Mein Weg zu den Quad S5

Hallo zusammen,

nachdem ich hier immer wieder mal gestöbert habe möchte ich jetzt nach 14 Tagen lauschen meiner Quad S5 mal ein wenig meine Eindrücke Schildern.

Meine bisherigen Erfahrungen waren die letzten 8 Jahre Elac BS244 BE. Ein Grund für meinen Wechsel war das mir seit einem Jahr etwas fehlte, innere Unruhe, den Drang was Neues zu wollen, aber ich war auch immer mit dem Bass dröhnen in meinem unzufrieden, trotz Bass Control Stopfen für das BR.

Kurz zu meinem Raum/Peripherie: unbehandeltes ca 15qm, Wohnzimmer, Frau hat Hoheitsrecht , ich habe praktisch nur eine Wand. Dort steht dann meine Anlage, der LG Adagio Beamer und zum lauschen, verwende ich seit 8 Jahren einen Denon
AVR 3313 im pure direct Modus. Bin mit dieser Lösung sehr zufrieden. Als CD Player habe ich uralt Sony aus der QS Serie, der läuft und läuft, als Blu Ray/SACD Player kommt ein Sony UBP 800 zum Einsatz.

Die Elacs waren in meinem Raum nur mit kompletten BR Stopfen zu nutzen. Sobald der Stopfen raus war oder nur der mittlere Teil rausgenommen wurde dröhnte es bei mir. Mit Stopfen, schöner sauberer Klang, etwas Druck vermisste ich schon obwohl ich immer mit gut aufgenommen CDs zufrieden war, ist auch irgendwann Gewöhnung nehm ich an. Hatte die Elacs nach Vergleich mit Dynaudio Fokus, B&W CM5 für mich als den Lautsprecher auserkoren und aufgrund meiner Raumgrösse scheiden größere Stand LS aus. Der Jet Hochton ist echt Klasse, ich war davon am meisten beeindruckt.

Also mit Stopfen, 42 cm Abstand zur Wand, 2 Meter Abstand zueinander und zu mir 2,20 Meter Abstand, nicht eingewinkelt, auf Creaktiv Stands lange Zeit sehr glücklich. Vor knapp einem Jahr fing dann meine Unruhe an, wollte bei manchen Stücken, insbesondere wenn ich lauter hören wollte, einfach mehr. Bass aufgrund des Stopfens trocken und sauber aber wenig druckvoll. Es wurde immer nur etwas heller vom Sound. Es klang alles etwas schwach. Ich hörte schon immer im pure direct Modus. Hatte dann mal auf einen Stereo Amp meines Vaters zurückgegriffen aber auch der Yamaha RS700 klingt jetzt im gleichen Modus nicht anders als der Denon, Problem blieb also.

Im letzten Jahr wollte ich dann mal Aktiv werden was die LS anbelangte, durch ein reizvolles Angebot bei Thomann die, die Gibson LP Serie abverkaufte hatte ich mich kurzfristig entschlossen die größte LP8 zu ordern. Preis 499€/Paar. Zum direkten Vergleich habe ich dann meinen kleinen Pro Ject Pre Amp an die Gibson angeschlossen. Die Dire Straits Brothers in Arms habe ich 2 mal, einmal Hybrid CD und die normale Ausgabe, also Hybrid in den alten Sony, die normale CD dann in den Blu Ray Player. Money for Nothing, unterschiede wenn vorhanden konnte ich nicht wirklich heraushören, das offensichtliche der Gibson kam zum tragen, mehr Volumen, mehr Druck, das ging in die richtige Richtung, kaum Dröhnen im Bass, BR vorne vielleicht der Grund dafür. Nur ab und an etwas Dröhnen wenn es tiefer ging als bei den Elacs. Aber nachdem ich einiges andere auch prüfte waren die Unterschiede eher gering, zudem hatten die Gibson einen kleinen Defekt, Standby funktionierte bei einer nicht und so richtig glücklich war ich nicht. Standby bei der anderen Box lief dann so 5 Minuten und ging dann wieder in den normalen Verbrauchsmodus über. Also Unterschiede waren nicht groß genug, kleiner defekt und Cherry Burst, optisch schön im ersten Moment, nach 3 Tagen satt gesehen. Thomann bot Wechsel an, ich war aber nicht von dem geringen Mehrwert überzeugt. Daher Retour. Abwicklung über Thomann ist Top, Bestellung genauso wie Rückgabe.

Ich probierte also mit den Elacs weiter aber der Gedanke und meine Unzufriedenheit wuchs immer weiter. Also hab ich den Entschluss gefasst meine Anlage neu aufzubauen – erst einmal sollte ein neuer Amp her, hatte dazu den Denon PMA1600 im Auge, Optik sprach mich an aber durch meinen Vergleich mit meinem AVR und den Yamaha wo ich keinen Unterschied hörte kam ich ins Zweifeln ob soviel Geld auszugeben für den Denon überhaupt notwendig ist.

Also Verdächtige (Nubert ampX, Denon DRA 800: Marantz NR1200, NAD C338) gesucht und vieles gelesen, wie immer zu viel, so dass Es zu keiner Entscheidung kam.

Vor gut 2 Wochen las ich dann News auf Areadvd, dort wurde dann auf den Händler Audiolust.de hingewiesen, Mission Lautsprecher 50% Rabatt, die hatten mich aber noch nie gereizt, Mission kam iwie nicht wertig genug vor um meine Elacs zu ersetzen. Dennoch schaute ich mal rein, vielleicht gibt es ja auch Amps im Angebot. Aber ich fand die Quad S5 Sapele Mahagoni vor und das auch zu einem sehr geilen Preis wie ich nach kurzer Recherche herausfand – 899€/Paarpreis.

Mir haben diese LS so gefallen, dass ich alles außer acht gelassen hab was ich bei den Elacs beachtet hatte, Größe, Klangvergleich usw. aber ich dachte, Top Angebot, muss ich probieren.Interessant fand ich auch das ABR Prinzip, also bestellt und innerhalb kurzer Zeit kamen die LS an. Kontakt zum Händler ist gut und fühlte mich auch nach einem Gespräch gut aufgehoben.

Aufbau der LS, ca. 110 cm, groß und ca. 27 KG pro Stück geht auch allein, muss nicht sein wenn es sich vermeiden lässt

Verarbeitung ist sehr gut, nichts dran, waren auch sehr gut verpackt. Nach 1,5 Stunden Aufbau und ausrichten, einstellen mit der ISOTEK CD habe ich dann mal mein ersten Testsong reingehauen: Nils Lofgren: Keith dont Go von der Acoustic Live, zig tausend mal gehört wegen dem Solo in der Mitte, die Gitarren sind der Hammer bei der Aufnahme. Zuerst etwas ernüchterung, hmm klingt schon iwie so wie Elacs, der Hochton nicht ganz sooooo umreissend wie bei den Elacs aber auf hohem Niveau, fein auflösend ohne Schärfen.

Also mal anderes Material reingehauen, um mich direkt zu erschrecken mal meine Angst CD reingeworfen, Stockfish Sampler 1 – Track 1 Alan Taylor Beat Hotel.

Egal ob es die Elacs oder die Gibson waren, direkt anfangs hat es immer gedröhnt wie die Hölle, wo auch immer das her kam. Und dann kam der große Moment – kein Dröhnen, nix von einer Basserhöhung bei dem Lied, ich war erstaunt und sehr begeistert

Generell kein Dröhnen, egal was ich reingeworfen habe –
Diana Krall
Macy Gray
Jennifer Warnes
Alan Walker
Rita Ora
Chie Ayado
Susan Wong
Cassandra Wilson
Keb Mo
Yello
Bernard Allison
Jackie Leven
Pete Alderton
uvm.

Da war er der Lautsprecher, der es sein könnte um mich für viele Jahre glücklich zu machen, mehr Volumen, mehr Druck, sehr sauberer Bass, kein dröhnen. Und jetzt nach vielen gehörten CDs entdeckt man hier und da war was Neuss, Klischee aber es ist so.

Unterschiede zu den Elacs:
Hochton, der Jet der Elacs kann Nerven über einen längeren Zeitraum, ist bei den Quads sehr gut, langzeittauglich und sehr fein auflösend, würde sagen der Jet schafft da was mehr aber die Gefahr des zischelns vorhanden bei S–Lauten.

Aufgrund des Volumens, mehr Körper, Bass, druckvoll, aber nicht weich was mir sehr gefällt.

Jetzt, was ein wenig Geschmacksache ist, mir wahrscheinlich jetzt aufgrund meines Alters Von 48 Lenzen entgegen kommt – der Sound springt nicht nicht mehr so an und teilt mir mit, Tag, Sie haben Post. Die Musik ist da aber es wirkt nicht mehr so anspringend, kann das schlecht erklären, ist eher wie bei den Dynaudio Fokus die ich hörte, reißt einen nicht mit aber überzeugt auf Dauer.

Fazit: Manchmal muss man einfach etwas aus dem Bauch heraus entscheiden.
In meinem Fall hab ich sehr viel Glück gehabt. Ich bin sehr glücklich mit den Quad S5, das Prinzip von ABR hat bei meinem unbehandelten Raum Wirkung gezeigt.
Ich muss aufgrund des höheren Wirkungsgrades des LS auch nicht so sehr aufdrehen, wenn es was lauter sein soll. 90db, vorher 88db, glaub das die Elacs hungriger sind, hab dies schon öfters gelesen bei kleineren LS.

Ein Stereo Amp wird kommen, weiß aber noch nicht welcher. Werde aber berichten wie das weiter geht, vielleicht ein Quad Amp oder vielleicht ne Endstufe für meinen Pro Ject Pre Amp – IOTAVX PA3, XTZ Edge, mal sehen.

So mir reicht es, viel geschrieben, ihr habt vielleicht durchgehalten bis hierher

Gruß Arthrtitis