Unterwegs-Vergleich HD 25-1 II vs. DT 1350

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BruderKellermeister
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 24. Jan 2012, 22:38
da ich jetzt schon seit einiger Zeit beide obengenannten Kopfhörer bei mir zuhause habe, dachte ich mir, ich schildere hier mal ein paar meiner Eindrücke, insbesondere was den Einsatz unterwegs anbelangt
(den Klang betreffend findet sich hier im Forum ja genug, wobei mir persönlich die DT1350 deutlich besser gefallen).

Mein Haupteinsatzzweck: der Weg zur Arbeit und zurück; 2x täglich 40 mins, Fußweg - Ubahn - Fußweg

Geräuschdämmung: leichter Vorteil für die DT1350 aber beide auf hohem Niveau

Trittschall: hier punkten die HD25 deutlich, vllt. durch die dickeren, nicht ganz so abschließenden Polster. Trittgeräusche bei den DT1350 ganz erheblich; man möchte ständig stehenbleiben......

Windgeräusche: bei den HD25 gering; bei den DT1350 sehr stark (vermutlich bauartbedingt durch die kantigen Metallaufhängungen der Treiber) --> DT 1350 bei mittlerem/starken Wind unbrauchbar

Gewicht/Komfort: beide Hörer empfinde ich als sehr bequem bis min. 1 Std. Beide sitzen fest auf der Rübe.
Der HD25 ist deutlich leichter, was ihn bei Kopfbewegungen angenehmer (weniger spürbar) macht... das ist aber nur ein kleiner Punkt.
Viel wesentlicher: Als Folge daraus, dass man den DT1350 sehr akkurat aufsetzen muss um ihn klanglich voll auskosten zu können will man ihn nicht so schnell wieder absetzen z.B. um Durchsagen zu hören, etc.
Das macht den HD25 im Alltag doch deutlich einfacher - aufsetzen, absetzen, aufsetzen - ganz wie es einem beliebt; kein minutenlangen justieren, hantieren
(btw. bei mir dauerte es etwa 3 Monate bis die Polster ganz dichteten und ich in der Wissenschaft des korrekten Aufsetzens ausreichend erfahren war...)

Optik: ist natürlich Geschmackssache, für mich eher der HD25

Fazit?

nun ja, sagen wirs mal so: für den mobilen Einsatz macht bei mir der HD25 das Rennen, wäre der DT1350 nicht so toll in punkto Klang (v.a. straffer präziser Bass / Klanglupe - ACHTUNG: subjektiv), er müsste gehen....
so will ich ihn nicht hergeben und verwende ihn wenn ich längere Zeit nicht gehe; z.B. Flugzeug, Hotel, Besuch bei Schwiegermutter (Isolation!)..... :-)

Seid gegrüßt,
BruderKellermeister
ZeeeM
Inventar
#2 erstellt: 24. Jan 2012, 22:43
Ich finden den Sennheiser in der Praxis auch recht angenehm. Allerdings sind seine klanglichen Fähigkeiten im Bezug auf den Preis, auch wenn es der Basic ist, doch nicht ganz so prickelnd.
HifiTux
Stammgast
#3 erstellt: 24. Jan 2012, 23:23
Hab den HD25 heute bekommen und bin erstmal sehr positiv überrascht. Erfrischende Abstimmung mit viel Energie in den Mitten und Höhen und schönem, schlankem, hart treffendem Bass.
Für meinen Musikgeschmack genau richtig.

Leider ist das Ding sau hässlich. Hätte nicht gedacht, dass die Kabel an der Seite das ganze aussehen lassen wie eine medizinisch notwendige Apparatur.
Werde das Kabel wohl durch ein anderes Ersetzen, welches optisch etwas besser ist.

lg
ZeeeM
Inventar
#4 erstellt: 24. Jan 2012, 23:32
Örny
Stammgast
#5 erstellt: 25. Jan 2012, 08:55

ZeeeM schrieb:
Allerdings sind seine klanglichen Fähigkeiten im Bezug auf den Preis, auch wenn es der Basic ist, doch nicht ganz so prickelnd.


aha? wo genau prickelt es denn deiner Meinung nach nicht ?!
Kostenpunkt momentan 141€ inkl. als Neuware

Ich hatte den HD 25 lange im Ausseneinsatz. Da In-ears mit mir nicht kompatibel sind, war es für mich der beste BKH. Sowohl vom Klang als auch vom Tragekomfort.
Und hässlich ist der auch nicht, das nennt man Charakter !


[Beitrag von Örny am 25. Jan 2012, 08:58 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#6 erstellt: 25. Jan 2012, 09:45
Der Hochtonbereich ist mir bisweilen zu anstrengend, wirkt je nach Stück auch giftig. Das Klangbild wirkt insgesamt 2 Dimensional. Ein Phonak mit schwarzen Filtern wirklt räumlicher und souveräner. Trotzdem ziehe ich den HD25 vor, weil ich im Moment kein Bock auf Inears habe.
Örny
Stammgast
#7 erstellt: 25. Jan 2012, 10:00
Die Energie im Hochton könnte man natürlich als schmalen Grat anerkennen, wobei es wirklich ganz andere Kaliber gibt die anstrengend sind. Aber du sagtest ja schon "bisweilen".

Und, ja ich stimme dir zu, der Sennheiser HD 25 baut nicht wirklich eine Bühne auf.
Er versteht es eher einen glasklaren, energiereich frischen Klang zu produzieren ohne aber dabei Freuquenzen zu vernachlässigen, zu übertönen dumpf oder spitz zu wirken.
Und er kickt auch lieber den Bass als ihn tief in den Keller zu ziehen.
Also macht er das was er kann richtig gut, und das was er nicht so beherrscht kann man ihm aufgrund seiner Stärken echt verzeihen und müsste man von einem portablen KH nicht unbedingt erwarten.


[Beitrag von Örny am 25. Jan 2012, 10:02 bearbeitet]
HankSolon
Stammgast
#8 erstellt: 01. Apr 2012, 14:59
Anstatt jetzt einen eigenen Thread zu starten, packe ich mal bescheiden meine Erfahrungen (Sennheiser HD25 vs Beyerdynamic DT1350) hier drunter:

Wichtig bei einem Kopfhörer unterwegs sind mir folgende Punkte:

Klang, Optik, Haltbarkeit, Isolation, Komfort und Mobilität.

Meine Hörgewohnheiten:
Metal, Rock/Pop, Soundtracks (aka Klassik für ADHSler), seltener Klassik

Klang:
Gewonnen hat für mich überwiegend der DT1350. Warum?
Einerseits ist hier die Auflösung im Vergleich zum HD25 viel, viel besser. Disturbed auf dem DT1350 wird besser zerlegt und man kann sich auf einzelne Teile konzentrieren oder alles auf sich einwirken lassen. Die Bühne kommt - wenn auch begrenzt - beim DT1350 einfach mehr zur Geltung.

Nachteil und Vorteil beim DT1350 ist der Bass. Nachteil, weil gefühlt einfach weniger da ist. Der HD25 rummst im Kickbass gefühlt ein wenig mehr, der Tiefbass ist mehr zu erahnen. (Aber beide haben deutlich weniger als z.B. mein HFI-580). Dafür spielt der DT1350 hier sehr präzise auf. Man hört (gefühlt) mehr details. Allerdings ist ist in den tieferen Regionen mehr los.

Die Mitten sind beim DT1350 deutlicher vorhanden. So deutlich, dass ich zwar einseits beim ersten Aufsetzen "geschockt" war und sofort an "Fehlkauf" dachte, nach einer kurzen Eingewöhnung aber dennoch die Vorteile (Präzision, Detailreichtum) zu schätzen wusste. Gerade hier verlieren die HD25 und geraten trotz weitgehend linearer Darstellung häufig bei schnellen Stücken ins Schlingern. Es verwischt irgendwie und hat mich auf Dauer an diesen Kopfhörern ziemlich genervt.

Die Höhen sind bei beiden vorhanden, nehmen sich auf den Ersten Block nicht wirklich viel, aber sind vermutlich auch hier beim DT1350 detailreicher dargestellt. Irgendwoher muss die bessere Räumlichkeit ja auch kommen. ;-)

Optik:

Eindeutig pro DT1350 (gäbe es nicht das "Aber" bei der Haltbarkeit).
Der DT1350 sieht schnittiger, hochwertiger, eleganter aus. Die Metallkonstruktion ist irgendwie straßentauglicher.

Haltbarkeit:

Ich schätze aber, dass der HD25 einen Ticken robuster ist, auch wenn ich dem Raster an den Muscheln beim DT1350 mehr vertraue. Die Kabel sind beim HD25 stärker und vertrauenerweckender. Der Kunststoff beim HD25 sieht einfach nach mehr aus.
Für beide Kopfhörer gibt es aber Ersatzteile (ein Vorteil der Pro-Linie) und ich denke noch eine ganze Weile ab Kaufdatum hinaus. Die Ersatzteile sind beim HD25 aber in Summe günstiger. Klar, er kostet ja auch nur fast die Hälfte.

Isolation:
Ohne wenn und (nur mit kleinem) aber: pro DT1350.
Die DT1350 isolieren eindeutig besser. Ich habe hier auf jeden Fall häufiger das Erlebnis "Was hast Du gesagt?" sagen zu müssen als beim HD25. Das ging mir beim Sennheiser auch sehr häufig auf den Kecks und führte überhaupt zum Bedürfnis, mich nach Alternativen umzusehen.
Kabelgeräusche? Ja, hat der DT1350. Heftiger Wind, der an die Treiber prügelt, die hört man auch. Aber eher dadurch, dass die Treiber an sich sehr empfindlich auf Schwingungen reagieren.
Kennt das jemand, wenn man ein Stethoskop im Ohr hat und jemand ganz sanft auf die Membran klopft? Das Geräusch kommt sehr laut und fies in den Ohren an. Diesen Effekt spürt man abgeschwächt auf beim DT1350. Das stört mich persönlich aber ganz selten (Hamburg-erprobt).

Komfort:
Hier sehe ich Vorteile beim DT1350. Mir gefallen beim HD25 einerseits die breiteren Polster, andererseits musste ich den HD25 dehnen und die Muscheln passten sich bauartbedingt nicht wirklich an meinen Kopf an. Es blieb immer das Gefühl übrig, dass nach längerem Tragen man irgendwas ändern musst.
Beim DT1350 sind die Ohrmuscheln beweglicher, kleiner und die Polster irgendwie anschmiegsamer als beim HD25. Noch besser empfand ich den Tragekomfort höchstens beim AKG Q460, die für mich bequemsten supra-auralen Kopfhörer, die ich kenne (leider vom Klang her mieser).

Mobilität:

Hier sind die Vorteile beim DT1350.
Er ist kompakter verstaubarer, kleiner, und die Tragetasche schützt den Kopfhörer viel besser als der Beutel den Sennheiser. Zwar wirken die kleinen Kabel emfindlicher, sind aber gerade unterwegs irgendwie passender.

Fazit:

Für mich persönlich hat vor allem aufgrund des Klanges und der restlichen Vorteile der DT1350 den HD25 ersetzt, ohne eine Träne zu vergießen. Auch wenn ich den Kopfhörer mobil (und auf Arbeit) nutzen möchte, möchte ich möglichst wenig Kompromisse beim Klang eingehen. Der HD25 ist nicht schlecht, aber der DT1350 ist hier besser.

Das Einzige, was ich ein wenig vermisse ist ein Bass, der zwar weiterhin so präzise halten sollte, sich aber in der Tiefe und dem Druckvollen mehr am HFI580 orientieren könnte. Aber das ist - wie ich mittlerweile herausgefunden habe - auch ein Stück weit Gewöhnung. Ich schätze den Klang des DT1350 sehr und möchte das auch nicht mehr missen.


[Beitrag von HankSolon am 01. Apr 2012, 15:13 bearbeitet]
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