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Verständnisfrage: Vor+Endstufe wieso besser Klang als beim Vollverstärker?+A -A |
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Autor |
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silver666
Stammgast |
#1 erstellt: 03. Mai 2009, 12:47 | |||||
Hallo, ich bin noch relativ neu hier und befasse mich noch nicht allzulange mit dem Thema Hifi. Ich habe eine Verständnisfrage. Wenn ich eine Vorstufe nehme oder einen Vollverstärker der auftrennbar ist und dazu die passende Endstufe ist das im Grunde dasgleiche wie wenn ich einen Vollverstärker nehme. Abgesehen davon das in der Kombi, Vorstufe+Endstufe mehr Power dahintersteckt. Wieso ist der Klang im Vergleich zum Vollstärker vom selben Hersteller+Typ der Vor+Endstufe dann aufeinmal besser? Oder wieso entwickelt sich aufeinmal ein ganz anderes Klangverhalten durch eine Endstufe die ordentlich Power hat. Die Technik+Elektronik die für das Klangverhalten sorgt, steckt doch in der Vorstufe und nicht in der Endstufe. Als Beispiel habe ich mal dein Beitrag von Träumerli herangezogen, der ja einen Vollvertärker umfunktioniert hat als Vorstufe+Endstufe und ein spürbaren Klangunterschied erzielt hat. http://www.hifi-forum.de/viewthread-100-537.html Vielen Dank für eure Hilfe silver |
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jopetz
Inventar |
#2 erstellt: 03. Mai 2009, 14:15 | |||||
Nicht wirklich. Denn die 'dazu passende Endstufe' wird praktisch nie identisch mit der Endstufe sein, die in einem Vollverstärker verbaut ist.
Unabhängig davon, was andere user (angeblich) für Klangverbesserungen erzielt haben, erst mal gibt es m.E. keinen zwingenden Grund, warum eine Vor-/End-Kombi aus IDENTISCHEN Komponenten wie ein Vollverstärker besser klingen sollte. Nur dass diese Feststellung rein hypothetisch ist, weil die Komponenten eben NICHT identisch sein werden. Daher vergleichst du eigentlich immer Äpfel mit Birnen. I.d.R. sind reine Vorstufen aufwändiger gebaut als die Vorstufen in Vollverstärkern, und i.d.R. sind reine Endstufen kräftiger als die Endverstärker in Vollverstärkern. Die Netzteile müssen jeweils nur eine Komponente versorgen und können optimal auf diese Aufgabe abgestimmt sein; eine Unterdimensionierung ist unwahrscheinlicher (schon, weil die Vor-/End-Kombi i.d.R. teurer und aufwändiger ist). Ein theoretischer Vorteil der Vor-/End-Kombi ist, dass die Vorstufe räumlich weiter von den recht starken Strömen der Endstufe entfernt ist; eine negative Beeinflussung ist unwahrscheinlicher (das ist vor allem bei Vorstufen mit integrierter Phono-Vorstufe interessant, weil da die Signalstärke wirklich sehr gering ist; bei CDP und anderen Line-Eingängen ist das weniger entscheidend)
Zunächst würde ich das 'ganz andere Klangverhalten' eher in Frage stellen. Zwischen hochwertigen Vor-/End-Kombis und Vollverstärkern aus dem selben Haus dürften die Unterschiede eher gering sein -- aber (s.o.): meist gibt es aus einem Haus eben keine Vollverstärker und Kombis zum gleichen Preis sondern die Kombis sind deutlich teurer als Vollverstärker. Ich habe z.B. tatsächlich einen Vollverstärker und eine Kombi vom gleichen Hersteller. Ich meine, Unterschiede zu hören (noch etwas mehr Auflösung & Detail, noch etwas mehr 'Kontrolle' insbes. im Bass zu Gunsten der Kombi), aber die Unterschiede sind sind keine 'Welten' und müssen vergleichsweise teuer erkauft werden: nach den Listenpreisen ist die Kombi gut 2,5 Mal so teuer wie der Vollverstärker (für 'nur' 80 W mehr Leistung pro Kanal -- und das ist bei 120 bzw. 200 W an 8 Ohm für die allermeisten Anwendungen eh egal). Wie deutlich sich das auswirkt hängt m.E. auch immer sehr stark von den Boxen ab. Wenn die mit dem Vollverstärker schon 'ausgereizt' sind, wird sich nichts mehr tun; wenn sie bisher noch nicht ihr volles Potenzial entfalten konnten ist natürlich mehr Luft für Verbesserungen. Klangliche Verbesserungen lassen sich jedenfalls m.E. in den allermeisten Fällen eher durch neue Lautsprecher oder Verbesserungen der Raumakustik erzielen als durch einen anderen Verstärker. Jochen [Beitrag von jopetz am 03. Mai 2009, 14:18 bearbeitet] |
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silver666
Stammgast |
#3 erstellt: 03. Mai 2009, 14:56 | |||||
Hallo Jochen, vielen Dank für deine ausführliche Erklärung zu meiner Frage die jetzt für mich weitgehend geklärt ist. In dem Beispiel von Träumerli hat er einen Vollverstärker "Musical Fidelity XA-100R" aufgetrennt und zum Vergleich die Endstufe "Quad 909" mit 2 x 140W bei 8Ohm dazugeschaltet. Nur durch diese Änderung hat sich in der Beschreibung eine "wesentliche" Klangverbesserung erzielt. Liegt es also daran, das die Lautsprecher "JM Lab 907" vielleicht in der voherigen Nutzung mit dem Vollverstärker, diese nicht richtig beansprucht und ausgelastet worden sind. Also ist es bei anspruchsvollen Lautsprechern sehr wichtig einen leistungsstarken Verstärker zu haben um auch das Optimum aus den Lautsprechern herauszuholen? Kann man das so auf das Beispiel in der Beschreibung schlussfolgern oder gibt es andere Gründe für die enorme Klangverbesserung? Wenn man mal zwei Sachen miteinander vergleichen würde: 1. sehr anspruchsvolle Lautsprecher + leistungsstarker Verstärker --> der Verstärker hat also noch genügend Reserven und wird nicht so sehr beansprucht 2. sehr anspruchsvolle Lautsprecher + nicht so leistungsstarker Vertärker --> der Verstärker hat kaum noch Reserven, ist oft nahe dem Limit wenn die Lautstärke bei beiden Lautsprechern gleich laut ist, und nur der einzige Unterschied die Auslastung des Verstärkers ist. Ist es dann eher Nr1. oder Nr.2 ein Vorteil für den Klang. Gruß Philipp |
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jopetz
Inventar |
#4 erstellt: 03. Mai 2009, 15:12 | |||||
Hi Philipp, ich kenne weder die im Thread genannten Geräte näher, noch "Träumerli". Nur: bei der Beurteilung von angeblichen Klangverbesserungen bin ich vorsichtig. Das ist kaum objektivierbar und für die gehörten Klangverbesserungen kann es etliche Gründe geben, die nichts mit objektiven Veränderungen im Klang zu tun haben (nicht zuletzt Autosuggestion: wenn man deutlich mehr Geld ausgegeben hat, muss es ja besser klingen ). In meiner Erfahrung gibt es durchaus Klangveränderungen durch verschiedene Verstärker, aber das sind eher keine 'Welten'. Und selbst wenn die Veränderung in dem Beispiel tatsächlich eklatant war, lässt sich das nicht so einfach auf andere Geräte-Lautsprecher-Raum-Kombinationen übertragen.
Es gibt LS mit sehr 'schwierigem' Impedanzverlauf, da ist dann die Leistungsstabilität des Verstärkers gefragt. Und wenn du viel Membranfläche zu bewegen hast, schaden weder Leistungsreserven noch ein möglichst hoher Dämpfungsfaktor. Ich hatte aber nicht nur die Leistung gemeint. WENN es so was wie 'Verstärkerklang' gibt (und darüber gehen die Meinungen hier weit auseinander), dann gibt es auch unterschiedlich gut klingende Verstärker (was nicht zwingend etwas mit der Leistung zu tun hat). Diese Qualitätsunterschiede kann dir ein exzellenter LS eben eher aufzeigen, als ein LS der selbst den eigentlichen Schwachpunkt in der Anlage darstellt.
Eindeutig 1. Ein Verstärker am Leistungslimit erzeugt starke bis sehr starke Verzerrungen. Gerade wenn man sehr laut hören will ist Leistung daher wichtig, um den Verstärker 'im grünen Bereich' zu halten. Nebenbei: mit einem zu schwachen Verstärker kannst du Boxen wegen dieser Verzerrungen viel eher zerstören als mit einem nominell zu starken Verstärker. Jochen [Beitrag von jopetz am 03. Mai 2009, 21:59 bearbeitet] |
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silver666
Stammgast |
#5 erstellt: 03. Mai 2009, 16:00 | |||||
Hallo, es ist schon sehr schwierig für einen Neuling den richtigen Verstärker + Lautsprecher für die eigenen Ansprüche herauszufinden + sich im Dschungel der Hifi-Welt zurechtzufinden mit all seinen Feinheiten und Unterschieden. Bei Verstärkern so wie auch Lautsprecher gibt es ja klangliche Unterschiede wie "analytisch"; "warm"; "präzise"; "druckvoll"; "musikalisch" usw. Ich selber habe schon ein paar Vergleiche bei Lautsprechern und Verstärkern gehabt. Ich finde es besonders schwierig den richtigen Verstärker zu finden. Gehört habe ich schon Cambridge, NAD, Music Hall und meistens an Dynaudio der Excite Serie. Es stehen noch im Raum: CREEK, CEC, Audiolab, HEEK und Music Fidelity Bisher überzeugen konnte mich nur der Cambridge, er war sehr feinauflösend und präzise im klang. NAD war auch gut, etwas warm und nicht so feinauflösend Music Hall hat mir garnicht gefallen Bleibt jetzt nur noch die Frage, Vorstufe+Endstufe oder Vollverstärker meine Anforderungen sind: musikalisch, hochauflösend, warm und das beim Verstärker + Lautsprecher am besten fand ich die Kombi Cambridge 840a+840c + Excite X36 naja Gruß Philipp [Beitrag von silver666 am 03. Mai 2009, 16:50 bearbeitet] |
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der_Flo
Stammgast |
#6 erstellt: 03. Mai 2009, 17:48 | |||||
Das ist sicherlich keine Tatsache, sondern bestenfalls eigene Empfindung. Die meisten dieser Begriffe sind nicht mal ordentlich definierbar, sondern rein subjektiv. Bevor Du Dich zu lange mit Verstärkern beschäftigst: das wichtigste sind die Lautsprecher und Dein Raum, allerdings in umgekehrter Reihenfolge Meine Empfehlung: höre Dir mal LS von Geithain an, es wird wohl, wie bei den meisten, einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Auf der Homepage ist auch eine Händlerliste, die ich als kompetent einstufen würde. Die allermeisten HiFi Händler versuchen leider, irgendwelchen nicht nachvollziehbaren Schnickschnack und "ein gutes Gefühl" zu verkaufen, haben aber keine Ahnung (eigene Erfahrung). |
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