Setup-Frage: Digitale / analoge Quellen [SMSL SA-50]

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Metalex
Neuling
#1 erstellt: 13. Nov 2020, 10:18
Moin zusammen!

Nachdem ich mich die letzten Tage durch dutzende Forenthreads, Produktbeschreibungen etc. gewühlt habe, hat sich der Fragen-Nebel immer noch nicht ganz gelüftet, daher möchte ich hier mal spezifisch mein Problem erläutern:

Ich hab vor einigen Jahren ein kleines Rack zusammengestellt, mit dem ich in einer Ecke des Wohnzimmers "bewusst" Musik hören kann Hinzu kommt nun ein Paar Sennheiser HD 650. Aber eins nach dem andern. Bisher sieht das Setup so aus:

Audio Setup

3 Quellgeräte an Dynavox AUX-S
- Älterer Technics Plattenspieler, über eine Pro-Ject Phono Box S
- Philips Bluetooth Adapter
- 3,5 mm Klinke für mobile Endgeräte
Vom Dynavox Umschalter zum SMSL SA-50 und von dort in die Lautsprecher. Bisher bin ich zufrieden mit dem Ergebnis, bin nun aber auch kein Profi (mangels Vergleichswerte).

Die ursprüngliche Frage war dann "nur":
Was ist zu empfehlen, um dort den Sennheiser HD 650 zu integrieren? Genügt ein KHV oder braucht es auch einen DAC (z. B. FX-Audio X6 o. Pro-Ject Head Box o.ä.)?

Schlussendlich bin ich JETZT aber bei einer viel grundlegenderen Frage: WO in meinem Setup gibt es Umwandlungen von analog zu digital (bzw. umgekehrt) und kommt sich da ggf. irgendwas in die Quere?
Es ist ja nun so, dass der Dynavox sowohl digitale (Smartphone über Klinke, Bluetooth Adapter), als auch analoge Signale (Plattenspieler) empfängt und dann "bündelt" (?) Ist das, was in den Verstärker rein geht, nun analog oder digital? Oder wechselt das quasi, abhängig der gewählten Quelle?
Und was passiert, wenn ich nun einen DAC zwischenschalte; der müsste ja zwischen Dynavox und SA-50, damit auch sämtliche Quellen über KH rausgehen können. Aber: Analoge Quelle (Platte) -> DAC -> Qualitätsverlust?! Dazu habe ich leider so gar nichts finden können.
Oder sollte ich den Output vom Dynavox per Y-Kabel splitten und auf diese Weise einen DAC/KHV einbinden (ohne, dass dieser vor dem Lautsprecherverstärker liegt); auch dann bleibt die Frage, ob der DAC/KHV gleichermaßen gut mit analogen/digitalen Signalen umgehen kann?

Dann gehts weiter: Der SA-50 ist wohl ein Digitalverstärker, wandelt er nun das analoge Signal des Plattenspielers letztendlich um ODER wandelt er hingegen die digitalen Signale um, zur analogen Ausgabe an die LS?
Bei mir: Totale Verwirrung mittlerweile

Im Endeffekt würde ich nur gerne wissen, ob ich für irgendeine (oder alle) der Eingangsquellen eine "einfache" Optimierung erreichen kann und ob ich wirklich einen DAC / KHV zwischenschalten kann, ohne dass an irgendeiner Stelle der Sound leidet (falls ich nicht das Y-Kabel nehme).

Ich hoffe, die Ausführungen waren verständlich und freue mich auf Feedback!

Liebe Grüße
Alex


[Beitrag von Metalex am 13. Nov 2020, 10:37 bearbeitet]
srabu
Stammgast
#2 erstellt: 13. Nov 2020, 10:42
Moin Alex,

da hast du dir aber eine schöne Kette zusammengestellt.
Erstmal zur Frage was ist da eigentlich analog und was digital:
Bluetooth ist digital, deine Philips Box hat einen D/A Wandler integriert und gibt ein analoges Signal aus.
Dein Smartphone ist digital, hat auch einen D/A Wandler integriert und gibt über die 3,5 Miniklinke ein analoges Signal.
Der Phono Pre gibt ein analoges Signal aus.
Du schaltest also mit dem Dynavox Umschalter analoge Signale, welche du dann an den Verstärker weiterreichst.

Ergo benötigst du keinen DAC (D/A Wandler) in deinem aktuellen Setup.

Den Kopfhörerverstärker würde ich zwischen den Umschalter und den Verstärker hängen.
Viele Kopfhörerverstärker haben lediglich einen Eingang, es gibt aber auch Modelle mit einem Eingang und einem Ausgang, die das Signal "durchschleifen" zum nächsten Element in der Kette. So einen Kopfhörerverstärker würde ich an deiner Stelle wählen.
Ein Beispiel wäre die Pro-Ject Head Box S (ca. 85€). Zur Qualität des Gerätes kann ich leider keine persönliche Erfahrung beisteuern, das ist nur eine Idee, was passen würde.

Viele Grüße,
Stefan.
Metalex
Neuling
#3 erstellt: 13. Nov 2020, 11:17
Danke Stefan, für deine Erklärungen!

Das heißt, einen DAC im Hifi-Bereich kann man sowieso nur sinnvoll einsetzen, wenn man einen Vollverstärker mit entsprechendem Ausgang (Tape Out oder so) hat und den eingebauten Umwandler (Kopfhöreranschluss) umgehen kann, richtig? Für mich also erstmal völlig irrelevant.
Aus irgendeinem Grund hatte ich es so verstanden, dass man mit einem DAC grundsätzlich die Audioqualität verbessern kann, aber das bezieht sich wohl nur auf PC / Smartphone Setups und USB Verbindungen

Das erleichtert das Ganze ja schon mal enorm.
Im Endeffekt sollte ich nun also lediglich einen KHV auswählen, den ich guten Gewissens alle Inputs durschleifen lassen kann (oder per Y-Kabel alles splitte, falls es da Bedenken gäbe).
Der Pro-Ject Head Box S würde ja gut rein passen und scheint auch mit den HD 650 ganz OK auszukommen.
Aber vielleicht kommt ja noch eine Wortmeldung mit anderer Meinung

Vielen Dank nochmal!


[Beitrag von Metalex am 13. Nov 2020, 11:18 bearbeitet]
Reference_100_Mk_II
Inventar
#4 erstellt: 13. Nov 2020, 11:36
Du bringst da viele Dinge durcheinander.

Digital bedeutet Datenstrom.
0 oder 1, binär, nur zwei Zustände, in zeitlich immer gleichen Abständen (z.B. 96kHz).
Das ganze wird in ein Protokoll verpackt
und von Microcontrollern ausgegeben und gelesen.

Analog bedeutet "variable Spannung" (einfach ausgedrückt).
Im Home-HiFi-Bereich i.d.R. von 0 bis 770mV.
Dazwischen <<<unendlich>>> viele Werte mit einer <<<unendlich>>> feinen zeitlichen Auflösung ("keine").
Diese werden von Transtoren und Operationsverstärkern ausgegeben und weiterverarbeitet.

Diese beiden Welten sind ohne den Einsatz von Konvertern (DAC/ADC) nicht miteinander kompatibel.

Hier mal eine von mir erstellte Grafik zur Übersicht der verschiedenen Steckverbinder:
connections



Dann bringst du auch das Wort "Digitalverstärker" mit ein.
So etwas gibt es nicht. Der Verstärker mag zwar Digitaleingänge haben,
die Endstufen sind aber nach wie vor "Analog".
Sie arbeiten mit einem Verfahren das aus der Digitaltechnik stammt, ja.
Aber das was hinten raus kommt sowie auch das Signal das die Endstufe im SMSL ansteuert ist analog.

Auf ganz einfache Begriffe heruntergebrochen:
Man spricht von einem "Digitalverstärker" weil dieser intern mit einer zerhackten Gleichspannung arbeitet.
Diese beträgt entweder 0V oder liegt knapp unter der Betriebsspannung des Verstärkers.
Also "0 und 1" wenn man so will.
Dieses Signal ist aber mit der Amplitude und Frequenz des analogen Quellsignals moduliert/bearbeitet,
ist also zeitlich und in der Pulsbreite im Gegensatz zu "echter Digitaltechnik nicht immer gleich,
und wird am Ausgang des Verstärkers mit Hilfe eines LC-Filters wieder in eine Analoge Spannung umgewandelt (Tiefpassfilter).

Das Ausgangssignal entspricht dann exakt dem, eines klassischen, "analogen" Verstärkers.
Analog rein - Analog raus. Dazwischen wird etwas zerhackt, mehr aber nicht.

Dieses Arbeiten mit 0V oder aber fast der vollen Betriebsspannung erlaubt den Einsatz von besonderen Transistoren, die bei genau dieser Aufgabe einen unheimlich guten Wirkungsgrad aufweisen.

Denn entweder wird <<nichts>>, also 0V, an den angeschlossenen Lautsprecher abgegeben,
es kommt also keine Leistung zustande und damit auch keine Verlustleistung die für Wärmeentwicklung sorgen könnte,
oder aber es wird fast die volle Betriebsspannung abgegeben,
wobei es in den Transistoren nur einen marginalen Spannungsabfall gibt
der lediglich zu einer sehr kleinen Verlustleistung und damit sehr geringer Erwärmung führt.

Das ist auch der Trick, wie Verstärker dieser Bauart so einen hohen Wirkungsgrad von teils deutlich über 90% erreichen.



Zu deinen Quellgeräten:
Wie schon geschrieben wurde, geben die allesamt analoge Signale aus.
Sonst könntest du sie nicht mit dem Umschalter hin und her schalten.
Da würde nur komisches Zischen und Rauschen rauskommen...

Daher ist kein DAC notwendig.

Einen KHV würde ich, wie du schon selber schreibst, via Y-Kabel parallel zum SMSL an den Ausgang des Dynavox-Umschalters anschließen.
Metalex
Neuling
#5 erstellt: 14. Nov 2020, 11:17
Damit ist mir jetzt eigentlich erst klar geworden, dass ich offensichtlich die Definition analogen / digitalen Audios gar nicht recht kannte.
Danke für die ausführliche Aufklärung!

Ich habe mir jetzt nach einiger Recherche einen Sabaj Audio PHA 2 und passende Y-Adapter bestellt. Das wird wohl das gewünschte Ergebnis bringen, daher vielen Dank an euch beide für die Hilfe

Gruß
Alex
srabu
Stammgast
#6 erstellt: 14. Nov 2020, 11:37
Moin Alex,

dann viel Freude mit dem Kopfhörerverstärker
Warum Y-Adapter? Das Gerät hat doch auch einen Ausgang, da könntest du direkt den Verstärker anschliessen.

Viele Grüße,
Stefan.
Metalex
Neuling
#7 erstellt: 14. Nov 2020, 12:12
Ehrlich gesagt konnte ich mich in der Hinsicht nur schwer entscheiden.

Letztendlich gibt es in mir wohl so einen kleinen Funken "Sorge", dass der KHV (welcher sicherlich nicht der allerbeste ist, nach dem Kauf der HD 650 muss ich gerade leider etwas auf's Geld schielen) nun evtl. das schwächste Glied in der Kette sein könnte. Ein weiteres Gerät, das zwischen Audioquelle und Lautsprecher steckt. Auch wenn es nur durchschleift ...
Zumal ich diesmal "nur" auf ein Cordial Kabel zurückgreife und bisher zwischen Plattenspieler und Verstärker ausschließlich Oehlbach Kabel stecken (damals gekauft); ich weiß ich weiß, bei dem Thema scheiden sich die Geister und ich kenne mich leider nicht gut genug aus

Ich will daher nicht ausschließen, dass das ein irrationales Gefühl ist, mangels detaillierter Fachkenntnisse
In dem Fall habe ich so aber zumindest beide Optionen offen, da ich die Y-Adapter auch einfach mal weglassen kann. Vielleicht als Test mal ganz gut.
lini
Inventar
#8 erstellt: 14. Nov 2020, 14:29
Metalex: Tatsächlich schiene bei KHV-Modellen mit Durchschleif-Möglichkeit die Wahrscheinlichkeit gar nicht so gering, dass ohnehin kein großer Unterschied zwischen externem Y-Splitting und internem Durchschleifen besteht. Sprich, je nach KHV-Modell könnte die Durchschleif-Möglichkeit auch einfach nur ein internes Y-Splitting darstellen - das wäre insbesondere dann sehr wahrscheinlich, wenn das Durchschleifen auch bei ausgeschaltetem/stromlosem KHV funktionieren würde.

Grüße aus München!

Manfred / lini
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