionen tönt er geringfügig kräftiger als der SE RS10.

Softears RSV – spaßig, aber wandelbar, mit Potential
Für sich allein betrachtet ebenfalls ein guter bis sehr guter IEM. Er trägt

sowohl im Low- wie im High End dicker auf. Er spricht am stärksten auf den Wechsel der "Stöpsel" an. Mit den beiliegenden Tipps hat er mein Gehör zu stark gefordert. Das war mir in jedem Fall zu viel in den oberen Mitten bzw. Höhen. Trotzdem bemerkt man bereits das er kräftiger im Bass aufspielt. Wechselt man auf die CP100 wird verschwindet das Mitten/Höhenproblem für mich fast vollständig. Dafür wird er ein wenig dröhnend. Der Bass wummert und blutet stark in die Mitten ein. Natürlich steckt er trotzdem viele andere IEM da draußen in Tasche. In keinem Fall kann er den beiden über ihm rangierenden IEM das Wasser reichen. Trotzdem ist er ziemlich langzeittauglich, da er smoother als alle anderen im Test aufspielt. Wenn man ihm zwischen Bass und Mitten ein paar dB abnimmt, klingt er gleich viel detaillierter. Oft muss ich ihn jedoch auch in den Höhen einbremsen. Um das abschließend zu beurteilen, war die Zeit einfach zu kurz.

THIEAUDIO Monarch - Platz 4, mir zu hell und anstrengend
Der Monarch herrscht nicht über meine Ohren. Der Bass ist ebenfalls auf hohem Niveau und klar von den Mitten abgegrenzt. Insgesamt ist mir der Hörer zu kühl bzw. reserviert. Die oberen Mitten und Höhen liegen nochmals hörbar über dem Pegel der 3 anderen Mitwettbewerber.
Damit ist er für mich deutlich zu hell abgestimmt und weder als Monitor noch auf der Langstrecke tauglich. Aus Zeitgründen hatte er die kürzeste Hörzeit.
baalmeph
Inventar
#94 erstellt: 04. Nov 2021, 08:48
Danke für den Hinweis a-lexx1. Hab mir das nicht so enorm vorgestellt aber gerade mal nachgelesen.
SE soll die <1 und bei balanced <20. Das würde dann natürlich schon einen Unterschied machen.

Das Kabel selbst dürfte aber sonst das gleiche sein. Aber klar hat man auch hier kleinere Unterschiede durch die Terminierung.

Ich freu mich jetzt einfach für mich einen passenden "Glücksgriff" gemacht zu haben und auf die weiteren Berichte
mksilent
Inventar
#95 erstellt: 04. Nov 2021, 19:33
Paket ist heute bei mir angekommen. Parallel habe ich noch den Thieaudio Oracle bekommen und werde diesen in den Vergleich mit einfließen lassen.
mksilent
Inventar
#96 erstellt: 10. Nov 2021, 21:20
Hallo zusammen!

Erst mal coole Idee von „Allgemeiner68er“ eine solche Rundreise ins Leben zu rufen. Auch das sich „k.e.“ angeboten hat noch zwei Softear Modelle beizusteuern – top! Besten Dank dafür.


### Softears allgemein:
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Softears Reference Sound 10 (RS10):
1679€* /// 10x BA
Softears Reference Sound 5 (RSV/RS5):
729€* /// 5x BA
*Preise von 83db

Gute Passform und Seal bei allen Modellen. Der RS10 hat das größte Gehäuse im Testfeld und steht auch ordentlich aus dem Ohr raus. Ist aber ebenfalls sehr bequem zu tragen. Der RSV ist kleiner (vergleichbar zum Oracle). Schönes Leder-Case (aber mMn zu klein) inkl. Mini-Beutel für jeden Inear - pfiffige Lösung. Kabel bei beiden ganz in Ordnung. Wirkt beim RSV etwas „gewöhnlicher“ als bei allen anderen Modellen aus dem Testfeld. Die Thieaudios (alle die gleichen Kabel) hinterlassen den besten Eindruck.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

#Softears RSV:
„Bester“ Wirkungsgrad im Testfeld, somit auch ideal am Smartphone zu betreiben. Leicht betonter aber nicht übertriebener Tief/Mid-Bass – sehr gut! Kurze knackige BA-Bässe, wie man es sich wünscht – hier entscheidet der Geschmack was man lieber mag. Also - bezogen auf einen BA oder dynamischen Bass-Treiber. Hochton ist für mich aber leider eher Grenzwertig. Bei diversen Songs kommt es bei mir zu einer unschönen Schärfe (ca. um 5k rum!?) und wäre mir auf Dauer leider zu unangenehm. Kleine Bühne, spielt relativ „intim / bei sich“ und hat nicht ganz die Klarheit und Auflösung aller anderen Modelle in dieser Runde.

#Softears RS10:
Direkt fällt auf - okay dieser 10 BA Treiber Kollege braucht in dem Testfeld am meisten Power… An einem Smartphone könnte es also definitiv etwas eng werden.
Weniger anstrengend im Hochton wie sein kleiner Bruder (RSV), sehr gut auflösend, klar und super sauber. Bassbereich sehr vergleichbar zum RSV, aufgrund der Gesamt-Abstimmung wirkt das Verhältnis aber etwas „schwächer“. Spielt dadurch insgesamt flacher als der RSV und ist zugleich im Hochton weniger anstrengend. Durch die neutralere Abstimmung fehlt gefühlt ein Hauch an Dynamik in den fetzigeren Songs und es geht somit etwas an Temperament und Wärme verloren. Bühne geht mehr in die Breite als beim RSV und ist insgesamt auch räumlicher (mehr als alle anderen Kandidaten aus dem Testfeld). In Summe für mich etwas zu „analytisch/kühl“ abgestimmt, aber technisch sehr hochwertig. Hochton/Auflösung/Separation ist definitiv seine Stärke und wirklich toll!

### Thieaudio Allgemein:
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Thieaudio Monarch:
729$* /// 2x EST, 6x BA, 1x DD
Thieaudio Clairvoyance:
699$* /// 2x EST, 5x BA, 1x DD
Thieaudio Oracle:
539$* /// 2x EST, 2x BA, 1x DD
* Preise von Linsoul (+ optionale Zoll/Steuer Kosten)

Auch bei Thieaudio bekommt man eine angenehme Passform. Seal war ebenfalls bei allen Modellen problemlos möglich. Der Oracle fällt etwas kleiner aus (steht auch weniger raus) als die vergleichbaren anderen beiden Modelle. Praktisches klassisches Case, aber nicht so hochwertig/schick wie bei Softears. Könnten ebenfalls etwas größer ausfallen. Alle Thieaudio Modelle mit sehr hochwertigen / dickeren / schwereren und schicken Kabeln versehen, wirklich äußerst positiv, aber natürlich auch Geschmackssache! Alle drei Modelle haben einen ähnlichen Wirkungsgrad (etwas schlechter als der Softears RSV).
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#Thieaudio Monarch:
Ordentlicher Tiefbass-Punch dem es leider spürbar an Midbass („Körper“) fehlt, dadurch wirkt er untenrum je nach Song etwas flach, weil gefühlt nur die Tiefbass-Passagen präsent wiedergegeben werden. Man muss aber sagen, dass er diesen Tiefbass wirklich auf hohem Niveau meistert und auch ein Stück weit beeindruckend ist. Da kann mit dem richtigen Song ordentlich Druck aufgebaut werden! Wichtige Midbass-Anteile fehlen aber leider was dann zu der beschriebenen fehlenden Wärme führt. Auflösung ist Vergleichbar zu den anderen Thieaudio-Modellen. Je nach Song kratzt er obenrum aber leider ganz knapp und kann schon mal „zu scharf“ werden - aber definitiv angenehmer als beim RSV.
Räumlichkeit ist bei Thieaudio generell gefühlt etwas geringer. Bühne geht wenn eher in die Breite als in die Tiefe.
Zur Info – bei Linsoul gibt es mitlerweile auch schon den Thieaudio Monarch MKII (999$). Weiß darüber jemand etwas? Nach den Crinacle Messungen scheinbar ein etwas „humanerer“ Monarch. Die Charakteristik ist aber noch eindeutig zu erkennen.

#Thieaudio Clairvoyance:
Wenn man den Clairvoyance nach dem Monarch hört klingt dieser gleich ausgewogener und man merkt wie „besonders“ der Monarch abgestimmt ist. Das soll aber kein Nachteil für den Clairvoyance sein. Hier merkt man auch das er im Hochton einen Tick angenehmer spielt – wo es beim Monarchen gerne mal über das verträgliche hinaus gehen kann, passt das beim Clairvoyance soweit. Bass ebenfalls auch bei diesem Modell sehr präsent, aber angenehmer, weil die ganze Abstimmung im Clairvoyance mehr Wärme transportiert. Er klingt einfach "runder“ auch wenn der Bass leider einen Hauch zu sehr in die Mitten strahlt und dort etwas aufdickt.

#Thieaudio Oracle:
Auch wenn dieser nicht zu dieser Testrunde gehört möchte ich kurz etwas über das Modell schreiben und die Eindrücke mit einfließen lassen, da er ebenfalls zur aktuellen Thieaudio Reihe gehört. Auch wenn der Oracle preislich aufgrund der geringeren Treiber-Anzahl (2x EST, 2x BA, 1x DD) etwas günstiger angeboten wird als die anderen Kandidaten.
Der Oracle ist für mich der ausgewogenste Inear in dieser Thieaudio Runde. Er besitzt ebenfalls eine Bassbetonung geht es aber etwas entspannter/zurückhaltender an und trifft damit genau meinen Geschmack. Der Monarch hat seinen Fokus zu sehr im Tiefbass (auch wenn dieser genial ist! ;), der Clairvoyance ist im Bass/Midbass-Segment etwas zu „fett“), schafft es der Oracle in der Runde den richtigen Mittelweg zu gehen. Wenngleich das nicht bedeuten soll das er es bei Basspassagen nicht auch ordentlich krachen lassen kann – denn das kann er! Im Hochton nie nervig/scharf - sehr langzeittauglich! Auflösung auf vergleichbarem Level wie der Clairvoyance.
Bühne auch hier vergleichbar wie bei den anderen beiden Thieaudio-Modellen eher in der Breite und weniger räumlich. In dem Segment gibt es mMn bei den drei Kandidaten keine signifikanten Unterschiede.

Daraus ergibt sich mein persönliches Ranking unter Berücksichtigung der genannten Eindrücke und dem P/L Verhältnis:
- Thieaudio Oracle
- Thieaudio Clairvoyance
- Softears RS10
- Thieaudio Monarch
- Softears RSV

Vielen Dank an „Allgemeiner68er“ und „k.e.“ für das Vertrauen, die Möglichkeit und die Mühe diese Modelle testen zu dürfen!

Das Paket wird morgen per DHL an „k.e.“ verschickt.

VG!
k.e.
Stammgast
#97 erstellt: 18. Nov 2021, 00:30
Paket ist bei mir angekommen. Leider bin ich erst heute dazu gekommen es zu öffnen. Bisher habe ich nur in den Clairvoyance reingehört – ohne Direktvergleich hat er mir schon richtig gut gefallen! Vor allem das Kabel ist hundertmal besser als das von Softears.
Aber muss ich jetzt morgen schon weiter schicken? Habe meine IEM doch so vermisst… 🥺

Messung bekomme ich vor dem Wochenende sicherlich noch hin. Schickt Johnny mir seine Adresse?
Allgemeiner68er
Inventar
#98 erstellt: 18. Nov 2021, 10:53
...und nach Johnny bekomm ich die noch. Freu mich schon auf den RS10
Johnny_Rico
Stammgast
#99 erstellt: 18. Nov 2021, 11:14
Schickt er dir gleich...
k.e.
Stammgast
#100 erstellt: 18. Nov 2021, 23:01
Das Paket ist wieder zu. Ich fasse meine (leider sehr kurzen Eindrücke) zusammen.

Den Clairvoyance setze ich auf meine Beobachtungsliste! Der gefällt mir richtig gut. Er klingt sehr natürlich, räumlich und spaßig. Der Hochton hat durch die Bank eine Schippe extra bekommen, ist dabei aber keinerlei nervig. In der Messung sieht der Hochton etwas wellig aus; Das ist mir beim Hören und auch Sweepen allerdings nicht aufgefallen.
Ich wurde per PM vor wenigen Tagen gefragt, ob von mir noch ein Review zum Softears Cerberus kommt. Das wäre jetzt in der Tat interessant, denn ich glaube der Clairvoyance trifft unter den DD+BA+EST-Tribriden wesentlich mehr meinen Geschmack. Um ihn noch besser einordnen zu können, hätte ich gerne noch länger gehört (ca. 4 Wochen ). Der Oracle liest sich jetzt auch sehr interessant.

Der Monarch durfte nicht lange in meinen Ohren verweilen. Für mich ist er in jeder Hinsicht schlechter als der Clairvoyance. Der Bass wird dröhnig und wummerig. Es fällt mir schwer die Natur von Bassinstrumenten zu erkennen. Qualitativ kann ich den tiefen Tönen gar nichts abgewinnen. Die oberen Mitten und Höhen empfand ich als ziemlich schrill und außerhalb meiner Komfortzone. Interessanterweise ist der Monarch nochmal ein gutes Stück heller als der Clairvoyance. Bei allen Genres, die ich angespielt habe, fehlt mir der Zusammenhalt.

mksilent hatte mir einen Schrecken eingejagt, als er mich (per WhatsApp) fragte, ob das der gleiche RSV aus meinem Review sei. Ich hatte Angst er hätte einen Schlag o.ä. abbekommen. Jetzt bin ich wieder beruhigt, der RSV ist unbeschadet – klingt und misst sich so wie er soll.
Er ist insgesamt noch das kleine Stückchen näher an meinem Ideal als der Clairvoyance. Mitten und Hochtonpegel sind meinem Empfinden nach perfekt. Ich glaube allerdings, dass ich den Clairvoyance in vielen Fällen noch einfacher empfehlen kann. Der Elektrostaten-Hochton sollte für HiFi-Freunde nochmal attraktiver sein.

Den RS10 habe ich nicht nochmal eingesetzt. Ich habe nur überprüft ob er optisch i.O. ist. Ich muss aber sagen, dass alle bisherigen Teilnehmer wirklich sorgfältig mit dem Packungsinhalt umgegangen sind. Das freut mich wirklich sehr! Ich bin auch in Zukunft gerne für weitere Rundreisen bereit.
Zurück zum RS10: Der Universal gehört meiner Frau, ich habe das Modell als Custom. Ich verwende ihn nach wie vor täglich auf der Arbeit und würde wirklich weinen, wenn ich plötzlich drauf verzichten müsste. Allerdings kann ich auch einige Kommentare nachvollziehen. Ohne "in die Musik blicken zu wollen", ist der Klang etwas trocken und langweilig. Für gemütliches Hören fehlt Hochtonglitzer oder voluminöser Bass. Aber für mich als "Nahfeld-Hörer" ist der RS10 technisch weiterhin der bislang beste IEM.

Messungen:

ThieAudio Clairvoyance

ThieAudio Clairvoyance
Dass der Clairvoyance im Tiefbass so anzieht, hätte ich nicht gedacht. Ich hätte eine homogenere Kurve vom Hören her erwartet. An den Mitten kann ich gar nichts kritisieren. Der Hochton ist sehr beeindruckend. Einen besseren EST habe ich noch nicht gemessen. Da lasse ich die Prise Extra-Präsenz gelten.

ThieAudio Monarch

ThieAudio Monarch
Beim Monarch stört die Senke um 150 Hz meiner Meinung nach das Klangbild. Dass er im Tiefbass auf 6-10 dB anzieht, kippt meiner Meinung nach das Timbre. Der Grundton ist sehr schlank, umso auffälliger der präsente Bereich ab 1,5 kHz. Die Kurve ist zwar nicht völlig fern vom Textbuch, aber besonders ab 5 kHz für meine Ohren zu motiviert.

ThieAudio Clairvoyance vs Monarch

Clairvoyance vs Monarch
Dass die beiden Kurven bei 1kHz übereinander liegen ist nicht ganz fair, zeigt in diesem Fall jedoch dass die beiden technisch verwandt sind. Tatsächlich müsste man für gleichen Mittenpegel (bzw. Männerstimmen) den Monarch etwas nach oben schieben und dann wird mir auch klar, warum er für mich aggressiv schreit.

Clairvoyance vs RSV

Clairvoyance vs RSV
Von 300 Hz bis 4 kHz liegen die Kurven fast übereinander. (Um 2,5 kHz hat der CV 2dB mehr Pegel, der Rest ist weniger als 1dB Abweichung.) Dass der RSV um 5 kHz scharf sein soll, kann ich nicht nachvollziehen.
RunWithOne
Inventar
#101 erstellt: 19. Nov 2021, 16:16
Vielen Dank für das einstellen der Messungen Klaus. So ganz haben mich der Clairvoyance und der SRV noch nicht los gelassen.
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