Testbericht KompaktLS: VA vs. Dynaudio

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Huababaua
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Dez 2006, 14:50
Servus,

hier der erste Testbericht eines lange Mitlesenden...

Vorgeschichte:

Nach Umzug und dank Studienende Aufstieg in neue finanzielle Gefilde steht endlich der Abschied von meiner 16 Jahre alten "Erstanlage" (Kaufkriterium damals: laut, aber günstig) und der Neueinstieg ins heimische Musikvergnügen an.

Wohnsitz der neuen LaLa soll das kombinierte Wohn-/Esszimmer, genauer die Stirnseite desselben sein. Leider ist der Raum etwas suboptimal, mit Laminat und viel Fensterfläche. Allerdings ist der Schnitt schön rechteckig, ca. 4mx8m und auch die Couch steht mit dem Rücken zum Raum, ca. 3m von der Stirnseite entfernt.

Leider ist nicht wirklich Raum für Standlautsprecher vorhanden, so daß eine Lösung mit Kompakten von Anfang an bevorzugt geprüft werden sollte.

Vorgaben:

Angeschafft werden soll eine upgradefähige (durch Neu- Zukauf von zus. Elektronik und/oder mögliche Erweiterung auf Mehrkanal) Musikanlage der gehobenen Einstiegsklasse bis ca. 2000€ Erstinvestition.

Optimal wären kompakte Boxen, die möglichst in Regale integrierbar wären, evtl. mit Unterstützung durch einen Sub.
Die Elektronik soll preiswert sein, ohne großen Schnickschnack.

Da unser Musikgeschmack recht vielfältig ist, soll ein Spektrum von Klassik über Bigband bis Rock "schön" wiedergegeben werden können.

erster Test:

Am WE unser erster gemeinsamer Ausflug in ein HiFi Studio.
Erste LS: Vienna Accoustics Haydn Grand an NAD C 325BEE + NAD 525BEE

Wir waren sehr überrascht wieviel Klang aus den winzigen LS kam. Die Testcd des Händlers enthielt Tracks von Klassik (Harfe und Orchester bis Orgelkonzert) bis Modern (Blues bis Rock) und die VA gaben räumlich und tonal sehr sauber und klar alle Details wieder. Vom Anschlag bis zum Ausschwingen einer Baßsaite war alles zu hören, genau wie die Klappen einer Querflöte und das Atmen der Musiker.
Nichtmal in den tiefen Frequenzen verlor sich das Kratzen einer Bluesstimme, oder das Umph eines Basses. Auch wenn die kleinen Kästchen nicht wirklich Druck machten.
Auch wenn wir den Lautstärkeknopf mal bis auf zwölf Uhr drehten gab es keine Atemlosigkeit oder Angestrengtheit.

Wir haben dann mal zum Vergleich die Mozart Grand laufen lassen, nur um den Unterschied zu StandLS zu hören.
Die waren dann wirklich klasse und offenbarten die vorher kaum wahrgenommene Schwäche der Kompakten indem sie etwas zauberten, was hier glaube ich immer als Baßfundament beschrieben wird. Die klangen schon deutlich erwachsener. Allerdings erschienen sie nicht genauer als die Haydn Grand, die bis auf den tiefen Bereich tatsächlich etwa gleichwertig schien.

Wenn das Aufstellungsproblem nicht nur durch komplette Umgestaltung des Zimmers zu beheben wäre, dann wären wir wohl an diesem Punkt auf Stand LS umgeschwenkt...

Als nächstes wollten wir dann noch eine weitere Kompakte zum Vergleich hören. Dazu wurden die (teureren) Dynaudio 140 an die selbe Elektronik gehängt und mit der selben CD gehört.

Schon bei den ersten Tönen war klar: Deutlich mehr Baß, mehr Volumen, mehr Umph.
Allerdings fehlte die Klarheit in den Mitten komplett. Dafür waren die Höhen etwas zu stark.
Es schien, als ob die Dynaudios die Musik etwas breiig darstellten, nicht so klar und präsent wie die VAs.

Gerade, da die LS bei uns zuhause sowieso wandnah stehen sollten (wo die Dynaudio wohl noch baßiger würden), war zumindest dieser Vergleich sehr deutlich zugunsten der Wienerinnen entschieden.

Fast sind wir versucht, unsere Suche schon nach dem ersten Hörtermin abzubrechen und uns die schönen kleinen Wienerinnen heimzuholen.

Jetzt müssen wir "nur noch" die passende Elektronik finden (NAD liegt schon weit vorne - Tipps?) und evtl. noch in einen Sub zur Tiefenunterstützung (Velodyne wurde empfohlen - Tipps?) investieren, dann macht Musik zuhause wieder Spaß.

Vielen Dank an die User hier, ihr habt mir (uns) sehr geholfen!

LG
Andreas
armindercherusker
Inventar
#2 erstellt: 03. Dez 2006, 15:02
Hallo Andreas . . . und Herzlich Willkommen als nunmehr aktives Mitglied !

Der Bericht ist gut zu lesen und soweit überzeugend.

Leider habe ich die VA noch nicht gehört ( wird wohl Zeit . . . )

Zwar kann ich bezüglich der Focus nachvollziehen, wenn Dir / Euch in den Mitten etwas fehlt.
Besonders bei ( menschlichen ) Stimmen sind die Dynaudio´s ( alle ! ) relativ zurückhaltend - dafür aber niemals "nervig" - auch nicht auf Dauer.
Daß die Focus allerdings "breiig" klingt, kann ich nicht verstehen.
Ich finde, sie "überschlagen" sich erst wesentlich später als die anderen von mir gehörten LS der gleichen Preisklasse.

Auf jeden Fall bin ich gespannt und interessiert, wie es bei Dir weitergeht.

Gru
Huababaua
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 03. Dez 2006, 15:15
Servus Cherusker,

bzgl. "breiige" Mitten bei Dynaudio - vllt. hab ich die Terminologie noch nicht richtig drauf, oder ich kann mich nicht richtig ausdrücken (ist auch verdammt schwierig, einen subjektiven Eindruck deutlich zu machen, das ist mir schon in der Diskussion mit meiner Frau aufgefallen, die ja 15 min. vorher genau das gleiche gehört hat)...

Mit "breiig" meine ich eine deutlich schwächere Detaildarstellung im mittleren bis oberen Bereich im Vergleich zu den Viennas. Irgendwie schienen vorher detailreich gehörte Passagen irgendwie an Ausdruck zu verlieren, so als ob man unter Wasser wäre (das ist stark übertrieben, die LS klangen trotzdem gut). Baß und Höhen schienen die Mitten zu erdrücken, ihnen quasi die Luft zu nehmen. Stimmen klangen fast, als ob den Sängern der Brustkorb eng würde und die kleinen Details wie Flötenklappen oder der Anschlag von Saiten war nicht klar wahrnehmbar.

Nachdem, was ich hier bisher über die Dynaudios gelesen habe, vermute ich, daß ein leistungsfähiger Verstärker da vielleicht hilfreicher gewesen wäre, aber da die 140er eh zu aufstellungsempfindlich für unsere Zwecke gewesen wären, haben wir uns über mögliche Verbesserungen keine großen Gedanken gemacht und waren eher froh, daß uns die VA besser gefallen haben.
armindercherusker
Inventar
#4 erstellt: 03. Dez 2006, 15:30
Ein anderes Forumsmitglied hat die 140 mal so beschrieben :
. . . als wenn eine Wolldecke davorhängt . . .

Kann ich aber nicht ganz nachvollziehen.
Sie klingen dezent zurückhaltend, dafür aber natürlich und sauber.

Möglicherweise ist dieses Verhalten aber auch von den Raummoden und der Aufstellung abhängig.

However-und-wieauchimmer : Viel Spaß beim Ausprobieren und Hören.


Gruß
whatawaster
Inventar
#5 erstellt: 03. Dez 2006, 16:15
Hi!

ich hatte die VA Haydn Grand auch mal in Wien hören dürfen. Ich habe sie direkt mit der Epos M12.2 und der damals recht neuen B&W CM1 (dir Hörprobe fand so Mitte März statt) verglichen und auch mir gefiel die VA eindeutig am besten. Ich habe damals eine Ben Harper CD zum Testen mitgehabt und bei einer solchen akustischen Singer/Songwriter Platte ist die Stimmwiedergabe sehr wichtig und da war die VA klar die beste der drei Boxen.

Der Geschäftsführer (David Messinger, hifiaktiv.at) meinte, dass VA neben B&W seine bestverkauften LS wären und dass viele Musiker, die keinen Schimmer von Hi-Fi haben sich sehr oft für diesen Hersteller entscheiden.

Ich habe jetzt zwar eine Monitor Audio RS1 zu Hause, aber die Haydn war eigentlich mein Favorit. Das es schließlich die RS1 wurde ergab sich auf folgende Weise:

ein deutscher Händler war so lieb mir die RS1 zum Testen nach Ungarn zukommen zu lassen und ich musste sie nur dann bezahlen, falls sie mir gefielen und ich sie behalten möchte.
Nun, sie haben mir gefallen und tun es immer noch, weshalb ich sie behalten habe, zumal sie dann sogar deutlich billiger als die VA sind. Ich muss aber zugeben, dass die VA wirklich wertiger, nobler sind und wahrscheinlich auch klanglich mehr hingeben. Da es aber schon eine ganze Weile zurückliegt, dass ich sie gehört habe, kann ich sie mit der RS1 auch schwer vergleichen.

Und wie du schon richtig bemerkt hast, ist die VA viel weniger kritisch hinsichtlich der Aufstellung, da sie eine Bass-Reflex-Öffnung auf der Front hat.

Bin schon sehr neugierig, wie ihr euch entscheidet, aber halte uns auf alle Fälle auf dem Laufenden.

Die NAD Elektronik ist für ihren Preis sicherlich erste Wahl, da brauchst du m.E. nicht mehr viel drüber nachzudenken. Ein Fehler ist es bestimmt nicht, euch auch andere Sachen anzuhören, aber es würde mich nicht überraschen, solltet ihr bei der NAD-Vienna Acoustics Kombination bleiben.

Schöne Grüße

Peter
LaVeguero
Inventar
#6 erstellt: 04. Dez 2006, 01:14
Hi!

Die Focus 110 wäre vielleicht der bessere Gegenkandidat gewesen?

Egal. Stimme meinen Vorrednern zu: NAD ist in den unteren Preisregionen für mich ohne Konkurrenz.


[Beitrag von LaVeguero am 04. Dez 2006, 01:14 bearbeitet]
Huababaua
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 04. Dez 2006, 14:52
Servus,

ich werd die Tage nochmal in den Laden gehen und versuchen, unsere Favoriten in versch. Situationen zu hören.

Also mit unterschiedlichen Verstärkern und mit/ohne zus. Subwoofer.

Gerade stell ich eine CD zusammen, die die vermeintlichen Schwachpunkte diverser Kombinationen hoffentlich erkennen läßt.

Ich meld mich dann mit den Eindrücken...
cinedave
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 04. Dez 2006, 15:10
Es gilt noch zu erwähnen, das die Focus 140 oder 110 mit den Basspropfen die mitgeliefert werden, problemslos auch in Wandnähe gestellt werden können.

Da ich neulich mal einen Vergleich B&W und Dynaudio hatte (und mehr Mitten als B&W ist in der Klasse kaum machbar) muss ich sagen das die Dynaudios vielleicht etwas weniger
Vordergründig sind, aber eigentlich sollten die Mitten nicht
untergehen. Jedenfalls ist mit bei Diana Kralls Stimme nichts aufgefallen

Aber noch zum Thema Boxentipp:

Focus 110 und Audience 52 von Dynaudio
602 S3 von B&W
Piega Tp3 oder wenn noch auffindbar P4XS MK II. Der wäre sogar für Wandmontage geeignet und ist trotz der Aluoptik
sehr "warm" vom Klang was gegen deine Raumakustik hilft.
Suche:
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