Wieso werden Endstufen immer leichter ?

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Klangfreak
Inventar
#1 erstellt: 27. Mai 2014, 12:44
Hallo,


eine recht allgemeine Frage beschäftigt mich schon seit längerem:
Wieso wiegen moderne Endstufen heute weniger als damals ?

In den 70er & 80er wog eine 2*150w rms Endstufe ca. 25kg.
Heute wiegen viele 2*200w rms Endstufen 15-20kg....

An was wurde gespart und welche Nachteile bringt dieses mit sich

Kommt der Gewichtsunterschied durch den Umstieg auf Ringkerntrafos ?
Welche Vor- bzw. Nachteile haben diese?



Besten Dank & Schöne Grüße,
Olaf
-Frank-
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 27. Mai 2014, 14:05
Hallo,

ich würde sagen zu 90% sind wir Konsumenten selbst schuld daran. Die Geiz ist geil Mentalität, dass nichts mehr etwas kosten darf, hat sich auch bei den Herstellern herumgesprochen.
Die specken ihre Geräte im laufe der Jahre mehr und mehr ab. Kleinere Trafos, Kühlkörper, geringere Siebkapazität, labilere Gehäuse, ein allgemein geringerer Bauteileaufwand, sind nur einige Beispiele.
Die übrigen 10% sind ggf. den technischen Fortschritt zu verdanken.
Nicht unbedingt um das Gewicht, ich würde mir eher um den Aspekt der "geplanten Obsoleszenz" Gedanken machen.


Grüße aus der Magdeburger Börde,

Frank.
Jeck-G
Inventar
#3 erstellt: 27. Mai 2014, 16:44
Halbleiter (insbesonders Leistungstransistoren) werden effizienter, es entsteht bei gleichem Ausgangsstrom weniger Wärme im Gerät (-> kleinerer Kühlkörper). Trafos sind auch besser geworden, insbesonders das Kernmaterial.

Dass die Geräte leichter geworden sind, kann ich nicht bestätigen, aufgrund der kleineren Gehäuse sind diese sogar schwerer geworden. Meine Lab.Gruppen iP450 (2x150W@4R) wiegt 7,5kg (da ist auch nichts gespart, eher im Gegenteil, Lab.Gruppen baut oberamtliches Material für die professionelle Beschallungstechnik, also ganz andere Liga als HiFi-Geräte), aber aufgrund ihrer Größe wiegt sie mit 1,4kg/dm³ mehr als die Geräte, die man als "Eisenschweine" bezeichnet.

Auch ein Beispiel:
Dynacord A1001 (1979):
2x55/80W RMS an 4/2Ohm
19", 3HE, 35cm tief
16,5 kg

Lab.Gruppen iP450 (2002):
2x150/160W RMS an 4/2Ohm
19", 1HE, 30cm tief
7,5 kg


Jeck-G schrieb:
HiEnd-Endstufe in der Gartenlaube.

Wo wir bei der LAB sind, zitiere ich mal einen Post von mir, wo es um Gewicht ging. Die iP450 ist wirklich als "Eisenschwein" zu bezeichnen (zu Beginn des Threads schon angedeutet).

Jeck-G schrieb:

- Ist es absolut sinnvoll richtig auszuphasen. Das Ergebnis hört jeder, behaupte ich mal.
Was ist bei den Ländern, wo man den Stecker nur in eine Richtung stecken kann? z.B. USA/Kanada oder GB mit Schutzleiter...

Außerdem vibrieren die Geräte dann nicht mehr so, was man ganz leicht spüren kann.
Wie kommst Du drauf, dass die Geräte vibrieren? Mussten dann ganz schön laut brummen...
Ich denke eher, Du meinst das "Flattern", welches Du durch die durch die Nerven fließende Wechselspannung spürst.


Das Netzteil der Geräte spielt beim Klang eine Rolle, keine Frage. Nicht umsonst wiegen die 1000/2000er so viel. Und das ist nicht nur Show, sondern ein stabiles Netzteil muss sein, wenn es gut klingen soll.
Viel? Sind eher Fliegengewichte...:X
"Dichte" von einigen Verstärkern:

Yamaha AS-1000/2000: 0,79
Denon PMA 2000AE: 0,63
Sony TA-F800ES: 1,04

Einsteiger-HiFi:
Yamaha AX-397: 0,32
Denon PMA 500AE: 0,4

"Exoten":
Krell Master Audio Reference (Monoendstufe): 1,145
Burmester 909 "Reference Line" (Stereoendstufe): 0,71
KME SPA 3200 (PA-Hochleistungsendstufe): 1,31
Lab.Gruppen iP450 (Stereoendstufe): 1,4
Die letzten beiden Endstufen haben nur Muskeln und kein Fett wie dicke Front-/Bodenplatten

Alle Verstärker verfügen nicht über Schaltnetzteile.
Die Breiten von KME und LAB sind ohne Rackohren berechnet (19"-Geräte sind ohne Ohren so breit wie HiFi-Geräte, eigentlich ist es andersrum, HiFi hat die Maße von 19" ohne Ohren).
Der AX-397 hat oben viel Luft, er würde auch locker mit 30mm weniger Höhe auskommen (anscheinend wurde die Höhe an die AV-Receiver angepasst).

Ach ja, 8kg und insgesamt 1,5kW an 4 oder 2Ohm und 0,72kg/dm³, technischer Stand Mitte 90er: LAB1600
LAB1300



- Habe ich nie verstanden, wieso die zig Kilometer Stromleitung vom AKW zur Steckdose für den Klang irrelevant sind, aber der letzte Meter dann ein 500 EUR-Kabel aus Silber mit fingerdicker Isolation sein muss.
- Gleiches gilt für die Steckerleiste, die Verteilerkästen im Haus und auf dem Weg davor sind doch auch nicht aus Silber oder OFC.
Das frage ich mich auch immer...
Anscheinend kommt bei HiEndern der Strom aus der Steckdose oder (bei den mit den "Tuning"-Sicherungen) dem Sicherungskasten.

Edit: Die T.Amp Proline 3000 kommt auf 1,37 kg/dm³.


[Beitrag von Jeck-G am 27. Mai 2014, 16:46 bearbeitet]
Passat
Inventar
#4 erstellt: 28. Mai 2014, 08:51
Yamaha B-1 = 1,37
Rotel RB 5000 = 1,22
Sony TA-NR10 = 1,32

Grüße
Roman
ZeeeM
Inventar
#5 erstellt: 28. Mai 2014, 18:06
Watt (RMS) / kg wäre auch mal interessant.
Jeck-G
Inventar
#6 erstellt: 28. Mai 2014, 21:27
Dann fallen schonmal die meisten "Digitalverstärker" weg, weil die ihre Leistung nur kurzzeitig abgeben können und vielleicht nur auf einem Kanal. Eine Lab.Gruppen PLM20000 hat jedenfalls nur schöngerechnete 20kW.

Aber wenns nach RMS/kg geht, dann braucht man eigentlich nur PA-Endstufen mit herkömmlicher Ausgangsstufe und Schaltnetzteil aufzählen, alles Andere sieht dagegen keine Sonne.
Die weiter oben von mir erwähnte Lab.Gruppen LAB1600 hat 1560W (gemäß FTC 20Hz-20kHz @ 0,1% THD) und wiegt 8kg (195W/kg), die Nachfolgegeneration (FP2200 und FP2600) hat etwas über 2kW bei gleichem Gewicht.
ZeeeM
Inventar
#7 erstellt: 28. Mai 2014, 21:36
Das heisst, das Class-D Enstufen Problem mit hohen Dauerleistungen haben?
DB
Inventar
#8 erstellt: 29. Mai 2014, 08:51
Auch herkömmliche "PA"-Endstufen können in vielen Fällen ihre propagierte Leistung nur für einen kurzen Zeitraum (Impuls) abgeben -> PMPO.
Der theoretisch mögliche Wirkungsgrad eines kontinuierlich arbeitenden Leistungsverstärkers liegt bei 78,5%. Damit lassen sich an einer 16A abgesicherten 230V-Steckdose knapp 2,9kW NF-Leistung erzielen, praktisch wesentlich weniger.
Viel Ausgangsleistung erfordert eine hohe Leistungsaufnahme und ergibt eine große Verlustleistung. Die muß auch rauskönnen aus den fipsigen 19"-Bauten.

Ordentlich gemachte, dauersinusfeste Leistungsverstärker sind heute ungefähr noch genauso schwer wie vor 40 Jahren.
Die dauerhaft entnehmbare Sinusleistung sowie der dafür gültigen Frequenzbereiches und Klirrfaktor sind ohnehin die einzig verläßlichen Angaben.
Würde man das im Bereich der Kapellen("PA")technik genau noch so handhaben, gäbe es nicht diese endlosen Diskussionen über bessere und schlechtere Baßwiedergabe.


MfG
DB
Passat
Inventar
#9 erstellt: 29. Mai 2014, 09:11
Wobei es auch im HiFi-Bereich schon Versuche gab, diese 16A-Beschränkung zu brechen, indem man einfach die Stromversorgung auf 400 Volt ausgelegt hat.

Im Übrigen noch etwas zu den 16 Ampere bei 230 Volt:
Schukostecker und auch die Kaltgerätestecker (IEC C14) geräteseitig sind nur für einen max. Dauerstrom von 12 A zulässig. Die 16 A sind nur kurzfristig zulässig, weiß aber kaum jemand.

Für 230V und 16A Dauerstrom nimmt man dann den sog. "Campingstecker"

und geräteseitig den IEC C20-Stecker:


Grüße
Roman
ZeeeM
Inventar
#10 erstellt: 29. Mai 2014, 09:14

DB (Beitrag #8) schrieb:
Auch herkömmliche "PA"-Endstufen können in vielen Fällen ihre propagierte Leistung nur für einen kurzen Zeitraum (Impuls) abgeben -> PMPO.


Wenn also beispielsweise bei einer Crown XLS 2500 2x775W RMS 4Ohm angegeben wird und das Teil gerade mal 5kg wiegt, dann muß man davon ausgehen, das die Leistung eher PMPO ist und die echte Dauerleistung vermutlich weit von der angegebenen Leistung entfernt liegt, weil die Schaltungstechnik es einfach nicht erlaubt?
In Eisenkernen und Kondensatoren kann man prima Energie speichern, aber das dient weniger einer Dauerleistung. Bei letztere ist es wichtig viel vom Produkt U*I zu liefern und im Leistungsweg wenig Widerstände zu haben, die Ströme in Wärme verbraten.
Das führt konsequent und gradlinig zu Schalttechnologie.
ZeeeM
Inventar
#11 erstellt: 29. Mai 2014, 09:16
@Passat ... Wobei die Kontaktverluste ergeben sich ja aus I^2*R(Kontaktwiderstand) und was man dan durchaus in einem PC an Strömen über vergleichsweise "Kontacktchens" rüberprügelt. Gut, die müssen auch nicht ständig gesteckt werden.
DB
Inventar
#12 erstellt: 29. Mai 2014, 09:35

ZeeeM (Beitrag #10) schrieb:

Wenn also beispielsweise bei einer Crown XLS 2500 2x775W RMS 4Ohm angegeben wird und das Teil gerade mal 5kg wiegt, dann muß man davon ausgehen, das die Leistung eher PMPO ist und die echte Dauerleistung vermutlich weit von der angegebenen Leistung entfernt liegt, weil die Schaltungstechnik es einfach nicht erlaubt?

Die Crown ist (lt. schnell gefundenem Bild) eine D-Endstufe mit Schaltnetzteil. Dort sind solche Leistungen in der Gewichtsklasse möglich, verbunden mit den möglichen Nachteilen dieser Schaltungstechnik.

Hier kommen ehrliche 75W heraus.
Das liefert ehrliche 100W.
Hier sind ehrliche 2x 200W drin.
Zeitlich unbegrenzt. Ohne Rechenmätzchen und Tricksereien.


MfG
DB
ZeeeM
Inventar
#13 erstellt: 29. Mai 2014, 09:41

DB (Beitrag #12) schrieb:
verbunden mit den möglichen Nachteilen dieser Schaltungstechnik.


Die da wären?

Der Hinweis auf ehrliche Watt, Leistungsangaben alter Geräte oder das Hersteller mit ihren Angaben mogeln, beantwortet nicht meine Frage.
Jeck-G
Inventar
#14 erstellt: 29. Mai 2014, 09:42

Der theoretisch mögliche Wirkungsgrad eines kontinuierlich arbeitenden Leistungsverstärkers liegt bei 78,5%. Damit lassen sich an einer 16A abgesicherten 230V-Steckdose knapp 2,9kW NF-Leistung erzielen, praktisch wesentlich weniger.
Eine Endstufe, die man ihre 2x1,6/2,2kW RMS an 4/2Ohm zutrauen könnte, wäre die (nicht mehr erhältliche) KME SPA 3200MP. Echter Dual-Mono-Aufbau mit 2 Netzanschlüssen.


Passat (Beitrag #9) schrieb:
Für 230V und 16A Dauerstrom nimmt man dann den sog. "Campingstecker"

und geräteseitig den IEC C20-Stecker:
Oder Neutrik Powercon, je nach Version 20A oder 32A.

Edit:

DB (Beitrag #12) schrieb:
Hier kommen ehrliche 75W heraus.
Das liefert ehrliche 100W.
Hier sind ehrliche 2x 200W drin.
Zeitlich unbegrenzt. Ohne Rechenmätzchen und Tricksereien.
Wenn man paar Sattelzüge mehr durch die Welt fahren möchte auf einer Tournee und es Personal an Hülle und Fülle gibt zum Aufbau (die brauchen übrigens auch Speis und Trank), dann kann man solches Krams nehmen.

Davon mal abgesehen, plant man bei Endstufen (und Lautsprecher) genug Headroom ein, wer sein Material leistungsmäßig ausreizt (was man dann auch hört), macht ohnehin was falsch.


[Beitrag von Jeck-G am 29. Mai 2014, 09:52 bearbeitet]
DB
Inventar
#15 erstellt: 29. Mai 2014, 09:51
EMV-Probleme (enorme gestrahlte / leitungsgebundene Störungen) bzw. das Verhalten bei Lastabriß wären hier wichtige Dinge.
Mirwegen hat man dann eine leichte Schachtel mit einem Gesamtwirkungsgrad von 90%. Dennoch bleibt die Grenze der Dauerleistung bei dem, was der Netzanschluß zu liefern vermag. Es sei denn, man verabschiedet sich von harten Netzteilen und setzt auf beeindruckende Impulsleistungen.

All das ist erst notwendig geworden, als man sich von Lautsprechern im engeren Sinne des Wortes (Schallwandler mit hohem Wirkungsgrad) konsequent verabschiedete, weil die Klientel mehr Watt wollte (was Anderes deuten zu können war sie offenbar nicht in der Lage), weil Viel == Gut.
So hat man denn nun völlig verkehrte Welt, riesige Verstärkerleistungen und armselige Lautsprecherwirkungsgrade. Einfach mal hier den Beitrag von billbo am 22.03.2007 lesen, der erklärt das Dilemma.


MfG
DB
ZeeeM
Inventar
#16 erstellt: 29. Mai 2014, 10:02
Das man dauerhaft nicht mehr rausbekommen kann, als der Netzanschluss liefert, sollte trivial sein. Auch das EMV-Problem sollte kein echtes sein, eine Mikrowelle bekommt man auch dicht. Das in der Umsetzung geschlampt wird ist aber nicht ein Problem der Technologie. Das Schalttechnik eine harte Grenze hat, weil sie wenig Energie speichert, erwähnte ich.

Also kann man sagen, das der Vorteil von "Eisenschweinen" ich liebe den Begriff , in einem gutmütigeren Verhalten im Grenzlastbereich besteht. Kann man aber die Grenze so weit herausschieben das man in der Praxis nicht an diese kommt, dann hat man mit Schalttechnik handfeste Vorteile. Effizienz, geringes Gewicht.
Ein Nachteil wäre möglicherweise noch, das eine einfachere Schaltungstechnik u.U. zuverlässiger ist.
DB
Inventar
#17 erstellt: 29. Mai 2014, 10:08
Nun, die ordentliche Entstörung kostet Geld, was den Preisvorteil aufgrund geringeren Materialeinsatzes abschmilzt.
Weiterhin werden in einem schaltenden Gerät manche Bauteile (z.B. Elkos im SNT) recht stark belastet.
Konventionelle Verstärker können (müssen aber nicht) eine bessere Reparierbarkeit und auch eine höhere Zuverlässigkeit (weniger Teile) aufweisen.


MfG
DB
ZeeeM
Inventar
#18 erstellt: 29. Mai 2014, 10:15
Ich denke da an Schaltnetzteilen und Technik aus der IT. Da sind Lastwechsel und Ströme auch nicht immer gerade mickrig, aber in der Masse kann man das günstig machen. Das Knowhow das dahinter steckt schlägt sich ja nicht in den Stückkosten nieder, sonst könnten wir uns so manchen Dinge nicht leisten.
Klangfreak
Inventar
#19 erstellt: 29. Mai 2014, 17:28
Die alten "Eisenschweine" haben sich ja gerne ihre 50watt Ruhestrom genehmigt...

Hat sich das z.B. bei Endstufen mit Ringkerntrafos deutlich verbessert ?
Z.B. ein 25kg Brocken mit max. 1000w Aufnahme, wie niedrig könnte da der Ruhestrom mit Ringkerntrafo etwa sein ?
ZeeeM
Inventar
#20 erstellt: 29. Mai 2014, 18:03
Ein RKT ist effizienter. Weniger Streuverluste, weniger Eisenschweine die ummagnetisiert werden müssen.
Das Problem sind halt die 50Hz. Mit einigen zig KHz sieht es anders aus.
DB
Inventar
#21 erstellt: 30. Mai 2014, 08:26

Klangfreak (Beitrag #19) schrieb:
Die alten "Eisenschweine" haben sich ja gerne ihre 50watt Ruhestrom genehmigt...

Ruhestrom wird nicht in Watt gemessen.


Klangfreak (Beitrag #19) schrieb:
Hat sich das z.B. bei Endstufen mit Ringkerntrafos deutlich verbessert ?
Z.B. ein 25kg Brocken mit max. 1000w Aufnahme, wie niedrig könnte da der Ruhestrom mit Ringkerntrafo etwa sein ?

Ringkerntrafos haben eine schlechtere Raumausnutzung. 1kVA Kernleistung lassen sich mit einem RKT Dmr. 175mm erreichen, oder mit einem EI150.

MfG
DB
Klangfreak
Inventar
#22 erstellt: 30. Mai 2014, 10:52
Also RKT sind effizienter, aber verbraucht eine solche Endstufe in der Summe nachher bedeutend weniger im Leerlauf
Oder sind das nur +-5watt...

Was genau ist bei 50hz das Problem ?


Wieso wird Ruhestrom nicht in watt gemessen ?
Die Hersteller geben das doch oft selbst so an....
Passat
Inventar
#23 erstellt: 30. Mai 2014, 10:56
Strom wird in Ampere gemessen, Spannung in Volt und Leistung in Watt!
So etwas lernt man in der Schule im Physikunterricht!

Leistung = Strom * Spannung.

Und Ruhestrom ist der Strom, dem man den Endtransistoren bei Class A/B-Verstärkern beaufschlagt, damit die nicht komplett abschalten.
Man will damit Schaltverzerrungen vermeiden.

Grüße
Roman
Lime.Light
Gesperrt
#24 erstellt: 30. Mai 2014, 11:25
Mahlzeit, ein neuer, mit altem (HiFi) Background) mischt sich hier mal etwas mit ein..




Das Problem sind halt die 50Hz. Mit einigen zig KHz sieht es anders aus.



Was genau ist bei 50hz das Problem


Dies hängt mit dem Wirkungsgrad eines Transformators zusammen.
Je mehr er bereitstellen, liefern kann am Ausgang, im Verhältnis zum Eingang, umso größer (schwerer) muss er sein.
Je höher die Frequenz ist, umso kleiner kann er für den gleichen Wirkungsgrad ausfallen, wie z.B. in Schaltnetzteilen.
Da arbeitet der trafo nicht mit 50Hz Netzstromfrquenz, sondern mit wesentlich höheren Schwingungen.


[Beitrag von Lime.Light am 30. Mai 2014, 11:27 bearbeitet]
Stereo33
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 30. Mai 2014, 12:38
Zum einen gibt es heute viel mehr ICs (die viele Teile einsparen) und kompaktere Transistoren die nicht mehr ganz so viel Kühlung benötigen, wie noch vor 30-40 Jahren, zum anderen wird heute nicht mehr so ein großer Konkurenzkampf gefahren.

Desweiteren achtet man wie angesprochen etwas mehr auf den Ruhestrom/Spannung,
da braucht der Hersteller auch nicht solche Riesenkühlkörper, und Partybeschallungen
fällt nicht groß ins Gewicht bei der Auslegung der Kühler.

Alte Widerstandsserien fallen auch weg, 1/4 W ist für vieles Standart und die Dinger wiegen halt auch weniger als alte 2 W-Klassen.

Metallregler sind seltener anzutreffen. Die Chassis werden auch nicht mehr für den nächsten WW
ausgelegt

Summa summarum sind die Kisten in der selben Watt-Klasse dann leichter als Alte.
Digitale (die es früher noch nicht gab) sowieso.


[Beitrag von Stereo33 am 30. Mai 2014, 20:02 bearbeitet]
Passat
Inventar
#26 erstellt: 30. Mai 2014, 19:35
Was meinst du mit "digitale"?
Etwa Class D?
Das gabs schon in den 70ern, z.B. die Sony TA-N88B von 1977.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 30. Mai 2014, 19:35 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#27 erstellt: 30. Mai 2014, 19:44
http://www.thevintageknob.org/sony-TA-N88B.html

Eine Carver M-400 war auch ein früher Schaltverstärker, wenn ich mich nicht irre.
Stereo33
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 30. Mai 2014, 20:02
Gibt es die doch schon so lange...
Klangfreak
Inventar
#29 erstellt: 31. Mai 2014, 11:38

Klangfreak (Beitrag #22) schrieb:
Also RKT sind effizienter, aber verbraucht eine solche Endstufe in der Summe nachher bedeutend weniger im Leerlauf



Das RuheSTROM in Ampere angeben wird, habe ich verstanden, danke

Aber trotzdem geben das viele Hersteller als "Power Consumption at Idle" an und dann z.B. 60w...
Passat
Inventar
#30 erstellt: 31. Mai 2014, 12:03
Ja, und Power Consumption wird in Watt an gegeben und nicht in Ampere.

Grüße
Roman
Klangfreak
Inventar
#31 erstellt: 31. Mai 2014, 12:10
Ok, also auf diesen Wert wollte ich die ganze Zeit hinaus

Dann habe ich mich zuvor wohl etwas missverständlich/falsch ausgedrückt, sorry...


Macht sich bei diesem Wert nen Ringkerntrafo schon deutlich positiv bemerkbar ?
Also irgendwie scheinen alle Eisenschweine eine Power-Consuption von 40-60w zu haben, und nen moderner Stereoverstärker mit echten 2*100w sinus hat nurnoch 0,3w....!!


Irgendwas dazwischen wäre ganz nett
Passat
Inventar
#32 erstellt: 31. Mai 2014, 12:27
Nö, auch moderne Geräte haben um die 40-60 Watt.
Die 0,3 Watt sind der Standby-Verbrauch.
Richtig abschalten, d.h. Verbrauch 0, lassen sich ja immer weniger Geräte, weil man die ja dann nicht per Fernbedienung einschalten kann und sich die Mühe machen muß, mal den faulen Ar... aus dem Sessel zu heben.

Grüße
Roman
Stereo33
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 31. Mai 2014, 12:29
0,3 W im Standby.

Ringkerntrafos haben mehr Wirkungsgrad als "Klötzer" und sind dann ein wenig leichter.

Aber egal ob ein Verstärker alt oder neu ist, damals gab es genau wie heute Verstärker die
im An-Zustand 15-25 W konsumieren.

Ich behaupte mal wenn ein Verstärker unnötig mehr brauchte, dann war das teilweise so gewollt,
um ggf. durch die entstehende Wärme einen edleren Eindruck zu machen.
Gutes Beispiel, wiedermal F570ES und F590ES. Gleicher Trafo, sehr ähnliche Schaltung/Bestückung.
Und obwohl der F570ES mehr Leistung bringen könnte (2x170W?) braucht er im Idle
nur seine 25W und wird grade so handwarm.
Der F590ES (2x120W?) genehmigt sich 40W und gibt deutlich mehr Wärme ab.
Beide sind aus dem gleichen Bauzeitraum.

Manche noch höheren Modelle schlucken stolze 100W. Eigentlich absolute Verschwendung,
selbst für Amps mit 2 Trafos zu viel.
Klangfreak
Inventar
#34 erstellt: 31. Mai 2014, 12:37
Ah, Standby, hätte ich auch selbst drauf kommen müssen...


Also als Fazit könnte man sagen, dass ordentliche Endstufen mit echter Leistung heute immer noch einen recht hohen Grundverbrauch haben und nicht wirklich sparsamer geworden sind.
...wenn man Schaltnetzteile und digitale Endstufen außen vor lässt...

Eine Endstufe mit echten 2*150w sinus wird immer irgendwas zwischen 40-50w verbrauchen, egal ob alt oder neu...!?


[Beitrag von Klangfreak am 31. Mai 2014, 12:39 bearbeitet]
Kalle_1980
Inventar
#35 erstellt: 31. Mai 2014, 12:44
0,3W Stand by ist doch super. Macht grob überstlagen 2628 Wattstunden im Jahr, und damit 70 cent im Jahr. Dafür stehe ich auch nicht auf.
ZeeeM
Inventar
#36 erstellt: 31. Mai 2014, 12:49
Da muss man schauen, wo die Ruheleistung verbraten wird und ob das not tut?
Bei den Endstufenn in AB-Schaltung muß er der nur so hoch sein, das die Transen nicht sperren und nicht im krummen Kennlinienbereich arbeiten. Hat sich da was geändert? Im Bereich er Spannungsverstärkung kann man mit OPs und niedrigen Ruheströmen arbeiten. Dann haben wird noch halt noch Umagnetisierungsverluste des Trafokerns.
Passat
Inventar
#37 erstellt: 31. Mai 2014, 12:49
Freiwillig haben die Hersteller das aber nicht gemacht.
Es gibt entsprechende EU-Vorschriften, die den Standbyverbrauch limitieren.
Der darf aktuell max. 0,5 Watt betragen bzw. 1 Watt, wenn es eine Leuchte gibt, die den Standby-Status anzeigt.

Grüße
Roman
Klangfreak
Inventar
#38 erstellt: 31. Mai 2014, 12:56

ZeeeM (Beitrag #36) schrieb:
Da muss man schauen, wo die Ruheleistung verbraten wird und ob das not tut?
Bei den Endstufenn in AB-Schaltung muß er der nur so hoch sein, das die Transen nicht sperren und nicht im krummen Kennlinienbereich arbeiten. Hat sich da was geändert? Im Bereich er Spannungsverstärkung kann man mit OPs und niedrigen Ruheströmen arbeiten. Dann haben wird noch halt noch Umagnetisierungsverluste des Trafokerns.



Du scheinst ein recht gutes Fachwissen zu haben, aber mir als Laien helfen deine Antworten so leider kaum weiter!
Könntest du deine Beiträge bitte so formulieren, dass ich als Technik-Nob einen Erkenntnisgewinn daraus erzielen kann
Stereo33
Hat sich gelöscht
#39 erstellt: 31. Mai 2014, 13:08
Schon fein wenn der Standybyverbrauch niedrig ist. Aber blöd wenn dafür im Anzustand die Ersparnis wieder verbraten wird.

Denon z.B. war gezwungen ein paar AEs zu ändern (das waren dann die Nachfolger wie X20AE).
Sparsam im Standby aber 25W An. Das haben sie früher mal besser hinbekommen (da waren es
5W weniger bei gleicher oder leicht höherer leistungsklasse).

Ich seh es auch so, manches darf im Standby bleiben, bzw. PC im Softoff. Da bin ich auch zu faul um
hinten am Rechner abzuschalten oder eine weitere Steckdosenleiste mit Schalter zu verwenden.

Der Mensch braucht auch Ernergie und da kann man auch mal sparen
Jeck-G
Inventar
#40 erstellt: 31. Mai 2014, 13:13

Manche noch höheren Modelle schlucken stolze 100W. Eigentlich absolute Verschwendung,
selbst für Amps mit 2 Trafos zu viel.
Kommt drauf an, wie viele Transistoren in der Endstufe sind, die ihren Ruhestrom brauchen und wie hoch die Betriebsspannung (bei kräftigen PA-Endstufen jenseits von 75V). Von daher kann man nicht einfach behaupten, alles jenseits von 100W wäre Verschwendung, wenn z.B. 24 "Endtransistoren" (wie in der LAB1600) ihren Ruhestrom brauchen.

Meine Geräte (eingeschaltet, ohne Signal):
Lab.Gruppen iP450: 18 W (Class-H) Studioendstufe
KME SPA 240E: 25 W (Class-AB) Studioendstufe
ELV RV-100: 163 W (Class-AB, nach 35min) HiFi-Röhrenendstufe mit 4xEL34
Lab.Gruppen LAB1600: 107 W (Class-AB) PA-Endstufe mit Schaltnetzteil


[Beitrag von Jeck-G am 31. Mai 2014, 13:24 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#41 erstellt: 31. Mai 2014, 13:16
Grob, ein Transistor arbeitet nicht über einen ganzen Breich linear, also ein streng linear proportionales Verhältnis von Eingangssignal und Durchlassstrom. Also wählt man einen Dauerstrom so, das man immer im Bereich des linearen Verhaltens bleibt. Den Strom nennt man Ruhestrom. Ich kann mir vorstellen, ob das so ist, kann jemand anderes sagen, das die Entwicklung der Transistoren weitergegangen ist, der lineare Bereich zu kleineren Strömen ausgedehnt wurde und man daher geringere Ruheströme brauch.
Was die Ummagnetisierungverluste anbelangt, muss man Energie aufwenden um die magnetische Richtung in einem Material umzudrehen. Nennt man auch Hysteres oder Eisenverluste. Was da verloren geht, das wird in Wärme umgesetzt. Daneben gibt es auch noch Kupferverluste durch den Widerstand der Trafospulen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Eisenverluste
Stereo33
Hat sich gelöscht
#42 erstellt: 31. Mai 2014, 13:18
Sofern man eine Endstufe mit so vielen Transistoren braucht die auch mal paar 100W liefern muss, oder auch bei Röhren (Exot) OK.

Ich ging von einem Hifiamp mit max. 4 Endtransistoren pro Kanal aus
Und da gibt es welche die sich 100W ohne was zu schaffen genehmigen.
ZeeeM
Inventar
#43 erstellt: 31. Mai 2014, 13:25
Im Hifi-Bereich kann ich mir vorstellen, das mehr Ruhestrom als notwendig in gewisserweise auch chic war. Wurde doch auch damit geworben wie weit der A-Betrieb geht und so manchmal wurde mit Stolz verkündet, das die Endstufe auch bei Zimmerlautstärke die Buden mitgeheizt hat.
Jeck-G
Inventar
#44 erstellt: 31. Mai 2014, 13:26

Ich ging von einem Hifiamp mit max. 4 Endtransistoren pro Kanal aus
Und da gibt es welche die sich 100W ohne was zu schaffen genehmigen.
Das ist natürlich klar. Schlimmer wird es, wenn so mancher AVR weniger verbraucht und in den Dingern steckt wirklich Technik drin (im Gegensatz zum HiFi-Stereoverstärker).


DB (Beitrag #21) schrieb:
Ringkerntrafos haben eine schlechtere Raumausnutzung. 1kVA Kernleistung lassen sich mit einem RKT Dmr. 175mm erreichen, oder mit einem EI150.
Aus anderer Sicht leider falsch, denn mit dem RKT bekommt man die Endstufe auf 2 Höheneinheiten (Kurzerklärung, da es nicht viele wissen: 1HE = 44,5mm Bauhöhe in einem 19"-Rack, sowas ist üblich in der Studio-/Veranstaltungstechnik und in der IT) unter, mit dem EI150 braucht man da schon 3HE.
germi1982
Hat sich gelöscht
#45 erstellt: 02. Jun 2014, 21:00

Klangfreak (Beitrag #22) schrieb:
Also RKT sind effizienter, aber verbraucht eine solche Endstufe in der Summe nachher bedeutend weniger im Leerlauf
Oder sind das nur +-5watt...

Was genau ist bei 50hz das Problem ?


Wieso wird Ruhestrom nicht in watt gemessen ?
Die Hersteller geben das doch oft selbst so an....



Dafür sind die Einschaltströme bei Ringkerntrafos höher, da braucht man dann einen Softstart, sonst fliegt der Leitungsschutzschalter wenn man einschaltet bzw. den Netzstecker einsteckt...wiederum ein Nachteil der Ringkerne das man eben eine zusätzliche Schaltung benötigt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Softstart

Schnittbandkerntrafos stehen den Ringkernen in der Hinsicht in wenig nach, die Wicklungen sind einfacher herstellbar als bei Ringkernen, aber die Herstellung ist teurer als bei anderen Kernbauformen.


[Beitrag von germi1982 am 02. Jun 2014, 21:00 bearbeitet]
_ES_
Administrator
#46 erstellt: 02. Jun 2014, 21:57
Hi,

Diese Aspekte sind im Bereich der Leistungselektronik interessant, das sollte man vielleicht noch dazu sagen, im normalen Hifi-Leben spielt das kaum bis gar keine Rolle.
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