Magnat MA 400 als "Phono-Vorverstärker"?

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Bubonicus
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 31. Jul 2016, 20:51
Moin.

Ich habe eine Frage zu einem Ebay-Schnäppchen:

Ich wollte immer schon den Dynovox TPR-2 als Phono-Pre ausprobieren; jetzt habe ich für (fast) den Preis des TPR-2 einen Magnat MA 400 Hybrid-Röhren-Verstärker kaufen können (noch nicht da).

Meine Frage:
Spricht etwas (technisch) dagegen/macht es Sinn, den Magnat als Phono-Pre zu nutzen, d.h. mein Plattenspieler dort an den Phonoeingang zu hängen und dann über Tape-Out das Signal an einen Hochpegeleingang meines Denon PMA 725R zu leiten und über Source Direct zu hören?

(Ich will den Denon gerne behalten, da er optisch und wegen der drei Stromanschlüsse in meine Arbeitszimmer-Kette prima paßt; auch befeuert er meine kleinen NAD 8225 Lautsprecher ziemlich gut; einen neuen Verstärker brauche ich eigentlich gar nicht, ich will nur mal im Low-Cost-Bereich was mit Röhre hören/damit spielen).

Gruß & vielen Dank!

Marc

Meine Kette im Arbeitszimmer:
NAD 8225 Lautsprecher
PC mit Hifime DIY USB-DAC
Dual 621 Plattenspieler
Denon DRW 850 Tape-Deck
Denon PMA 725R Verstärker
Albus
Inventar
#2 erstellt: 03. Aug 2016, 20:29
Tag,
und Tag Marc,

ja, das sollte gut funktionieren. - Nach den erreichbaren technischen Spezifikationen verfügen die Modelle Magnat MA 800 und MA 400 für MM-Tonabnehmer (Phono MM) über den gleichen Aufbau (MA 800 zusätzlich auch für MC-Typen). Quelle: Library der Hifiengine, Herstellerdaten.

So genommen sind die Abschlussbedingungen des MA 400 für MM-Tonabnehmer günstig:
Die Eingangsempfindlichkeit 2 mV, der Eingangswiderstand gemäß Standard 47 Kiloohm, dazu die geringe Eingangskapazität von nur 47 pF. Die Verstärkung ist nach den Spezifikationen hoch, und dass bei noch gutem Geräuschspannungsabstand. Da ist bei der Entwicklung wohl nachgedacht worden (namentlich ist Walter Fuchs als Entwickler genannt).

Ein Dynavox TPR-2 sowie noch der Denon PMA-725R dürfen für Phono-MM gegenüber dem MA 400 beruhigt zurückgestuft werden, nach den Daten geurteilt.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 03. Aug 2016, 20:36 bearbeitet]
Bubonicus
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 04. Aug 2016, 13:18
Hallo Albus,

vielen herzlichen Dank für Deine Erklärung und Deine Mühe; gerade für eine solche technische Analyse fehlt mir die Vorbildung!

Liebe Gruß

Marc
CarstenO
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 04. Aug 2016, 16:17

Bubonicus (Beitrag #1) schrieb:
Meine Frage:
Spricht etwas (technisch) dagegen/macht es Sinn, den Magnat als Phono-Pre zu nutzen, d.h. mein Plattenspieler dort an den Phonoeingang zu hängen und dann über Tape-Out das Signal an einen Hochpegeleingang meines Denon PMA 725R zu leiten und über Source Direct zu hören?


Nein, absolut gar nicht. Ich hatte den MA 400 und sehe genau im Phonobetrieb seine Stärke.
.JC.
Inventar
#5 erstellt: 04. Aug 2016, 17:05
Hi Marc,

na das sind doch optimale Testbedingungen.
Du kannst mit dem internen Phonopre des PMA 725R hören und mit dem MA 400 vergleichen.

Die Denons haben gute Phonopres drin, ich hab den PMA 715R und höre LPs mit dem Aikido,
die Unterschiede sind nicht so riesengroß, aber trotzdem jederzeit hörbar.

Bin auf dein Hörergebnis gespannt.
Bubonicus
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 04. Aug 2016, 22:58
Hallo zusammen.

Vielen Dank für Eure Anteilnahme! Der MA 400 ist heute angekommen - alles tipp-topp i.O., also auf den ersten Blick wirklich ein Glückskauf.

Mein subjektiver (psychoakustisch bestimmt total beeinflusster) Eindruck:
Kette: Dual 621 (DMS 242E) - Magnat MA 400 Phono In - über REC Out an Denon PMA 725R Aux In - NAD 8225 Lautsprecher.

Der MA 400 spielt sehr eindrucksvoll auf. Die Mitten (vor allem im unteren Bereich) sind viel wärmer, haben mehr "Charakter". Die NAD 8225 sind zwar sehr räumlich, aber bestimmt keine Bass-Wunder; mein Eindruck ist, dass der MA 400 deutlich mehr Bass rauskitzelt. Vielleicht ein wenig unpräziser "unterrum", aber insgesamt "fetziger", nimmt mich mehr mit. Bei den Höhen hatte ich den Eindruck, dass zB "Klingel"-Geräusche feiner und besser ortbar sind.

Alles in allem bei Vinyl auf den ersten Eindruck eine echte Verbesserung. Umgehauen hat mich das uralte total verkratzt Tarzan-Hörspiel; auf meinem alten Kenwood-KD4020 Tangential PS kaum noch hörbar, mit dem Dual 621 (DMS 242E) annehmbar, aber durch den MA 400 plötzlich kraftvoll und mit viel mehr Volumen. Beeindruckend, wie diese alte Scheibe auflebt.

Vinyl Playlist:
MC 900ft Jesus - Welcome to my Dream
Peter Gabriel - Big Time
Front 242 - Front 242
Tarzan Hörspiel Teil 1

Dann hat es mich doch gereizt und ich habe ein paar FLACs über den MA 400 in den Denon gejagt.
Kette: PC -- HifimeDiy asynchr. USB DAC - Magnat MA 400 CD-In über REC Out an Denon PMA 725R Aux - NAD 8225 Lautsprecher.

Hier war mein Eindruck, dass der Denon präziser und feiner auflösend ist. Wiederum waren die unteren Bereiche wärmer durch die Röhre, aber irgendwie fehlt mir ein klein wenig (wirklich nur gering, aber wahrnehmbar) das Detail bei den Höhen (Cornflake Girl) im Vergleich zum Denon. Bei Raining Blood fand ich die Bässe leicht "matschiger".
Der MA 400 ist klasse, klingt voluminös und warm; mir gefiel aber der Denon allein hier besser.

FLAC Playlist:
Tori Amos - Cornflake Girl & Raining Blood
Sting - Ten Summoners Tales
Herbie Hancock -Traitor

Also mein erster Eindruck:
Der MA 400 wertet die Phono-Wiedergabe wirklich auf; mehr Volumen, schönere ortbarere Höhen, wärmere Mitten und mehr "Punch".
Bei digitalen Quellen fand ich die Röhren "Vorverstärkung" insgesamt schwächer durch alle Bereiche, aber gleichwohl noch immer sehr schön. Vielleicht waren aber meine Ohren auch schon etwas müde, war ein anstrengender Arbeitstag...außerdem muss ich gestehen, dass ich nur selten mit dieser Kette FLACs höre.

Also: Das Ganze beruht auf einen kurzen Eindruck.

So, morgen ist dann mal Metall und Klassik über Vinyl dran und den FLACs gebe ich auch nochmal eine Chance und werde berichten.

Gruß!

Marc


[Beitrag von Bubonicus am 04. Aug 2016, 23:01 bearbeitet]
CarstenO
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 05. Aug 2016, 07:46
Hallo,

mich würde mal Dein Eindruck interessieren, wenn der MA 400 an den NAD-Boxen als Vollverstärker läuft.

Carsten
Quo
Inventar
#8 erstellt: 05. Aug 2016, 12:56
Moin,
ich habe hier den MA 600.
Der dürfte sich von der Phonovorstufe nicht unterscheiden.
Für den Hausgebrauch brauchbar.
Gegen eine vernünftige externe Phonovorstufe chancenlos, wenn man es wirklich ernst meint mit der Phonowiedergabe.
Bubonicus
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 05. Aug 2016, 19:10
Moin.

Erstmal habe ich mich nochmal zum MA 400 informiert:
Das Signal, das an den Rec-Out Ausgängen ausgegeben wird, wird NICHT über die Röhrenvorstufe geleitet. Diese Verstärkerstufe ist zwischen Eingangsumschaltung und Endstufe geschaltet. Das Signal wird dann nicht durch die Röhre verstärkt.

Was zu hören ist, ist also die reine Phonostufe des MA 400; die finde ich subjektiv erheblich besser als die im Denon PMA 725R verbaute. Der Eindruck war auch heute und mit obiger Info noch verhanden. Mehr Volumen.

Was FLAC-Dateien angeht: Ich höre kaum einen Unterschied zwischen Magnat und Denon; aber nochmal, ich kenne den Denon mit FLACs nicht besonders gut und das hin- und herschalten ist m.E. wegen der unterschiedlichen Lautstärke der Verstärker nicht besonders objektiv.

Jetzt werde ich mal den MA 400 alleine hören, also mit Röhre.

Gruß!

Marc
Bubonicus
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 10. Aug 2016, 19:52
So, ich will dann doch nochmal kurz berichten, was weitere Hörproben ergeben haben:

(!) Es handelt sich um rein subjektive Eindrücke, ohne Blindtest, ohne Auspegeln (!)

Magnat MA 400 ./. Denon PMA 725R

1.) Der Phonovorverstärker des Magnat ist um Klassen besser als der des Denon. Die geschilderten Ergebnisse (vgl. oben) kann ich auch nach längerem Hören bestätigen.

2.) Der Denon klingt mit FLACs und mit dem Phono-Pre des Magnat in meinen Ohren besser als der Magnat allein mit meinen recht kleinen NAD 8225 Lautsprechern. Ich finde den Denon genauer in allen Bereichen, den Magnat insbesondere im Bass-Bereich konturloser, bei den Höhen ungenauer.

(!) Ein Freund hört dies anders und findet die Röhrenverstärkung gerade im Bass-Bereich wärmer und voluminöser sowie bei den Höhen genauer. (!)

---> Also wohl alles sehr subjektiv.

Da ich nur den Phono-Bereich aufwerten möchte, werde ich den MA 400 wohl wieder verkaufen und mich nach einem (Röhren-) Phono-Pre umsehen; vlt. sparen und eine Project Tube Box oder einen Musical Fidelity V90 LPS oder ??? kaufen. So schön ich die Phonostufe des MA 400 im Vergleich auch finde - dazu brauche ich keinen Vollverstärker.

Gruß!

Marc
silberfux
Inventar
#11 erstellt: 14. Aug 2016, 10:20
Hallo Marc,
gut und schön. Aber ich verstehe dann nicht, warum Du diese Schleife überhaupt gemacht hast.
BG Konrad
Bubonicus
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 14. Aug 2016, 20:41
Moin Konrad,

ich dachte eigentlich, ich könnte den MA 400 über RecOut als "Röhrenvorstufe" für Phono und evtl. den DAC nutzen - so wie man zB den Dynavox Tpr-2 nutzt. Geht aber leider nicht, da RecOut nicht über die Röhre läuft. Ach ja - und den MA400 habe ich mehr oder weniger durch einen Zufall bekommen, nicht gezielt für diese Aktion gekauft.

Gruß!
Marc


[Beitrag von Bubonicus am 14. Aug 2016, 20:42 bearbeitet]
M_K_F
Stammgast
#13 erstellt: 11. Jul 2018, 08:40
Hallo Marc,

ich finde die Idee, den M 400 als Phonovorstufe zu nutzen, auch interessant.

Mich würde nochmal der Anschluss interessieren, bei mir wäre es ggf. ein Röhrenverstärker:

Du gehst via TapeOut in den Cinch-Eingang des (Röhren-)Verstärkers?

VG

MKF
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