Kopfhörer, Stax SRS 2050 II

audiophilanthrop schrieb:

Nein, das ist so nicht richtig. Transistorgeräte sind i.d.R. schaltungstechnisch komplexer und stärker (gleichspannungs-)gegengekoppelt, was sowohl den Verzerrungen als auch der Arbeitspunktstabilität bekommt.

Das kommt aus der Zeit, als das noch häufiger vor kam. Auch glauben Leute, das Röhrengeräte "klingen" müssen.
Wenn dann diese tradierten urbanen Hifi-Legenden als unumstößliches Faktum propagiert und obenrein mit "Wenn du nicht, dann deine Ohren" begleitet werden, dann kann ich nur den Kopf schütteln und grinsen.
Was solls? Leute glauben auch an den immensen Klangeinflüss von Feinsicherungen.
Ich glaube daran, nein ich weiss, das meine Hörlebnis von mehr als nur Schallwellen beeinflusst wird.

Also bei meinen aktiven Lautsprecherboxen höre ich schon dass die erst nach frühestens 20 Min erst richtig zur Hochform auflaufen. Das ist keine Einbildung. Wenn ich damit direkt nach dem Einschalten bestimmte Musikstücke höre, gefallen mir die nicht. Schalte ich die Dinger aber ein, lass sie knapp ne halbe Stunde (ohne Ton) stehen, dann ists bei der gleichen Musik richtig gut. Das wurde mir schon quasi blind bestätigt, ein Beispiel: Ich wollte einem Freund was vorspielen, also eingeschaltet und losgelegt. Kurz darauf hies es "da stimmt aber was nicht, was hast Du gemacht, letztes mal klang das besser". Halbe Std. stehen gelassen und schon strahlte auch er wieder über beide Ohren.

Das Röhrengeräte "klingen" glaube ich nicht, obwohl es ja heißt sie würden harmonische Oberwellen dazu packen und das würde als angenehm empfunden. Tendenziell sollte alle guten Geräte ähnlich klingen. Allerdings liegen die Feinheiten wohl im Detail. Bei kurzem hinhören zum Vergleichen werden die Meisten das sicher nicht hören. Es wird bestimmt auch Transistor Geräte geben die das genauso können. Die muss man aber erstmal finden, und es muss einem auch ins Hirn passen (gefallen) und sofern man sie mit geübtem Ohr hören kann. In der Praxis gibt es immer Unterschiede, vom Hersteller gewollt, wie soll er denn sonst argumentieren und verkaufen, wenn alles gleich ist?
Aber dazu gibts hier im Forum soviele /doofe) Diskussionen, dass es Quatsch wäre das neu aufzulegen. Viele Menschen haben anscheinend die Tendenz, das was sie nicht verstehen bzw. nicht hören, als Quatsch ab zu tun. Davon schliesse ich mich auch nicht immer aus. Hörtests, ob blind oder nicht, sind auch keine Lösung. Hören hängt ja auch mit der pers. Verfassung. mit Zeit, mit Interesse usw. zusammen, jeder kennt sowas sicher auch vom Sehen.

Vor `ner Weile ist übrigend der frisch gekaufte Japanimport 4170 eingetroffen. Ich hab ihn ne Std. warmlaufen lassen und eben mal `ne halbe Stunde rein gehört. Im Vergleich zur 4040 klingt die Kombi (aus der Erinnerung) deutlich frischer. Das bischen was mich an der 4040 gestört hatte ist weg (zu warm zu sanft).
Der Bass ist viel knackiger und scheint bei ganz tiefen Tönen etwas lauter. Bei dem 4040 war mir der Bass schon fast zuviel, bei der 4170 ist er noch etwas kräftiger. Da der aber nicht mehr so vermanscht wie bei der 4040 ist mir das angenehmer. Da sind keine Welten zwischen und es ist bur ein erster Höreindruck, aber das gefällt mir jetzt schon sehr gut. Deutlich besser als beim 4040, zumal die Interpreten die in der Mitte sind jetzt, egal bei welcher Tonlage, auch wie angenagelt in der Mitte bleiben. Es könnte sein, dass diese Kombi auch mehr Raum her gibt, das kann ich aber ohne direkten Vergleich nicht beschwören.

Im Augenblick ist es für mich nicht vorstellbar, dass es noch besser geht, aber ich will nicht zu machen aus "Glauben" und/oder mangeldem Vorstellungsvermögen. Es scheint ja doch noch Besseres zu geben, nur für mich nicht leistbar. Letzteres halte ich übrigens mit für einen Grund warum manche keine Unterschiede hören wollen. Aber es gibt ja noch die Möglichkeit mir was einzubilden. ich habe ja den 507 bestellt. Hat ja nur ein Gehäuse aus nem anderen Material, ein anderes Kabel und einen geänderten Kopfbügel incl. Band. Das kann man doch bei dem geringen Schalldruck sicher nicht hören. Oder?

Meine erste Berührung mit einem Stax war vor 20 Jahren. Ein Kunde hatte so ein Teil. Nach 10 Sec. hören hab ich das Teil abgesetzt und Ihn zu seinem tollen Kopfhörer gratuliert. Und dann bin ich schnell abgehauen. Es war aber zu spät, seit 20 Jahren trage ich das damals eingepflanzte Virus mit mir herum. Erst jetzt konnte ich (finanziell) zuschlagen. Ich kenne Menschen die mir früher bei einem tollen Sportwagen gesagt haben: brauch ich nicht, sportlich bedeutet ja bei Autos nur "unbequem", viel zu viel Geld für Quatsch, ein Auto kann garnicht sportlich sein. Heute fahren sie son Teil, haben viel Spass damit und behaupten sowas hätten sie nie gesagt.

Übrigens, wenn der 507 eingetroffen ist, gebe ich den brandneuen SR-407 Hörer ab.

SR-407?

Jau! Beispiel

Ich hätte ja eigentlich großes Interesse aber ich habe keinen Amp und die kosten mir einfach zuviel

Kann ich voll und ganz verstehen. Schätze aber das das Teil bei eBay weggeht wie Schmitz-Katze, ist ja derzeitig eine absolute Rarität und er klingt unverschämt gut, nicht mehr so extrem weich gespült (aber nicht hart) wie der 405 den ich vorher kurze Zeit hier hatte. Ich hoffe blos, dass der 507 nicht so lange braucht bis der aus Japan hier ist. Bestellungen in USA dauern bei mir jedesmal 14 Tage und mehr. Bestellt habe ich den nur, weil mir die Plastikkissen unangenehm sind (aber wahrscheinlich hygenischer) und der fürs Kopfband Rasten hat. Mein Dickschädel kommt mit dem normalen Band nicht zurecht.

Der Kopfhörer neue (SR-507) ist natürlich in erster Linie für die Sinnvoll die schon einen Verstärker haben und sich etwas frischeres wünschen als das was aus den alten Dingern raus kommt, und nat. auch für die, die ihn mit einem billigeren oder gebrauchtem Verstärker betreiben wollen.

Als mein KH nebst Amp neu war, fand ich ihn beim ersten Reinhören echt schlecht!
Nach weiteren 50Std. Spielzeit fand ich ihn immer noch so schlecht, dass er zum Service ging. Resultat o.B! (ohne Befund)
Heute viele Spielstunden später, möchte ich ihn nicht mehr missen! Burnin (entweder im Kopp oder der Röhren) gepaart mit dem Lernverhalten des menschlichen Hirns brachten den Erfolg!

Fazit: Man(n) gewöhnt sich an Alles!

Ich habs ja schon geschildert. So ähnlich ist es mir ja gerade erst ergangen. Aber das

Man(n) gewöhnt sich an Alles!

ist ja wohl nicht Sinn der Sache. Der weichgespülte Sound der alten 4er Reihe ist sicher etwas woran man sich gewöhnen kann, aber immer wenn ich vorher mit Lautsprechern oder mit einem anderen Kopfhörer höre, muss ich mich wieder aufs neue daran gewöhnen. Der 407 dagegen spielt genauso wie ich mir das wünsche, das Klangbild entspricht fast genau dem meiner (auf den Raum eingemessenen) Lautsprecher. Der Kopfhörer ist nur genauer und intimer. Auch Rock und Pop hat jetzt Biss. Ich erkläre das mal anhand eines Liedes. Auf der Platte von Yello "Touch Yellow" spielt der Tromper Till Brünner mit. Er spielt bei dem Titel "Till Tumorrow" anscheinend extrem leise mit sehr nahem Mikrofon. Bei der Stax 4040 Kombi sind die Anblasgeräusche so laut, das sie stören. Bei der Stax 4170, die ich ja jetzt benutze, passt das perfekt. Die Anblasgeräusche sind scheinbar genauso da wie vorher, aber sie lenken nicht mehr ab, im Vordergrund steht jetzt der geblasene Ton. Man hört sofort, dass das so richtiger ist. Komischerweise ist das so, obwohl die 4170 insgesamt etwas heller, knackiger und durchsichtiger spielt als die 4040. Beim "neuen" gibts auch wieder schlechte Aufnahmen, jetzt kann ich wieder zwischen richtig gut gemacht (Aufnahmequalität) und Mißt unterscheiden. Bei der 4040 Kombi klang alles schön. Hat auch was, klar, aber.....!
Ausserdem ist mir aufgefallen, dass ich keine 3/4 Stunde mehr vorheizen muß. Ich bin jetzt runter auf 10 Min. und höre danach keine Veränderung mehr. Die 4040 wurde im Laufe einer 3/4 Stunde anders, nochmal weicher. Ich bin dann jedesmal eingeschlafen.