Erfahrungsbericht: Teufel Aureol Fidelity

Hallo zusammen,

ich möchte hier kurz meine Erfahrungen mit den Teufel Aureol Fidelity mit euch teilen. Gleichzeitig interessiert mich, ob andere hier Ähnliches erlebt haben.

Vorgeschichte:

Nennenswerte Erfahrungen im In-Ear-Bereich habe ich, nach ersten Versuchen mit Grundig-Hörern für ca. 25,- €, mit den Ultimate Ears Tripple-Fi 10 gemacht. Der Klang hat mir ausgesprochen gut gefallen und ich würde sie als meine persönliche Referenz bezeichnen. Ich war immer wieder auf's Neue beeindruckt von den kleinen Reisebegleitern, wenn ich im Zug statt unmotivierter Durchsagen mal wieder alles, bis hin zu den Fingergeräuschen meiner Lieblingsgitarristen hören konnte. Der Tiefenbereich war nicht überbetont, aber so gut aufgelöst, dass man sogar in komplexen Stücken genau hören konnte, was der Bassist spielt. Aber Schwärmerei gibt es hier zur Genüge...

Leider habe ich ihn unglücklich verloren, ausgerechnet in einem Zug Richtung Vroclaf/Presslau. Mit Fundbüros war da nichts mehr zu machen. Aus diesem Grund musste und muss ein neuer her. Den Teufel habe ich in einer Aktion herabgesetzt gefunden und gehofft, bei diesem namen einen guten Fang zu machen.

Erste Auffälligkeiten:

Der Hörer kam zügig und gut verpackt an. Ausgepackt, angeschlossen und reingehört kam die erste Enttäuschung: Offensichtlich ein Montagsgerät. Ein Kanal war leiser als der andere, der Klinkenstecker machte bei der leisesten Bewegung Kratzgeräusche und veränderte das Lautstärkeverhältnis. So war der KH nicht brauchbar, also Fehler gemeldet und um Austausch gebeten. Teufel braucht recht viel Zeit um Mails zu beantworten, danach kommt aber eine sehr lobenswerte Reture mit Abholauftrag.

Verarbeitung:

Der neue KH weist diesen Mangel nicht auf. Das Gehäuse der Hörer wirkt solide und scheinbar mit Metall eingefasst. Ob es sich nur um beschichtetes Plastik handelt oder echtes Aluminium, kann ich nicht sagen. Das Kabel ist gut befestigt, aber verklebt und nicht austauschbar. Die Aufhängung befindet sich direkt am Gerät, das Kabel wird also nicht über das Ohr geführt, um ein Herausrutschen zu vermeiden. Leider wirkt es eher dünn und verursacht Kabelgeräusche. Weiterhin fallen starke Knicke ab Werk auf, das Kabel lag in sehr engen Schlaufen in der Packung und wurde straff durch Kanäle im Tray gezogen. Diese Behandlung halte ich für eher ungesund, was die Langlebigkeit betrifft.
Es werden insgesamt fünf paar Silikon-Passstücke geliefert. Mit ein wenig Probieren findet man sicher die passende Größe, einen wirklich guten Sitz, der auch länger bequem ist, habe ich aber noch nicht erreicht, allerdings auch nicht lange getestet.

Höreindruck:

Kurz gesagt, mir gefällt er nicht. Die Hörer klingen die ganze Zeit ein wenig verstopft. Irgendwo in den Mitten ist ein Fequenzbereich nachteilig angehoben, was Stimmen, aber auch mittige und tiefe Instrumente, unnatürlich näseln lässt. Die Bässe kommen recht knackig, aber auch hier ist das Näseln wahrnehmbar. Die Höhen sind vorhanden und recht klar, wirken aber durch das unnatürliche Gesamtbild etwas zurückgesetzt.

Stereobreite scheint fast gar nicht vorhanden zu sein. Die Musik klingt die ganze Zeit seltsam kanalisiert und in der Mitte zusammengedrängt. Nur wenn Instrumente explizit rechts oder links platziert werden, hört man das natürlich.

Ich werde die Teufel wohl zurück schicken und hoffen, dass ich die Erstattung in KH investieren kann, die besser zu mir passen.