Frisch aus China importierter Röhrenverstärker

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Andini
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 16. Jun 2020, 09:38
Habe seit ca 1 Monat meinen Raphaelite EP65 in betrieb.
Ich habe ihn vor allem des Designs wegen gekauft. Ich war sozusagen schockverliebt.

Habe einiges an China-Amp Kommentare gelesen im Vorfeld und sicherheitshalber im Wohnzimmer Feuermelder installiert 🤣😂

Aber bisher bin ich vollkommen zufrieden. Ich mag den Klang, und er produziert keinerlei störende Geräusche.

Kennt jemand, oder besitzt jemand sonst noch Raphaelite Geräte?

Im Anhang ein paar Bilder:

IMG_20200505_184724IMG_20200505_204539IMG_20200505_175801IMG_20200505_175304


[Beitrag von Andini am 16. Jun 2020, 10:52 bearbeitet]
Andini
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 30. Nov 2020, 18:37
Update:

Nach jetzt 6 Monaten:

Plötzliches Knacken beim Anschalten, dann verfärben sich die Röhren bläulich, eine beginnt wie eine Glühbirne zu leuchten, dann Rauch

Das war China-High-End
olibar
Inventar
#3 erstellt: 03. Dez 2020, 09:06
Hi,

wo lebst du? Ich würde im Internet nach einem Service suchen, das Ding da hin bringen und ggf. etwas Geld investieren, um das Ding Europatauglich zu machen. Ich nehme an, du hast nicht allzuviel dafür bezahlt, so dass sich ein Upgrade vielleicht lohnt.

Es gibt auch auf Röhren-Verstärker spezialisierte Foren, in denen sich viele Selbs-Bauer aufhalten, die kannst du auch mal durchsuchen, vielleicht wird dir da geholfen

Falls nichts hilft, verbuche es als Lehrgeld


[Beitrag von olibar am 03. Dez 2020, 09:11 bearbeitet]
Andini
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 03. Dez 2020, 09:28
Hey,

Habe zuerst gedacht die Qualität sei io, denn gekostet hat das Gerät ca 1600 dollar...
Das Gehäuse ist echt gut finde ich, auch die Röhren sind keine billigteile (Svetlana)... Aber offensichtlich ist das Innenleben doch nicht ok.


Weiss jetzt nicht wirklich ob ich dem Geld noch weiteres hinterherwerfen will...

Habe mir überlegt, einen qualitativ hochwertige
röhrenverstärker - bausatz aus Deutschland in das Gehäuse einzubauen...

Was gibts denn so?
olibar
Inventar
#5 erstellt: 03. Dez 2020, 09:50
Merke: you get what you pay for - unless you buy in china

Sorry, aber hier hätten die die warnenden Worte im Forum Beispiel sein sollen. Für den Preis gibt es in Deutschland auch schon gute Röhren-Amps, mit CE-Norm zertifiziert (Europatauglich)

Hast du denn Erfahrung im Selbstbau, notwendiges Meßequipment und so?

So ein Röhren-Bausatz ist kein Ikea-Regal, ich würde mir das nicht zutrauen.


[Beitrag von olibar am 03. Dez 2020, 10:07 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#6 erstellt: 03. Dez 2020, 10:06
Das Gerät kann man sicher reparieren. Bei Röhrenverstärkern sieht es dramatisch aus, wenn etwas schief geht. aber das ist dann noch lange kein Totalschaden. Wahrscheinlich ist die Gittervorspannung der Endröhren ausgefallen. Wo wohnst du? Evtl. könnte ich dir helfen. Du solltest keinen Reparaturversuch unternehmen, wenn du dich nicht mit hohen Spannung auskennst. Ansonsten, mach das Gerät auf und stelle Bilder ein. Zudem die Frage, welche Röhren waren genau betroffen? Auf beiden Kanälen? Zur Eingrenzung des Fehlers, die Röhren herausziehen, die "geleuchtet" haben und alle zu diesem Kanal gehörenden Röhren.
Vielleicht läuft der andere Kanal noch.
Andini
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 03. Dez 2020, 10:27
Hehe, da fällt mir der Spruch dazu ein:

"Liegt der Bastler tot im Keller, war die Anodenspannung schneller"

Nein, mit hohen Spannungen habe ich keine Praxis...

Habe ein paar E Gitarren gelötet und ein bisschen RC Modellbau gemacht... Ich denke das qualifiziert mich noch nicht dazu...

Es haben beim Einschalten alle vier Endstufenröhren plötzlich wie bläulich beschlagen geschimmert, geknackt hats links und rechts, dann hat beim linken Kanal die äussere Röhre zu leuchten begonnen... Kurz darauf entkam dem Gerät ein starker Verbrennungsgeruch. Ich habs dann ausgesteckt und nichts mehr dran gemacht...

Nun ja, ist wohl das berühmte Lehrgeld...
Andini
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 03. Dez 2020, 10:45

olibar (Beitrag #5) schrieb:
Merke: you get what you pay for - unless you buy in china

Sorry, aber hier hätten die die warnenden Worte im Forum Beispiel sein sollen. Für den Preis gibt es in Deutschland auch schon gute Röhren-Amps, mit CE-Norm zertifiziert (Europatauglich) .



Ich hasse es, wenn andere Recht haben
pragmatiker
Administrator
#9 erstellt: 03. Dez 2020, 11:48
Der Beschreibung nach hat das Fehlerbild gar nichts mit CE-"Norm" (hier also im wesentlichen Niederspannungsrichtlinie und EMV-Richtlinie zu tun).

Grüße

Herbert
Ingor
Inventar
#10 erstellt: 03. Dez 2020, 12:29
Sehe ich auch so. Das hat eher etwas mit einer sorglosen Dimensionierung zu tun. Zudem werden auch die Geräte mit CE Stempel in China hergestellt. Bei dem Preis kann man eigentlch auch erwarten, dass das Gerät nicht so schlecht ist. Was den Kauf in China halt wirklich diskreditiert ist der "gute" Service. Bei einem europäischen Versender oder Händler hätte man nun die Gewährleistung. Daher kaufe ich in China direkt immer nur Klüngelskram für ein paar Euro. Zudem kann ich mir meistens gut selber helfen. Ansonsten hätte ich mir auch nie einen Röhrenverstärker gekauft. Auch wenn die natürlich nicht ständig abbrennen.
RoA
Inventar
#11 erstellt: 03. Dez 2020, 12:41

Es haben beim Einschalten alle vier Endstufenröhren plötzlich wie bläulich beschlagen geschimmert, geknackt hats links und rechts, dann hat beim linken Kanal die äussere Röhre zu leuchten begonnen...


Eine Fehlerbeschreibung wie "und plötzlich hat es Fump! gemacht". Ich denke aber auch, daß es nicht das Ende des Abendlandes bedeutet.
DB
Inventar
#12 erstellt: 03. Dez 2020, 14:21
@Andini:
Gerät kieloben auf den Tisch legen, Bodendeckel abmachen, fotografieren, Bild hier hochladen.

MfG
DB
Andini
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 03. Dez 2020, 16:02
Ok, hier ein paar Bilder vom offenen Herz

image
IMG_20201203_155714
IMG_20201203_155719
IMG_20201203_155731
IMG_20201203_155738


[Beitrag von Andini am 03. Dez 2020, 16:10 bearbeitet]
Andini
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 03. Dez 2020, 16:07
IMG_20201203_160538
IMG_20201203_160612
Andini
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 03. Dez 2020, 16:28
Es hat einen CE - Kleber

image
DB
Inventar
#16 erstellt: 03. Dez 2020, 16:31
Die Widerstände auf der mittleren Platine (der Grüne und die zwei Blauen) sind ein wenig braun geworden. Wie fit bist Du in elektronischen Dingen? Hast Du ein Multimeter und traust Dir zu, Spannungen bis um die 500V zu messen?
olibar
Inventar
#17 erstellt: 03. Dez 2020, 16:31
ich sage nix mehr ohne meinen Anwalt

Wo hast du das Teil denn gekauft? Vielleicht kannst du ja doch noch Garantie-Ansprüche geltend machen...

Leider aber werden auch solche Zeichen gefälscht


https://www.china-ga...ungen-ce-gs-fcc-etc/


[Beitrag von olibar am 03. Dez 2020, 16:36 bearbeitet]
RoA
Inventar
#18 erstellt: 03. Dez 2020, 16:43
Auf dem untersten Bild oben mittig erkennt man, daß die Widerstände leicht angeschmorrt sind. An der Stelle könnte der Rauch entstanden sein, also direkt im Bereich des HV-Netzteils. Ursächlich könnte die leuchtende Röhre gewesen sein. Für einen halbwegs erfahrenen Röhrenbastler dürfte das kein unlösbares Problem sein, und wahrscheinlich sind nur ein paar Kleinteile betroffen, und vielleicht ist die eine Röhre hin. Insgesamt wohl keine große Sache.

Ist es möglich, den Händler/Hersteller zu kontaktieren, auch wenn der in China sitzt? Vielleicht rückt der ja den Schaltplan raus und gibt ein paar Tips. Ansonsten jemanden finden, der sich der Angelegenheit annimmt.
DB
Inventar
#19 erstellt: 03. Dez 2020, 16:45
Ein CE-Kennzeichen kann nicht gefälscht werden, weil es dafür keine Prüfbehörde gibt.
Es kennzeichnet lediglich, daß der Hersteller / Inverkehrbringer selbst erklärt, daß das Gerät den dafür in der EU zutreffenden Vorschriften genügt. Zu dem Gerät gibt es dann noch die Konformitätserklärung.
olibar
Inventar
#20 erstellt: 03. Dez 2020, 16:58
In dem von mir verlinkten Text steht das anders.

Es handelt sich wohl um ein China Export Zeichen, nicht um ein CE Zeichen, als wolle der Hersteller das Zeugs im Zweifel durch den Zoll bekommen...aber egal, wenn da ein CE Zeichen drauf ist, sollte man das Teil auch in Europa erwerben können, dass es dann direkt aus China kommt, lässt zumindest Zweifel aufkommen


[Beitrag von olibar am 03. Dez 2020, 17:02 bearbeitet]
DB
Inventar
#21 erstellt: 03. Dez 2020, 17:00
Steht gleich im zweiten Abschnitt:
https://de.wikipedia.org/wiki/CE-Kennzeichnung
RoA
Inventar
#22 erstellt: 03. Dez 2020, 17:12
Zusammengefasst:
Die CE-Kennzeichnung ist kein Qualitätssiegel, sondern eine Kennzeichnung, die durch den Inverkehrbringer in eigenem Ermessen aufzubringen ist und mittels der er zum Ausdruck bringt, dass er die besonderen Anforderungen an das von ihm vertriebene Produkt kennt und dass selbiges diesen entspricht.

Die Anforderungen an Unterhaltungselektronik ist die elektromagnetische Verträglichkeit nach der entsprechenden Richtlinie, und die ist bei einem Verstärker regelmäßig gegeben.
Andini
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 03. Dez 2020, 17:22
habs über aliexpress gekauft... aber was nützt da garantie, wenn ich das ganze nach china schicke (und den transport bezahle) und sie schicken mir nochmal so nen müll...
Ingor
Inventar
#24 erstellt: 03. Dez 2020, 17:31
Der dicke grüne Widerstand ist auf jeden Fall etwas schwärzlich. Also wie ich schon schrieb, von einem Totalschaden weit entfernt, Der Aufbau ist auch ganz sauber. Ich schreibe mal meine Annahmen. AC2 ist die Hauptspannung. Dort kam es zu einer leichten Überlastung, als die Röhren durchgingen. Bei AC 1 steht Vg. Das wird die negative Gittervorspannung sein. Erzeugt über den kleinen Brückengleichrichter und die beiden Elkos. Von dort geht es über die rote Leitung zu den Platinen, die neben den Messbuchsen für den Ruhestrom liegen. An der roten Leitung sollte - 50 V bis - 100 V anliegen. An der Röhrenfassung sollte am Pin, an dem der 1 kOhm Widerstand anliegt - 36V anliegen. Ist dort nichts zu messen, fehlt die Vorspannung und das würde den Tod der Röhren erklären.
olibar
Inventar
#25 erstellt: 03. Dez 2020, 17:36

RoA (Beitrag #22) schrieb:
Zusammengefasst:
Die CE-Kennzeichnung ist kein Qualitätssiegel, sondern eine Kennzeichnung, die durch den Inverkehrbringer in eigenem Ermessen aufzubringen ist und mittels der er zum Ausdruck bringt, dass er die besonderen Anforderungen an das von ihm vertriebene Produkt kennt und dass selbiges diesen entspricht.

Die Anforderungen an Unterhaltungselektronik ist die elektromagnetische Verträglichkeit nach der entsprechenden Richtlinie, und die ist bei einem Verstärker regelmäßig gegeben.


Ich zitiere mal aus dem von mir verlinkten Artikel zu CE und China-Ware

"Worauf muss ich also achten?
Diese Frage ist relativ leicht zu beantworten: Auf gar nicht mal so viel. Viele Siegel, Zertifizierungen und Kennzeichnungen sind nicht an den Endverbraucher gerichtet, andere sagen nur etwas über bestimmte Sicherheitsfaktoren aus und wieder andere sind freiwillige Angaben, um nicht zuletzt dem Endverbraucher ein positives Gefühl zu vermitteln.

Ihr wisst jetzt zumindest mit den gängigsten Zeichen umzugehen und habt eine Ahnung, worauf ihr achten müsst und wann Vorsicht geboten ist: Solltet ihr ein Gadget ohne Kennzeichnung oder mit gefälschter Kennzeichnung erhalten haben, kann es sein, dass dieses nicht den gesetzlichen Sicherheitsanforderungen gerecht wird. Im besten Falle passiert nichts; die Folgen können aber auch verheerender ausfallen und von der Rücksendung durch den Zoll – zum Beispiel beim Fehlen des CE-Logos – bis hin zu Verletzungen variieren."

Ein falsches CE-Zeichen heisst für mich, der Anbieter kennt die besonderen Bestimmungen hinsichtlich des Inverkehrbringen seiner (elektronischen) Ware, kümmert sich aber einen Sch*** darum und drückt das China Export Zeichen drauf, damit das Zeugs wenigstens durch den Zoll und dann beim Kunden ankommt

Im vorliegenden Fall leider mit Erfolg. Und - q.e.d. - das Teil geht auch noch hoch. Ein Glück, dass der Besitzer da nicht gerade im Keller war
RoA
Inventar
#26 erstellt: 03. Dez 2020, 17:38
So wie da gebraten wurde, könnte das eine Lötstelle sein, oder ein Poti ist defekt. Wenn es das ist. Die Bauteile kosten dann nur ein paar Cent, und wenn die Röhre nicht all zu lange geleuchtet hat, wird sie es wahrscheinlich auch überlebt haben.
DB
Inventar
#27 erstellt: 03. Dez 2020, 17:44

olibar (Beitrag #25) schrieb:

Ein falsches CE-Zeichen heisst für mich, der Anbieter kennt die besonderen Bestimmungen hinsichtlich des Inverkehrbringen seiner (elektronischen) Ware, kümmert sich aber einen Sch*** darum und drückt das China Export Zeichen drauf, damit das Zeugs wenigstens durch den Zoll und dann beim Kunden ankommt

Im vorliegenden Fall leider mit Erfolg. Und - q.e.d. - das Teil geht auch noch hoch. Ein Glück, dass der Besitzer da nicht gerade im Keller war

Das kann auch in CE-gekennzeichneten Geräten passieren, daß eine Röhre durchgeht.
Ich würde mir keine Sorgen machen: reparieren, Lötkrümel von den Platinen entfernen und gut.


[Beitrag von DB am 03. Dez 2020, 17:46 bearbeitet]
Cineplayer
Stammgast
#28 erstellt: 03. Dez 2020, 17:47
Hi.
wenn Du nicht selbst Messen kannst, willst. Suche Dir, oder vielleicht hast Du im Bekanntenkreis jemand aus der Radio/Fernsehtechnik. Mit den
HV - NT Spannungsversorgungen beginnen und Röhren vorher entfernen (im ausgeschalteten Zustsnd). Die 2 blauen und der große grüne R sehen schon sehr verdächtig defekt aus. Zur Not, wenn Du unter Spannung nicht Messen möchtest, kannst Du die 3 Bauteile mal auslöten und durchmessen. Das ist zwar nicht 100% aussagefähig, aber zu mindest wäre es eine Möglichkeit um zu sehen, ob der Ohmische Wert noch passt, oder ob einer überhaupt nichts mehr auf Grund der Überlastung (vermutlich defekte Röhre) durchlässt.

Grüße,

Siggi
RoA
Inventar
#29 erstellt: 03. Dez 2020, 17:50
Aus dem 4. Bild von oben:

Zwischenablage03

Die Lötstelle bei Ug2 sieht arg verdächtig aus, und der Meßpunkt führt zur Röhre der Erleuchtung.
olibar
Inventar
#30 erstellt: 03. Dez 2020, 17:55

DB (Beitrag #27) schrieb:

olibar (Beitrag #25) schrieb:

Ein falsches CE-Zeichen heisst für mich, der Anbieter kennt die besonderen Bestimmungen hinsichtlich des Inverkehrbringen seiner (elektronischen) Ware, kümmert sich aber einen Sch*** darum und drückt das China Export Zeichen drauf, damit das Zeugs wenigstens durch den Zoll und dann beim Kunden ankommt

Im vorliegenden Fall leider mit Erfolg. Und - q.e.d. - das Teil geht auch noch hoch. Ein Glück, dass der Besitzer da nicht gerade im Keller war

Das kann auch in CE-gekennzeichneten Geräten passieren, daß eine Röhre durchgeht.
Ich würde mir keine Sorgen machen: reparieren, Lötkrümel von den Platinen entfernen und gut.


...na ja soweit ich aus meiner Röhrenzeit informiert bin, haben gute Konstruktionen da Sicherheitsschaltungen integriert. Und dieses "gut konstruiert" Adjektiv wurde sogar einigen Chinesischen Verstärkern attestiert (Cayin). Genau die wurden, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, zu Ihrer Anfangszeit in Deutschland technisch angepasst, um eben den technischen Sicherheitsanforderungen im Europäischen Markt zu genügen.

Wie auch immer, dem TE wünsche ich, dass sein Gerät in Ordnung kommt und er viel Freude dran hat


[Beitrag von olibar am 03. Dez 2020, 17:56 bearbeitet]
Andini
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 03. Dez 2020, 17:58
Danke für die Tipps, aber ich lasse da glaube mal die Finger davon...
Ich sehe mich mal nach einem Fachmann/Frau um... ich hab zwar ein Multimeter, aber das ist mir ne nummer zu gross.

Alternativ hatte ich gedacht, dass man irgendiwe fertige Bausatzteile in das Gehäüse einbauen könnte, die aus seriöser quelle stammen zum Bsp. von ampdesign.de !?

Das sollte doch einfacher sein denke ich, die Teile sind ausgemessen und kontrolliert. Da brauche ich keine Kondensatoren oder elkos etc. ein und ausbauen... oder stelle ich mir das zu einfach vor?
RoA
Inventar
#32 erstellt: 03. Dez 2020, 18:01

olibar (Beitrag #30) schrieb:
...na ja soweit ich aus meiner Röhrenzeit informiert bin, haben gute Konstruktionen da Sicherheitsschaltungen integriert.


Hat das Gerät doch auch. Wäre es noch länger eingeschaltet gewesen, wären die Widerstände durchgebrannt und es wäre Ruhe im Karton. Nochmal: Das CE-Zeichen besagt lediglich, daß von dem Gerät keine elektromagnetischen Störungen ausgehen, so wie in der entsprechenden Richtlinie vorgeschrieben. Mehr nicht.
DB
Inventar
#33 erstellt: 03. Dez 2020, 18:02

Andini (Beitrag #31) schrieb:
... oder stelle ich mir das zu einfach vor?

Ja. Tust Du.
Davon abgesehen ist es eine Verschwendung, den Verstärker deswegen zerlegen zu wollen. Man könnte hier sinnvolles Tuning (der kursive Teil kommt bei Tuning nicht übertrieben oft vor) betreiben und z.B. eine Anodenstromsicherung vorsehen.
Pertinaxer
Stammgast
#34 erstellt: 03. Dez 2020, 18:03
Hallo,

ich würde sagen die Kiste bekommt man innerhalb von ein paar Stunden wieder ans laufen
wenn die Übertrager noch heil sind.
Wie schnell hast du denn den NotAus Stecker gezogen...?
Bei der Reparatur sollte man dann gleich an jeder Endröhrenkathode eine Feinsicherung 200mA flink anbringen und eine
Feinsicherung 400mA flink für die Hochspannung. Ausserdem 630V Koppelkondensatoren. Dann sind solche Fehler entschärft.

Wenn das Anodenblech einer Endröhre plötzlich hellorange aufleuchtet gibts 2 Möglichkeiten für die Ursache:

A-negative Gittervorspannung an dieser Röhre ist ausgefallen, und sie zieht daher extrem hohen Strom.
B-Koppelkondensator durchgeschlagen (Was mich bei 400V Typen nicht wundern würde - da gehören 630V Typen rein !)

Gruss Pertinaxer
RoA
Inventar
#35 erstellt: 03. Dez 2020, 18:14
@Andini
Du kannst löten, hast einen Lötkolben und das Gerät ist noch auf? Überprüf die Lotstelle (s.o.), wackel dazu an dem Widerstand, wenn er sich bewegt: Löte ihn richtig fest, und mit 95%iger Wahrscheinlichkeit war es das. Danach die Kiste wieder zusammenbauen, aufmerksam in Betrieb nehmen, und wenn sie unauffällig läuft ist alles gut. Danach nach Anleitung den Ruhestrom überprüfen und ggfs. justieren, und das soll es dann gewesen sein.

Sollte es qualmen oder Fump! machen, ist nicht alles gut.
Ingor
Inventar
#36 erstellt: 03. Dez 2020, 18:15
Wie stellst du dir denn so einen Bausatz vor? Wenn du noch nicht mal in der Lage bist ein paar Messungen an einem fertigen Gerät durchzuführen, wie glaubst du denn kannst du einen Bausatz in das Gehäuse einbauen? Das wäre in etwa so, als würde man bei einem Auto Motor und Getriebe tauschen, nur, weil ein bisschen Kühlwasser ausgetreten ist, man selber aber noch nicht mal in der Lage ist das Loch im Kühler zu finden. Das Gerät ist gut, es wird keinen Bausatz geben, der besser ist. Zudem ist doch alles in diesem Verstärker ok, bis auf ein Bauteil, das es halt zu identifizieren gilt. Zugegebenermaßen wird mindestens noch eine Röhre defekt sein. Ein paar rote Backen sind noch nicht der Tod einer Röhre. Helles Leuchten wohl schon.
Andini
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 03. Dez 2020, 18:25
Die Lötstelle bei Vg2 ist ok (das sieht auf dem Bild tatsächlich seltsam aus ... ist ziemlich viel fettiges Zeug drauf vermutlich irgend ein flussmittel)

Nun denn, dann ich such ich mir nen röhrendoktor... mal schauen was dabei rauskommt...

Aber sooo viel ist der nicht gelaufen in den letzten 6 Monaten, fände es schon komisch wenn die Röhre schon hinüber gewesen wäre und diese die Ursache gewesen sein sollte... Ich habe den Verdacht, dass die Röhre einem vorgelagerten Fehler zum Opfer gefallen ist.
Andini
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 03. Dez 2020, 18:27
Not aus war ziemlich schnell... vom Anschalten bis zum Versagen warens vielleicht 60 sekunden, dann hab ichs gleich ausgemacht...
Andini
Ist häufiger hier
#39 erstellt: 03. Dez 2020, 18:33

Ingor (Beitrag #36) schrieb:
Wie stellst du dir denn so einen Bausatz vor?


Na ja, habe gedacht ich könnte die Leiterplatten heraus nehmen und neue einlöten...

Ich seh Dich schon den Kopf schütteln

Aber ja, war nur so gedacht...
olibar
Inventar
#40 erstellt: 03. Dez 2020, 18:35

RoA (Beitrag #32) schrieb:

olibar (Beitrag #30) schrieb:
...na ja soweit ich aus meiner Röhrenzeit informiert bin, haben gute Konstruktionen da Sicherheitsschaltungen integriert.


Hat das Gerät doch auch. Wäre es noch länger eingeschaltet gewesen, wären die Widerstände durchgebrannt und es wäre Ruhe im Karton. ....



Pertinaxer (Beitrag #34) schrieb:
Hallo,

Bei der Reparatur sollte man dann gleich an jeder Endröhrenkathode eine Feinsicherung 200mA flink anbringen und eine
Feinsicherung 400mA flink für die Hochspannung. Ausserdem 630V Koppelkondensatoren. Dann sind solche Fehler entschärft.



..na ein Glück, dass wir uns hier im Forum einig sind
DB
Inventar
#41 erstellt: 03. Dez 2020, 19:33
Aus der Sicht der Sicherheit waren die Kohleschichtwiderstände schön: die sind schnell wegggebrannt ohne ewig zu glühen. Eben deshalb ist es auch völlig sinnlos, Katoden- und Schirmgitterwiderstände leistungsmäßig überzudimensionieren.
In einem Dynacord Gigant habe ich mal 10 Ohm-20W-Katodenwiderstände gefunden. Vorgesehen waren 2W-Typen...
plusline
Ist häufiger hier
#42 erstellt: 06. Dez 2020, 05:39
Hallo Andini,

was ist nun aus dem schönen Gerät geworden?

Ich interessiere mich auch gerade für chinesische Röhrenverstärker (ich lebe aber auch in China). Ich habe, nachdem ich deinen Beitrag hier gelesen habe, mal versucht auf den chinesischen Webseiten herauszufinden, wer hinter der Marke steht. Es scheint sich dabei um einen großen EMS (Extertal Manufacturing Supplier) zu handeln, der hauptsächlich für US und europäische High End Marken fertigt.
Es kommt ja inzwischen recht häufig vor, dass diese EMS auch selbst Produkte entwickeln und dann auf dem chinesischen Markt etablieren. Das ProduktDesign soll bei Raphaelite übrigens von "Boringdesign" aus Deutschland (oder Polen? Das war in der Übersetzung nicht ganz eindeutig) kommen. Man darf dabei nicht vergessen, dass es in China auch eine anspruchsvolle Hifi Szene gibt, die vermutlich zehnmal so groß ist, als die in Deutschland. Die Zeiten, wo in China nur billig gefragt war, sind lange vorbei. Billig wird vor allem exportiert 😬

Halte uns mal bitte auf dem laufenden, ob du den Verstärker wieder zum laufen bekommst und wie du die "Klangqualität" beurteilst.

Grüße aus China,
+line
Andini
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 06. Dez 2020, 20:10
@ +line

Bis jetzt ist nicht viel gegangen... immer noch defekt.

Klanglich hat er mir bis zum Exitus Letalis sehr gut gefallen. Deshalb werde ich ihn vielleicht doch mal reaparieren lassen, wenn sich die Gelegenheit ergibt.
Zwischenzeitlich ist wieder mein Yamaha in Betrieb genommen worden.

LG und danke für die Hintergrundinformationen

Andi
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